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Biographie des Schauspielers und Rezitators Mathias Wieman in Verbindung mit dem Zeitgeschehen |
rot geschriebenes = weitere Recherche wegen Unklarheit |
Name: |
Mathias Wieman, in Publikationen, Nachschlagwerken und anderen Unterlagen ist oft auch die Schreibweise Wieman n und Mat t hias zu finden |
Vollständig: | Mathias Carl Heinrich Franz Wieman |
geboren: |
am 23. Juni 1902, in Osnabrück |
gestorben: |
am 3. Dezember 1969, in Zürich im Alter von 67 Jahren |
beerdigt: |
wurde nach Osnabrück auf den Johannisfriedhof überführt |
Nationalität: |
Deutscher |
Tätigkeit: |
Theaterschauspieler, Filmschauspieler, Fernsehschauspieler, Hörspielsprecher, Rezitator im Rundfunk und auf Schallplatten |
Verheiratet: |
seit 1926 mit der Schauspielerin Erika Meingast (bürgerlich: Friederike Anna Hedwig Erbersdobler), die Ehe blieb kinderlos. In Unterlagen wurde aufgeführt, das sie die Schwester des Burgschauspielers Josef Meinrad sei - noch überprüfen |
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23.06.1902 |
Mathias Wieman (Carl Heinrich Franz Mathias Wieman) wurde in Osnabrück als Sohn von Louise Elise Helene Wieman (geb. Altmann - 04.02.1878 in Wiesbaden) und dem Gerichtsassessor Carl Philipp Anton Wieman geboren - er war das einzige Kind - Sein Elternhaus war in der Johannisstrasse 90A, ein altes Patrizierhaus, das gegenüber der Johanniskirche stand. Das Besitztum der Familie, in dem auch der um das Leben der Stadt Osnabrück hochverdiente Bernard Wieman, der Onkel Wiemans, wohnte, wurde im zweiten Weltkrieg zerstört. |
25.06.1902 |
Nach Auskunft des Niedersächsischen Staatsarchivs in Osnabrück, hat sich an diesem Tag die Mutter Wiemans als Ehefrau eines Assessors in der Stadt Osnabrück angemeldet, wohnhaft bei der Familie Rudolf Wieman in der Johannisgasse 90A. Sie kam vorher aus der Stadt Winsen an der Luhe In Winsen anfragen ob dort Daten vorhanden |
06.08.1902 |
Umzug der Mutter nach Wiesbaden - für ein Jahr wann?? - Mathias Wieman verlässt als vierjähriger seine Heimatstadt ??? welche damit gemeint Recherchieren in Wiesbaden - Melderegister ?? |
00.00.19 02 oder 1905 |
Der Vater verstarb sehr früh - . "An den Vater habe ich keine Erinnerung, denn er starb ehe mein Bewusstsein wach war", schrieb Wieman später. 0 (20) event. 13.10.1905 in Hildesheim in Nervenklinik gestorben - heute Landeskrankenhaus - Hauptstaatsarchiv Hannover anfragen - Bleistiftvermerk in Osnabrücker Archiv: war nerven krank? wann?? Anfrage Standesamt Osnabrück ob Tod und zu wann eingetragen |
00.00.19 00 |
Nach Kindheitsjahren in Mecklenburg und Pommern - der Vater war Beamter, ging er in Berlin zur Schule - (aus Osnabrücker Land Heimat-Jahrbuch 1981 Seite 181f) Recherchieren |
00.00.1905 |
Mathias Wieman erzählt später: " Als ich drei Jahre alt war zog Mutter mit mir nach Berlin . Dort lernte sie meinen Stiefvater kennen, einen bekannten Kunsthistoriker und Museumsdirektor." |
00.00.19 06 |
Mathias Wieman verlässt als vierjähriger seine Heimatstadt - Osnabrück?? - Mutter dann zwischenzeitlich nach Osnabrück zurück ?? Recherchieren standesamt? |
00.00.19 06 |
Durch die Wiederverheiratung der Mutter mit einem Kunsthistoriker bedingt, erfolgt ein Umzug nach Berlin |
? ?.??.1907 |
Besuch des Schiller-Gymnasiums in Berlin - Lichternfelde - bereits mit der Vorschulklasse beginnend. Er konnte zu diesem Zeitpunkt bereits lesen. Da er das Dienstmädchen, das ihm Geschichten vorlesen sollte, im Verdacht hatte, Teile der Geschichten zu unterschlagen, war er sehr früh bemüht gewesen lesen zu lernen. (20) |
? ?.??.190? |
Begeisterung für die Fliegerei, die ihn oft zum Flugplatz Tempelhof führt. Er sieht dort Wright mit seiner Flugmaschine. Er kaufte sich Postkarten von den Fliegergrößen der damaligen Zeit und besorgte sich deren Unterschrift. (20) Es wird berichtet, das er jeden zweiten Tag auf den Flugplatz ging und den Piloten auch manches mal mit seiner unablässigen Fragerei auf die Nerven ging. |
? ?.??.190? |
Wieman schreibt, sobald ein Flieger im Heeresbericht rühmend erwähnt wurde, an diesen ins Feld. Er besaß aus dieser Zeit Photos mit den Unterschriften von Hermann Göring, Manfred von Richthofen, Ernst Udet, Günther Plüschow. (20) |
01.08.1914 |
Beginn des 1. Weltkrieges |
00.00. 1918 |
Wird zum Hilfsdienst herangezogen. Begann als Briefbote und arbeitete sich dann gegen Ende des 1. Weltkrieges zum Telegrammboten hoch. |
11.11.1918 |
Ende des 1. Weltkrieges |
vor 1920 |
Macht sein Abitur. Laut Information des VESLG (Verein ehemaliger Steglitzer und Lichterfelder Gymnasiasten) soll Mathias Wieman als Heinz Makowski vor 1920 am Schiller-Gymnasium Lichternfelde das Abitur gemacht haben. ????? dort näheres erfragen???? Es ist vielfach zu lesen, das Mathias Wieman gesagt hat, das er, wenn er nicht so schlechte Noten in Mathematik gehabt hätte, sicherlich Flugzeugbauer geworden wäre. |
00.00.1920 |
Studiert 4 Semester Philosophie und Kunstgeschichte, an der Universität zu Berlin. Dort übte er sich auch im Aktzeichnen und Degenfechten. |
00.05.1920 |
In einem Artikel ist zu lesen, das er im Großen Schauspielhaus Werner Krauß als Julius Cäsar im gleichnamigen Trauerspiel von William Shakespeare sieht und dadurch seine Liebe zum Theater entdeckt - dies Stück wurde vom 28.05.1920 bis 29.12.1920 während 70 Aufführungen gespielt - recherchieren was daran stimmt |
Herbst 1921 |
Er erklärt daheim, nach Wien fahren zu wollen, um sich dort umzutun und gegebenenfalls dort weiterzustudieren. Er fährt, mit aus gegebenen Nachhilfestunden Erspartem, bis Passau und wandert in einem 10-tägigen Fußmarsch bis Wien weiter. Kaum angekommen besorgt er sich eine Eintrittskarte für den Hamlet im Burgtheater, und sucht sich eine Unterkunft im Studentenheim in der Porzellangasse. Er lief von Theaterbüro zu Theaterbüro, doch der Versuch ein Engagement an einer Wiener Bühne zu erhalten misslang. Da lass er in einem Wiener Kaffeehaus eine Anzeige, dass in Berlin in der Schauspielschule des Berliner Theaters noch 6 begabte Schüler aufgenommen werden. Wieman verlässt Wien so überstürzt, dass er sogar vergisst im Kaffeehaus seinen Kaffee zu zahlen, was er Jahre später bei Dreharbeiten zu einem Film in Wien nachholt. (20) |
00.00.1921 |
Mathias Wieman fährt in der vierten Wagenklasse zurück nach Berlin und stellt sich in der Schauspielschule vor. Wieman ist enttäuscht, man fragt nicht als erstes nach seiner Begabung, sondern ob sein Vater das Schulgeld bezahlen könne. Da Wieman jedoch diesen Schritt vor seiner Familie geheim halten wollte, die hierzu niemals die Zustimmung gegeben hätte, muss er das Schulgeld für drei Monate im voraus einzahlen. Er brachte das notwendige Geld aus Erspartem und Geliehenem zusammen (u.a. verkauft er auch seine Münzsammlung) und durfte am Unterricht teilnehmen. (20) Er war nun Schüler der Max-Reinhardt-Schule in Berlin, der Schauspielschule des deutschen Theaters Berlin, untergebracht in den Gebäuden der Kammerspiele, die von Berthold Held geführt wurde. Reinhardt selbst lehrte gelegentlich Ensemblespiel und Regie und inszenierte auch Vorstellungen der Schüler. (9) Wieman besucht die Abendkollegs, um Studium und Schauspielunterricht miteinander in Einklang zu bringen und auch noch Zeit für Nachhilfestunden zu haben, damit er dass weitere Geld für den Unterricht zusammen bekam. (20) |
13.12.1921
bis 08.03.1922 |
In einem anderen Artikel heißt es: Seit ihn Max Reinhardt, wie erzählt wird, als stummen Gast bei einer Probe zu August Strindbergs "Traumspiel", im Deutschen Theater, entdeckte und für die Rolle des Arnold Kramer verpflichtete. - dies Stück wurde vom 13.12.1921 bis 08.03.1922 während 35 Aufführungen gespielt - Wieman war auch bei diesem Stück Statist um sich das Geld für seine Schule zu verdienen. Hierüber berichtet Wieman selber in .................. noch einfügen In Die Welt vom 26.06.1967: » Über den Beginn seiner Schauspielerarbeit gibt es widersprechende Berichte. Zu lesen ist, der zwanzigjährige Wieman sei ins Deutsche Theater geschlichen und habe im dunklen Zuschauerraum gekiebitzt, als Max Reinhardt mit Klopfer, Krauss und Helene Thimig Strindbergs „Traumspiel" probte. Ein Assistent habe versucht, den ungebetenen Gast zu vertreiben, aber Reinhardt selbst habe den jungen Mann dabehalten und bald einen Darsteller aus ihm gemacht, ... « prüfen ob dieser Hinweis stimmt |
31.01.1922
und 02.02.1922 bis 19.02.1922 |
Als man im Deutschen Theater den Bajazzo als Pantomime unter der Regie von Eric Charell gab, wurde ein Statist gesucht, der den Esel darstellen sollte. Alle Statisten hatten sich geweigert, diese Rolle zu übernehmen, weil sie ihnen zu unwürdig erschien. Da es hierfür aber das doppelte Geld gab und Wieman Geld brauchte, übernahm er diese Rolle - sein erstes Debüt auf der Bühne. Er hoffte vergeblich dadurch auch an andere Statistenrollen heranzukommen. (20) NP im Linzer Volksblatt vom 23.06.1962 rückblickend: » Bei Max Reinhardt betrat er zum ersten Mal die Bühne: als Esel. In grauer Haut trottete er in einer Bajazzo-Pantomime über die Bühne. Seit diesem seltsamen Auftritt als Vierbeiner fühlte er sich im Banne der Kulissenwelt, in der er untheatralisch lebt. « |
00. 00.1922 |
ca. 3 Monate nach seiner Statistenrolle im Bajazzo Nachdem er immer mehr den Eindruck bekam, das er auf der Schauspielschule nicht das lernen würde, was er wollte, gab er den Unterricht auf. (20) In HÖR ZU vom 07.02.1954 rückblickend: »Schließlich ist es ihm zu dumm. "Was ich hier gern gelernt hätte, das habe ich nicht gelernt. Und was ich gelernt habe, das wollte ich nicht lernen! Auf Wiedersehen!" Der Lehrer machte ein verblüfftes Gesicht und sein unternehmungslustiger Schüler auf dem Absatz kehrt"« |
00.06.1922 |
Er las eines Tages (Sommer 1922) am Schwarzen Brett, das eine Schauspielgemeinschaft im Schleswig-Holsteinischen, die sich "Der Maskenwagen der Holtorf-Truppe" nannte, junge Schauspielkräfte suchte. Trotz heftiger Auseinandersetzungen im Elternhause folgte er seinem starken Wunsch Schauspieler zu werden und auf der Bühne zu stehen und schloss sich dieser Wanderbühne an. (20) |
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Hans Holtorf dazu: Eine Kraft wie Mathias Wieman bedeutete natürlich einen außerordentlichen Zuwachs für die Truppe, obwohl wir uns manchmal nicht ganz einig waren. Und das war weiter kein Wunder, wir waren allesamt jung, mitten in der Gärung und hitzköpfisch obendrein. Mathias war von dem mir gerade entgegengesetzten Pol her zum Theater gekommen. Er war angefüllt mit der damals sehr verbreiteten Russomanie, Dostojewski und Stanislawski waren seine Götter; Seele, Seele und nochmals Seele war deren und also auch seine Parole ...... |
Die Holtorf-Truppe, die Ihren Sitz in Heide hatte, wo man auch die Proben abhielt und die Spielzeit vorbereitet, bestand, zu dieser Zeit, aus 20 männlichen und 6 weiblichen Mitgliedern. Sie wurde, im August 1920, von dem schleswig-holsteinischen Maler Hans Holtorf aus Heide ins Leben gerufen und zog mit einer Schar junger Menschen, zu Beginn vorwiegend Freunden Hans Holtorfs, durch das, anfangs vornehmlich schleswig-holsteinische und dänische Land. Holtorfs erste Spieler waren Laien, die ohne programmatische Vorgaben, Parteieneinfluss oder einem Manifest, sondern aus Begeisterung und Liebe zum Theater spielten. Erst später kamen auch Schauspieler hinzu. Ab 1922 bestand die Truppe sogar überwiegend aus jungen Schauspielern. Holtorf sammelt um sich, was er für seine Absichten glaubt brauchen zu können. Wobei er mehr auf Musikalität und bildliche Vorstellungsgabe, als auf bereits vorhandene schauspielerische Erfahrung sah. Körpersicherheit und gute Sprache wurden freilich gefordert. (67) Alles in allem - Studenten, Musiker, Schauspieler, die erfüllt waren von ihrer Mission und nicht danach fragten ob sie Geld oder Ruhm einheimsten, denn der Programmzettel nannte keinen Namen und von Gage konnte keine Rede sein. Jeder tat alles, die Kostüme wurden selber genäht, die Dekoration selber gemalt. Sie stellten eine Kompanie dar, in der der einzelne nichts, das Ganze aber alles bedeutete. Sie führten jene Mysterienspiele auf, die als Vorläufer des Dramas galten: die Schwänke von Hans Sachs, den Doktor Faustus nach Texten des 17. Jahrhunderts, den Totentanz nach den Drucken von 1463 und 1520, die "Soldaten" von Lenz. Sie wanderten von Ort zu Ort und spielten in den Schänken und auf den Plätzen. (20) Wolfgang Goetz, Schriftsteller und Kritiker der Vossischen Zeitung Berlin, der 1923 einige Wochen mit der Truppe reiste, schildert folgendes: "Es geht ihnen nicht allzu gut, mittags speist sie die Stadt Heide aus dem Armenhaus, abends gibt es Brot und Margarine, wenn nicht die guten Bürger, die sie kostenlos beherbergen, etwas nachstopfen ...., denn von Gage außer den Naturalien ist selten die Rede" (W. Götz, Reise ins XV. Jahrhundert, Vossische Zeitung Berlin, 9.11.1923)
Mathias Wieman schreibt in einem Aufsatz "Der Maskenwagen der Holtorf-Truppe" in der Chemnitzer Volksbühne im Jahre 1924 folgendes: "Wir sind ein Theater, das sozusagen von vorn angefangen hat" ..... "bezeichnend für unser Theaterspielen ist, das wir nie Theorie hatten, sondern das Erkenntnisse uns nur aus dem Spielen selber zufielen." ........."Armut hat uns auf eine unverfälschte Form des Spielens gebracht. Anzuschaffen war vor jeder Spielzeit nur das Notwendigste und aus diesem Notwendigen das Stärkste an Ausdruck herauszupressen. Er schreibt dort zu den Kulissen: "Man brauchte einen allgemein gültigen Hintergrund. Nahm schwarze Vorhänge; entdeckte, dass jede Kulisse dem Schauspieler eine Aufgabe fortnimmt, entdeckt, dass jede Kulisse sogar hemmt und das Auge des Zuschauers ablenkt vom Wesentlichen" "Ein allgemein gültiger Hintergrund, wie er durch die einfarbigen Vorhänge gebildet wird, ist freilich noch kein Bühnenbild, dieses wird erst durch den kostümierten Schauspieler geschaffen. Man kam auf Gewänder von einfachsten Schnitt, in ungebrochenen Farben. So das Bühnenbilder von den Menschen gebaut wurden, nicht von den Kulissen. Haftet der Blick der Zuschauer nur auf dem Menschen, muss sich der Mensch voll und stark im Ausdruck halten und bewegen." Weiterhin schreibt er zu den geschminkten Masken, die auch zu einem typischen "Markenzeichen" der Holtorf-Truppe wurden, folgendes: "Die Mutter all der tragisch-komischen Masken, die sich jetzt jedes Mitglied der Holtorf-Ensembles vor jeder Vorstellung auf das Gesicht malt, dieser berühmt gewordenen starkfarbigen und wesentlichen Masken des "Maskenwagens", ist das Gesicht Holtorfs als Tod im Totentanz. Das ganze Gesicht knochenbleich, um die Augenhöhlen bis zum Knochenrand schwarz - das war die erste und in den Anfangsjahren einzige Maske. Bild und Vorstellung der tödlichen Allgewalt, fraglos selbstverständlich von jeher. Die zweite Maske, wieder Bild und Vorstellung einer Gewalt: der bösen, verführerischen, verzehrenden - die Satansmaske. Bleich und rot um die Augen. Das dies lange Zeit die einzigen waren, fiel niemanden auf, waren es doch die zwei einzigen Gewalten, die notwendig anders aussehen mussten, als der Kreis der Menschen, der ihnen unterworfen ist. Der Tod ist etwas anderes als ein Mörder, der Teufel etwas anderes als ein Verführer." (502) In der Spielzeit 1923/1924 wurden, als entscheidende Neuerung, diese Masken auch für die Menschengesichter eingeführt. Dies war auf ein Erlebnis zurückzuführen, das Hans Holtorf in seinem Buch "Jugend zwischen Malerei und Theater - Lebenserinnerungen 1899 - 1937" wunderbar beschreibt: "So setzte ich mich eines Abends in den Zuschauerraum und sah mir den Dr. Faustus an. Im großen und ganzen war ich ganz zufrieden. Es griff alles gut in einander, die Musik des Sprechens baute sich klar auf, das Bildmäßige war fest gefügt, die Bewegungsabläufe präzise. Nur eines beunruhigte mich: die Gesichter der Spieler, vor allem der Faust selbst, waren alles andere als bestimmt formuliert, sie wirkten verschwommen und zufällig, passten in die Aufführung nicht hinein. "Du musst dich viel stärker schminken," sagte ich nach der Vorstellung zu Mathias, "überhaupt müssen wir uns alle einmal eingehender mit der Schminkerei befassen, die Gesichter sehen von unten wie ungeformter, weicher Käse aus" Und Wieman weiter dazu: "Es handelt sich also nur darum, auszuprobieren, wie sich das gefundene Schema variieren ließe, um sowohl für jede Figur das ihr gemäße Gesicht, wie auch für jedes Stück die ihm entsprechende Maskengattung zu finden, denn offenbar verlangte der Totentanz anders maskiert zu werden, als die Komödie der Irrungen, während der Dr. Faustus etwa zwischen beiden liegen mochte." (502)
hierzu eventuell noch weiteres aus dem Artikel Wiemans einfügen und auch bei Brandt (47/48) nachprüfen ....... ....................................................... ..................... .............. .......... ........ ............. ......... |
00.00.1922 |
Die Spielzeit im Sommer 1922 dauerte 3 Monate.
Es wurden 71 Vorstellungen gegeben.
Auf dem Spielplan standen:
Lübecker Totentanz (15 Aufführungen) Theophilus (15 Aufführungen) Der Deutsche Schlemmer, das Spiel vom reichen Mann (13 Aufführungen) Das Puppenspiel vom Doktor Faust (11 Aufführungen) Lanzelot und Sanderein, ein ernsthaft Spiel von ihren Minnen (7 Aufführungen) Absurda Comica oder Herr Peter Squenz (7 Aufführungen) Sankt Peter vergnügt sich mit seinen Freunden unten auf Erden (3 Aufführungen) (67)
Link zu den detaillierten Auftrittsdaten der Spielzeit 1922 (67)
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Ernst Ginsberg, der fast zur gleichen Zeit zur Holtorf-Truppe stieß, beschreibt die erste Begegnung mit Mathias Wieman wie folgt: "Ich kam mit einem großen, interessant aussehenden jungen Mann zusammen ins Quartier, den man mir schon vorher als eine Art « Grabbe- oder Büchner-Typ » geschildert hatte. Am Abend, als wir in den Federn lagen, sagte ich: «Wir werden doch jetzt hier längere Zeit zusammen arbeiten. Wollen wir uns nicht du sagen? Ich heiße Ernst.» Darauf sagte er: «Gerne, aber meinen Namen musst du raten. Ich habe nämlich einen besonders schönen Namen. » Ich erriet ihn nicht. Da sagte er, er heiße Heinrich Mathias. Sein Nachname war Wieman. Dann wurden wir «Faust» und « Mephisto », nicht nur für jene Zeit, sondern auch noch 35 Jahre später in Zürich." (65) Das Faustspiel allerdings, das wir in Heide zu spielen hatten, war das sogenannte « Puppenspiel vom Doktor Faust ». Dieses Stück enthält eine gewaltige Kernszene, in der Faust den Mephisto beschwört, ihm zu sagen, was er, Mephisto, tun würde, wenn er noch Hoffnung auf Seligkeit hätte. Es folgt darin der Satz, den ich, obwohl schon öfter zitiert, auch hier wieder in Erinnerung rufen möchte, denn diese Szene und dieser Satz wurden wie zum Leitsatz für mein ganzes künstlerisches Leben. Mephisto versucht die Antwort zu verweigern, aber Faust zwingt ihn, kraft des Paktes, zum Geständnis. Ich war mir der Gewalt dieses Satzes bewusst. Aber ebenso war es mir völlig rätselhaft, wie ich das spielen sollte. Derlei war mir noch nie untergekommen. Ich bat Holtorf um Rat. Er sagte: «Das müssen Sie wissen.» So gingen wir in den Gasthof zur Probe, Holtorf, Wieman und ich. Ich weiß noch, Wieman hatte mich von einem großen Podest herab zu beschwören. Ich wand mich unten, zu seinen Füßen, in Widerstreben, fast am Boden. Dann ließ ich geschehen, was geschehen wollte. Der ungeheure Satz brach in langsamer Steigerung aus mir heraus. Aus der bedrückten Stellung richtete ich mich mit dem Bilde der Leiter mehr und mehr auf, bis ich bei dem Wort «um nur ein einziges Mal Gott anzuschauen» mit nach oben ausgestreckten Armen und zurückgerissenem Kopf meine äußerste Länge erreicht hatte. Dann stürzte ich, wie vom Blitz getroffen, flach auf den Boden, wo ich den Satz «dann wollte ich gerne in alle Ewigkeit wieder ein Geist der Verdammten sein » nach einer langen Pause nur mehr leise wimmerte. - Nichts von all dem war Absicht oder überlegt. Es war wahrhaft reinste «Expression», ungeheuer gesteigert, ekstatisch, unter Hergabe der letzten physischen Kräfte, außerhalb jeder Psychologie, denn was sollte bei einem so abstrakten Satz « Psychologie ». Damals wusste ich überhaupt nicht, was ich tat, ich war in die Szene halb bewusstlos hineingesprungen. Als sie vorbei war, kam Holtorf mit nassen Augen begeistert auf die Bühne gesprungen, umarmte Wieman und mich und sagte: «Heute ist keine Probe mehr!» Dann gingen wir zusammen aus dem Städtchen hinaus ins Freie und legten uns auf eine Wiese, wo ich zwar vor Erschöpfung, aber unvergesslich gut und glücklich in der Sonne schlief. Das war meine erste große Probe, sie war sozusagen «die Probe aufs Exempel». (65) Link zu einem Theateraufsatz von Ernst Ginsberg zum Mephisto |
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Mathias Wieman schrieb 1959 in einem Brief an Haide-Marie Brandt, die 1960 über die Holtorf-Truppe eine Dissertation verfasste: "Ich wurde als zweiter Chargenspieler und Komiker angenommen; ein Hauptakteur (Helmuth Schüler) fiel aus, weil er ein Engagement an die Hamburger Kammerspiele annahm, und so fielen mir die großen Rollen zu: Dr. Faust, Theophilus, im folgenden Jahr auch Büchners Woyzeck, Stolzius in Lenz "Soldaten". Wieman spricht davon, das dieser Zufall, der Fortgang eines Hauptakteurs, ihm sehr schnell zu großen Rollen verhilft und ihm dadurch bei der Truppe zu einem glücklichen Anfang verhilft. Es gibt aus den Anfangsjahren der Truppe wenig Theaterkritiken, die die Leistung der einzelnen Schauspieler besonders hervorhebt. Dennoch gibt es zu einigen seiner Rollen einige Äußerungen.
So ist zu seinen Rollen als Theophilus und Faustus im Jahre 1922 zu lesen: in "Kieler Neuste Nachrichten" vom 10.9.1922: ...... , das er sie "mit großem Geschick darstellt", und im "Neustädter Tageblatt" vom 9.9.1922 wird "von eindrucksvoller Wiedergabe" geschrieben. In "Lüb eckische Blätter" vom 10.9.1922 ist zu lesen: "Der Darsteller des Theophilus vermochte die Qual seiner Sünde nicht so innerlich gestalten, das wir sie mitgelitten hätten." Die Aussagen der verschieden Theaterkritiken lassen insgesamt den Rückschluss zu, das Wieman bereits in der ersten Spielzeit bei der Holtorf-Truppe seine darstellerischen Mittel zu formen und einzusetzen versteht, und das er das Bühnengeschehen so wiedergibt, das er das Publikum beeindruckt, ja zuweilen sogar erschüttert. (68) |
10.09.1922 |
Aufführung des "Theophilus" in ............. Die Schleswig-Holsteinische Volkszeitung, Kiel vom 11.9.1922 schreibt: .... mehr als der gewaltige Ausbruch der Gefühle erschütterte an Theophilus die gestraffte Leidenschaft, die maßvolle Bändigung. Da sah man nichts Improvisiertes, sondern jede Gebärde, knapp und ausdrucksstark, ist von glaubhafter Notwendigkeit. Die Hand wird bei Theophilus Träger des Seelischen, und die gekrampften oder heischend gespreizten Finger reden eine eindringliche Sprache." ..... |
06.10.1922 |
Aufführung des Theophilus in ................ die Westdeutsche Zeitung, Hagen vom 7.10.1922: ".... zwang beim Theophilus besonders die Gewalt seines visionären Blicks ....." |
00.00.19xx |
nach einjähriger Tätigkeit unterbricht Wieman diese Arbeit, weil er das Bedürfnis spürte noch zu lernen und nimmt für etwa ein halbes Jahr Unterricht bei Hubert Heinrich, geschäftlicher Direktor, Barnowskis Oberregisseur und Schauspieler des Lessing Theaters. Mathias Wieman schreibt hierzu: "Ich habe ihm viel zu danken, denn er ist es gewesen, der meine Entwicklungskräfte frei gemacht hat und mich auf den richtigen Weg führte" (20) |
00.00.19xx |
Danach ging er zurück zur Holtorf-Truppe, die ihre Spielbezirke immer weiter ausdehnte, nach Westfalen, Württemberg, Bayern und Sachsen und eines Tages auch vor den Toren Berlins anlangte. Sie spielten nun auch häufiger in richtigen Theatern, weil in diesen Notzeiten einige Gebäude leer standen. So auch in Potsdam, wo sie im Schauspielhaus Büchners "Woyzeck" aufführten. (20) Die Berliner Presse entsandte ihre ersten Kritiker, die die Truppe, die soviel von sich reden machte, unter die Lupe nehmen wollte. Dort war dann zu lesen: ...... " Diese Schwärmer verraten ihre Namen nicht - eine schöne Selbstopferung und Absage an das Starwesen. Aber der Darsteller des Woyzeck soll doch genannt werden, er heißt dem Vernehmen nach Wieman. Er ist jung, aber schon reif. In einer still bezwingenden Art, mit feinen, reinen Händen trug er das Schicksal der Armut zu unseren Herzen" ...... (20) |
Haide-Marie Brandt schreibt zu Wieman: "Abschließend darf über das schauspielerische Können der ersten Spielzeit gesagt werden, das Wieman seine darstellerischen Künste zu formen und einzusetzen versteht, und das er Bühnengeschehen so wiedergibt, das er das Publikum beeindruckt, ja zuweilen sogar erschüttert." (68) |
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Ernst Ginsberg schreibt über Mathias Wieman : Der reifste von uns allen war damals zweifellos Wieman, der auch schon vom Statieren am Deutschen Theater in Berlin eine gewisse Bühnenerfahrung mitbrachte. Wieman war uns aber auch noch in andern Dingen voraus: er trank, und zwar mit Vorliebe Eiskümmel, was uns geradezu dämonisch verrucht erschien, und er wusste bereits mit Mädchen umzugehen, was wir halb mit Staunen, halb mit Schrecken beobachteten. Während ich in jener Zeit noch ganz mit meinem Hölderlin lebte, rang er mit den Abgründen Dostojewskis. Er spielte außer seinem Faust einen wahrhaft erschütternden Woyzeck, der schon viel von der Presse beachtet wurde, obwohl wir alle anonym spielten. Kein Schauspielername wurde genannt. (65) und weiter schreibt er: Vor Beginn der zweiten Tournee hatte Wieman übrigens erklärt, er wolle ein ganz anderes Leben führen, er habe genug von Mädchen. Ich erinnere mich, nach vollendetem Bühnenaufbau in der kleinen Kirche des Holsteinischen Dorfes Lunden auf den Kirchturm gestiegen zu sein, um etwas über Land zu schauen. Da sahen meine erstaunten Augen die große, etwas gebückte Gestalt Wiemans zwischen den Kornfeldern einher wandeln, an der Hand eine unserer neuesten Darstellerinnen. Ich läutete teuflisch die Kirchenglocken, und die beiden schauten erschrocken auf... Ach, was wir auf diesen Reisen alles erlebten! (65) |
23.09.1923 |
Beginn der Tourneen der Holtorf Truppe der Spielzeit 1923/24 - 7 Monate Spielzeit mit 150 Vorstellungen.
Auf dem Spielplan standen:
Komödie der Irrungen (37 Aufführungen) Lübecker Totentanz (37 Aufführungen) Was Ihr wollt (28 Aufführungen) Doktor Faustus (27 Aufführungen) Woyzeck und Totengräber vom Feldberg (18 Aufführungen) Soldaten (5 Aufführungen) Totengräber vom Feldberg (2 Aufführungen)
Link zu den detaillierten Auftrittsdaten der Spielzeit 1923/24 (67)
Die Mitglieder der Truppe waren, soweit dies ermittelbar war, neben Mathias Wieman, zu dieser Spielzeit: Gerhard Brosig, Dora Gerson, Ernst Ginsberg, Veit Harlan, Maria Heil, Ruth Hellberg (Herbst 1923-Februar 1924 dabei), Hans Holtorf, Gerda Joswig, Hans Heinrich Klatt, Margarete Kyper, Ruth Ledermann, Hans Mahlau, August Rabien, Oskar Schab, Werner Siedhoff, Walter Ullmann, Anette de Vries, Heinrich Wortmann, Willy Wortmann. (68) Da die Truppe erst ab der Spielzeit 1924/25 im Deutschen Bühnenjahrbuch geführt wurde, ist genaueres hierzu nicht zu sagen. |
23.10.1923 24.10.1923 |
Auftritte in Schleswig (Volksbühne) "Komödie der Irrungen" von Shakespeare - Wieman spielt darin die Rolle des Greises Aegeon Die Schleswiger Nachrichten vom 26.10.1923 schreiben: ... "den Aegeon sprach Mathias Wieman mit schöner schlichter Würde" ....... Schleswiger Volkszeitung vom 27.10.1923 : .... "knapp. aber doch eindrucksvoll gestaltete Wieman den Aegeon" ....... "Was Ihr wollt" von Shakespeare - hierin spielt Wieman den Herzog Orsino. Die Schleswiger Nachrichten vom 26.10.1923 schreiben: "Mathias Wieman (Haltung Herr Herzog!) gab dem Orsino individuelles Leben und Tiefe des Wesens und der Empfindung" .... |
?? .11.1923 |
Durch die Einführung der Rentenmark wurden mit einem Schlag alle Sparguthaben vernichtet. Eine neue Rentenmark (Goldmark) wurde mit einer Billion Papiergeld gleichgesetzt. Auch in der vorrangegangenen Inflationszeit konnte die Holtorf Truppe keine Rücklagen erwirtschaften. Der allgemeine Geldverknappung führte auch zu einem erheblichen Rückgang des Theaterbesuches, den auch die Holtorf-Truppe zu spüren bekam. Hans Holtorf führte hierzu aus: "Die Inflation hatte ihren Höhepunkt erreicht. Als Theaterkasse dienten jetzt Wäschekörbe oder ähnliche Behälter, und trotzdem reichten die Berge von Geldscheinen nur selten aus, die notwendigsten täglichen Ausgaben zu bestreiten. In den Hotels mussten wir Pfänder zurücklassen, die Schreibmaschine, die Musikinstrumente, Gepäckstücke, ja einmal mussten wir sogar einen Spieler versetzen, bis wir ihn, vielmehr bis Vater Rabien ihn nach zwei Tagen auslösen konnte. Es war sein eigener Sohn." (67) |
13.11.1923 |
Aufführung des "Woyzeck" in ................... im ............................ Potsdamer Tageszeitung vom 14.11.1923: "und die Stimme des Kosmos, brüllend-gewaltig sprach in der schaurigen Dämonie einer Szene, die allein dem Abend unvergesslichen Wert gegeben hätte: Als im zweiten Bilde, Woyzeck und Andres Ruten schneiden, und Woyzeck die Geister unter hoher, schwankender Erdrinde heraufkommen fühlt." .... |
16.11.1923 |
Aufführung des "Woyzeck" im Schauspielhaus Potsdam Dessauer Zeitung vom 17.11.1923 : ... "Der Woyzeck selbst auf einer Höhe, die wir hier nicht oft sehen." ...... Vossische Zeitung vom 17.11.1923: ..."Aber der junge Darsteller des Woyzeck - sein Name Mathias Wieman sei genannt, obwohl die Namen der Schauspieler auf ihren Wunsch nicht auf dem Theaterzettel stehen - ist eine starke Begabung. Er ist es, der jeder Szene Ton, Tempo, Aufbau, Steigerung gibt. Aber es ist nicht der dumpfe, verhetzte arme Teufel (wie ihn Klöpfler gibt); er ist ein sinnierender, grübelnder, hellsichtiger Bursch." Friedrich Engel schreibt im Berliner Tageblatt vom 16.11.23 : "Aber der Darsteller des Woyzeck soll doch genannt werden. Er heißt dem Vernehmen nach Wieman. Er ist jung, aber schon reif. In einer still bezwingenden Art, mit feinen und reinen Händen trug er das Schicksal der Armut zu unseren Herzen." Diese Kritik soll, so Mathias Wieman von großer Bedeutung für ihn werden. Er schreibt selber dazu: " Diese Woyzeck-Aufführung hatte noch einen anderen Erfolg: ich erhielt einen Brief des Deutschen Theaters, in dem ich gebeten wurde, mich doch einmal vorzustellen. Ich steckte das Schreiben ein, reagierte zunächst nicht darauf, ........" |
00.00.19xx |
Die "Woyzeck" Aufführung hatte einen weiteren Erfolg. Wieman erhielt einen Brief des Deutschen Theaters, in dem er gebeten wurde sich doch einmal vorzustellen. Wieman steckte das Schreiben ein und reagierte erst später. Aus Ärger darüber, dass man seinem brennenden Wunsch den Hamlet zu spielen nicht nachkam, schied er von der Truppe, erinnerte sich an die Aufforderung und suchte das Deutsche Theater auf. Er trug dort 2 Rollen vor, den Moritz Stiefel und den Woyzeck, und wurde sofort engagiert. (20) |
08.01.1924 |
Zweitägiges Gastspiel in Hagen mit Büchners "Woyzeck" und Lenz´s "Soldaten" Die Hagener Zeitung vom 11.1.1924 berichtet hierzu: "Es gab etwas Gutes im Theater, - weshalb es so wenig besucht war. Das ist fast immer so. Die Holtorf-Truppe wird dies richtig zu deuten wissen". |
10.02.1924 |
Gastspiel in Dessau mit "Was Ihr wollt" von Shakespeare - hierin spielt Wieman den Herzog Orsino. Die Verkörperung dieser Rolle wird nur begrenzt gelobt, da Wieman nach Meinung der Kritiker zu wenig herrschaftliche Würde ausstrahlt. Anhaltische Rundschau, Dessau vom 11.02.1924: .... "das es dem Herzog selbst an letzter Hoheit gebrach, lag sicher daran, das der Darsteller erst gegen Ende des Spiels die rechte Männlichkeit im Ton fand" .... Dessauer Zeitung vom 13.2.1923 : ... "Zu wenig auf Würde war dagegen das Spiel des Herzogs angelegt" .... Haide-Marie Brandt, führt in ihrer Dissertation über die Holtorf-Truppe hierzu aus: aus diesen Beurteilungen kann geschlossen werden, das Wieman den Orsino in erster Linie als den Menschen gibt, der an einem schweren Liebeskummer krankt, und das der Herzog als würdevoller Vertreter seines Stammes hinter diesem leidenden Menschen an Bedeutung einbüsst. (68) Wenn Holtorf schreibt: "Mathias war von dem mir gerade entgegengesetzten Pol zum Theater gekommen. Er war angefüllt mit der damals sehr verbreiteten Russomanie, Dostojewski und Stanislawskij waren seine Götter, so mag diese Aussage zur Klärung von Wiemans Auffassung einer Rolle beitragen. Er erschließt das Leben einer Rolle vom Seelischen her. Er fragt, was geht in der Seele dieses bestimmten Menschen vor. Er will das Individuum herausstellen in seinem Glück, das es erhebt, und in seinen Qualen, die es ertragen muss. Holtorf dagegen geht es viel weniger um den Menschen in seiner einmaligen Besonderheit als um den Vertreter eines Typus: das gilt verstärkt für die Komödien, in denen er sich der Commedia dell´arte und ihrer Typisierung der Menschen annähert. (68) |
noch
terminlich zu ordnen |
"Doktor Faustus" - nicht in der goethischen Fassung sondern als .......... Mathias Wieman schreibt selber hierzu: "Man kann den Doktor Faustus gewiss auf zwei Arten spielen, als zufälligen Menschen, ähnlich allen Zuschauern unten, unterschieden nur durch sein Schicksal, oder als naturfernes Sagenwesen ....... so galt es dem Doktor Faust den Zauberer anmerken zu lassen, den Verdurstenden nach magischer Macht, den Teufels-Verschriebenen." (502) Die Kritiken, die im wesentlichen immer positiv sind, lassen den Rückschluss zu, das Wieman seinen Zuschauern auch diese verschiedenen Varianten darbietet, Mal den Faust als Magier, ein anderes Mal den Faust als suchenden Mensch, der sich selbst peinigt. Die Faustgestaltung Mathias Wiemans scheint vom Zweierlei der Stile beeinträchtigt zu werden, die Kritiken zu diesem Stück fallen sehr unterschiedlich aus und spiegeln wohl auch die Unterschiedlichkeit dar, mit der Wieman die Rolle anging. Münchner Zeitung vom 17.04.1924: "Der Darsteller des Faust zeigte auf eine lebendige, erschütternde Weise das Hingenommen-Haltlose dieses Magiers, der sich ebenso am Zauberblendwerk kindisch freut, wie auf der anderen Seite immer voller Schwermut bleibt - düsteres Bild der menschlichen Schwäche und Spiegel einer trotzig verlorenen Seele ohne Modulation zum freundlicher oder feuriger Menschlichen" So gut Wieman anscheinend bei dieser Aufführung den Stil des Puppenspiel - Fausts getroffen zu haben scheint, so weit ist er in einer anderen Aufführung wohl von ihm entfernt gewesen. Als Beispiel hierzu die Kritik in der " Münsterischen Zeitung" vom 14.01.1924 : " ... Nur vom Doktor Faustus wollen wir sagen, das er groß und typischer Faustmensch war, mit der ungeduldigen Hast des Inneren, dem ungestümen Lebens- und Wissendrang, der Seelennot. Und dabei half ihm vorzüglich eine feine Sprache......." Sie führt weiter aus: "Zwischen diesen Faustgestalten steht eine dritte, ein Faust, der sich weder für den Zauberer noch für den Selbstpeiniger entscheiden kann, der in der Presse als "matt" (" Thüringer Allgemeine Zeitung" vom 14.1.1924 ) oder "blass" ( "Mitteldeutsche Zeitung, Erfurt" vom 15.03.1924 ) bezeichnet wird. Oder wie in der " Neckar Zeitung, Heilbronn" vom 3.4.1924 angeführt wurde: " ... am meisten noch vom hemmenden Intellekt beschattet ...." Diese Uneinheitlichkeit in der Darstellung des Dr. Faust mag auch typisch sein für einen jungen Menschen, der noch auf der Suche nach einem unbestimmten Ziel ist. Haide-Maria Brandt spricht die Vermutung aus: "Vielleicht mag Stanislawskis Wort, das "persönliche, konzentrierte Gedankenarbeit, Eindringen in das Wesen des Gegenstandes" die Rollen erschließen helfen, von Wieman falsch angewendet werden und treibt ihn auf immer neue Fährten." Sie führt weiterhin aus: "Häufig wechseln große Abende mit solchen, an denen der Hanswurst und der Mephistopheles statt Faust den Mittelpunkt der Aufführungen bilden. Darüber hinaus darf wohl angenommen werden, das der nur um wenige Jahre ältere Hans Holdorf nicht der Spielleiter ist, der Wieman so zu leiten versteht, das er sich seiner Regie stets bedingungslos unterordnet. Ein anderer Grund, der zur Klärung der verschiedenartigen Gestaltung des Dr. Faustus beiträgt mag sein, das in der Holtorf-Truppe nur wenige Stücke gleichzeitig auf dem Spielplan stehen und diese sehr oft wiederholt werden. So wird der Rollenhunger eines jungen Schauspielers nicht befriedigt und er sinnt darauf, innerhalb der Rollen, die er schon viele Male gestaltet hat, zu variieren und entfernt sich auf diese Weise von der Regie und aus dem Ensemblespiel. Hans Holtorf, zur Darstellung des Faust durch Mathias Wieman: Mathias spielte den Dr. Faust, und gewiss, er hatte großartigen Abende. Aber er war nie zufrieden mit sich, er experimentierte, er bosselte ständig an der Rolle herum. Dagegen ist an sich nichts zu sagen, im Gegenteil, nur tat er es Improvisierenderweise während der Vorstellung und in einem Ausmaße, das dadurch bisweilen der sprachliche und bewegungsmäßige Aufbau einer Szene bedenklich ins Wanken geriet. Aus einem fortissimo konnte ein pianissimo werden, ein festgelegter Gang wurde plötzlich anders ausgeführt. Selbst Fausts Alter änderte sich. Mal stand er da in jugendlich flammender, fuchsroter Perücke, mal im schneeweißem Greisenhaar. Es liegt auf der Hand, das auf diese Weise ungleiche Leistungen zustande kamen. Neben wahrhaft vollendeten Aufführungen gab es solche, denen, wie mir vorkam, die Achse fehlte, um die es sich dreht. Die Situation war ja völlig klar: hier suchte ein junger Schauspieler genauso seinen Weg wie ich als Maler und auf genauso falsche Weise. Aber nun sage einer einem jungen Menschen in dieser Lage, das er erstens ein Suchender und zweitens auf dem Holzwege sei, besonders wenn dieser eine selbst jung ist und sucht! Je unsicherer er sich auf seinem Weg fühlt, umso hartnäckiger wird er behaupten, das es der einzig richtige sei. Da ich nun auch ein Dickkopf war, dem es in erster Linie um den festen Organismus des Ganzen ging, blieben lebhafte Diskussionen nicht aus, wenn dann und wann infolge Mathias tastender Bemühungen um die Rolle die Zentralfigur und die Aufführung somit ganz und gar des Teufels war. Ich bitte diese Redewendung wörtlich zu verstehen, denn immer dann, wenn unser Faust nicht fand, was er suchte, stand der Teufel allein im Vordergrund des Interesses, der Mephistopheles, den der junge Ernst Ginsberg so verblüffend sicher darstellte. ........... Es braucht kaum gesagt werden, das ungewöhnliche Kräfte wie Mathias Wieman und Ernst Ginsberg nicht nur durch sich selbst eine Bereicherung darstellten, sondern auch auf das ganze einwirkten und es kräftig voranzutreiben halfen. |
10 .01.1924 |
Mathias Wieman verkörpert, wie aus den Kritiken hervorgeht, die Rollen am besten, deren Rollen er vom Seelischen her aufschlüsseln kann. Den Tuchhändler Stolzius in Lenz "Soldaten" und der Woyzeck bringen ihm daher auch seine größten Erfolge. Hagener Zeitung vom 11.01.1924: ..... "Der Mittelpunkt der Aufführung war der Darsteller des Woyzeck, der am anderen Abend die Rolle des Stolzius hatte. Es wird den Zuschauern unvergesslich bleiben, mit welcher Inbrunst und Überzeugungskraft er die Versionen des armen Woyzeck darstellte und wie er die äußerste seelische Anspannung des Stolzius wiedergab, als sein Nebenbuhler über Marie niederträchtige Reden führte" ...... Die Gestaltung des Stolzius in Einzelheiten nachzuzeichnen ist nicht möglich, da die Soldaten nur wenige Male gegeben werden und die Zahl der Kritiken spärlich ist. eventuell rotes umarbeiten |
2 5 .03.1924 |
mit .................... in ....................... Jenaer Volksblatt vom 26.3.1924 : "Da auf dem Theaterzettel die Namen der Mitwirkenden verschwiegen sind, sei wenigstens mitgeteilt, das der Darsteller der Titelrolle dem scheuen und gedrückten Wesen, den Seelennöten des gequälten Woyzeck ergreifenden Ausdruck verlieh. Ausgezeichnet sein irrender Blick, sein fliehender Gang und sein dumpfes, stumpfes Reden. Eine hervorragende Leistung." Haide-Maria Brandt hierzu: Der Kritiker spricht von dem Eindruck, den der Woyzeck auf ihn gemacht hat, er ist eine gejagte Kreatur, die verängstigt um sich schaut, mit einem Blick, der auf kein bestimmtes Ziel gerichtet ist, der überall die Gefahr lauern sieht. Mit eiligen Schritten, die kaum den Boden zu berühren wagen, geht er über die Bühne. Es ist eine Fotografie erhalten, die Wieman als Woyzeck zeigt. Es handelt sich um eine Profilaufnahme, Einzelheiten des Gesichts sind kaum zu erkennen. Er steht Marie gegenüber in einer ärmlichen Stube und spricht zu ihr, den Körper etwas abgewendet, als sei er im Begriff, schon wieder zu gehen. Sein Kopf ist leicht vorgestreckt, die Schultern eingezogen, die Arme hängen schlaff herab. In der Linken hält er seine Soldatenmütze, die Finger der rechten Hand sind verkrampft. Außer diesem Szenenfoto ist, laut Haide-Marie Brandt, noch eine Fotografie eines Aquarells erhalten, das Holtorf 1924 von Wieman als Woyzeck malte. Es handelt sich um ein Brustbild, das den Kopf des Woyzeck in der gleichen, leicht vorgestreckten Haltung zeigt wie auf dem erhaltenen Szenenfoto. Sein kurz geschnittenes Haar ist in die Stirn gekämmt, wodurch diese sehr flach erscheint. Große, überwache Augen, die aus den Höhlen herauszuquellen drohen, starren ins Leere. Der Mund ist leicht geöffnet, die Lippen sind breit. Die Gesichtszüge sind von Ratlosigkeit und Rastlosigkeit geprägt. Der Kopf drängt fast aus dem Bild heraus, auf ein unbestimmtes Ziel zu. Dieses Gesicht gehört zu dem fliehenden Gang, den der Kritiker des Jenaer Volksblattes hervorhebt. |
29 .04.1924 |
Aufführung des Woyzeck in ......... Neue Leipziger Zeitung vom 30.04.1924 : "..... qualvolles Stummsein, zermürbende Dehnung, flatternde Gesten ...." werden als weitere Ausdrucksmittel, für die Darstellung des Woyzeck durch Mathias Wieman, erwähnt. |
30.04.1924 |
Ende der Tourneen der Holtorf Truppe der Spielzeit 1923/24 (67) |
Die in der Spielzeit 1923/24 vorgesehene Aufführung des Hamlet, Mathias Wieman sollte die Titelrolle erhalten, musste abgesetzt werden. Sie war bereits im Programm der Truppe als "in Vorbereitung" ausgeruckt. Die Regie war vorbereitet, die Kostüme entworfen und sogar bereits gefertigt. Bei fortschreitenden Proben stellte sich jedoch heraus, das zwar alle wichtigen Rollen in diesem personenreichen Stück, mit den als Stamm vorhandenen Mitgliedern der Truppe sich qualitativ gut besetzen ließen, bei der Besetzung einiger kleinerer Rollen gelang dies nicht ganz. In Holtorfs Augen bedeutete dies eine derartig schwerwiegende Gefährdung der künstlerischen Einheit der Inszenierung, das er lieber einen finanzielle Einbusse hinnahm und die Proben abbrach und das Stück absetzte. (67) Hierüber war Wieman offensichtlich so verärgert, das er sich von der Holtorf-Truppe trennte. Wieman selber dazu: ...." .... und erst einige Zeit später, als ich aus Ärger darüber, das sich mein brennender Wunsch, den Hamlet zu spielen, nicht erfüllte, von der Truppe schied, erinnerte ich mich an diese Aufforderung und suchte das Deutsche Theater auf. Ich sprach zwei Rollen vor - den Moritz Stiefel und den Woyzeck, und wurde sofort engagiert. " (20) |
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00.00.19xx |
Die "Woyzeck" Aufführung hatte einen weiteren Erfolg. Wieman erhielt einen Brief des Deutschen Theaters, in dem er gebeten wurde sich doch einmal vorzustellen. Wieman steckte das Schreiben ein und reagierte erst später. Aus Ärger darüber, dass man seinem brennenden Wunsch den Hamlet zu spielen nicht nachkam, schied er von der Truppe, erinnerte sich an die Aufforderung und suchte das Deutsche Theater auf. Er trug dort 2 Rollen vor, den Moritz Stiefel und den Woyzeck, und wurde sofort engagiert. (20) |
Im ganzen betrachtet gehört Wieman zu den wichtigsten Schauspielern der Truppe, wenn er auch ihren Stil nicht immer trifft und zuweilen den Rahmen des Ensembles überschreitet. (68) Und Holtorf führt aus: "Eine Kraft wie Mathias Wieman bedeutet natürlich einen außerordentlichen Zuwachs für die Truppe." und des weiteren stellt er fest, das Schauspieler wie Wieman und Ginsberg einmal durch ihre Person, dann aber auch durch ihre Wirkung auf andere Truppenmitglieder von großer Bedeutung für die Qualität des Ensembles sind. (70) |
02.09.1924 |
der kaum 22 jährige Mathias Wieman erhält sein erstes Engagement am Deutschen Theater Berlin, zu dieser Zeit unter der Leitung von Max Reinhardt. Bevorzugt Darstellung unverstandener, böser Jugendlicher (3) Mathias Wieman gehörte zum Ensemble der Reinhardt-Bühnen von 1924 bis 1928/29 und wieder in der Spielzeit 1932/33 . (62) |
zum besseren Verständnis des damaligen Theater geschehen |
Ein Schauspieler unter Max Reinhardt zu sein, bedeutete Mitglied des damals angesehensten Theaterensembles der Welt zu sein. Reinhardt hat nicht einfach ein Theater geleitet, sondern ein ganzes Imperium, und er war nicht nur der Direktor, sondern gleichzeitig der Besitzer aller Bühnen, wenn auch verschiedene Geldgeber hinter seinen Projekten standen. Da waren das Grosse Schauspielhaus, das Deutsche Theater, die Kammerspiele, die Komödie, das Theater am Kürfürstendamm, sowie das Berliner Theater. Daneben noch das Theater in der Josefstadt in Wien, und in Salzburg leitete er die Festspiele, die er zusammen mit Hugo von Hofmannsthal gegründet hatte. (8) |
02.09.1924 |
Mathias Wieman debütiert als Moritz Stiefel in Frank Wedekinds "Frühlings Erwachen" in den Kammerspielen des Deutschen Theaters , Berlin Die Rolle war ansonsten mit Ernst Deutsch besetzt |
26.09.1924 bis 24.10.1924 |
als Arnold Kramer in Gerhard Hauptmanns "Michael Kramer" im Deutschen Theater Berlin hatte er seinen überzeugenden Durchbruch. Die Aufführung in der Wieman neben Eugen Klöpfer, durch die Ähnlichkeit der äußeren Bildung begünstigt, das unheimlich beschattete Spiegelbild des Vaters gestaltete, wurde zum Theaterereignis. (13) Die Regie führte hier Richard Gerner. Das Stück kam 14 mal zur Aufführung. Bei der Vorführung am 20.10.1924 wurde diese Rolle von Paul Günther darstgestellt. Heide-Marie Brandt: «Wieman setzt mit dem Arnold Kramer die Linie, die bei der Holtorf-Truppe vom Stolzius zum Woyzeck führt, fort: er gestaltet das Leben eines Individuums, das ein Abseitiger ist, das außerhalb der menschlichen Gesellschaft steht und ihr Opfer wird.« Tagesspiegel vom 5.12.1969: »... wo er bald in der Rolle des verschrobenen und genialischen Sohns von Gerhart Hauptmanns "Michael Kramer" eingewiesen wurde, ein Beweis dafür, das das damals beste deutsche Theater dem jungen Mimen viel zutraute « |
14.10.1924 bis 13.12.1925 |
als Richard v. Poulengey in Shaws "Heiliger Johanna" im Deutschen Theater Berlin unter der Regie von Max Reinhardt. Neben Elisabeth Bergner, Rudolf Forster, Ferdinand von Alten, Paul Hartmann, Friedrich Kühne, Lothar Müthel, Ernst Gronau, Walter Brandt, Walter Franck, einer Elite der Berliner Schauspieler fiel er auf. (13) Das Stück lief vom 14.10.1924 bis 13.12.1925 und brachte es zu 168 Vorstellungen . Im Rahmen dieser Aufführungsreihe kam es in einer Neuinszenierung am 19.09.25 wieder auf den Spielplan |
29.10.1924 |
in Berthold Brechts "Im Dickicht der Städte" im Deutschen Theater Berlin unter der Regie von Erich Engel. Fritz Kortner spielt den Shlink. In weiteren Rollen Paul Bildt, Lothar Müthel, Franziska Kinz, Gerda Müller, Walter Franck, Heinrich George , - (23) Es gab im Deutschen Theater 4 Vorstellungen |
14.11.1924 |
spielt den Rodrigo in Shakespeares "Othello" im Deutschen Theater Berlin unter der Regie von Paul Bildt. Fritz Kortner spielt den Othello, Lothar Müthel den Cassio. Insgesamt 7 Vorstellungen bis 23.12.1924 (23) |
22.12.1924 |
Mathias Wieman tritt ein weiteres Mal als Moritz Stiefel in Frank Wedekinds "Frühlings Erwachen" diesmal im Deutschen Theater , Berlin auf Die Rolle war in dieser Spielzeit ansonsten mit Carl Ludwig Achaz besetzt |
30.12.1924 |
im Deutschen Theater, Berlin im Stück "Sechs Personen suchen einen Autor" von Luigi Pirandello spielt er die Rolle des Sohnes - Inszenierung Max Reinhardt - Lucie Höflich spielt die Rolle der Mutter, in weiteren Rollen Max Pallenberg, Max Gülstorff, Franziska Kinz (Tochter), Paul Bildt, Gertrud Kanitz, Amanda Lindner, .... Diegelmann, ...... Delius Insgesamt 52 Vorstellungen bis 08.03.1925 Der Kritiker Paul Wiegler stellt fest : »Ein Knabe in den Pubertätsjahren, irgendeinen Gegenstand in der Tasche scheu umklammernd (es ist ein Revolver)« So, lang aufgeschossen, die Schulter hochgezogen, gedrückter, zur Seite weglinsender Blick, eckige, verhemmte Körperlichkeit, so zeigt Wieman auch ein Foto von damals. |
Auch Mathias Wieman trat wie andere, zu dem Zeitpunkt noch unbekannte Schauspieler, auf der von Moriz Seeler 1921 in Berlin gegründeten Jungen Bühne, die als Forum für junge Dramatiker konzipiert war, auf. Diese diente vielen jungen Autoren (u.a. Brecht, Bronnen, Hans Henny Jahnn, Zuckmayer) und nahezu unbekannten Schauspielern (u.a. auch Elisabeth Bergner, Heinrich George, Alexander Granach, Veit Harlan) als Sprungbrett. Heinz J. Weitz, Regie-Assistent bei Heinz Hilpert schreibt: "Diese Junge Bühne trat zwei-, dreimal im Laufe einer Spielzeit hervor, um auf unbekannte deutsche Autoren hinzuweisen. Die jeweils einzige Aufführung, als Matinee dargeboten, war das Ergebnis wochenlanger Nachtproben, zu denen sich bekannte Schauspieler selbstlos und jüngere Kräfte ehrgeizig, nach der Vorstellung oder gar der Doppel-Tätigkeit in Bühne und Kabarett, zusammenfanden - unentgeltlich versteht sich." (47) Die Werke wurden in einmaligen Matinee-Vorstellungen, sonntags morgens, jeweils zu Gast in einem der großen Berliner Theater gezeigt. (62) "Die Atmosphäre dieser nächtlichen Proben, die spürbare Stille in dem verlassenen Bühnenhaus, die Arbeit nach der Arbeit, zwischen Müdigkeit und Überwachsein, stimuliert mit Mokka, Schnäpsen, Zigaretten, hatte das Geheimnisvolle einer Verschwörung; und etwas dergleichen war es ja auch - gegen das Publikum der Konventionen und für eine Freiheit, die wir meinten, schreibt er weiterhin." (47) Die Aufführungen dieser Bühne begeisterten die Kritik, verursachten hin und wieder Skandale und waren stets ein gesellschaftliches Ereignis. (2) |
09.02.1925 |
Als Johann Tönnesen in Henrik Ibsens "Die Stützen der Gesellschaft" im Deutschen Theater Berlin unter der Regie von Richard Gerner. Das Stück wurde bis 27.02.1925 hier 5 mal aufgeführt. in weiteren Rollen: Hermann Bassermann (Bernick), Hermine Sterler (Betty Bernick), Helene Weigel, in weiteren Rollen: Hermann Bassermann (Bernick), Hermine Sterler (Betty Bernick), Helene Weigel, Lona Hessel, ..................... Bildt Der Kritiker Alfred Kerr im Berliner Tageblatt vom 110.02.1925 : »Mathias Wieman ist vielleicht eine Kraft. (Er gab den Johann Tönnesen). Denn sein Eigenes, die zufällige Wesenheit - das Belangvollste somit! - scheint fesselnd .... und es hegt genügend Kunst, seinen Besitz den Zuständen dieses Schauspiels anzugleichen. Er hat eine blonde Sprache.« |
10.02.1925 |
Ebenfalls als Johann Tönnesen in Henrik Ibsens "Die Stützen der Gesellschaft" in den Kammerspielen des Deutschen Theater Berlin unter der Regie von Richard Gerner. Das Stück wurde bis 31.03.1925 hier 32 mal aufgeführt. in weiteren Rollen: Hermann Bassermann (Bernick), Hermine Sterler (Betty Bernick), Helene Weigel, Lona Hessel, ..................... Bildt |
15.02.1925 |
im Rahmen der Matinee der Jungen Bühne im Deutschen Theater, Berlin im Stück "Pankraz erwacht" von Carl Zuckmayer spielt er die Rolle des jungen Holzfällers Billy Kirby - unter der Regie von Heinz Hilpert - mit Rudolf Forster, Alexander Granach, Walter Franck, Gerda Müller, Erika Meingast, Otto Brefin, Leonard Steckel, Wieman lernt bei diesem Stück die Schauspielerin Erika Meingast (mit bürgerlichem Namen Friederike Anna Hedwig Erbersdobler), seine spätere Frau kennen, die in diesem Stück die Alit, die Tochter eines heruntergekommenen Farmers spielt. (34) Eigentlich schrieben es nur die Rollen vor: Die Farmerstochter Alit musste sich in diesem Theaterstück in den Holzfäller Billy Kirby verlieben. Doch die bereits recht bekannte rothaariger Schauspielerin Erika Meingast und der noch unbekanntere Mathias Wieman verliebten sich an diesem Sonntag um 12 Uhr wirklich in einander. Der Kritiker Ihering, stellt fest : »Wieman fällt wieder durch seine dumpfe Schwere auf (auch er hätte den Bembe spielen können)« |
13.03.1925 |
auch in den Kammerspielen des Deutschen Theater, Berlin im Stück "Sechs Personen suchen einen Autor" von Luigi Pirandello spielt er die Rolle des Sohnes - Inszenierung Max Reinhardt - Lucie Höflich spielt die Rolle der Mutter, in weiteren Rollen Max Pallenberg, Max Gülstorff, Franziska Kinz, Paul Bildt, Gertrud Kanitz, Amanda Lindner Insgesamt 72 Vorstellungen bis 25.12.1925 In der Aufführung am 20.04.1925 spielte er die Rolle des Vaters und Peter Stanchina die Rolle des Sohnes |
17.04.1925 bis 22.04.1925 |
ein weiteres mal als Arnold Kramer in Gerhard Hauptmanns "Michael Kramer" diesmal in den Kammerspielen des Deutschen Theaters Berlin hatte er seinen überzeugenden Durchbruch. Regie hier ebenfalls Richard Gerner. Das Stück wurde hier 5 Mal aufgeführt. Auch hier spielt er neben Eugen Klöpfer |
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Im Stummfilm wird Wieman zunächst als sympathischer Charakterdarsteller und Liebhaber eingesetzt. |
1925 |
Der Bühnenverein beendete die Existenz des Maskenwagen der Holtorf Gruppe, als er darauf bestand, das sämtliche Gagen im voraus hinterlegt werden. Dies war der Truppe jedoch unmöglich, denn man hatte bislang abends kameradschaftlich Kassensturz gemacht und die verbliebenen Einnahmen unter sich aufgeteilt, wenn davon etwas nach Erledigung aller Zahlungsverpflichtungen übrig blieb. (70) Wieman war zu dieser Zeit, bereits seit gut einem Jahr, nicht mehr Mitglied der Truppe. |
17.09.1925 bis 20.09.1925 |
als Jakob Doorn in Max Halbes Drama "Der Strom" in den Kammerspielen des Deutschen Theaters Berlin unter der Regie von Adolf Edgar Licho - das Stück wurde 3 mal gespielt. Darsteller vorhanden - noch einarbeiten weitere Daten + Kritiken besorgen |
Okt. 1925 |
Mit Mitwirkung der Gewerkschaften und des Reichsbanners "Freies Volk", entsteht unter der Regie von Martin Berger, der "erste republikanische Großfilm", in dem der Filmschauspieler Mathias Wieman in der Rolle als Volksschullehrer debütiert. Die auf dem Filmgelände in Staaken gedrehte Produktion gerät zum finanziellen Fiasko. (1) |
11.11.1925 |
Erste nachmittägliche Probe von Geburt der Jugend im Lessingtheater |
18.11.1925 |
Der Stummfilm "Freies Volk" wird in Berlin uraufgeführt |
24.11.1925 |
Der Autor Arnold Bronnen zum ersten Mal auf der nächtlichen Probebühne der Kammerspiele um den Werdegang zur Uraufführung seines Stückes zu begutachten. |
13.12.1925 |
als Oberlehrer Bruck in Arnold Bronnens "Geburt der Jugend" , als Uraufführung, auf der Jungen Bühne im Lessing Theater Berlin, unter der Regie von Friedrich Neubauer. In weiteren Rollen: Hans von Twardowski, Veit Harlan, Leonard Steckel, Rudolf Fernau, Camilla Spira, Till Klokow, Aribert Wäscher, Lotte Stein Sein Schauspielerkolleger Rudolf Fernau bezeichnet Mathias Wieman später, in seinem Buch "als Lied begann´s" , als "verträumt und herb wirkende Eichendorffjüngling und führt weiter aus: »Immer mehr festigt sich auf den Proben zu "Geburt der Jugend" der Eindruck, das Mathias Wieman, mit der menschlich ergiebigsten Rolle des Lehrers, als kommender Premierensieger hervorgehen würde. Er ist von herb-keuscher Zurückhaltung, wie er überhaupt einem distanziert, innerlich mit Handschuhen gegenübertritt. Er strahlt soviel Anständigkeit und Sauberkeit aus, das man versucht ist zu denken, das er seelisch immer frisch gewaschen sei.« Ein paar Zeilen weiter schreibt er zur Uraufführung: »Es wurde ein herzlicher Erfolg, aber es war denn doch ersichtlich, das das Publikum den vormittäglichen Lorbeer Mathias Wieman um die feuchtperlende Stirne wand. Noch während des Vorhangziehens kam Paul Bildt heraufgestürmt. klatschte begeistert au der Seitenkulisse Mathias Wieman zu und rief: "In drei Jahren ist er einer der größten Schauspieler Deutschlands!" Die Presse lobte die Aufführung, lehnte aber das Stück als unreifes Frühwerk ab.« Im Berliner Börsenkurier Nr. 584 vom 14.12.1925 ist zu lesen : »Die Gegenfigur, den jugendlichen Oberlehrer Bruck, gab Mathias Wieman. Wundervoll. Mit stiller, persönlicher Bannkraft. Mit Atmosphäre. Seine Begabung ist stark. Wieweit der Umkreis dieser Begabung reicht, wird davon abhängen, ob er auch aus sich herausgehen kann. Er begann zum Schluss etwas nachzulassen.« Alfred Kerr am 14.12.1925: »Der Kontakt kam auch durch ein ganz hübsches Zusammenspiel. ..... durch den sprachstufenden Lehrer Mathias Wieman; ......« |
29.12.1925 |
als Gottfried Friedeborn in Heinrich von Kleist "Das Kätchen von Heilbronn" im Deutschen Theater Berlin unter der Regie von Eugen Klöpfer - das Stück wurde 35 mal gespielt. Darsteller vorhanden - noch einarbeiten weitere Daten + Kritiken besorgen |
11.01.1926 |
Er heiratete die Schauspielerin Erika Meingast (bürgerlich: Friederike Anna Hedwig Erbersdobler ). Seine schöne, rothaarige Frau, eine gebürtige Österreicherin, die im Weinort Gumpolzkirchen als Tochter eines Tierarztes zur Welt gekommen war, opferte ihre bis dahin schon beachtliche Künstlerkarriere, um nur noch für ihren Mann dazusein. Ria Randers in Neue Post Ausgabe 16 im Jahre 1969: »"Eines Tages", so erinnert sich Mathias Wieman, "sagte mir Erika, daß es bestimmt nicht gut gehe, wenn wir beide schauspielerten. Immer öfter ertappe ich mich dabei, daß ich mich bei den Proben mehr für meine als für deine Schwierigkeiten interessiere. Ich lass das sein. Ich will lieber mit dir auf der Ofenbank alt werden!"« |
29.01.1926 bis 22.03.1926 |
als Pierron in Fritz Werfels "Juarez und Maximilian" im Deutschen Theater Berlin unter der Regie von Max Reinhardt - das Stück wurde 53 mal gespielt. In der Vorführung vom 22. März 1926 wurde die Rolle von Rudolf Fernau gespielt Darsteller vorhanden - noch einarbeiten weitere Daten + Kritiken besorgen |
26.02.1926 bis 01.04.1926 |
als Oberst in Hermann Bahrs "Josephine" in den Kammerspielen Berlin unter der Regie von Eugen Robert Das Stück wurde 35 gegeben Darsteller vorhanden - noch einarbeiten |
20.03.1926 |
als xx in Carl Zuckmayers "Pankraz erwacht" im Theater in der Königgräzerstrasse Berlin unter der Regie von Heinz Hilpert - das Stück wurde xx mal gespielt. Darsteller vorhanden - noch einarbeiten weitere Daten + Kritiken besorgen |
03.04.1926 bis 17.11.1926
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als Franco Laspiga in Pirandellos "Die Nackten kleiden" in den Kammerspielen Berlin unter der Regie von Wolfgang Hoffmann-Harnisch mit Maria Orska, Max Gülstorff, Gertrud Eysoldt, Das Stück wurde 24 mal gespielt - Ihering im Börsen-Courier, Berlin am 06.04.1926: » ...... Theaterstücke, die schon am Abend der Aufführung tot sind, braucht die Kritik nicht noch einmal zu töten. Schließlich werden auch die Theater einsehen, das man Pirandello nicht mehr aufführen kann, das man nicht Schauspieler, die in der Entwicklung sind, wie Mathias Wieman, an diese hohlen und wirkungslosen Phrasen setzen darf, ...... « Alfred Kerr im Berliner Tageblatt am 30.04.1926: »Wieman, als Gegenstück, ist ein ausgezeichneter besonnener Sprecher (er macht sich an den Seeoffizier). Einer, der nicht zuviel gibt. Nur hier manchmal einer, der nicht genug gibt. Weil es Italiener sind. Auch hinter Wiemans Gemessenheiten kann Feuer sein. Dann aber kommt ein Augenblick, wo Überlegung vorwiegt .... Wo man (übrigens nicht ohne Lust) empfindet: Norddeutschland. Er lässt hier Stolz und Pose nicht durch - welche dieser lateinische Seemensch haben soll. eine Messerspitze davon wäre jedoch für das ganze ... vertiefend. (Sie darf immerhin lieber weggelassen werden als zu stark sein.) « |
24.04.1926 bis 30.09.1926 |
als Sandy Tyrell in Noel Cowards "Week-End" in den Kammerspielen des Deutschen Theater Berlin unter der Regie von Erich Engel - das Stück wurde 59 mal gespielt. Darsteller vorhanden - noch einarbeiten weitere Daten + Kritiken besorgen |
25.04.1926
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als Roelle in Marie Luise Fleißers "Fegefeuer in Ingoldstadt" auf der Jungen Bühne im Deutschen Theater Berlin unter der Regie von Paul Bildt. Helene Weigel, Maria Koppenhöfer, Walter Frabck, Frida Richard, Erwin Faber, Aribert Wäscher, Hans von Twardowski Hierzu der Kritiker Günther Rühle: »Auf die größere poetische Interessantheit [dieser Figur,] des hässlichen Menschen (Roelle)«, wird Marie Luise Fleißer von Lion Feuchtwanger aufmerksam gemacht (»damit dir deine Illusionen genommen werden und damit du siehst, das die Welt böse ist.« ) Während der Kritiker Herbert Ihering, im "Berliner Börsen-Courier, Nr. 192, 26. April 1926" zu der Ansicht gelangt: »Die Schauspieler entfalten sich herrlich. Die Zurückführung auf den Vorgang, die Entwicklung der Akte fehlte noch. Wenn das möglich gewesen wäre, dann wäre Mathias Wieman als Roelle vollkommen gewesen. Er ermattete zuletzt etwas. Wer aber seinen ersten Akt sah, diese Mischung aus Verbohrtheit und hochfahrendem Zynismus, aus Bigotterie und echter Angst, aus Hohn und Qual, wer diesen fast leichten Ton hörte, mit dem er das Schwerste nahm, der weiß, wie viel reicher Wieman auch schauspielerisch geworden ist, wie das ganze noch gewonnen hätte, wenn von hier aus weitergespielt und entwickelt worden wäre.« Der Kritiker Alfred Kerr meint: »Das Stück zeigt nur zwei Stile. Der Einüber gibt ihm drei: weil der Krüppelheld, der Infantil-Sehnsüchtig-Niedre (welcher doch in die dortige Luft hineingehört) vom Schauspieler Wieman ausgesprochen- norddeutsch gebracht wird. Wieman, wertvoll am anderen Ort, kann das Außenbild, er kann den Sinn der Rolle; doch die Erschütterung der Rolle nicht. Er hat in seiner Sprechform etwas von Ratio; hierfür zu sehr. Das ist nicht bloß ein von der Ingolstadt im Wesen Geschiedener: sondern rassisch Geschiedener. Wieman stirbt, weil er ein Preuß' ist. « "Das Theater" schrieb schließlich: »Man hatte eine ganze Reihe trefflicher Darsteller in den Dienst der Sache gestellt, von denen der stark begabte Herr Wieman an erster Stelle genannt werden darf.« |
31.08.1926 bis 16.09.1926 |
als Hellriegel in Gerhardt Hauptmanns "Und Pippa tanzt" in den Kammerspielen Berlin unter der Regie von Heinz Hilpert - Das Stück wurde 17 aufgeführt - Darsteller vorhanden - noch einarbeiten |
26.10.1926 bis 14.03.1927 |
Als Leutnant von Scharnhorst in Wolfgang Götz "Neidhardt von Gneisenau" im Deutschen Theater Berlin unter der Regie von Heinz Hilpert. Er steht mit Werner Krauß auf der Bühne, der den preußischen General spielt, und ihn zu einer seiner Glanzrollen machte. Darsteller und Rollen: Werner Krauß (General Neidhardt von Gneisenau), Mathias Wieman (der junge Scharnhorst), Oskar Homolka (Generaladjutant Knesebeck) , Paul Hörbiger (Kaiser Franz), Paul Otto, Lotte Stein (Frau aus dem Volke), Egon von Lama, Curt Junker (Friedrich Wilhelm), Ernst Gronau, ..... Gülstorff (Feldmarschall Möllendorf), Otto Wallburg (Blücher), von Meyerinck (Alexander), von Winterstein (alter Scharnhorst), Sonik Rainer (Markedenderin), Werner-Kahle, Polland, H. Schroth, Biensfeld, Schott, Marlow, Finkh, Kaufmann, Netto, Kühne, Bauer, Deppe, Eckert, Bienert, Gondi, Speelmanns, Krauß schreibt in seinen Memoarien, das das Deutsche Theater nicht an den Erfolg des Stückes glaubte. Deswegen habe Reinhardt die Regie nicht gewollt, sondern an Hilpert weitergegeben. Deswegen habe man die Investitionen, für die Ausstattung, auf das mindeste beschränkt. Obwohl nach der Generalprobe der Schauspieler Gronau bedauernd meinte, es sei doch schade , das man sich soviel Arbeit gemacht habe; denn mehr als zweimal werde das Stück doch nicht aufgeführt werden. Diese Aussage löst bei dem jugendlichen Wieman Wut, beim Autor Angst jedoch bei Krauß nur ein Schmunzeln aus. Krauß führt weiter aus, er habe schon nach dem dritten Bild gewusst, das alles stimmte. Hilperts Inszenierung wurde dann, trotz gegenteiliger Erwartung, der erste Erfolg unter der neuen Leitung der Reinhardtbühnen. Das Stück brachte es zu 119 erfolgreichen Aufführungen. |
15.02.1927 bis 24.03.1927 |
als Cadoudal in Fritz von Unruhs "Bonaparte" im Deutschen Theater Berlin unter der Regie von Gustav Hartung - das Stück wurde 30 mal gespielt. Darsteller vorhanden - noch einarbeiten weitere Daten + Kritiken besorgen |
16.03.1927 bis 11.04.1927 |
als Michael in Gina Kaus´s "Toni" in den Kammerspielen Deutschen Theater Berlin unter der Regie von Heinz Hilpert - das Stück wurde 27 mal gespielt. Darsteller vorhanden - noch einarbeiten weitere Daten + Kritiken besorgen |
24.03.1927 |
Uraufführung des Stummfilm "Potsdam - Schicksal einer Residenz" - Regie Hans Behrendts - wann genau gedreht???? |
24.03.1927 |
Uraufführung des Stummfilms "Sohn der Hagar" in Düsseldorf und Berlin - Regie Fritz Wendhausen - Die Romanze handelt von der Rückkehr eines schönen, jungen Mannes aus der entfernten, großen Stadt in sein Heimatdorf, in dem er, den einheimischen Dorfbewohnern, aber bis zum Schluss ein Fremder und Eindringling bleibt. Mathias Wieman ist hier in einer Nebenrolle zu sehen - mit Sokoloff ??? - wann gedreht???? |
12.04.1927 bis 01.05.1927 |
als John Smith in Russell Medcraft und Norma Mitchels "Lockvögel" in den Kammerspielen Deutschen Theater Berlin unter der Regie von Robert Forster-Larrinaga - das Stück wurde 20 mal gespielt. Darsteller vorhanden - noch einarbeiten weitere Daten + Kritiken besorgen |
02.05.1927 |
Uraufführung des Stummfilms "Mata Hari - Die rote Tänzerin", der unter der Regie von Friedrich Feher entstand, im Phoebus-Palast und Marmorhaus in Berlin. Mathias Wieman als Bauer. (23) |
02.05.1927 bis 16.05.1927 |
als John Smith in Russell Medcraft und Norma Mitchels "Lockvögel" in der Komödie (Kammerspiele) des Deutschen Theater Berlin unter der Regie von Robert Forster-Larrinaga - das Stück wurde 15 mal gespielt. Darsteller vorhanden - noch einarbeiten weitere Daten + Kritiken besorgen |
15.05.1927 |
als ............... in Emil Burri´s "Tim O Mara" i n Junge Bühne im Theater Königgrätzerstrasse (Hebbeltheater??) Berlin unter der Regie von Lothar Müthel
Darsteller besorgen - noch einarbeiten weitere Daten + Kritiken besorgen |
27.05.1927 bis 31.08.1927
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als John Lenley in Edgar Wallace "Der Hexer" im Deutschen Theater Berlin, im Rahmen der Jungen Bühne, unter der Regie von Heinz Hilpert Das Stück wurde 97 mal aufgeführt die Rolle wurde einmal oder auch mehrmals von Hans Harnier gespielt, dies ist aber nicht mehr genauer feststellbar - recherchieren ob auf Teilung mit: Albert Steinrück, Werner Schott, Ernst Gronau, Oskar Homolka, Paul Hörbiger, Heinrich Schroth, Hanna Ralph, Darsteller vorhanden - noch ergänzen |
28.05.1927 bis 15.06.1927 |
spielt er im Film "Feme" unter der Regie von Richard Oswald, nach einem Ullstein - Roman von Vicki Baum mit. Er spielt, in einer Nebenrolle, einen Irrsinnigen. Der Film wird vom 28.05. - 15.06. 1927 im Efa - Atelier Berlin in der Cicerostrasse gedreht (21) Der Inhalt: Joachim Burthe verübt, im Auftrag einer rechtsradikalen Organisation ein Attentat auf einen Minister. Hamburger Echo, 8.9.1927: »Der Feme Führer, der gewissenlose Mordhetzer Askanius, ist in Wahrheit der allein Schuldige. Er (....) lässt den verzweifelten Joachim allein . Dessen Flucht ist eine jahrelange und quälende Hetze. Sein Ahasver-Weg führte ihn bis zur Erkenntnis dessen, was er anrichtete, als er diesen Minister, der Tag und Nacht schaffte um seinem Volk in seiner Not zu helfen, feige ermordete. Er bereut bitter und kann nichts ungeschehen machen. (...) Er begeht Selbstmord.» Eine politisch riskante Vorlage, die die Ermordung Walter Rathenaus durch die Rechtsradikalen behandelt, und trotz seiner vorsichtigen Ausführung des Stoffes heftige Angriffe der politischen Rechten, vor allem der NSDAP, hervorruft. Es ist einer der ersten filmischen Auseinandersetzungen mit dem Treiben der Antidemokratischen Kräfte in der Weimarer Republik. |
Juni 1927 bis Aug. 1927 |
Von Juni - August 1927- Dreharbeiten für den Film "Der fidele Bauer" unter der Regie von Franz Seitz - Nach der Operette von Leo Fall - Werner Krauß spielt die Rolle des fidelen Bauers - Mathias Wieman spielt den Stefan - in weiteren Rollen: Hans Brausewetter, u.a. Milieu und Hintergrund dieser Filmoperette sind ein Bauernhof im Spreewald und das Studentenleben. Der Handlungskern, die Liebe eines städtischen Bürgermädchens zu einem Bauernsohn. Innenaufnahmen im Filmwerk Staaken - die Außenaufnahmen finden im Spreewald statt |
23.08.1927 |
Uraufführung des Stummfilms "FEME" in Berlin im Beba-Palast (Atrium) |
13.09.1927 bis 17.10.1927 |
als Troilus in Shakespeares "Troilus und Cressida" im Deutschen Theater Berlin unter der Regie von Heinz Hilpert, in einer Übersetzung von Hans Rothe (Dramaturg im Deutschen Theater) und einem Bühnenbild von Arthur Pohls. Das Stück kam 36 mal zur Aufführung in den Rollen: Mathias Wieman (Troilus), Jacob Tiedke (Pandaros), Oskar Homolka (Thersites), Blandine Ebinger (Cassandra), Paul Hörbiger (Nestor), Ferdinand Bonn, Fritz Kampers (Ajax), Paul Otto (Ulyffes), Lothar Müthel (Achill), Margarethe Köppke (Cressida), Egon von Lama (Patrokulus), Walter Gynt (Menelaus), Hans Rehmann (Hektor), Agnes Esterhazy, Cäcilie Lvosky, Erwin Faber, Schroth, Kühne, Winterstein, Schott Die Geschichte: Troilus ein Sohn des Königs von Troja, ist für Cressida entbrannt, die ihr alter Oheim Pandarus ihm in kupplerischer Absicht zugeschoben hat. Cressidas Vater, der Priester Calchas ..... ........ .......
Darsteller vorhanden - noch abgleichen und ergänzen
.................. Handlungsablauf später ergänzen
Herbert Ihering bemerkt hierzu im Berliner Börsen-Courier vom 14.09.1927 : »Mathias Wieman als sehnsüchtiger, gehemmter Troilus - wunderbar. Ein herrlicher Beginn. Aber im Verlauf des Abends wartet man auf einen entschiedenen Ton, auf straffere Gesten, straffere Körperführung. Wieman vergisst das Ende der Sätze abzuschließen. Er macht keinen Punkt; senkt den Tonfall, statt ihn zu heben. Eine menschliche Begabung, die aus sich herausgehen muss. Sonst geht es ihr später wie Kayßler. » Anders sieht es Julius Bab: « Wenn Wieman bei seinem raschen Aufstieg zu einem der rührenden Schauspieler Berlins neben einigen Offiziersrollen die Darstellung unverstandener, böser Jünglinge bevorzugt, so spielen dabei die Nachwirkungen der expressionistischen Mode eine große Rolle. Denn da ... hatten Wiemans Figuren etwas Gepresstes, Krampfiges, übergangslos Jähes in der Bewegung, heiser Schrilles im Ton, was durchaus nicht zur Charakteristik der Rolle, sondern zum Charakter des noch unfreien Schauspielers gehörte. Dabei gab es doch stets Laute echten und starken Gefühls, die aufhorchen ließen. Und jetzt scheint sich der Druck über diesem jungen Künstler langsam zu lösen. Der Troilus, den er unter Hilperts Regie spielte, war zwar gar nicht prinzlich, eher proletarisch, aber in dem rauen Ton jugendlich reinen Gefühls und tief erbitterter Empörung doch sehr ergreifend.» Fritz Engel Im Berliner Tageblatt vom 14.09.1927: «Und das Tragische? Von den Erklärern, auch von Heine, ist in das Stück davon mehr hineingeheimnist, als darin wäre. Was um es zu retten geschehen kann, geht von Mathias Wieman aus, der den guten Troilus mit inbrünstiger Kraft und dem edelsten menschlichen Ernst spielt. Auch noch von Blandine Ebinger mit den wenigen Sätzen der Cassandra. Aber wenn Troilus ein tragischer Held sein soll, müsste von seiner Cressida mehr vom Vernichtungswille herströmen, mehr vom tödlichen Reiz der Untreue.» |
18.10.1927 bis 05.01.1928 |
als Dr. Herbert Pfannschmidt, der Philologe in Gerhard Hauptmanns "Dorothea Angermann" im Deutschen Theater Berlin unter der Regie von Max Reinhardt In weiteren Rollen: ........ . Kayßler, Oskar Homolka, Werner Krauß, Helene Thimig, Frieda Richards, Toni van Eyck, Charlotte Schultz, Paul Henckels, ......... Eysoldt, Darsteller vorhanden - noch abgleichen und ergänzen Das Stück wurde 81 mal aufgeführt Julius Bab: « Und unter Reinhardts Führung konnte Wieman in "Dorothea Angermann" schon wagen, seine eigenen Schwächen, all dies Beklommene, Unfreie, Gekrampfte in der Gestalt eines Privatdozenten zum Objekt tragikomischer Darstellung zu machen« Berliner Börsen-Courier, Nr. 490, 19.10.1927: «Mathias Wieman spielte einen deutschen Professor. Unter der Leitung von Reinhardt charakterisierte er. Während er sonst die Rollen oft in sich hineintrieb, trieb er jetzt zu weit aus sich heraus. In der Mitte zwischen dem Troilus und diesem Herbert Pfannschmidt liegt sein Weg. « Alfred Kerr, Berliner Tageblatt 19.10.1927: «Wieman hat den jungen Gelehrten von der Stadtbibliothek in Breslau nicht nur verleiblicht, sondern ..... ihn auch manchmal gehisst: in etlichen Bewegungen. Er ist nicht unbeobachtet. Sondern macht Beobachtern etwas klar. Hier war in Wien Dirmoser vielleicht eher zurückhaltend. Wieman (beinah mit den Gesichtszügen des verstorbenen, uns wertvollen Georg Reicke) hält im Erinnerungsbild am nächsten Morgen trotzdem stand. « Monty Jacobs, Vossische Zeitung, Berlin vom 19.10.1927: «.... Mathias Wieman als Philologe. Wieman; Naturbursch mit melancholischem Vorzeichen, spielt diesen Pedanten mit den unsicheren Schritten und mit dem sicheren Gefühl, echter als irgendein Rivale. « |
10.11.1927 |
Uraufführung des Stummfilms "Der fidele Bauer" in Berlin (Mozartsaal) Wieman als Liebhaber »Vortrefflich übrigens, hier endlich einmal ohne Bart, der junge Mathias Wieman, sehr natürlich und sympathisch und zum ersten mal ganz gelöst und innerlich frei«, schreibt "Das Blaue Heft" |
23.12.1927 |
Uraufführung des Stummfilms "Königin Luise I." (Die Jugend der Königin Luise) der unter der Regie von Karl Grune entstand. In dem Mathias Wieman erfolgreich auftritt - zusammen mit Mady Christians, Anita Dorris, Hans Albert Schletow wann gedreht???? mit Hedwig Wangel?? . Dazu Hedwig Wangel: »Von bestechender Eindringlichkeit ist der Kronprinz Friedrich Wilhelm (Mathias Wieman), der den innerlich unsicheren, geistig primitiven Monarchen im Kronprinzen bereits vor ahnen lässt « |
1927/28 |
Stummfilm "Königin Luise II." der ebenfalls unter der Regie von Karl Grune entstand. In dem Mathias Wieman wiederum auftritt - zusammen mit Mady Christians, Anita Dorris, Charles Vanel wann gedreht???? wann aufgeführt???? |
1928 |
Stummfilm "Unter der Laterne" wann gedreht???? wann aufgeführt???? |
18.02.1928 bis 12.04.1928
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als preußischer Oberst in Bruno Franks "Zwölftausend" im Deutschen Theater Berlin unter der Regie von Heinz Hilpert - als Uraufführung. Das Stück wurde 55 aufgeführt In dem Drama verurteilt der Autor den schmachvollen Handel eines hessische Kurfürsten, der zur Zeit Friedrich des II. seine Soldaten nach England verkaufte. in weiteren Rollen: Albert Steinrück, ..... Wegener ?, Paul Otto, Paul Hörbiger, Werner Krauß, Dagny Servaes Darsteller vorhanden - noch abgleichen und ergänzen Berliner Börsen-Courier, Nr. 86, 20.02.1928: « Dankbar vor allem der preußische Oberst: Mathias Wieman spielt ihn mit einer ebenso männlichen Zurückhaltung, wie Bestimmtheit. « |
13.04.1928 bis 06.06.1928 |
als Freddy Hill in George Bernhard Shaws "Pygmalion" im Deutschen Theater Berlin unter der Regie von Leo Mittler - das Stück wurde 55 mal gespielt. Darsteller vorhanden - noch einarbeiten weitere Daten + Kritiken besorgen |
19.04.1928 |
Uraufführung des Stummfilms "Die Durchgängerin" wann gedreht???? wann wo aufgeführt???? Mathias Wieman in der Rolle eines Pianisten. |
30.08.1928 bis 11.10.1928 |
als Leutnant Jean-Marc Marien in Georg Kaisers "Oktobertag" in den Kammerspielen Berlin unter der Regie von Robert Forster-Larrinaga . das Stück wurde 42 aufgeführt mit auf der Bühne: Oskar Homolka, Margarethe Köppke, Albert Steinrück. Darsteller vorhanden - noch ergänzen Im "Das Blaue Heft" wird wie folgt ausgeführt: »Catherine Coste [Margarethe Köppke] begegnet dreimal am gleichen Tage dem fremden Leutnant -. . . Nachts lässt sie einen Schlächtergesellen [Oskar Homolka] , den Liebhaber ihrer Zofe, in ihre Kammer, wähnend es sei der Leutnant Jean Marc Marien. Der Vormund will erst den Leutnant, den das Mädchen für den Vater ihres Kindes halten muss, zur Heirat zwingen, sich dann mit Geld des erpresserischen Wissens des Schlachtergesellen entledigen, da fällt die Entscheidung nicht in der realen Welt, sondern in der irrealen Sphäre, in der die Kraft des Gefühls Wahrheit wird: den Leutnant, der jetzt erst Catherine mit Bewusstsein erblickt, zwingt die Verwirrung des Gefühls und die Unbeirrbarkeit dieses Gefühls zur Liebe des Mädchens, zur Heirat und zur Anerkennung des Kindes, den Schlachtergesellen Leguerche ersticht er am Schluss ... Margarete Köppke ist trotz ihrer Begabung, trotz aller Zartheit keine Catherine, ihre Kunst reicht nicht in transzendente Bezirke; ihr Gesicht hat nicht die Transparenz des Wunderbaren, die Mathias Wiemans Züge verklärt, wenn er sich dem Zwang dieser seltsamen Verstrickung unterwirft« Und Arthur Eloesser schreibt in der "Vossischen Zeitung" : »Das, was uns überzeugt, was das Stück oder Kunststück sinnvoll macht, weht von Mathias Wiemans Leutnant aus; er braucht eine vornehme Seele, braucht die Gehaltenheit eines aus strenger Erziehung entlassenen jungen Menschen. Ein unschuldiger Junge steigt irgendwo aus, steigt ebenso unschuldig in seinen Zug und wird zum Mörder. Wird von etwas Unerforschlichem ergriffen, das er als Schicksal auf sich nehmen muss. Wir sind verantwortlich für das, was wir wirken ... Der Dichter ist da, wenn er uns Schicksalsnähe fühlen lässt, er war in Wieman, in seinem schweren Ernst, in seiner ergebenen Männlichkeit.« Eventuell aus Eloessers Theaterkritik noch indirektes zu Wieman - aus der Rollenführung - hinzufügen |
23.10.1928 bis 12.02.1929 |
Premiere im Deutschen Theater Berlin - "Verbrecher" von Ferdinand Bruckner unter der Regie von Heinz Hilpert und der Intendanz von Max Reinhardt. Das Stück wurde 111 mal aufgeführt Auf der Bühne: Lucie Höflich, Maria Fein, Gustaf Gründgens, Mathias Wieman (als Frank Berlesson), Ilka Grüning, Leonard Steckel, Käthe Lenz, Erhart Siedel, Sonik Rainer, Erwin Faber, Hans Deppe und Hans Albers (als Kellner Gustav Tunichtgut). Weitere Rollen hier einsetzen Eine Abrechnung des Dichters mit den Gesetzesverwaltern, im Querschnitt einer Mietskaserne, wie in mehrstöckig verschachtelten Schaukästen, zeigt er das Leben und Treiben in einem Großstadtwohnhaus auf, wobei Aktionen parallel ablaufen und sich auch überschneiden. Hilbert verzichtet, auf die 3 Etagen, die im Ansatz des Stückes vorgesehen sind, weil das Deutsche Theater zu klein ist, sondert baut mit dem Bühnenmaler Rochus Gliese zwei Etagen mit Nebenräumen. Die Kritik meint er zerstört dadurch vielleicht die soziale Struktur des Hauses, erhöht aber die Wirkung. Im übrigen fehle es manchmal an Präzision und dramatischer Deutlichkeit, was gerade bei Hilpert verwunderlich sei. Berliner Börsen-Courier, Nr. 500, 24.10.1928: » ...... Mathias Wieman, zu feierlich, zu langsam, zu monoton.« Monty Jacobs, Vossische Zeitung, 24.10.1928: » ...... Prachtvoll in der Verstörung des Ausgestoßenen Mathias Wieman .........« Fritz Engel im Berliner Tageblatt vom 07.11.1928: » ...., Mathias Wieman als verängstigter Homo, jedes Wort eine Gefühltheit und eine Erschütterung, .......« ....... »Vier Dramen also, und vorher ihre Vorbereitung. Lebenszüge, schärfste Photografie des Alltags in seiner grauesten Farbe. Das Strafgesetzbuch illustriert: Unterschlagung, Verführung, Totschlag. Es ergibt sich und wird im zweiten Akt verhandelt: eine Erpresseraffäre, in der ein Familiensohn aus Angst vor dem § 175 einen Meineid schwört. Diebstahl verübt von einem jungen Zimmerherrn, der seine ältliche Vermieterin begehrt, sie selbst, die veramte Herrenhäuslerwitwe, hat auch unterschlagen. Kindesmord, in höchster Not begangen von der Schreiberin Olga. Viertens aber eigentlich erstens, denn hier summiert sich alles: Totschlag oder gar Mord, begangen an der dicken Gastwirtin Kudelka, mit Todesurteil zu Unrecht gesühnt an dem Kellner Tunichtgut, während die Mörderin nur Zeugin ist, die verliebte, eifersuchtskranke Köchin Ernestine Puschek. Sie nimmt dann Veronal.« |
31.12.1928 |
als Sülzheimer in "Im Weißen Rössl" von Oskar Blumenthal und Gustav Kadelburg, im Deutschen Theater Berlin unter der Regie von Alfred Ibach, , Bühnenbild Ernst Schütte - Das Stück wurde 1 mal aufgeführt zusammen mit ................................... Darsteller vorhanden - noch einarbeiten weitere Daten + Kritiken besorgen |
15.02.1929 bis 19.04.1929 |
als Fenton in "Die Lustigen Weiber von Windsor" von William Shakespeare, im Deutschen Theater Berlin unter der Regie von Heinz Hilpert, Intendant Max Reinhardt, Bühnenbild Rochus Gliese - zusammen mit Werner Krauss, Heinz Rühmann, Ida Wüst, Gustaf Gründgens, Hans Rehmann, Erwin Faber u.a. ................................... Darsteller vorhanden - noch ergänzen weitere Daten + Kritiken besorgen |
22.03.1929 |
Uraufführung des Stummfilms "Tagebuch einer Kokotte" wann gedreht???? - Mathias Wieman als Arzt |
28.03.1929 |
(Gründonnerstag) Auftritt als Gast des Marquis in Frank Wedekinds "Der Marquis von Keith" im Schauspielhaus am Berliner Gendarmenmarkt (Staatstheater), einer Benefizvorstellung für die Witwe Albert Steinrücks, dem Doyens der deutschen Schauspielerschaft unter der Regie von Leopold Jessner. Albert Steinrück hatte so aus dem vollen gelebt, das das Geld für sein Begräbnis fehlte. Die Bühnengenossenschaft regte die Feier an. Die zusätzliche Nachtvorstellung, beginnend 23 Uhr, war eine Wiederaufnahme der bahnbrechenden Inszenierung von Leopold Jessner aus dem Jahre 1920. In den Rollen: Heinrich George (Marquis von Keith), Werner Krauss (Konsul Casimir), Carola Neher (Hermann, sein Sohn), Lothar Müthel (Ernst Scholz),Tilla Durieux (Anna, Verw. Gräfin), Elisabeth Bergner (Hausdiener Sascha /Freifrau von Rosenkron/Freifrau von Totleben), Conradt Veidt (Saranieff, Kunstmaler), Kurt Gerron (Packträger), Rudolf Forster (Packträger), Veit Harlan (Packträger), Paul Wegener (Metzgerknecht), Fritz Kortner (Metzgerknecht), Ernst Deutsch (Kellner), Hans Albers (Kellner), Fritzi Massary (ein stummes Dienstmädchen), Trude Hesterberg (Bäckerweib), und vielen anderen. Es waren 86 Personen auf der Bühnen, einschließlich der 50 Komparsen als Gäste des Marquis, unter ihnen so bekannte Künstler wie Marlene Dietrich, Lucie Mannheim, Renate Müller, Asta Nielsen, Henny Porten, Paul Otto, Hermann Thimig ............ Die Gedenkworte wurden von Heinrich Mann gesprochen.
Darstellerdaten ergänzen aus Theaterzettel
Für einen Platz im Parkett und im ersten Rang zahlte man RM 60,00 - mitten in der Wirtschaftskrise ein beträchtlicher Preis. "Die Luft konnte einem wegbleiben bei diesem Aufmarsch von 90 großen Namen. Nie mehr sollten auch nur annähernd so viele Sterne einen Bühnenhimmel erhellen. Bereits vier Jahre später (1933) befand sich ein Drittel der 90 auf der Flucht, arbeitslos auf der Straße oder in der inneren Emigration. Die Nazis befanden sich zu diesem Zeitpunkt gerade zwei Monate an der Macht." (5) ein Artikel des Tagesspiegels vom 29.03.1999 erinnert an diese Aufführung |
20.04.1929 bis 18.05.1929 |
als Simon Petrus in "Paulus unter den Juden" von Franz Werfel, im Deutschen Theater Berlin unter der Regie von Karl-Heinz Martin, Bühnenbild Ernst Schütte - Das Stück wurde 29 mal aufgeführt zusammen mit ................................... Darsteller vorhanden - noch einarbeiten weitere Daten + Kritiken besorgen |
April 1929 |
Drehbeginn für den Film "Land ohne Frauen" unter der Regie des italienischen Regisseurs Carmine Gallone - nach dem Roman "Die Braut Nr. 68" von Peter Bolt. Wieman spielt einen australischen Arzt in dem Goldgräbercamp Coolgardie. Weitere Rollen sind besetzt mit Elga Brink, Conradt Veidt, Grete Berger, u.a. Die Geschichte: Ende des 19. Jahrhunderts schickt die britische Regierung 413 Mädchen in ein australisches Goldgräberlager, um jedem Arbeiter eine Frau zu geben. Jeder der Männer und jedes der Mädchen sind durch gleichlautende Nummern füreinander bestimmt. ........................ Filminhalt noch weiterbeschreiben ? Gedreht wurde in den Ufa-Ateliers, Berlin-Tempelhof und in den D.L.S.-Ateliers, Staaken bei Berlin. Der größtenteils noch stumm gedrehte Film, weist bereits einige Tonfilmszenen auf. Der Stummfilmteil wurde nachträglich mit Musik und Texten unterlegt |
und von 1929/30 bis 1931/32 an verschiedenen Berliner Bühnen | |
00.08.1929 |
Wechselt zusammen mit Heinz Hilpert, mit dem er häufig zusammenarbeitete, an das Deutsche Künstlertheater (Berlin) (3) |
29.08.1929 |
Spielt den Stanhope in Robert Cedric Sheriffs Kriegsstück "Die andere Seite" (englisches Kriegsheimkehrerstück - Originaltitel "Journey´s End") unter der Regie von Heinz Hilpert am Deutschen Künstlertheater in Berlin, das mit diesem Stück (unter der Leitung von Robert Klein stehend) eröffnet wurde. (13) Die andere Seite - ist die englische Front im Weltkrieg. In einem Offiziersunterstand in der Nähe von St. Quentin angesiedelt, kurz vor der deutschen Märzoffensive 1918. Eine Ansammlung zermürbter Menschen. Hauptmann Stanhope, der fähigste Kompanieführer im Grabenabschnitt, ist überreizt, hysterisch und betäubt sich mit Whisky. Leutnant Hibbert taumelt in Angstträumen. Osborn, der Älteste von ihnen, zu Hause Lehrer, wird mit dem Jüngsten, dem ahnungslos begeisterten Raleigh, zum Erkundigungsvorstoß eingesetzt und fällt. Raleigh gehen die Augen auf. Die Offensive beginnt. eine Granate zerreißt ihm den Rücken. Das Kriegsdrama von Sheriff hat in London und New York bereits Hunderte von Aufführungen gehabt. Der Premerienerfolg in Berlin war gewaltig. Der Autor, kein Autor im eigentlichen Sinne, sondern ein Betroffener, der herausgerissen aus Sport und Schule, sich plötzlich an der Front wiederfindet, verwundet wird, seinen Beruf aufgibt, Versicherungsagent wird und seine Fronterlebnisse aufschreibt. Er will sich nicht als Schriftsteller und Dramatiker etablieren, er muss seinen persönlichen Eindruck loswerden. Aber dieses persönliche Erlebnis, diese private, intimste Erfahrung ist gleichzeitig und stellvertretend das Erlebnis von Millionen anderer. Darsteller aus Börsen Courier, etc. später noch einfügen Im Berliner Tageblatt am 30.8. 1929, durch den Kritiker Fritz Engel verlautet ist , zu lesen: » Auch Wieman, Stanhope, die führende Gestalt, hat hier und da einen Überton. Im Ganzen ist er ein großes, durch menschliche Züge ergreifendes, durch Kunst beglückendes Bild letzter Zerwühltheit .« (10) Herbert Ihering bescheinigt Heinz Hilpert, »eine Theaterbegabung für Militärdramen und Detektivreißer« (62) Herbert Ihering zu Wieman im Berliner Börsen Courier, Nr. 404 vom 30.08.1929: »Der Stanhope ist eine Rolle für Mathias Wieman. Der aufgerissene Blick, die hysterische Gereiztheit, der gequälte Ton - Wieman ist wundervoll. Die Rolle verleitet zur Monotonie, da sich ihre Situationen wiederholen, Wieman packt aber auch da noch, wo ein farbiger, nuancierender Schauspieler wechselnde Effekte erzielen würde.« Wie aus Iherings Kritik herauszulesen, ist das Stück alleine schon deshalb zugkräftig, weil es die schöpferische Dramatik durch Schilderung eines individuellen und doch allgemeingültigen Erlebnisses, durch die Darstellung des Krieges ersetzen kann: »Nun wirkt die bleierne Ruhe im englischen Schützengraben vor der deutschen Offensive wie ein dramatisches Mittel. Nun erschüttert der Nervenzusammenbruch. Nun ergreifen die Betäubungsszenen und Heimaterinnerungen« (Ihering). »das objektivste und unpathetischste von allen [Kriegsstücken]«, schreibt Günther Rühle und benennt die Tendenz: »Noch wirkte das meiste als Darstellung gegen den Krieg.« Doch wohin solche Stücke führen, zeigt die Geschichte, erklärt Ödön von Horväth in einem zeitgenössischen Interview: »Das Theater phantasiert für den Zuschauer, und gleichzeitig lässt es ihn auch die Produkte dieser Phantasie erleben«, und weiter sagt Horväth, das das schön angezogene, parfümierte Publikum zuschaut »wie einer oder auch zwei umgebracht werden, - und hernach das Theater [verlässt] und zwar in einer weihevollen Stimmung, ethisch erregt. Was geht da in dem einzelnen Zuschauer vor? Folgendes: seine scheinbare Antipathie gegen die kriminellen Geschehnisse auf der Bühne ist keine wahre Empörung, sondern eigentlich ein Mitmachen, ein Miterleben und, durch dieses Miterleben ausgelöst, Befriedigung asozialer Triebe. Der Zuschauer ist also gewissermaßen über sich selbst empört. Man nennt diesen Zustand Erbauung.« Das spiegelt sich nun auch in den Kritiken. A. Huth steht allein mit der Meinung, das das Stück kein Erfolg ist: »Den Pazifisten war "Die andere Seite" nicht pazifistisch, den Kriegsfreunden nicht heroisch genug.« Ludwig Sternaux im Berliner Lokal-Anzeiger (30.8.1928): »Nicht nur widerspruchslos, nein, geradezu begeistert, ließ sich das Publikum diese ollen [?!] Kamellen aus dem Schützengraben erzählen ... So mussten damals Tausende leben, so Tausende sterben [!] Dieser Stanhope ist Held nur im Suff, wofür er, wofür die anderen sterben, weiß er nicht. Wenn er, nach jenem geglückten Vorstoß, der ihn seinen besten Offizier und sechs der besten Leute kostet, dem triumphierenden Oberst ins Gesicht schreit ... so klingt schon die Parole auf. - "Nie wieder Krieg!" [der jedoch auf der Bühne stattfindet] ... peinlich auf die Dauer das hysterische Getue Mathias Wiemans, der die undankbare Rolle jenes Hauptmanns Stanhope hat« und Friedrich Düsel schreibt : »dass sich hier ein Feld auftut .. wie seit langem keins für Menschendarsteller von der Innerlichkeit, dem Ernst, der Güte und Stille eines Mathias Wieman.« (62) |
30.09.1929 |
Uraufführung des Films "Das Land ohne Frauen" in Berlin, im Capitol - Der Film wurde stumm produziert und anschließend mit Sprech- und Gesangseinlagen versehen, die noch parallel zum Film vom Plattenspieler eingespielt wurden. Mathias Wieman schreibt selbst hierzu: Den Beginn des Tonfilms erlebte ich, als ich mitten in den Arbeiten zum Stummfilm "Das Land der Frauen" steckte, den der italienische Regisseur Carmine Callone drehte. Es war ein ungewöhnlicher Stoff und es schien, das hier ein wirklich guter Film entstehen würde - aber da erklärte die Produktionsfirma, das aus dem Stummfilm ein Tonfilm werden müsste. Mit völlig unzulänglichen Mitteln, in einem Hetztempo sondergleichen ging die Umwandlung vor sich und dementsprechend war auch das Ergebnis. Als ich die Uraufführung dieses aller ersten Tonfilms überhaupt im Berliner Capitol erlebte, packte mich lähmendes Entsetzen: das war meine Stimme - dieser heisere Ton, der aus einem Nebelhorn zu kommen schien? Ich beruhigte mich erst, als ich feststellte, das die Sprache meiner Kollegen nicht besser klang, das nicht wir die Schuld daran trugen, sondern die Technik; es war der Urzustand eines Tonfilmes ... |
24.10.1929 |
Beginn der Weltwirtschaftskrise - Bedingt durch den Kurssturz an der New Yorker Börse am 24.10.1929 ausgelöst und bis 1931 reichende weltweite wirtschaftliche Depression, die zu Zusammenbruch der Geldwährung und des internationalen Kreditsystems führte. Ursache für die Wirtschaftskrise waren Konjunkturkrisen und die Störung des wirtschaftlichen Gleichgewichts als Folge des 1.Weltkrieges und der übermäßig hohen deutschen Reparationszahlungen; eine Haupterscheinung der Wirtschaftskrise war die Massenarbeitslosigkeit |
04.11.1929 |
als Gatte in der deutschen Erstaufführung von O´Neills "Seltsames Zwischenspiel" im Deutschen Künstlertheater Berlin unter der Regie von Heinz Hilpert - mit auf der Bühne Elisabeth Berger, als Nina, die nach fast einjähriger Theaterabstinenz einen Riesenerfolg verbucht. und Erika Meingast Darsteller aus Börsen Courier, etc. später noch einfügen Herbert Ihering, Börsenkurier, Nr. 518 vom 05.11.1929 »Für sich stehen Rudolf Forster und Mathias Wieman; als Liebhaber und Gatte. Forster nervös, straff, zusammengefasst. Wieman ausbrechend sich wandelnd im Laufe des Abends von einem Tollpatsch zu einem breiten, brutalen Geschäftsmann. Beide ausgezeichnet.« Felix Hollaender, 8-Uhr-Abendblatt, Berlin, 5.11.1929 »... ausgezeichnete Schauspieler stützen sie. Kein Lob scheint mir für die Selbstentäußerung von Forster, Wieman, Loos und Faber - für die künstlerische Bescheidenheit von Helene Fehdmer groß genug.« Fritz Engel, Berliner Tageblatt, 5.11,1929 »... Wieman hat es nicht so gut, er muss sich mit einer schlechten Figur herumschlagen. Auch Theodor Loos kann Volles nicht geben. Hier mag dei Regie, der sonst so sichere, diesmal vielfach zögernde Heinz Hilpert, mitschuldig sein.« Monty Jacobs, Vossische Zeitung, Berlin, 5.11.1929 »... hat der sonst so umsichtige Regisseur Heiz Hilpert gewiss das Spieltempo beschleunigt. Das er gestern seine Darsteller in die Zeitlupe presste, war der eine seiner Irrtümer. Der andere war, das das Publikum über Sam, über Wiemans Maske lachen durfte. Sam ist ein Mann des Erfolges, der im Alter nicht bäuerisch zu werden braucht und als der eigentliche Sieger des Dramas muss er vor der Lächerlichkeit beschützt werden.« |
07.11.1929 |
Uraufführung des Films "Das Land ohne Frauen" in Wien |
ende?1929 |
Schon zu Beginn seines Engagement bei Max Reinhardt kaufte sich Gustaf Gründgens ein Auto, obwohl er noch keinen Führerschein hatte. Er hatte Todesangst vor der Fahrprüfung und erkundigte sich bei Wieman, was man alles gefragt werde. Wieman erzählte es ihm und fügte hinzu, das nach allem Fragen, nach der Untersuchung auf Farbblindheit und Schwerhörigkeit noch eine Untersuchung auf die Reaktionsfähigkeit folgte: der Arzt schieße nämlich plötzlich eine Pistole ab und beobachtete dann, ob der Aspirant erschrocken sei oder nicht. GG ging zur Fahrprüfung und alles lief programmgemäß ab. Nur bevor der Prüfer überhaupt daran dachte seine Pistole zu betätigen, rief Gründgens gereizt: "Und nun schießen sie doch endlich!" Der Arzt musste so lachen, das er nicht mehr schießen konnte. (104) |
1929 ??bis 1932 |
Wieman wohnt in der Berliner Künstlerkolonie in der Bonnerstrasse 5 - von wann bis wann??? wahrscheinlich 1929 bis 1932 |
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In den 30-er, 40-er und 50-er Jahren ist Wieman in erster Linie Filmschauspieler. |
Seine nun auf Innerlichkeit bedachte Spielweise wird von der Kritik mit sympathisch, wunderbar und ergreifend, »der verhaltene Mathias Wieman zeigte wiederum sein hervorragendes Können« (Betz) gewürdigt. (62) |
28.01.1930
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Ausstrahlung des Hörspieles und bearbeiteten Datenfragments von Georg Büchners "Woyzeck" - Regie: Ernst Hardt, Musikalische Untermalung: Hermann Unger, Dauer: 72 Minuten, 15 Sekunden - Sprecher und Darsteller: Mathias Wieman (Woyzeck) , Konstanze Menz ( Marie), Ferdinand Haag (Tambour-Major), Leo Reuss (Hauptmann), Paul Bildt (Doktor), Günther Habdank ( Andreas ), Bruno Fritz (Unteroffizier), Anneliese Würz (Margret), Lotte Dewis (Käthe), Robert Assmann (Marktschreier), Hubo Döblin (Jude), Paula Herm (Wirt), Eduard Fischer (Alter Mann), Alexandra Schmidt (Alte Frau), Ernst Busch (1. Handwerksbursche), Otto Kronburger (2. Handwerksbursche), Ernst Hardt (Einleitung ) |
11.03.1930 bis 26.05.1930 |
spielt er, als der zweite Verstorbene, in Max Reinhardts Kammerspielen in "Die liebe Feindin", einer Pariser Erfolgskomödie von A. P. Antoine, dem Sohn des großen Pariser Theaterleiters, unter der Regie von Gustaf Gründgens, mit. das Stück kam 77 mal zur Aufführung Es spielen Hans Albers, Mathias Wieman, Richard Romanowsky, Otto Wallburg, Erika Mann, Lill Darvas Darsteller vorhanden - noch ergänzen Der Inhalt ist schnell umrissen: Am Abend vor Allerseelen sprechen drei Verstorbene auf dem Friedhof von ihre "lieben Feindin". Es ist immer die selbe. Der erste, ein Romantiker, schoss sich eine Kugel durch den Kopf. Der zweite, ein Schwächling, starb am Schlaganfall. Der dritte, ein Kraftprotz, an den Ansprüchen der Frau. Die jeweiligen Erzählungen sind, vom Autor, in drei Bühnenakten angelegt. Der Friedhof verwandelt sich in die Zimmer in dem die jeweiligen Liebesaffären spielen. Börsenkurier, Nr. 120 vom 12.03.1930: » Der Romantiker ist, dargestellt mit leisem, melancholischem Humor, Mathias Wieman « |
13.03.1930
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Bei der Galapremiere der verfilmten Wiener Operette "Zwei Herzen im Dreivierteltakt" in Berlin, der den Komponisten Robert Stolz berühmt machte, sind u.a. anwesend: Mathias Wieman, E. Bergner, F.Massary, L. Jessner, F. Kortner, W. Krauss, H. George, E. Deutsch, T. Durieux, K. Dorsch, A. Nielsen, H. Porten. (88) |
27.05.1930 bis 15.06.1930
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als Thoas in Johann Wolfgang von Goethes "Iphigenie auf Tauris" in den Kammerspielen des Deutschen Theater Berlin unter der Regie von Richard Beer-Hofmann das Stück wurde 20 mal aufgeführt Darsteller vorhanden - noch einarbeiten weitere Daten + Kritiken besorgen |
24.06.1930 bis 18.07.1930 |
Dreharbeiten für den Film "Rosenmontag" im Ufa-Atelier Neubabelsberg - Regie Hans Steinhoff nach dem gleichnamigen Bühnenstück von Otto Friedrich Hartleben Weil eine Heirat nicht standesgemäß wäre, bringen seine Großmutter und seine beiden Vetter durch eine Intrige, den jungen Leutnant Hans Rudorf (Mathias Wieman) und Traute Reimann (Lien Deyers) auseinander. Die beiden Liebenden kommen dann dennoch zusammen. Scheitern jedoch an ihrer Umwelt und altmodischen Ehrenkodexen. Keinen anderen Ausweg mir wissen, begehen beide am Rosenmontag Selbstmord. Mathias Wieman spielt die Rolle des Leutnant Hans Rudorf. In der weiblichen Hauptrolle Lien Deyers.
...................... gegebenenfalls weitere Darsteller erwähnen
Ein Tonfilm mit Musik- und Gesangstiteln, die im Ufa-Ton-Verlag, Berlin erschienen sind. |
12.08.1930 bis 30.08.1930 |
Dreharbeiten für den Film "Stürme über dem Montblanc" unter der Regie von Dr. Arnold Fanck. Es spielen Leni Riefenstahl, Sepp Rist, Friedrich Kayßler, Ernst Udet. Mathias Wieman spielt die Rolle des Organisten Walter Petersen Die Geschichte des Wetterwartes Hannes (Sepp Rist) auf dem 4400m hoch gelegenen Montblanc Observatoriums und Hella, der Tochter eines norddeutschen Astonomen (Leni Riefenstahl), die sich finden und lieben und die ihn vor dem Kältetod rettet. Die Innenaufnahmen erfolgen in den Ufa-Ateliers, Berlin. Die Außenaufnahmen in Aarosa, Montblanc, Observatorium Vallot, Bernina-Paß, Sternwarte Babelberg bei Potsdam Der noch stumm gedrehte Film wurde nachträglich mit Geräuschen und Musik unterlegt, auch Dialogszenen wurden teilweise eingefügt. Zur Herstellung der elektronischen Musik wurde das "Trautonium" verwendet. Die Musik schrieb Paul Dessau |
01.09.1930 |
Uraufführung des Films "Rosenmontag" in Berlin (Ufa-Palast am Zoo) Ickes in der Filmwoche: »..... Und das ist Hans Steinhoff gelungen. Er hat für die Rollen aus Hartlebens "Rosenmontag" eine Besetzung zusammengestellt, die sich meilenweit vom Klischee entfernt hält. Wieman ist kein Leutnant von jenen, die "uns keiner nachmacht", er ist ein Degradierter schon vor dem Unglück, hineingepresst in einen Beruf, der etwas einseitig zum maßgeblichen gestempelt wurde. Die Tragödie wird also über das capa- und espada-Stück hinausgehoben, wird kein Alt-Heidelberg des Soldatenspiels. Gut neben Wieman auch Lien Deyers, die zum ersten Mal in schauspielerischer Hinsicht Seele gibt, wo sie früher nur ein Seelchen war.« |
16.09.1930 |
Uraufführung des Films "Rosenmontag" in Wien (xx) |
02.12.1930 |
als Marius in Marcel Pagnols "Zum goldenen Anker" im Deutschen Künstlertheater Berlin unter der Regie von Heinz Hilpert - neben Käthe Dorsch als Fanny, Jacob Tiedke, und mit Erika Meingast ? weitere Künstler vorhanden - später eintragen |
25.12.1930 |
Uraufführung des Films "Stürme über dem Montblanc" in Dresden (Prinzess-Theater) in Frankfurt/Main (Ufa Theater im Schwan) Der Film erhält das Prädikat "künstlerisch". |
xx.xx.1931 |
Übernachtung im Château Marquette Freudenstadt (Schloßhotel Waldlust) in dem gekrönte Häupter und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens das besondere Ambiente und die Gastlichkeit genossen haben. (XXXX zu welchem Anlass) eventuell dort nachfragen |
19.01.1931 |
Uraufführung des Films "Stürme über dem Montblanc" in Wien |
02.02.1931 |
Uraufführung des Films "Stürme über dem Montblanc" in Berlin (Ufa-Palast am Zoo) |
22.02 .1931 |
als .............. in Alfred Savoir "Ritter Blaubarts acht Frauen" im Deutschen Künstlertheater Berlin unter der Regie von ............... |
16.04.1931 |
als Tellheim in Lessings "Minna von Barnhelm" im Deutschen Künstlertheater Berlin unter der Regie von Hans Hinrich. Die Minna spielte Käthe Dorsch. Alfred Kerr vom 17.04.1931: »Wiemans Tellheim wird zuletzt prachtvoll warm; anfangs durch Stiefel behindert.« Berliner Börsenkurier, Nr. 178 vom 17.04.1931: »Mathias Wieman (anscheinend durch eine Erkältung behindert) zerriss die Diktion Lessings, aber seine Persönlichkeit kam dem Tellheim nahe.« Hamburger Abendblatt vom 5.12.1969 rückblickend: »... Und ein Stück Tellheim gehörte zu seiner Natur: Die Noblesse, der Sinn für Fairness, menschliche Anständigkeit. ...« |
07.05.1931 |
Eintrag aus Goebbels Tagebuch vom 07.05.1931 (Do.): »Mit Magda in "Minna von Barnhelm". Käthe Dorsch spielt wirklich göttlich. Die verkörperte frauliche Anmut. Und Maria Paudler von Witz und Grazie. Ein Hochgenuss. Diese beiden Frauen halten die ganze Sache, die sonst doch für heute etwas hölzern wirkt. Die Männer, vor allem Wieman als Tellheim sind entsetzlich. Eckig, klotzig, ungraziös.« (51b) |
Juni.1931 bis Juli.1931 |
Dreharbeiten für den Film "Zum Goldenen Anker" - in den Paramount-Studios in Joinville bei Paris und Außenaufnahmen in Marseille - unter der Regie von Alexander Korda nach dem Drehbuch von Marcel Pagnol - als internationale Produktion - es gibt jeweils eine englischsprachige, französische, und deutsche Fassung und sogar eine schwedische . In den jeweiligen Produktionen sind die Rollen durch landesentsprechende Darsteller besetzt. Mathias Wieman spielt in der deutschen Fassung die Rolle des Sohnes Marius. Mit ihm sind im Film zu sehen: Jakob Tiedtke als Wirt Cesar; Lucie Höflich als Fischhändlerin Honorine; Ursula Grabley als deren Tochter Fanny; und Karl Etlinger, Albert Bassermann, Ludwig Stoessel, Rolf Müller, Karl Platen, Jaro Fürth. Der Inhalt kurzgefasst: Fanny wird von Marius verlassen, der nicht in der Lage ist, dem Ruf des Meeres zu wiederstehen. Wieman schrieb selbst zu den Dreharbeiten: » Marcel Pagnol, der damals der deutschen Uraufführung seines Stückes beigewohnt hatte, setzte es durch, das ich auch bei der Verfilmung bei Werkes die Rolle des Marius spielte. Während die Atelieraufnahmen in Paris stattfanden, drehte man die Außenaufnahmen in Marseille. Da stand man also in der Stadt, von der man sich Abend für Abend irgendein Bild gemacht hatte, dessen Atmosphäre man zu spüren glaubte, und sah nun, wie dieses Marseille ganz ähnlich und doch ganz anders war als das erdichtete auf der Bühne. Es ist schon ein merkwürdiges Gefühl, das einen in solchen Momenten überkommt, wo man aus dem Reich der Phantasie in die Wirklichkeit tritt! Es war eine beschwerliche, eine schöne und abenteuerliche Arbeit, die dieser Film brachte, aber was nun kam, war noch schwieriger, noch reizvoller, noch erregender. « |
Juli.1931 bis Sept. 1931
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Dreharbeiten für den Film "Das Blaue Licht" - Regie Leni Riefenstahl - von Juli bis September Außenaufnahmen im Tessin-Tal, Sarentino Sarntal, Burgruine Runkelstein, Crozzon in der Brentagruppe (Dolomiten), und im September schließlich die Atelieraufnahmen. Das Drehbuch schrieben nach der Idee von Leni Riefenstahl, Bela Balacz und Carl Mayer. Die Verfilmung einer Berglegende aus den Dolomiten. Im frühen 19. Jahrhundert wird ein fremdartiges Mädchen, das in einer Kristallgrotte Zuflucht gesucht hat, von den abergläubischen Dorfbewohnern als Hexe gefürchtet. Als ein Maler Vigo (Mathias Wieman) das Geheimnis der Grotte preisgibt, stürzt das Mädchen in den Tod. Die Hauptrolle spielt Leni Riefenstahl, neben ihr Mathias Wieman, Beni Führer, Max Holzboer, Franz Maldacea, u.a.. Leni Riefenstahl gründete zur Umsetzung ihrer Filmidee und zur Herstellung dieses Films ihre erste Produktionsfirma, die L.R. Studio GmbH, und übernahm zunächst alle Herstellungskosten. Viele der Mitarbeiter verzichteten ganz oder teilweise auf ihre Gagen. Erst als ein Teil der Außenaufnahmen abgedreht war und in Berlin vorlag, übernahm die H.R. Sokal-Film GmbH die Endfinanzierung und nach Abschluss der Dreharbeiten auch die Vermarktung. Mathias Wieman schrieb hierzu in einem Artikel: » Ein kühnes Mädchen hatte den Entschluss gehabt, die Idee, die sie von einem Film besaß, eine große, eine reine Vorstellung, die sie hinaustrieb in die Natur, in die einsame Erhabenheit der Berge, in die Tat umzusetzen. Sie nahm all ihre Ersparnisse, die sie als Filmdarstellerin gemacht, und steckte sie in das Unternehmen; sie verstand es auch, einige Mitarbeiter derart zu begeistern, das sie sich zunächst nur gegen die Garantie ihres Lebensunterhaltes zur Verfügung stellten und alles andere der Zukunft, dem Erfolg des Werkes überließen. Ich war mit dabei, obwohl mir erfahrene Filmleute abrieten und mich fasst auslachten, das ich mich für einen solchen dilettantischen Plan hergab. Als ich zur Truppe stieß da sah ich, wie alles bereits auf das genaueste vorbereitet worden war, in einer Weise, wie ich sie noch nie erlebt hatte, und so auch nur konnte dieses Werk, das ja finanziell auf so schwachen Füßen stand, gelingen. Diese echte Avantgardistin des Films war Leni Riefenstahl, und das Werk, das sie schuf, hieß "Das blaue Licht". Von jener Zusammenarbeit, von dieser im gleichen Schritt und in gleicher Richtung marschierenden Gemeinschaft, wo es keine scharfe Abgrenzung des Ressorts gab, wo auch einmal der Darsteller den Kassettenkoffer ergriff und ihn zum Berg hinauftrug, wo alle Sorgen und alle Probleme jeden einzelnen der Mannschaft angingen, von dieser Zeit her stammt meine heutige Einstellung zum Film. «(20) |
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Weltwirtschaftskrise 24.10.1929 ?????? Schuld am Theatersterben???? oder ??? prüfen |
August ? 1931 |
Nach Wiemans Rückkehr aus dem Tessin und den Dolomiten wo er am Film "Das blaue Licht" arbeitete, stellte er in Berlin ankommend fest, das das Deutsche Künstler-Theater seine Pforten geschlossen hatte. Er schreibt selber dazu: ...."es war ein Opfer der furchtbaren Zeitverhältnisse geworden, die über Deutschland herein brachen und noch viele andere Bühnen in den Strudel zogen" (20)
ab diesem Zeitpunkt arbeitet Wieman ohne feste Ensemblemitgliedschaft in Berlin (u.a. am Preußischen Staatstheater) und in Wien (am Theater in der Josefstadt) (3) Er selbst darüber, rückblickend, im Jahre 1939: ..."Nun stand ich vor einer Situation, die sich bis zum heutigen Tage nicht geändert hat: ich war heimatlos auf der Bühne geworden. Gewiss, ich habe in der Folge mal hier mal da gespielt ...... aber einem festen Ensemble habe ich nicht mehr angehört, ich war nun ein freischaffender Künstler. (20)
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21.10.1931
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als Gefreiter Tellheim in Robert E. Sherwood "Waterloobrücke" an der Tribüne Berlin unter der Regie von Eugen Robert Die Handlung: Ein Kanadier, kommt im ersten Weltkrieg von der Front bei Cambrai zum Genesungsurlaub nach London. Er lernt Myra, eine junge Prostituierte, auf der Waterloobrücke kennen, währen die Flugzeuge über sie hinwegfliegen. Er verliebt sich in Myra. Anfangs erkennt er nicht ihr Doppelleben als Edeldirne. Doch auch als er auf die Wahrheit gestoßen wird, liebt er weiterhin. Die Angebetete jedoch will von seinem Geld, seinem Eheversprechen nicht wissen. Er ist für sie zu rein, zu treuherzig und ehrenhaft und sie für ihn zu schlecht. Sie stellt sich dann während eines Luftangriffs der Deutschen auf die, von diesen bombardierte, Waterloobrücke, zündet sich eine Zigarette an, hält das brennende Streichholz in die Luft und wird von den Bomben zerfetzt. in weiteren Rollen: Grete Mosheim (Myra), Flokina von Platen (Kitty ihre Freundin), Bertha Monnard, Max Kaufmann Fritz Engel im Berliner Tageblatt vom 21.10.1931: »Gespielt wird unter Eugen Roberts Regie ausgezeichnet, nicht zu grob, nicht zu fein.« ........ »Mathias Wieman ist der best gut Junge, Gefreiter Tellheim aus Kanada. Das stille Leuchten der Gutgläubigkeit auf diesem Gesicht! « Friedrich Luft in Die Welt vom 5.12.1969 in memoriam: » Er war, neben Käthe Dorsch als Minna, der Lessinghafteste Tell heim, den man je erleben konnte. « |
18.12.1931 bis 23.01.1932 |
Dreharbeiten für den Film "Die Gräfin von Monte Christo" - im Ufa-Atelier Neubabelsberg - Außenaufnahmen: Semmering, Wien und im Ufa-Freigelände Neubabelsberg - Regie: Karl Hartl mit Brigitte Helm, Rudolf Forster, Lucie Englisch und Gustav Gründgens - u.a. Mathias Wieman spielt den Journalisten Stephan Riel Die Geschichte einer kleinen Statistin Jeanette Heider (Brigitte Helm), die das Studio verlässt, in einem Luxushotel absteigt, und durch ein Missverständnis für die Gräfin von Monte Christo gehalten wird. Umgeben von wirklichen Hochstaplern und Verbrechern erlebt sie nun viele Abenteuer. Am Ende hilft dies Abenteuer ihr, ihrem Freund Stephan, einem schlecht bezahlten Journalisten, die Anstellung zu sichern. |
28.01.1932 |
Uraufführung des Films "Zum goldenen Anker" (Marius) in Berlin im Gloria-Palast - nach dem Theaterstück von Marcel Pagnol - Regie von Alexander Korda |
Jan.1932 und März 1932 bis 09.04.1932 |
"Die Herrin von Atlantis" entsteht unter der Regie von G. W. Pabst - nach dem Roman "L´Atlantide" von Pierre Benoit - bei dem Film handelt es sich um ein Remake eines grossen Stummfilmerfolges aus dem Jahre 1921. Er wird in 3 Sprachversionen erstellt - deutsch, französisch und englisch. Die Außenaufnahmen finden in Hoggar, Nordafrika von Januar bis Februar, Innenaufnahmen März 1932 im E.F.A.-Atelier Berlin-Hagensee statt. Die Geschichte: In der Sahara werden 2 Offiziere der französischen Fremdenlegion von Aufständischen gefangen genommen und in eine geheimnisvolle Stadt verschleppt, die sich als das geheimnisumwobene Atlantis herausstellt. Deren Herrscherin gelingt es, die Freunde gegeneinander auszuspielen und ihren Zwecken dienlich zu machen. Mathias Wieman spielt den Norweger Torstenson, der wegen der unerwiderten Liebe zu Antinea Selbstmord verübt. Die Hauptrolle der Antinea wird von Brigitte Helm gespielt. Weitere Mitspieler sind u.a. Gustav Dießl, Heinz Klingenberg, Tela Tschai. Die Wirkung des Films beruht nach Meinung der Kritik vor allem auf den Kamerakünsten Eugen Schüfftans. |
16.02.1932 bis 11.05.1932 |
Als Wolfgang Clausen in Gerhard Hauptmanns "Vor Sonnenuntergang" im Deutschen Theater Berlin unter der Regie von Max Reinhardt. das Stück wurde 85 mal aufgeführt Werner Krauß stellt den Geheimrat Clausen dar. Er war fast am verzweifeln, weil der Autor während der laufenden Proben mehrmals Text und Inhalt des Stückes veränderte, sogar noch kurz vor der Generalprobe. Darsteller vorhanden - noch ergänzen Der Inhalt des Dramas: Der siebzigjährige Geheimrat Clausen, Herr eines Verlagshauses, seit Jahren verwitwet, empfindet eine tiefe, herzliche, doch platonische Neigung zu der zwanzigjährigen Inken Peters (Helene Thimig), der Nichte seines Gärtner, die seine Gefühle erwidert. Die erwachsenen Kinder und Schwiegerkinder des alten Clausen - mit Ausnahme des jüngsten Sohnes Egmont (Hans Brausewetter) - bringen für diese Beziehung kein Verständnis auf, sondern empfinden sogar Abscheu. Man beleidigt Inken in provozierender Weise und isoliert den Geheimrat völlig von seiner Familie, die sich nach dessen Verlobung mit der blutjungen Inken entgültig von ihm trennt. Danach holt man zum entscheidenden Schlag aus und lässt den Alten entmündigen. Diese Schmach vermag dieser nicht ertragen, und bereitet seinem Leben durch Gift ein Ende. Berliner Börsenkurier, Nr. 80, vom 17.02.1932: »Max Reinhardt ist, wie immer wenn er Menschen ausstricheln, Milieu zeichnen, Atmosphäre geben kann, auf der Höhe seiner Fähigkeiten. Er rundet die Figuren, er gibt ihnen Humor, er hellt auf und führt die Familienszenen des dritten Akts mit einer ebenso nuancierten wie zusammenfassenden kraft. Wie er den unpraktischen unselbstständigen Wolfgang, in der Darstellung von Mathias Wieman, gegen seine scharfe und böse Frau, die geborene von Rübsamen, in der ebenso treffenden wie humoristischen Wiedergabe durch Maria Koppenhöfer stellt, .....« Alfred Kerr, Berliner Tageblatt, vom 18.02.1932: »Wieman, der schwere Sohn; Brausewetter der leichte Sohn; beide deckend.« Herbert Ihering schreibt über ihn: »Mathias Wieman galt früher als Schauspieler gehemmter Gefühlsrollen. Er schien der ewige Arnold Kramer zu sein, wechselnd zwischen weicher Sehnsucht und verhärtetem Gefühl, böse aus zurückgehaltener Empfindung. Die Entwicklung aber hat gezeigt, das Mathias Wieman ein vielseitigerer Schauspieler ist, der gerade auch einen leichten Ton für spielerische Rollen hat. Man denke an die Schwipsszene in Savoirs "Ritter Blaubarts achte Frau". Mathias Wieman, der Gefühlsdarsteller, ist in Wirklichkeit ein Charakteristiker und Humorist. Er gab in Gerhart Hauptmanns "Vor Sonnenuntergang" den halb korrekten, halb versteckten Professor.« |
xx.xx. 1932 |
Herbert Ihering schreibt auch: "Mathias Wiemans Gebiet liegt zwischen den "George Dandin" und dem Wehrhahn in Hauptmanns "Biberpelz". Auch er vertritt einen Typ des norddeutschen Menschen auf der Bühne. In seinen Rollen und in seiner Arbeitsmethode. Mathias Wieman hat Werkbeziehung zur Kunst. Er ist ein Schauspieler, der wie ein mittelalterlicher Handwerksmeister wirkt (obwohl gerade sein Können, hier also seine Sprechtechnik, zweitrangig ist) . Wieman ist ein Werkmeister seiner Kunst vor dem Zeitalter der Technik. (.....) Wieman - man glaubte: ein sehnsüchtiger Romantiker des Gefühls. Wieman in Wahrheit: ein unermüdlicher Bosseler seiner Rollen, der sich die Technik noch hinzu erobern muss." (11) |
12.03.1932 bis 22.04.1932 |
Beginn der Dreharbeiten zum Film "Menschen ohne Namen" im Ufa-Atelier Neubabelsberg - die Außenaufnahmen erfolgten in Berlin (u.a. Alexanderplatz) Am 7.03.1932 ist der Baubeginn der Kulisse - Die Regie hat Gustav Ucicky - das Drehbuch ist von Robert Liebmann , nach dem Roman "Oberst Chabert" von Honorè de Balzac Die Handlung: Heinrich Martin (Werner Krauß), früher Inhaber einer Automobilfabrik, verwundeter Offizier im ersten Weltkrieg verliert durch eine schwere Kriegsverletzung Gedächtnis und Sprache. Nach Gefangenschaft bleibt er in Russland und wird dort als Mechaniker tätig. Durch Anblick seines Bildes in einer deutschen Illustrierte findet er seine wirkliche Identität wieder. Er reist nach Berlin und wird nach 16 Jahren Krieg, Gefangenschaft und Krankheit weder von seinen besten Freunden, noch von seiner inzwischen, mit Dr. Sander (Mathias Wieman) wiederverheirateten Frau (Helene Thimig) und seiner Tochter (Hertha Thiele) wiedererkannt. Diese glaubten er sei im Krieg gefallen und ließen ihn für tot erklären. Auch die Behörden verweigern ihm die Anerkennung seiner alten Identität. Mit Hilfe eines Maklers und der Stenotypistin Grete (Maria Bard) meldet er ein revolutionäres Patent an und beginnt ein neues Leben. Weitere Darsteller Julius Falkenstein, Ernst Behmer, Eduard von Winterstein, Artur Menzel, (teilweise Lexikon des internationalen Films) |
24.03.1932 |
Uraufführung des Films "Das blaue Licht" in Berlin im Ufa-Palast im Zoo - der unter der Regie von Leni Riefenstahl entstand. Leni Riefenstahl setzte den Film im mystischen Stil als Stummfilm mit Musik in Szene setzte. Die internationale Kritik rühmt den eigentümlichen Reiz der Bildsprache. Der Film erhält die Silbermedaille der Internationalen Filmkunst-Ausstellung 1932 in Venedig (Biennale) für den zweitbesten Film |
25.03.1932
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als Thoas in Johann Wolfgang von Goethes "Iphigenie auf Tauris" im Deutschen Theater Berlin unter der Regie von Richard Beer-Hofmann das Stück wurde 1 mal aufgeführt Darsteller vorhanden - noch einarbeiten weitere Daten + Kritiken besorgen |
18.04.1932 |
Uraufführung des Films "Die Gräfin von Monte Christo" in Wien im Apollo-Kino |
22.04.1932 |
Uraufführung des Films "Die Gräfin von Monte Christo" in Berlin (Ufa-Palast am Zoo) - mit Brigitte Helm, Rudolf Forster, Lucie Englisch und Gustav Gründgens |
01.07.1932 |
Uraufführung des Films "Menschen ohne Namen", der unter der Regie von Gustav Ucicky entstand, in Berlin im Ufa-Palast am Zoo - mit Krauß, Bard, Thimig, Winterstein und Gülstorff, neben denen Mathias Wieman Dr. Alfred Sander darstellt, »den verhärteten Freund, der die Frau des Heimkehrers geheiratet hat und als seinen Besitz verteidigt« (Herbert Ihering). |
01.09.1932 bis 16.09.1932
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als Weber ein deutscher Soldat in Hans Chlumbergs "Wunder um Verdun" im Deutschen Theater Berlin unter der Regie von Karl Heinz Martin Das Stück wurde 17 mal aufgeführt dem Wieman »einen anderen und neuen Ton« (Ihering) zu geben versucht. Darsteller vorhanden - noch einarbeiten weitere Daten + Kritiken besorgen |
02.09.1932 |
Uraufführung des Films "Die Herrin von Atlantis" in Wien - in 4 Kinos gleichzeitig |
06.09.1932 |
Uraufführung des Films "Die Herrin von Atlantis" - in Berlin im Ufa-Palast am Zoo - der unter der Regie von G. W. Pabst entstand. Kracauer bezeichnet diesen als letzten vor 1933 herausgekommenen Film Pabsts, »eine eindeutige Regression von "sozialer Bewusstheit" in reinen Eskapismus«. In der "Lichtbild-Bühne" ist zu lesen: »Am nächsten kommt noch Mathias Wieman dieser Dämmerstimmung. Er hat einen Europäer zu spielen, der in irrsinniger Liebe zu der schönen Herrin von Atlantis befangen, durch Opium und Haschisch seinem Ende entgegen träumt.« so schreibt H.T. dar selbst |
17.09.1932 bis 18.10.1932
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als Buchbinder Keil in Gerhart Hauptmanns "Rose Bernd" im Deutschen Theater Berlin unter der Regie von Karl Heinz Martin. Das Stück wurde 32 mal aufgeführt Robert Breuer meint: »Neigungen für gewandelte Spielformen« (Emil Faktor). »Stellenweise verwechselte er Ergriffenheit mit Veitstanz «, Kerr am 18.09.1932: »Wieman, im Anblick prachtvoll als Herrnhutterich: Halsverband, Epileptik, Haaransatz; doch im Wortklang fast großstädterisch.«, Und kr. in "Der Montag": »Wieman ... suchte das Heil dieser Wurzenrolle in psychopathischer Verschrobenheit.« |
Nov. 1932 |
Uraufführung des Films "Die Herrin von Atlantis" in London in einer englischen Fassung |
04.11.1932
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als ....... in Marcel Pagnols "Fanny" in Volksbühne Berlin unter der Regie von Heinz Hilpert wiederum mit Jakob Tiedtke und Käthe Dorsch, diesmal in der Berliner Volksbühne, Rühle meint: »Heinz Hilpert avanciert zum »Meister des volkstümlichen Poetischen Realismus«. |
23.12.1932 bis 31.12.1932 |
spielt den Johannes Hus in Hays "Gott, Kaiser und Bauer" im Deutschen Theater Berlin unter der Regie von Karlheinz Martin. Fritz Kortner spielt den Kaiser Sigismund (seine letzten deutsche Premiere), Paul Wegener den Papst Johannes. Insgesamt 8 Vorstellungen bis 31.12.1932 zu Wieman: »der strenge Kopf, im Leiden geprägt, mit dem warmen Schein innerer Heiligkeit und Fröhlichkeit, die seiner selbst gewisse Sprache, die Macht selbstverständlicher Bewegung ... das alles lebt noch in unserer Erinnerung.« (62) Stück und Inszenierung werden von der Rechtspresse und den Nationalsoziallisten als unglaubliche Kränkung nationaler und religiöser Gefühle angeprangert. Es wurden Proteste organisiert, die die Absetzung forderten, zu der sich die Intendanz des Deutschen Theaters, einem ministeriellen Beschluss vorgreifend, nach 8 Vorstellungen vorzeitig entschloss. Die abendlichen Ruhestörer terrorisierten Schauspieler und Publikum derart, das das Theater geschlossen wurde. Kortner stand im Zentrum der Hetzkampagnen, ("Der Angriff" 24.12. + 29.12.32) ebenfalls Margarete Melzer und Paul Wegener. Das Deutsche Theater wurde als ein "jüdischer Saustall" angeprangert; Kortner als der "schmierigste und übelste jüdische" Typ, der je auf einer deutschen Bühne gestanden hat. (23+39) Alfred Kerr am 24.12.1932: » Wegener und Wieman herrlich: Papst und Prophet. « |
30.12.1932 |
Alfred Kerr schreibt zur Absetzung des Stückes "Gott, Kaiser und Bauer" im Berliner Tageblatt: » ....... Die Direktion hätte nicht weichen sollen. Aus Grundsatz. Sie gibt sich auf diese Art künftig in die Hände beliebiger Demonstranten, die rein gar nichts in der Kunst zu entscheiden haben. Sie könnte dann am eigenen Leibe den Vers Heinrich von Kleists spüren, der sagt: und über uns seh´ ich die Welt regieren jedwede Rotte, die der Kitzel treibt dahin darf es nicht kommen! «
Ein paar Tage später wird Kerr wissen wie sehr er irrte und wie viel diese "Demonstranten", bzw. ihre Hintermänner in der Kunst zu entscheiden haben, und das sie letztendlich, auf eine ganz andere Art und Weise Kunst definierten und regelten. |
1932 |
als Pylades in Goethes "Iphigenie auf Tauris" im Deutschen Theater Berlin unter der Regie von . ............... mit auf der Bühne .... ................. .. |
1932 |
erfüllt sich seinen Knabentraum: er lernt fliegen und erwirbt den Flugzeugführerschein Land A 2 (20) |
gastiert 1932/33 am Deutschen Theater, |
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UND DANN GING ALLES SEHR SCHNELL UND DAUERTE DOCH ZU LANG |
30.01.1933 |
Die SA feiert mit einem Fackelzug Hitlers Ernennung zum Reichskanzler |
27.02.1933 |
Reichtagsbrand - Symbol für die Beseitigung der deutschen Demokratie durch den Nationalsozialismus - Brand des Reichstages wird den Kommunisten zur Last gelegt - was zum Verbot der KPD und der Verhaftung von 4.000 prominenten Kommunisten führt- Nach neusten Forschungsergebnissen war der Brand jedoch von SA und SS geplant und von den Nazis selber gelegt worden. |
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Viele Antifaschistisch gesinnte oder jüdische Schauspieler und Regisseure müssen damit rechnen verhaftet zu werden - Diejenigen mit österreichischer Staatsbürgerschaft, wie Fritz Kortner, Elisabeth Berger, Oscar Homolka und Helena Weigel können sich bis 1938 zwar noch in Österreich aufhalten, bis auch Hitler hier die Macht ergreift, erhalten jedoch bis auf wenige Gastauftritte kein Engagement in Österreich. Sie müssen sich oft im englischsprachigen Ausland engagieren, verlieren ihre Muttersprache und werden somit "sprachlos". (23) |
Febr.1933 |
Dreharbeiten zum Film "Anna und Elisabeth" in den Jofa-Ateliers, Berlin-Johannisthal und Außenaufnahmen am Gardasee in Italien - unter der Regie von Frank Wysbar Die Geschichte: Das Bauernmädchen Anna (Hertha Thiele) betet voller Innbrunst am Bett des scheintoten Bruders, er möge wieder lebendig werden. Als der Junge wieder zu atmen beginnt, kommt das Mädchen in den Ruf einer Wunderheilerin. Die hysterische Gutsherrin Elisabeth (Dorothea Wieck), durch Lähmung im Rollstuhl gefesselt, ruft Anna zu sich und wird ebenfalls geheilt. Als das Wunder bei Elisabeths lungenkranken Bräutigam, dem Organisten Mathias Testa (Mathias Wieman) ausbleibt, stürzt sich Elisabeth absichtlich zu Tode, im festen Glauben Anna würde sie wieder erwecken können, um damit Annas Fähigkeit als Heilerin unter Beweis zu stellen. Doch Anna kann sie nicht ins Leben zurückholen und zieht sich entsetzt in ihr Elternhaus und ein stilles Leben zurück. In weiteren Rollen: Maria Wanck, Carl Balhaus, , Willi Kaiser-Heyl, Roma Bahn, Dorothea Thieß, Carl Wery, Karl Platen, Robert Eckert. Die Musik zum Film schrieb Paul Dessau. Das kammerspielhafte, sorgfältig gestaltete Drama verletzte nach Meinung von NS-Kulturfunktionären das gesunde Volksempfinden. |
08.03.1933 |
Max Reinhardt verlässt Deutschland - Er verbleibt bis 1938 in Österreich , bis Hitler auch dort einmarschiert und er, wie viele andere auch, nach Amerika emigriert. |
12.03.1933
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Ausstrahlung des Hörspieles und Funkdichtung von Hans Rehbergs "Die Preußische Komödie" - Regie: Edlef Köppen, Musik: Hans Kammeier, Dauer: 83 Minuten, 00 Sekunden - Sprecher und Darsteller: Der Erste Tag: Oskar Ludwig Brant ( Der Große Kurfürst ), Theodor Loos (Reinald von Dassel), Günther Hadank (Heinrich), Wilhelm Malten (Friedrich II.), Hugo Werner Kahle (Friedrich Wilheln IV.), Mathias Wieman (Louis Ferdinand), Erich Gühner (Ein Jüngling), Robert Assmann (Die Palme /Herr von Fuchs), Erich Gühner und Chor (Krähen), Heinrich Schwamborn (Herr von Grumbkow), Else Theel (Ein graues Holz), Wilhelm Malten und Chor (Die Gnadenlose Strasse), Das Gold Thea Bohna (Das Gold), Valeska Stock (Das Gold), Else Theel (Ein graues Holz), Mathias Wieman (Hamlet), Emmy von Stetten (Ophelia),
Das Drama "Preußische Komödie", entstanden 1933, wurde 1933 zum Hörspiel umgeschrieben und in Berlin produziert; ihre entgültige Form erhielt die "Preußische Komödie" 1940 als dramatisches Gedicht.
Die "Preußische Komödie" bildet zu Dantes "Göttliche Komödie" ein mehr episches als dramatisches Gegenstück, in dem ein Jüngling auf einer dreitägigen phantastischen Höllenwanderung zum Großen Kurfürsten und dessen beiden Nachfolgern "eine Revision preußischen Werdens" erfährt. (Franz Lennartz 1941) .
Wie diese Dramen 1936 von der Kritik eingeschätzt wurden, macht eine Notiz aus "Die Bühne" (1.3.1936) deutlich: "In diesen Tagen beginnt das Berliner Staatliche Schauspielhaus mit den Proben zu Hans Rehbergs neuem Schauspiel "Friedrich Wilhelm I.", nachdem das gleiche Haus in der vergangenen Spielzeit desselben Dichters erschütterndes Drama "Der Große Kurfürst" mit größtem Erfolg uraufgeführt hat, während kurze Zeit darauf das Leipziger Alte Theater sein Lustspiel "Friedrich I." herausbrachte. Hans Rehberg gehört zu den jungen nationalsozialistischen Dichtem, die wirklich aus der Bewegung mit Leib und Seele eingesetzt haben und daher allein aus dem Geiste solcher Kampferlebnisse heraus zu schreiben vermögen." Obwohl Rehberg 1940 noch drei politische Tendenzhörspiele geschrieben hatte, fiel er mit der Bühnenfassung der "Preußischen Komödie" bei der offiziellen Kritik in Ungnade. "Nach Rehberg gibt es überhaupt keinen anständigen Kerl in Preußen", beklagte sich z. B. die "Weltliteratur" und sprach von "trivialer Besudelung". Diese wechselnde Einschätzung des dramatischen Werkes von Hans Rehberg macht sein einziges als Tondokument erhaltenes Hörspiel interessant. |
16.03.1933 |
Von Oxford aus richtet Max Reinhardt einen Brief an die nationalsozialistische Regierung - einen Brief, der im Namen der deutschen Kultur zugleich an die Weltöffentlichkeit gerichtet war. Würdig und mit zurückhaltendem Pathos verteidigte Reinhardt das bereits verlorene Lebenswerk. Link zum Brieftext |
12.04.1933 |
Uraufführung des Films "Anna und Elisabeth" der unter der Regie von Frank Wysbar entstand, in Berlin im Capitol. Der Film erhielt das Prädikat "künstlerisch". Mathias Wieman spielt hier den Mathias Testa, den sterbenden Zweifler aus der Stadt, der sich vor der politischen Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Verhältnissen scheut und der sich statt dessen in die Religiosität flieht, ohne aber deren gesellschaftliche Funktion deutlich zu machen. Das, wer im Nationalsozialismus Karriere machen will, Stellung zu beziehen hat, und zwar eine eindeutige, wird aus den Vorwürfen des nationalsozialistischen Publizisten Oskar Kalbus gegenüber dem Regisseur Frank Wysbar deutlich: »Hinter dem Stoff guckt noch viel Liberalismus und Krankhaftes hervor, erinnert an Thomas Manns Lungenkranke ... Wysbar hat auch an dem Film "Mädchen in Uniform" mitgewirkt. Er muss seine Menschen von der körperlichen und geistigen Dekadenz befreien und sie bald in volkhaftes und gesundes Leben stellen, wenn er mit der neuen Zeit mit marschieren will ... Im Dritten Reich hat der bequeme, verantwortungslose Filmschlendrian aufgehört, alles ist in Bewegung, und ein frischer Wind weht durch neue Ideen, Stoffe, Einfälle.« (66) Da der Film nicht den nationalsozialistischen Vorstellungen von Filmkunst entsprach, wurde er kurz nach seinem Erscheinen verboten. |
xx.xx.1933
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als ....... in ....... "Für geleistete Dienste" im ...... Theater Berlin unter der Regie von . ............. |
xx.xx.1933 |
Ab 1933 gastiert er, an der Berliner Volksbühne am Horst Wessel-Platz |
19.04.1933 |
eine kleine aber dankbare Rolle als Feldschreiber Löffelholz in "Florian Geyer" von Gerhart Hauptmann - in der Volksbühne Berlin. Johannes Günther erinnert sich 1935: »eine freudige Kraft, die, zu Tode getroffen, von Leben und Tat Abschied nahm«, |
10.05.1933 |
Die Bücher von Schriftstellern und Dichtern werden verbrannt, die zu den bekanntesten und bedeutendesten Deutschlands gehörten. In den Universitätsstädten errichteten die Braunhemden große Scheiterhaufen, holten Bücher aus den Buchhandlungen und Bibliotheken und warfen sie ins Feuer. Die Eingrenzung und Gleichschaltung von Kultur auf eine, von oben diktatorisch angeordnete und demagogisch betriebene, Richtung nimmt ihren Lauf. |
Juni 1933 bis Juli 1933 |
Dreharbeiten zum Film "Fräulein Hoffmanns Erzählungen" unter der Regie von Carl Lamac - in den Emelka-Ateliers, Geiselgasteig bei München. Routiniert abgewickeltes Verwechslungs- und Liebesmärchen zwischen der jungen Erbin (Anny Ondra) einer Kaffee-Importfirma und ihrem schärfsten Konkurrenten (Mathias Wieman), die sich zufällig auf der Landstrasse begegnen und sich nichtsahnend verlieben. In oberbayrische Folklore verpackt u.a. mit dem Erfolgsschlager "Bei der blonden Kathrein". Weitere Darsteller: Josef Eichheim, Liesl Karlstadt, Carl Walther Meyer, , Paul Otto, Ellen Schwanneke, Ida Wüst, |
25.08.1933 |
Uraufführung des Films "Fräulein Hoffmanns Erzählungen" der unter der Regie von Carl Lamac entstand, in Berlin im Atrium |
xx.xx .1933 |
Dreharbeiten zum Films " Das Verliebte Hotel " unter der Regie von Carl Lamac - Außenaufnahmen in Kap Acrona auf Rügen Die Darsteller und ihre Rollen: Anny Ondra (Hanna Boll), Mathias Wieman (Claus Petermann, Reeder), Peter Voß (Jochem, Kunstmaler), Max Gülstorff (Onkel Benjamin), Erika Glässner (Ludmilla Dippel, Witwe eines Likörfabrikanten) ...................... später noch Inhalt einfügen ...................... |
22.09.1933 |
Per Gesetz wird die Reichskulturkammer gegründet. Ihr Präsident wurde Reichspropagandaminister Goebbels. Er hatte damit die absolute Befehlsgewalt über alle Bereiche der deutschen Kultur. Zur Reichskulturkammer gehörten die Fachkammern für Film, Schrifttum (Literatur), Presse, Rundfunk, Musik, bildende Künste und die Reichstheaterkammer. Diese war, wie die anderen Kammern in ihrem Bereich ebenfalls, einzige berufsständische Organisation aller Theaterschaffenden. Damit war die Abschaffung jeglicher demokratischer Interessenvertretung befohlen. Es bestand Zwangsmitgliedschaft, aber nicht jeder durfte Mitglied werden. Jegliche Anstellung konnte nur mit Zustimmung Goebbels erfolgen. (27) |
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Mehr dazu auf der Sonderseite , die einigen der Theater- und Filmschaffenden gedenkt, die durch die Nazis Ihrer Lebensgrundlage beraubt wurden, nur weil sie einer Ideologie weichen mussten. |
22.09.1933 |
Im Filmkurier vom 5.10.1933 ist nachzulesen: Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goebbels hat Werner Krauß* zum stellvertretenden Präsidenten der Reichstheaterkammer ernannt (14) - * Werner Krauß, 1884-1959, Schauspieler |
Okt. 1933 bis Nov. 1933 |
Dreharbeiten zum Film "Der Schimmelreiter" unter der Regie von Curt Oertel und Hans Deppe, die auch das Drehbuch, frei nach der Novelle von Theodor Storm, schrieben - Außenaufnahmen ab Mitte Oktober in einem Dorf in Nordfriesland - Innenaufnahmen, im November 1933, in den Ateliers Staaken bei Berlin. Die Tochter Theodor Storms, Gertrud Storm, stand dem Filmteam während der Aufnahmen an der Nordsee beratend zur Seite. Inhalt: Gespenstisch huscht der Schimmel des Deichgrafen Hauke Haien (Mathias Wieman) über die weiten Flächen des friesischen Koogs. Unermüdlich kämpft der Deichgraf gegen die Bequemlichkeit und den Aberglauben der Bauern an, die seine Idee eines neuen Deichprofils nicht akzeptieren wollen. Nur murrend und wiederwillig befolgen sie seine Weisungen beim Bau des Deiches. Als der Deich endlich fertig gestellt ist, kommt bei der Einweihungsfeier eine Sturmflut auf. Die aufgebrachten Bauern wollen den Deich durchstechen, doch der Deichgraf will den Deich retten. Bald geht es um das Leben seiner Familie - oder das des ganzen Dorfes........ Weitere Darsteller und Rollen: Marianne Hoppe (Elke, die Tochter des alten Deichgrafen Volkerts), Ali Ghito (Vollina Harders, Bäuerin), Hans Deppe (Iven Johns, Knecht) , Walther Süßenguth (Ole Peters, Großknecht), Wilhelm Dengelmann (Tede Volkerts, der alte Deichgraf), Margarete Albrecht (Elkes Tante), Eduard von Winterstein (Oberdeichgraf), u.a. |
15.12.1933 |
Ab diesem Tag dürfen im Zuständigkeitsbereich der Reichstheaterkammer ihren Beruf nur noch die Personen ausüben, die einen persönlichen Antrag auf Mitgliedschaft gestellt hatten und deren Antrag genehmigt wurde und als geeignet und zuverlässig eingestuft wurde. Nicht geeignet waren all die, die nicht bereit waren, sich der herrschenden Ideologie anzupassen , aber auch "Nichtarier" (deutsche Juden), Kommunisten und Sozialdemokraten. Dies bedeutete Berufsverbot, Verlust der Kranken- und Rentenversicherung, somit Verlust jedweder wirtschaftlichen Existenz. (27) |
19.12.1933 |
Uraufführung des Films " Das Verliebte Hotel " der unter der Regie von Carl Lamac entstand, in Berlin im Atrium |
Dez.1933 bis Jan. 1934 |
Dreharbeiten zum Films " Achtung wer kennt diese Frau? " unter der Regie von Franz Seitz - Drehbuch Joseph Dalman und Joe Stöckel - Aufnahmen i n den Bavaria-Ateliers, Geiselgasteig, München von Anfang Dezember 1933 bis Anfang Januar 1934 - Die Darsteller und ihre Rollen: Helmut Renar (Graf Geza von Teröcky), Hilde von Stolz (Komtesse Ilona, seine Tochter), Max Weydner (Karol Meszaros, Schloßverwalter), Emil Höfer (Stephan Kovács, Schloßkastellan), Helma Rückert (Marischka, seine Frau), Mathias Wieman (Artur von Vabro), Werner Fuetterer (Walter von Molnar, Forstassistent), Otto Wernicke (Thomas Burger), Kurt Holm (Lajos, Kammerdiener), Friedrich Gnaß (Carlo Fiori), Hanns-Fritz Gerhard, Walter Holten Die Geschichte: Zehn Jahre nach Ermordung einer Hochstaplerin und Diebin in einem einsam gelegenen Schloss in Ungarn löst eine Suchanzeige einen weiteren Mord sowie polizeiliche Ermittlungen aus. Umständlicher Kriminalfilm, der mit seiner schaurig schönen Geheimniskrämerei bis zum Schluss undurchsichtig bleibt
....... eventuell ergänzenden Inhalt eingeben ........
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12.01.1934 |
Uraufführung des Films "Der Schimmelreiter" der unter der Regie von Curt Oertel und Hans Deppe entstand, in Hamburg im Passage-Theater »Im Dritten Reich hat der bequeme, verantwortungslose Filmschlendrian aufgehört, alles ist in Bewegung, und ein frischer Wind weht durch neue Ideen, Stoffe, Einfälle.« schrieb Oskar Kalbus (wie bereits angeführt zum Film "Anna und Elisabeth"). So "frisch", meint Marcus Bier in "Schauspielerportraits - 24 Schauspieler um Max Reinhardt", das Kalbus den tieferen Sinn von Hans Deppe/Curt Oertels "Der Schimmelreiter" noch nicht durchschaut und darum mit beachtenswerter Naivität benennt: »Storm hat in seiner Novelle das Spukhafte und Gespenstische aufzeichnen wollen, während der Film den nüchternen und praktischen Landgewinnungsgedanken [!] des Deichgrafen Hauke Haien [Mathias Wieman] ganz breit auswalzt und manches von dem sagenhaft mythischen Urgrund der Fabel unerfüllt lässt ... Mathias Wieman ist ein wortkarger, knorriger, grüblerischer Friese von der Waterkant.« »Der Bauer Hauke Hayen, von Mathias Wieman sehr glaubhaft verkörpert, erzwingt gegen Kleinmut und Neid, Unverstand und Gleichgültigkeit den Bau eines lebenswichtigen Dammes gegen die drohenden Fluten der Nordsee«, heißt es bei Rudolf Oertel, der, paradigmatisch für einen Teil der Filmgeschichtsschreibung der fünfziger Jahre, versucht diese eindeutig nationalsozialistische Tendenz zu bemänteln, zu verwischen, ungeschehen zu machen: »Wenn man auch in diesem, Film nichts weiter als eine Apotheose auf das Führerideal sehen wollte, so vergäße man dabei, das die Novelle Storms früher zur Welt kam als Adolf Hitler«, lautet sein schwaches, x für y setzendes Argument, denn bei Storm sind Motiv und Dramaturgie anders gelagert. (62) |
29.01.1934 |
Uraufführung des Films "Der Schimmelreiter" der unter der Regie von Curt Oertel und Hans Deppe entstand, in Berlin im Ufa-Theater, Kurfürstendamm Der Film wurde einer der größten Erfolge des Jahres 1934 - er erhält die Prädikate "Künstlerisch" und "besonders wertvoll" |
16.02.1934 |
Erlass des Lichtspielgesetzes, das dem Reichspropagandaministerium die Steuerung des Kinos in seinem Sinne ermöglicht. |
00.02.1934 bis 00.04.1934 |
Dreharbeiten zum Heimatfilm "Das Verlorene Tal" unter der Regie von Edmund Heuberger. Produziert von Basilea Film, Basel und Terra Film AG, Berlin. Mathias Wieman spielt hier in einer der Hauptrollen den Flieger und Erfinder René von Eisten. Die Schauspielerin Marieluise Claudius in der Rolle der Verena Stettler. Die Innenaufnahmen erfolgen im UFA-Atelier, Berlin-Neubabelsberg, die Außenaufnahmen in Poschiavo (GR), Tessin, Wallis, Freienwalde. Zehn Tage lebt das Drehteam isoliert im Schneegebirge und wird per Flugzeug versorgt, was die Kosten (die Errichtung einer Flugzeuglandepiste mit eingerechnet) auf 180 000 Franken ansteigen lässt. |
Mathias Wieman berichtet von einem geplanten, aber nicht zustande gekommenen Projekt:
Film
Revue Ausgabe 2 -1957
:
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11.04.1934 |
Uraufführung des Films "Achtung! Wer kennt diese Frau" der unter der Regie von Franz Seitz entstand, in Berlin, im Primus-Palast |
01.05.1934 |
Schaffung eines nationalen Filmpreises |
15.05.1934 |
Erlass des Reichstheatergesetzes, das dem Reichspropagandaministerium die Steuerung des Theaters in seinem Sinne erst ermöglicht. |
05.06.1934 |
Deutsche Uraufführung des deutsch/schweizerischen Films "Das Verlorene Tal" , der unter der Regie von Edmund Heuberger entstand, im UFA-Theater Berlin, Kurfürstendamm. Der Film wird ein Misserfolg |
Sommer 1934 |
Ein weiteres Filmprojekt wird von der Basilea und Terra Film geplant. "Der Schmuggler vom Bernina-Pass", basierend auf Gustav Renkers Roman "Die Gärten von Rocca, das Edmund Heuberger zusammen mit dem Kameramann Weihmayr in Puschlav realisieren soll. Als Hauptdarsteller sind Mathias Wieman, Ursula Grabley und Gustav Diesssl vorgesehen. Das bereits im Terra-Programm 1934/35 veröffentlichte Projekt muss wegen Finanzschwierigkeiten der Terra, auch bewirkt durch die enttäuschenden Einnahmen aus dem Film "Das verloren Tal" (sie führten zur Schließung der Baseler Filiale), aufgegeben werden. |
xx.xx .1934 |
Dreharbeiten zum Film " Klein Dorit " unter der Regie von Carl Lamac - Drehbuch Curt J. Braun nach dem Roman "Little Dorrit" von Charles Dickens (1857) - Aufnahmen i n den Bavaria-Ateliers, Geiselgasteig, München Die Darsteller und ihre Rollen: Gustav Waldau (William Dorrit), Anny Ondra (Arny, seine Tochter), Hilde Hildebrand (Lily seine Tochter), Kurt Meisel (Pit sein Sohn), Mathias Wieman (Arthur Clennam), Antonie Jaeckel (Frau Clennam, seine Mutter), Otto Stoeckel (Merdie, sein Freund), Fritz Rasp (Flintwich, ein Unternehmer), Josef Eichheim (John Chivery), Cläre Glib (Imilie, Soubrette), Jola Jobst (Kundin im "Maison Flintwich"), O.E. Hasse, Emil Höfer, Kurt Schöpp, Max Weydner Die Geschichte: Eine tragischkomische Familiengeschichte aus dem frühviktorianischen England. Die jüngste Tochter eines seit Jahren hartnäckig im Londoner Schuldgefängnis verbleibenden Dickkopfes, der immer noch seinen Prozess zu gewinnen hofft, löst für alle Angehörigen eine Glückssträhne aus. Einer der internationalen Erfolge Anny Ondras unter der leichthändigen Regie ihres ersten Ehemanns, des Tschechen Carl Lamac.
...................... später noch Inhalt einfügen ...................... |
21.08.1934 |
Uraufführung des Films "Klein Dorit" der unter der Regie von Karl Lamac entstand, in München |
31.08.1934 |
Uraufführung des Films "Klein Dorit" der unter der Regie von Karl Lamac entstand, in Berlin im Capitol |
05.09.1934 |
Schweizer Uraufführung des deutsch/schweizerischen Films "Das Verlorene Tal" , im Apollo in Zürich. |
xx.xx .1934 |
Dreharbeiten zum Film " Vorstadtvariete " unter der Regie von von Werner Hochbaum - Drehbuch von Werner Hochbaum, Ernst Neubach. Dem Film diente das Theaterstück des Österreichischen Dramatikers Felix Salten "Der Gemeine" als Vorlage. Der jüdische Autor wurde jedoch in den Filmdaten nicht genannt, da er Nichtarier war. - Aufnahmen im ............................... Mathias Wieman spielt den Bauzeichner Josef Kernthaler, der zum Militär einrücken muss. Weitere Darsteller und ihre Rollen: Luise Ullrich (Mizzi Ebeseder, seine Braut), Oskar Sima (Franz Ebeseder, Mizzis Bruder, Volkssänger), Hans Moser (der alte Kernthaler), Frida Richard (Mutter Kernthaler), Olly Gebauer (Sophie, Volkssängerin), Otto Hartmann (Leutnant von Daffinger), Lia Woiwede (Muter Ebeseder), Karl Skraup (Klavierspieler), Rudolf Carl (Schulmeister Edelfink), Anton Pointner (Oberleutnat Höfelmeyer), Lilian Bergoe (Mariska), Fritz Imhoff (), Der Autor Felix Salten (06.09.1869 - 08.10.1945) wollte mit seinem Stück sichtbar machen, wie sehr beim Militär übliche Abhängigkeiten und Zwänge zerstörerisch auf die beteiligten Menschen einwirken können. So durfte es auf den Bühnen der Donau-Monarchie wegen Verächtlichmachung des Offiziersstandes nicht aufgeführt werden. Die Geschichte: Wien 1913 - Die Hochzeit der aus Variete-Kreisen stammende junge Frau Mizzi (Luise Ullrich) steht kurz bevor. Ihr Bräutigam, ein Bauzeichner Josef (Mathias Wieman) , muss zum Militär einrücken und schickt seine Braut aufs Land zu seinen Eltern (Hans Moser, Frida Richard) , damit diese sich nicht weiter im Varieté ihrer Familie (Oskar Sima, Lia Woiwede) auftrete. Als sie sich dann doch wieder der Bühne zuwendet, gerät sie durch die Liebschaft mit einem Offizier derart durcheinander, dass sie Selbstmord begeht. Dieser Filmschluss, des ansonsten milieugerecht und differenziert inszenierten Melodrams, wurde jedoch von Presse und Publikum so vehement abgelehnt, dass ein zweiter Filmschluss, mit der Errettung der Verzweifelten, nachgeliefert wurde. Durch diese Version jedoch verblieb nur noch ein bittersüßes Allerweltsmelodram mit hervorragenden Schauspielern und guter Fotografie übrig. (In der Verleihkopie war die zweite Fassung des Schlusses mitenthalten, deswegen gegen über dem Original eine längere Laufzeit.) Bei einer später im Fernsehen gezeigten Fassung wird die entschärfte Fassung, also mit Happyend, aufgeführt. Wie Martin Radinger in der von Werner Hochbaum anlässlich der Viennale-Retrospektive gewidmete Broschüre berichtet, verlor der Film die ursprünglich konsequent kritische Tendenz durch ständig neue Schnitte und durch Änderung des Schlusses in ein Happyend an Schärfe. |
17.01.1935 |
Uraufführung des Films "Vorstadtvariete" der unter der Regie von Werner Hochbaum entstand, in Berlin im ................................ Während der Film bei der Uraufführung und im Theaterstück noch mit dem Tod der Hauptdarstellerin auf grund einer Liebesgeschichte mit einem Soldaten endete, wurde die Handlung auf Anordnung der Reichsfilmkammer nachträglich auf Happyend geändert, und die entsprechenden Szenen mussten nachgedreht werden. Er lief dann anschließend in dieser Version in den Kinos. Denn da man damals in Hitler-Deutschland schon an Aufrüstung und Krieg dachte, wollte man Offiziere und Soldaten nicht einmal auf der Leinwand ins Zwielicht geraten lassen. (40) »Nach Werner Hochbaums "Vorstadtvariete" wird Mathias Wiemans Position im nationalsozialistischen Film eindeutig. Dann nämlich spielt Wieman in den Militärfilmen Karl Ritters, an deren Drehbüchern er zeitweise mitarbeitet« :meint Marcus Bier (62) |
08.02.1935 |
Uraufführung des Films "Vorstadtvariete" der unter der Regie von Werner Hochbaum entstand, in Wien, im ...................................... |
19.02.1935 bis April 1935 |
Dreharbeiten zum Film "Die ewige Maske" unter der Regie von Werner Hochbaum in einer Schweizer / österreichischen Co-Produktion der Progress-Film AG, Bern und der Tobis-Sascha Filmindustrie SG, Wien. Die ausschließlich im Studio abgedrehte Produktion erfolgte innerhalb von 35 Tagen im Atelier Tobi-Sascha ("Rosenhügel") in Wien. Jacoby baut die größten Dekors, die die Rosenhügel-Ateliers je gesehen haben und an den ca. 170 Arbeiter Tag und Nacht arbeiteten , einen 30 m breiten Wasserlauf, einen Spitalblock und ein von 300 Scheinwerfern beleuchtetes Alptraum-Labyrinth. Es wurden 200 Statisten engagiert. Alles in allem nimmt es Ausmaße einer Superproduktion an, die letztendlich 450 000 Franken kostete. Der namhafte englische Film-Theoretiker Paul Rotha schreibt über den Film: ".... der erstaunlichste Schweizer Film der Vorkriegszeit" Um so unverständlicher, das der Film heute genau so vergessen ist, wie sein Autor und von ihm nur noch sehr wenige Kopien existieren, u.a. in Filmarchiven in Prag und Tokio. Der Inhalt des Filmes: Der Chef einer großen Baseler Klinik, Prof. Tscherko, muss ohnmächtig mit ansehen, wie Tag für Tag Menschen, von einer Meningitisepidemie, dahingerafft werden. Entgegen dessen Anweisungen impft der junge, idealistische Arzt Dumartin (Mathias Wieman) einen sterbenden Patienten, namens Negar, mit einem von ihm selbst entwickelten Serum. Anfänglich geht es dem Patienten besser, am nächsten Morgen jedoch verstirbt der Patient genau so plötzlich. Negars Gattin beschuldigt Dr. Dumartin öffentlich des Mordes. Daraufhin bricht eine Presse- und Hetzkampagne gegen die Klinik los. Von allen Seiten, ob seines Handelns, mit Vorwürfen überhäuft, irrt Dr. Dumartin von einem Nachtlokal zum anderen, betrinkt sich, vernichtet die Formel für das Serum und stürzt sich in den Rhein. Zwischenzeitlich hat sich jedoch herausgestellt, das der Patient nicht an einer Folgewirkung des Serums, sondern an einer Embolie gestorben ist. Der unglückliche Dumartin wird zwar aus dem Rhein gefischt, aber die Formel, die viele Menschenleben retten könnte, ist dahin und der junge Arzt erwacht mit einer Persönlichkeitsspaltung. Er irrt auf der Suche nach seinem ich, hager und fiebrig, durch die Korridore des Spitals. Nach diversen vergebliche Versuchen, Dumartins Schizophrenie zu heilen, konfrontieren ihn seine Kollegen schließlich mit dem Sterbebett Negar. Das Experiment gelingt, die eigene Maske Dumartins taucht auf, die Halluzinationen verschwinden, er findet seine Identität wieder und beginnt mit der Massenherstellung des Wunderserums. Die ca. 20 Minuten des Filmes in dem der Regisseur, die Halluzination des Schizophrenen, bildnerisch umsetzt, werden in seiner expressionistisch gehaltenen Atmosphäre in einer dramatischen Intensität, als genau so einzigartig eingestuft wie Szenen aus Wienens "Caligari" und Pabsts "Geheimnisse einer Seele". Der wagemutige Versuch Hochbaums, Geistesgestörtheit visuell umzusetzen, mag sogar in der europäischen Filmgeschichte als einmalig anzusehen sein. Mathias Wieman erhält sicherlich auch gerade für die Darstellung dieser einzigartigen Szenen, den New Yorker Preis. Eventuell später noch eine Beschreibung dieser Szenen einfügen Mit der Regie für diesen Film geht Hochbaum, wie sich zeigt, ein großes Risiko ein, da die von Freud (wegen seiner jüdischen Herkunft) und seinen Schülern vertretenen psychoanalytischen Theorien im Deutschen Reich öffentlich verdammt, Freuds Bücher verbrannt, und die psychologischen Behandlungsmethoden durch Euthanasie ersetzt wurden. Die Reichsfilmkammer missbilligte demzufolge dann auch sehr schnell den Stoff des Films und das ein Psychiater (Dr. Gauger) als Berater hinzugezogen wurde, verstärkte die Ablehnung nur noch mehr. Die labile, undisziplinierte, introvertierte, zerrissene und dadurch doch so allzu menschlich dargestellte Persönlichkeit eines Dr. Dumartin, mit seinen jüdelnden und morbiden Fantasmen steht - auch wenn er Baseler ist - im krassen Widerspruch zu dem, was ein deutscher Filmschaffender hochhalten sollte. Goebbels verbietet den Film im vornherein für das gesamte Reichsgebiet und bereitet Hochbaums Ausschluss aus der Reichsfilmkammer vor. Nachlesen was in Goebbels Tagebüchern noch hierzu steht. Wo aber auch immer er im Ausland aufgeführt wird, sorgt der Film jedoch für eine Sensation. Er wird zum Riesenerfolg auf der Biennale in Venedig, in der Schweiz und in Österreich, in Paris - in London bringt es der Film in einer untertitelten Fassung auf eine Laufzeit von fast vier Monaten. Als der Film bei seinen Aufführungen im Ausland zu so einem großen Erfolg, und von der Presse hochbejubelt wird und zudem noch einen Kritikerpreis erhält, nimmt Goebbels, wohl eher gezwungener maßen, seine ablehnende Haltung zurück. Nach einem Bericht eines Mitarbeiters der Zensurbehörde sollen das Propagandaministerium und die amtliche Prüfstelle sogar ausgespielt worden sein, indem der Film nach seinem Verbot Hitler vorgeführt wurde und von diesem persönlich freigegeben wurde. Nachdem der Film mit einigen Schnitten versehen wird, darf er nun doch endlich auch in Deutschland gezeigt werden. Die inzwischen gleichgeschaltete Presse Deutschlands steht vor dem Problem, den bislang zerrissenen Film im eigenen Land, trotz seines Inhaltes, zu rühmen. Von Goebbels hieß es am 9.10.1935 noch: "Ein Arztfilm die Weiße! Maske, mit Wieman kann nicht aufgeführt werden, da zu niederdrückend." In einer Presseanweisung vom 15.10.1935 wurde der Presse dann untersagt auf das ursprüngliche Verbot einzugehen. Hochbaum, der plötzlich im Schlaglicht der internationale Presse einen weltweiten Lobgesang erfährt, ist nunmehr im eigenen Heimatland nur noch schwerlich zu verurteilen. Von dem Erfolg Hochbaums beeindruckt, öffnet die UFA dem Regisseur ihre Pforten und lässt ihn erfolgreich einige Kommerzfilme drehen. Doch wie sich zeigt, vergaß Goebbels nicht. 1939 benützt er eine Vorwand um Hochbaum jegliche weitere filmische Tätigkeit zu verbieten, und ihn danach an die Front abzuschieben. Hochbaum verstirbt, vergessen, mit 47 Jahren an einer Lungenentzündung. |
26.08.1935 |
Erstaufführung des Films "Die Ewige Maske" auf der Biennale in Venedig unter Schweizer Flagge. Er wird dort als Ereignis des Jahres gefeiert und erhält vom Schauspielerverband die Medaille für die beste psychologische Studie zugesprochen. Die italienische Presse macht sich über die Sanktionierung des Filmes, die er in Deutschland erfährt, lustig. |
30.08.1935 |
Erstaufführung des Films "Die Ewige Maske." in Österreich. In Wien läuft er gleich in mehreren Lichtspielhäusern: Elite-Kino, Schottenring-Kino, Ufaton-Kino, Wienzeile-Kino, Flotten-Kino |
18.09.1935 |
Erstaufführung des Films "Die Ewige Maske" in der Schweiz in Zürich im Scala. Hier unter dem Titel "L´Autre qui est en nous" Im "Schweizer Film" vom 1.10.1935 ist zu lesen: "auch in den allerschönsten Werken der letzten Jahre finde ich nichts, was der Perfektion, der Vollendung von "Die ewige Maske" nahe käme" |
24.09 .1935 |
als einarmiger Veteranen Anführer Hauptmann Kopekin in Friedrich Bethges "Marsch der Veteranen" auf der Volksbühne Berlin unter der Regie von Graf Solms. In den weiteren Rollen: Fritz Genschow (Fähnrich Ottoff ) , Ernst Sattler (Gouverneur) , Werner Schott (Minister) , Paul Günther (Gutsbesitzer), Paul Wagner (Major), Walter Bluhms (Kanonier), Edyth Edwards . Bei der Aufführung waren Joseph Goebbels, Reichsdramaturg Reiner Schlösser und der Geschäftsführer der Reichskulturkammer, Hinkel, anwesend. Stx in einer Zeitung vom 24.09.1935: »Dies Wort ist soldatisch knapp und klar, und nur zuweilen, wenn der Hauptmann spricht, dem Mathias Wieman Tellheim-Ton und Kleistsche Sittlichkeit gibt, von zarterem Klang. Er beherrscht in der Gestalt des Hauptmanns die Aufführung, die Graf Solms in starkbewegten Bildern aufbaut. Wieman hat die große Szene mit dem Generalgouverneur, dem verfluchten Preußen, der noch bei Kunersdorf unter dem alten Fritz gekämpft, und der es zustand bringt, das der Abmarsch der Veteranen sich in preußischer Zucht vollzieht. « |
27.09.1935 |
Erstaufführung des Films "Die Ewige Maske" in der Schweiz in Basel. Im Tessin unter dem Titel "La maschera eterna" |
00.00 .1935 |
Aufführung des Films "Die Ewige Maske" in London im Academy Theatre in einer untertitelten Version. Er läuft dort fast 4 Monate mit Riesenerfolg |
00.00 .1935 |
Aufführung des Films "Die Ewige Maske" in Paris im Studio de l´Etoile. Alfred Gehri schreibt in der Pariser Presse: "Wir haben es hier mit einem der bedeutendsten Werke des gesprochenen Films zu tun" |
xx.xx .1935 |
Dreharbeiten zum Film "Viktoria" unter der Regie von Carl Hoffmann - Die erste Regiearbeit des Kameramannes Carl Hoffmann. Drehbuch von Robert A. Stemmle nach einem Roman von Knut Hamsun - Knut Hamsuns politische Anschauungen, die Thematik seiner Werke, die sich für die Blut und Boden Ideologie oder sogar für antisemitische Propaganda missbrauchen lies, sicherten dem großen norwegischen Dichter im Dritten Reich eine privilegierte Stellung. (57) Außenaufnahmen in Bergen und ................................................. Mathias Wieman spielt den Müllersohn, der aus der Traurigkeit seines Lebens zum Dichter wird. Weitere Darsteller: Alfred Abel, Theodor Loos, Erna Morena, Luise Ullrich, Mathias Wieman, Paul Bildt, Helmut Hoffmann, Erna Morena, Maria Seidler, Heinz von Cleve, Bernhard Goetzke, Margarete Scon Die in Norwegen um die Jahrhundertwende angesiedelte tragische Liebesgeschichte zwischen einem verarmten Schlossfräulein (Luise Ullrich) und einem Müllersohn (Mathias Wieman), der ein berühmter Dichter wird, während die zu Verzicht getriebene Geliebte dahinsiecht. |
03.10.1935 |
Eintrag aus Goebbels Tagebuch vom 03.10.1935 (Do.): » Film "Viktoria" durchgesprochen. Er wird sehr schön werden. Ein filmisches Liebesgebet! ...... Schaue Filme an. ... Szenen aus "Viktoria". Ergreifend. Wieman und Ulrich. Zu Tränen rührend. Das wird, hoffe ich ein ganz großer Wurf .« (51b) |
09.10.1935 |
Eintrag aus Goebbels Tagebuch vom 09.10.1935 (Mi.): »Abends mit Riefenstahl und Ullrich Filme angeschaut. ...... Wunderbare Szene aus Viktoria. Ein Arztfilm "Weiße Maske" mit Wieman kann nicht aufgeführt werden, da zu niederdrückend.« (51b) |
27.10.1935
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als Prinzen von Homburg in Heinrich von Kleists "Prinzen von Homburg" an der Volksbühne Berlin unter der Regie von Gerhart Scherler Stx in einer Zeitung vom 28.10.1935: In den Rollen: Mathias Wieman (Prinz von Homburg), Trude Moos, Bruno Decarli (Kurfürst), Annemarie Steinsieck (Kurfürstin), Jakob Tiedke (Kottwitz), Ernst Gronau (Dörfling), Franz Schaftheitlins (Graf Hohenzollern), Paul Günther, Jakob Sinn »Mathias Wieman ist kein strahlender Held, sondern ein Träumer, dem die blonden Haare fahl und strähnig um ein blasses Antlitz mit weltentrückten Augen hängen. Er sieht aus wie der verzärtelte Sproß eines müden Geschlechts. Damit unterstreicht die Inszenierung Gerhart Scherler, der sich schon - in der Plaza - am Florian Geyer versucht hat, das ewig problematische des Werks, das in der Person von Kleists somnambulen Homburg liegt . Wieman ist zu sehr Künstler und zu sicher in seinen Mitteln, um nicht selbst im Abwegigen noch interessant zu bleiben. Und so bringt er dann auch in seinem Homburg die Wandlung von bleicher Furcht zu voller Erkenntnis des Unrechts, das er begangen, und zu voller Achtung des harten Gesetzes, das er verletzt hat, überzeugend heraus, so das die Schlussbilder an innerer Leuchtkraft gewinnen. Das es gleichwohl nicht leicht fällt, sich mit Wiemans eigenwilliger Auffassung der Homburg Rolle ohne weiteres befreunden, weil sie zu stark das Kranke in dem Nachtwandler betont, liegt auch an Scherlers Regie. Scherler leistet sauberste, sorgfältigste Arbeit, aber es fehlt ihm wie Wieman an Schwung. « Dr.E.K. in einer Zeitung vom 28.10.1935: »Der hochintelligente Mathias Wieman, der mit dem Hauptmann Kopekin sein Können bewies, sollte als Prinz von Homburg nicht das hemmungslose, kranke des Nachtwandlers, sondern das geheimnisvoll schicksalmässige Triebhafte stärker betonen und die prinzliche Linie in der Haltung nicht vergessen , sonst wird die andere Seite, die des Siegers von Fehrbellin, weniger glaubhaft. Im übrigen ist seine Leistung im ganzen respektabel. « in Kleists "Prinz von Homburg", In einer Vorschau führt Dr. F. Lützkendorf aus: »Der Prinz von Homburg ist als Dichtung die Verherrlichung des totalen Staates ... jenes Staates, der auf dem Gehorsam und der Treue aufgebaut ist. Die Leitung der Volksbühne hat den Prinzen von Homburg aus diesem Bewusstsein heraus an die Spitze ihres diesjährigen Winterprogramms gestellt, denn die Wahrheit, das der wahrhafte Staat nur auf dem Gehorsam aufgebaut sein kann und sich nur in der Treue erfüllt, mit der jeder einzelne der gemeinsamen Idee dient, gilt heute im gleichen Maße wie vor hundert Jahren. Die Inszenierung, die von Gerhart Scherler geleitet wird und mit Mathias Wieman in der Titelrolle besetzt ist, wird ganz auf die gegenwärtige Gültigkeit des Prinzen von Homburg Bezug nehmen und ganz jenes preußische Pathos Kleists ausklingen lassen, über das hinaus keine Regie, ohne dem Stück zu schaden, gehen darf«. |
27.11.1935 |
Uraufführung des Films "Viktoria" der unter der Regie von Carl Hoffmann entstand, in Berlin im ..................................... Die Kritik äußert: "Frühe Verfilmung des Romans von Knut Hamsun, die sich allzu ängstlich an eine wörtliche Umsetzung klammert." "Ein kreuzbraver Film, schön in seinen Landschaftsaufnahmen. Leider entzog sich der Stoff dem Regisseur. Hätte er in den wesentlichen Hauptrollen nicht solche großartigen Schauspieler gehabt, wäre der Film wahrscheinlich misslungen." "Ganz auf die intensive Darstellungskunst des Liebespaars konzentriert, doch letztlich nicht mehr als ein ambitioniertes Rührstück um unüberwindbare Standesunterschiede." |
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W. sichert seine Existenz im 3. Reich durch politische Ehrenämter |
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Viele Schauspieler waren immer noch der Meinung diese politische Welle würde schnell wieder vergehen. Es sei nur eine Zeitfrage. Man musste nur noch etwas aushalten. (39) |
00.00.1937 |
Von der New Yorker Kritik beim 8th Annual National Board of Review Awards wird der Film "The Eternal Mask" (Die ewige Maske) zum besten ausländischen Film ( Best Foreign Film - Austria/Switzerland) des Jahres 1937 gewählt. Die Leistung des Schauspielers Mathias Wieman wird mit der Bewertung Best Acting gewürdigt. |
13.01.1937 |
Goebbels bestellte Mathias Wieman für den Film "Die Patrioten" zum Partner seiner Geliebten, der Schauspielerin Lida Baarova, und verhinderte so, das diese Rolle Baarovas tatsächlicher Lebensgefährte und Heldendarsteller Gustav Fröhlich bekam. Er machte Wieman klar , welche Art von Interpretation er von ihm erwarte - »mehr Stein (... ) und weniger Gelee« . Bereits im Vorfeld hatte er der UFA detaillierte Wünsche zur Drehbuchgestaltung übermittelt, so sollte der Protagonist ein Fliegerleutnant sein. Das Manuskript arbeitete Goebbels selbst um und sprach den Stoff mehrfach mit dem Regisseur Karl Ritter durch, bis er »zu sitzen« schien, doch musste er nach Goebbels Ansicht schließlich noch schärfer »nationalistisch umgebogen« werden. Es bleibt unklar ob Goebbels den Film wegen der Mitwirkung seiner Geliebten oder aus einem besonderen politischen Interesse so scharf überwachte. Eintrag aus Goebbels Tagebuch vom 13.01.1937 (Mi.): »Mit Ritter und Köhn nochmal Stoff "Patrioten" durchgesprochen. Er muss nationalistisch umgebogen werden. Ganz scharf und klar. Dann großer Wurf. Und Wieman muss spielen.« (51a) Eintrag aus Goebbels Tagebuch vom 17.01.1937 (So:): noch besorgen Eintrag aus Goebbels Tagebuch vom 20.01.1937 (Mi.): »Mit Ritter und Wieman nochmal "Patrioten" Stoff durchgesprochen. jetzt scheint er zu sitzen. Wieman versteht mich sofort. Mehr Stein hinein und weniger Gelee.« (51a) Eintrag aus Goebbels Tagebuch vom 26.01.1937 (Di.): »Zur Ufa. Aufnahmen zum "Patrioten" Film beigewohnt« (51a) |
20.01.1937 bis 09.02.1937 oder 09.03.1937 |
Dreharbeiten zum Film "Die Patrioten" - unter der Regie von Karl Ritter - nach dem Drehbuch von Karl Ritter, Philipp Lothar Mayring, Felix Lützkendorf. Innenaufnahmen im Ufa-Atelier Neubabelsberg - Außenaufnahmen im Freigelände Neubabelsberg - Produktionskosten ca. 588.000 Reichsmark - Darsteller: Lida Baarova (Therese), Mathias Wieman (Peter Thoman), Otz Tollen (Militärrichter), Paul Dahlke, Bruno Hübner, Hilde Körber, Nikolai Kolin, Kurt Seifert, Edwin Juergenssen, Willi Rose, Ewald Wenck, Ernst Karchow, Andrè Saint-Germain, Carl Hannemann, Karl Wagner, Paul Schwed, Lutz Götz, Gustav Mahnke, Jim Simmons u.a. Die Handlung: Im Frühjahr 1918 irrt ein abgeschossener deutscher Fliegeroffizier Peter Thoman ( Mathias Wieman) hinter der deutschen Kampflinie in Frankreich verwundet umher. Von einer französischen Fronttheatertruppe aufgelesen, bleibt er zunächst unerkannt. Zwischen ihm und der Enkelin Jou-Jou ( Lida Baarova ) des Theaterleiters Jules Martin ( Bruno Hübner ) bahnt sich eine Liebesbeziehung an, doch sucht er gleichwohl die Gelegenheit zur Flucht. Um ihn vor der Hinrichtung als Spion zu retten, bringt ihn die Geliebte vors Kriegsgericht; hier kann er sich als Frontsoldat ausweisen, so das er in Gefangenschaft überführt wird.
Persönlich überwachte der Propagandaminister, der sich von 1937 an »stark in alle Produktions- und Besetzungsfragen einschaltete« (51e) , das Entstehen des Films Patrioten in allen Einzelheiten. Man erzählte sich, das es während der Dreharbeiten einen Zusammenstoß zwischen Goebbels, Lida Baarova und Gustav Fröhlich gegeben habe, der mit einer Ohrfeige für den Propagandaminister geendet habe. Tatsächlich hatte Fröhlich, wohl im Januar 1937, in unmittelbarer Nähe der Schwanenwerder Villa Goebbels und die Baarova in einer verfänglichen Situation angetroffen und mit der Bemerkung, er wisse nun Bescheid, dem Minister seine Wagentür vor der Nase zugeschla gen. (52) (52) Seitdem war die Situation geklärt. Gustav Fröhlich und Lida Baarova gingen bald endgültig auseinander. Im Spätsommer 1937 verkaufte Fröhlich - »ein kleiner Tausendsassa ohne Gestaltungskraft«, wie ihn Goebbels verächtlich bezeichnete (51) - die Villa auf Schwanenwerder. ????? Drehende im März 1937 - (49) 51e=23.3.1937 - Seite 88 - 87 |
26.01.1937 |
Goebbels macht zusammen mit dem französischen Botschafter Francois Poncet und dessen Frau während der Aufnahmen zum Film Patrioten einen Besuch auf dem Ufa-Gelände. Eintrag in Goebbels Tagebuch 26.1.1937 - Seite 23 (51): »Die Aufnahmen sind groß und pompös. Wieman macht seine Sache sehr gut. Mit Corell noch Produktions- und Besetzungsfragen besprochen.« |
30.01.1937 |
Ernennung zum Staatsschauspieler |
12.02.1937 |
Uraufführung des Films "Togger" der unter der Regie von Jürgen von Alten entstand, in Berlin im Alhambra und Tauentzien-Palast Der Film erhält damals das Prädikat "Staatspolitisch Wertvoll" - wurde jedoch vom Publikum nicht angenommen. Wilhelm Ackermann in: Hannoverscher Anzeiger vom 13.02.1937: » Berlin 12. Februar - Einem berufsständischen Preisausschreiben für einen wirklichen Zeitungsfilm verdankt Togger seine Entstehung. Er lief Freitag in Berlin an, und wir hatten die Gelegenheit, ihn vorher in einer Sondervorführung kennen zulernen. « » Das ist in der letzten Phase des Deutschland vor der Machtergreifung, und es fehlt in der Handlung nicht an finsteren Erinnerungen an Straßendemonstrationen, Parlamentsklüngeleien und hochkapitalistischen Kulissenschiebereien. Der Umschwung kommt von der politischen Seite durch die Machtübernahme des Nationalsozialismus und in der konkreten Handlung [des Films] durch den gleichzeitigen Erfolg der Aufklärungsarbeit eines prachtvoll findigen und unbekümmert idealistischen Reporters [Mathias Wieman]. « |
12.02.1937 |
Eintrag aus Goebbels Tagebuch vom 12.02.1937 (Fr.): »Nachmittags mit Ello [Quandt] und Erika neuen Pressefilm "Togger" angeschaut: moderner Film mit wirksamen Presseprojekt. Leider Regie etwas starr. Darum auch Schauspieler (Wieman und die Möller). Hätte besser sein können, aber auch so ganz wirksam.« (51a) |
14.02.1937 |
Eintrag aus Goebbels Tagebuch vom 14.02.1937 (So.): »Nachm. Filme angeschaut. Proben von "Patrioten": sie sind gottlob sehr gut geraten. Wieman und Baarova spielen wunderbar. Regie gut. Noch einige stilistische und regieliche Fehler. Aber die lassen sich leicht ausmerzen. Ich bin sehr zufrieden. Abschieds- und Schlussszene tief ergreifend.« (51a) |
18.03.1937 |
Die Cautio Treuhand GmbH, des Max Winkler, einem Vertrauensmann Goebbels, zahlt dem Scherl-Verlag also Alfred Hugenberg für seine 51% Anteil am Stammkapital der UFA 21,25 Mill. RM. Emil Georg von Stauss, Vizepräsident des großdeutschen Reichstages, wird Vorsitzender das Aufsichtsrates. Ludwig Klitzsch blieb der UFA als Generaldirektor erhalten, wenn auch nicht mehr wie früher eigenwillig und kämpferisch. (48) Die Scherl - Vertreter im Aufsichtsrat der UFA werden ansonsten, wie von Goebbels gewünscht, größtenteils durch künstlerische Charaktermasken ersetzt (die Regisseure: Karl Ritter, Carl Fröhlich - die Schauspieler: Paul Hartmann, Eugen Klöpfer, Mathias Wieman ), die dem System allerdings nur als Aushängeschild dienen. Der Öffentlichkeit nämlich verkauft man den Wechsel im Aufsichtsrat als Stärkung des künstlerischen Auftrages der UFA. Der reichsmittelbare Einstieg bei der UFA bleibt für Außenstehende bis 1941 geheim. Die inzwischen gleichgeschaltete Presse verbreitet die frohe Kunde von der geplanten Anhebung des künstlerischen Niveaus. (24 - Seite 389) |
17.04.1937 |
Wie wenig die Filmschaffenden zukünftig frei entscheiden und spielen können werden, macht ein Eintrag aus Goebbels Tagebuch deutlich. Nationalistische Gleichschaltung und Einflussnahme um jeden Preis ist angesagt. Eintrag aus Goebbels Tagebuch vom 17.04.1937 (Sa.): »Mit Winkler und Funk Neuorganisation Film besprochen. Bavaria muss Pleite machen und wird dann von uns übernommen. v. Stauß Aufsichtsratsvorsitzender der Ufa. Hartman, Wieman und Klöpfer in den Aufsichtsrat. Dazu Wiedemann und Fröhlich. ..... Ich räume jetzt auf. Es geht alles planmäßig. Ruhig aber bestimmt. Das neue Organisationsstatut der Haltegesellschaft für Ufa, Tobis und Bavaria wird von mir entworfen werden.« (51a) |
21.04.1937 |
Goebbels, und andere Nazigrößen sichten den Film "Die Patrioten" vorab. Eintrag aus Goebbels Tagebuch vom 21.04.1937 (Mi.): »Später Film "Patrioten angeschaut. Er ist ganz wunderbar geworden. Ganz klar und nationalistisch in der Tendenz. Wieman, Barova, Dahlke, Hübner, Körber, alle spielen ganz einzigartig. Ich bin auf das tiefste ergriffen. Auch Magda ist sehr zufrieden. das war ein künstlerischer Genuss.« (51a) Da auch Hitler vom Film "Patrioten" und dem Spiel der Baarova schwärmte (51a - Eintrag vom 26.5.37 ) , war Goebbels' Glück wieder einmal perfekt. Goebbels erteilte dem Film, in dem der Konflikt einer Französin und eines deutschen Soldaten im Ersten Weltkrieg zwischen ihren Gefühlen und der patriotischen Pflicht, der sie letztlich gehorchen, geschildert wird, das höchste Prädikat, das er zu vergeben hatte. Die Filmkritik musste ohnehin mitziehen. So urteilte die Filmwoche vom 4.10.1937 nach der Uraufführung, Lida Baarova sei »so gut wie noch nie« . Und in der Licht-Bild-Bühne vom 4.9.1937 war gar zu lesen, ihre Leistung in dieser »äußerst schwierigen Rolle sei ein Meisterstück«. Goebbels brachte den Streifen während der deutschen Kulturwoche auf der Pariser Weltausstellung im September 1937 zur Uraufführung und erwies damit seiner Geliebten ein weiteres Mal seine Referenz. Möglich machte dies seine Macht auf dem Gebiet des deutschen Films, die er im Jahre 1937 zu einer allmächtigen Stellung ausbaute. |
29.04.1937 |
Eintrag aus Goebbels Tagebuch vom 29.04.1937 (Do.): »Ritter und Wieman tragen mir neuen Stoff vor. "Unternehmen Michael". Ein heroischer Film aus dem Kriege. Besetzung General: George oder Kayßler. Probeaufnahme. Wieman will ihn zu asketisch machen. Ganz ohne Frauenrolle, das ist zu düster.« (51a) |
12.05.1937 bis 20.06.1937 |
Drehbeginn des Films " Unternehmen Michael", unter der Regie von Karl Ritter nach einem Bühnenstück von Hans Fritz von Zwehl. - Aufnahmen im Ufa-Atelier Neubabelsberg - Drehende Ende Juni 1937 - Es spielen u.a. Heinrich George, Mathias Wieman, Willy Birgel, und O. Wernicke, Hannes Stelzer, Heinz Welzel, Paul Otto, , Ernst Karchow, Christian Kayßler, Kurt Waitzmann, Malte Jäger, Beppo Brehm, Josef Dahmen mit. Die Geschichte: Der Film schildert die Frühjahrsoffensive 1918 an der Westfront, die Deutschen versuchen mit dem "Unternehmen Michael" die erstarrte Front aufzubrechen. Die Franzosen kommen aber in einem Frontabschnitt dieser Offensive zuvor und schließen ein deutsches Bataillon ein. Der Führer der eingeschlossenen Truppe bittet den kommandierenden General, das Artilleriefeuer ohne Rücksicht auf die Eingeschlossenen aufzunehmen. Fast alle Soldaten kommen in dem Feuer der eigenen Artillerie um. Wobei der Film die Eroberung eines rauchenden Trümmerhaufens, der einmal ein französisches Dorf war, unter Aufopferung von Tausenden von Menschenleben glorifiziert. Es wird nicht gefragt ob diese Offensive sinnvoll war. Es wird verschwiegen, dass ihr Ziel, die Verhinderung einer Vereinigung der französischen und englischen Armeen, nicht erreicht wurde. Wer die deutsche Geschichte nicht kennt muss sogar annehmen, Deutschland habe den ersten Weltkrieg gewonnen. Der kommandierende General ( Heinrich George) ist eine Vatergestalt, deren Ähnlichkeit mit Hindenburg unverkennbar und doch nur angedeutet ist. Der Held des Dramas ist ein Generalstabsmajor (Mathias Wieman) , der seinen Posten im Hauptquartier mit der Führung des Sturmbataillons vertauscht und in der Schlacht getötet wird. Die Schlussworte des kommandierenden Generals sind an ihn gerichtet: "Sie wissen es genau wie ich. Nicht nach der Größe unseres Sieges wird man uns einmal messen, sondern nach der Tiefe unseres Opfers." Mit großem Respekt spricht der Major Zur Linden (M.W.) von der Verantwortung des Vorgesetzten (Befehl geben, andere auf den Weg schicken ......) Die Argumente gegen das "Unternehmen Michael" werden in den Mund eines Rittmeisters gelegt, der, während der General eine Konferenz über die Planung der Offensive abhält, Klavier spielt. Seine Argumente gegen das unsinnige Unternehmen werden von den anderen Offizieren mit banal nationalistischer Plattheit abgeschmettert. |
00.07.1937 |
Reichsfilmtage der Hitlerjugend in Hamburg - es sprechen Hans Steinhoff, der Regisseur von "Hitlerjunge Quex" - und die Schauspieler Mathias Wieman und Heinrich George (17) |
23.07.1937 |
Eintrag aus Goebbels Tagebuch vom 23.07.1937, der Vorbehalte zum, ab Mai in Babelsberg gedrehten, Projekt "Unternehmen Michael" hatte: » Ritters neuen Film Unternehmen Michael angeschaut. Gut in der Idee, nicht so gut in der Regie. Zu viel Atelier. Und die Offiziere diskutieren zuviel. Wieman als Frontheld zu schlaksig. Das gefällt mir nicht daran. Herrlich George als General. Gut Otto, Karchow, Stelzer. Ich muss noch einiges an dem Film ändern lassen. Vor allem an der Dialogführung. « Felix Moeller stellt hierzu fest: » Die angekündigten, verschärften Änderungen trugen womöglich dazu bei, das die übertriebene Todessehnsucht der Soldaten nach der Uraufführung im September sogar das Kriegsministerium zu Einwänden gegen den Film veranlasste. Somit erhielten die Filme Ritters zwar durch systematische Präsentation von Feindbildern und die Verherrlichung von Todesverachtung, Treuepflicht und blindem Kadavergehorsam an Front und Heimat eine wichtige Funktion für die Filmpropaganda. Doch die übersteigerte Propaganda und die Brutalität der Darstellung wecken Zweifel, ob die in der NS-Presse bejubelten Ritter-Filme tatsächlich Überzeugungsarbeit im Hinblick auf Kriegserziehung leisten konnten oder nicht eher nur die Bestätigung von vorhandenen Einstellungen ohnehin nationalsozialistisch orientierter Bevölkerungsteile dienten. « (42) |
01.08.1937 |
Goebbels Kritik, an der Art wie Wieman die Offiziersrollen im Film gestaltet, wächst. Sie sind ihm nicht nationalistisch genug, zu ehrenhaft, zu pathetisch. Eintrag aus Goebbels Tagebuch vom 0 1.08.1937 (So.): »Wieman soll nicht laufend Offiziere spielen, was er nicht kann.« |
1937/1938 |
gastiert er erneut als Schauspieler und Regisseur der Gastspieldirektion Klubertanz |
14.08.1937 |
Aufführung des Films "Die Patrioten" auf dem Internationalen Film Festival in Venedig - erhielt eine Auszeichnung - |
24.08.1937 |
Tagebucheintrag Goebbels vom 24.08.1937: » Ritter und Wieman klagen auch darüber, das das Kriegsministerium sich nun in alle Filmvorhaben hineinmische. Ich stoppe das unter Berufung auf einen sehr klaren Erlass des Führers kurzerhand ab. « - Felix Moeller bezweifelt die Wirksamkeit dieses Abstoppens, in seinem Buch "Der Filmminister - Goebbels und der Film im Dritten Reich", jedoch. Mathias Wieman und Karl Ritter, waren im Kunstausschuss der UFA für Kriegserziehungsfilme zuständig. Drehbücher mit militärischer Handlung und Filme, die unter Mitwirkung militärischen Personals zustande kamen, waren in der Regel der Heeresführung vorzulegen. Damit verbunden waren, sehr zum Leidwesen Goebbels, teilweise recht weitgehende Versuche der Einflussnahme auf die inhaltliche Gestaltung der Filmprojekte. (43) Die weitreichendsten Einspruchmöglichkeiten besaß - schon vor September 1939 - das Militär. Die Militärzensur war für Goebbels Propagandaministerium die einzig legitimierte Konkurrenz bei der Gestaltung, Zurückhaltung oder Abänderung von Filmen, Bildern oder Propagandamitteln aller Art. Goebbels Anspruch (von ihm vertreten am 11.11.1936), nur sein Ministerium dürfe in Zensurfragen Entscheidungskompetenz haben, ließ sich weder in Friedenszeiten noch im Kriege durchsetzen.(43) Um dies umzusetzen, gab es im Vorfeld einer Kriegsfilmentstehung Absprachen und Verbindungsoffiziere der verschiedenen militärischen Stellen im Propagandaministerium. Nach Kriegsbeginn kam es zwischen der Abteilung Wehrmachtspropaganda beim OKW/OKH (Oberkommando Wehrmacht/Heer), deren Verbindungsoffiziere im Vorfeld an den Filmvorhaben beteiligt waren und dem Propagandaministerium vereinzelt zu Differenzen um das Filmbild deutscher Offiziere.(43) Die einzelnen politischen Gremien und die darin amtierenden Personen waren manchmal unterschiedlicher Meinung und untereinander uneinig. Auch Machtkämpfe waren demzufolge nicht auszuschließen. Diese Situationsdarstellung und beispielhaft aufgeführten Episoden zeigen, wie wenig künstlerische Freiheit Autoren, Regisseuren und Schauspielern letztendlich verblieb. Auf ihrem Rücken wurden Intrigen und Machtkämpfe ausgetragen und ihr Darstellungsbild wird von den Herrschenden beeinflusst und geprägt. genaue Tagebucheinträge Goebbels recherchieren |
03.09.1937 |
Aufführung des Films "Die Patrioten" in Paris zur Eröffnung der deutschen Kulturwoche währender der Weltausstellung in Paris. Er erhält die goldene Medaille und ging mit einkopierten französischen Untertiteln als "Est-ce un espion" in die Kinos, wurde aber bald von der französischen Zensur verboten. |
04.09.1937 |
Goebbels schreibt in seinem Tagebuch: » Reichswehrminister Blomberg ruft an. Er will eine Szene aus "Unternehmen Michael" heraushaben. Da wird die Flotte im Kriege zu scharf angepackt. Ich tue ihm den Gefallen. « |
07.09.1937 |
Uraufführung des Films "Unternehmen Michael" in Nürnberg im Ufa-Palast, im Rahmen des 9. Reichsparteitages der NSDAP - Mathias Wieman und Heinrich George sind als Gast geladen und werden gnadenlos vom nazistischen Propagandasystem vermarktet. Der Deutsche Film - Jahrgang 1937/38, Seite 233: »Mit zwingender Logik zeigt dieser stählerne Film das hohe Verantwortungsbewusstsein des hohen deutschen militärischen Führers, die heroische Einsatzbereitschaft auch des deutschen Strategen.« Das auch der sinnlose Tod seinen Wert habe, rief damals bei den Militärs heftige Kritik hervor und führte zu einer Kontroverse zwischen Wehrmacht und Propagandaministerium. Nach 1945 Alliierten-Verbot , von der Freiwilligen Selbstkontrolle bestätigt - ein Film der das Führerprinzip und den Opfertod glorifiziert. (62) |
13.09.1937 |
Eintrag aus Goebels Tagebuch vom 13.09.1937 (Di.): » Ich treffe George und Wieman. Sie sind ganz benommen von der monumentalen Größe des Parteitages." « (51a) |
24.09.1937 |
Deutsche Uraufführung des Films "Die Patrioten" der unter der Regie von Karl Ritter entstand - in Berlin - im Ufa-Palast am Zoo - Die Kritik von tk: » Der introvertierte Wieman und die sinnlich-selbstbewusste Lida Baarova brillieren als Liebespaar der leisen Zwischentöne. Natürlichkeit in der Rollengestaltung, ausgefeilte Ausleuchtung und Kameraführung ergeben eine starke, atmosphärische Schilderung des Fronttheatermilieus. Gänzlich frei von nationalsozialistischen Untertönen ist der Film nicht. Ritter kam in Patrioten auch ohne die für ihn sonst charakteristische holzschnittartige Zeichnung der Figuren aus. « .... der Geschichte eines deutschen Bomberpiloten, deren Titel hält, was er verspricht. (62) Damals als, staatspolitisch und künstlerisch besonders wertvoll eingestuft. Nach 1945 Alliierten-Verbot - |
10.10.1937 |
Eintrag aus Goebels Tagebuch vom 10.10.1937 (Mo.): » In Hamburg noch lange im Hotel debattiert. Mathias Wieman ist auch da. Zur H.J. Filmkundgebung. Eine interessante Aussprache. « (51a) |
20.10.1937 |
Eintrag Goebels in seinem Tagebuch vom 20.10.1937 (Mi.): » Der Kolonialstoff um Dr. Peters, sehr gut und außerordentlich aktuell. Daraus lässt sich natürlich alles machen. Ich werde mich wärmstens dafür einsetzen. Aber nicht Wieman als Träger der Hauptrolle .« Der Stoff wurde aufgrund der in der Presse strittig diskutierten Frage über das Kolonialrecht auf Eis gelegt und erst 1940 mit antibritischer Tendenz wieder aufgenommen. Die Hautrolle dieses Filmes wurde dann mit ................... Hans Albers??? besetzt Der Eintrag macht aber deutlich, das Wieman trotz Parteitreue keine Heldenrollen mehr bekommen sollte, weil er nicht bereit war sein Rollen so manipulierend anzulegen, wie Goebbels es vorschwebte. |
19.11.1937 |
Uraufführung des Films "Unternehmen Michael", der unter der Regie von Karl Ritter entstand - in Berlin im Ufa-Palast am Zoo - Wieman arbeitete bei diesem Film am Drehbuch mit Hamburger Abendblatt vom 5.12.1969 rückblickend: »Obwohl die Offiziersrollen seinem Wesen so wenig lagen, steckte man ihn immer wieder in eine Uniform. Das brachte ihm im Dritten Reich die Verachtung der Machthaber. Denn sein Offizier mit menschlich zögernder Haltung in dem Film "Unternehmen Michael", diese "weiche Type" eines Tellheim-Idealisten, war nicht gefragt.« Eberhard von Wiese im Hamburger Abendblatt vom 22.06.1962 rückblickend: »Merkwürdigerweise hat er viele Offiziere gespielt. Aber es waren irgendwie immer Tellheim-Idealisten.« »Als Wieman in dem Film Unternehmen Michael einen Offizier mit menschlicher, zögernder Haltung spielte, da war er im Dritten Reich drunter durch. Für die Machthaber von damals ein Gräuel, dieser weiche Offizier.« |
24.11.1937 |
Eintrag bei Goebbels prüfen der den Erfolg von Patrioten wegen Lida Baarova mehrmals hervorhebt |
05.12.1937 |
Am Abend Empfang bei Hitler, bei dem neben vielen anderen Künstlern auch Wieman anwesend war. Anlass ???? Eintrag aus Goebels Tagebuch vom 05.12.1937 (So.): » Dann noch zum Führer. Viele Künstler da, die ihren Obolus abholen. Ich debattiere heiß. Mit Wieman, Loos, etc. Sehr interessant « (51) |
Jan.1938 bis März 1938 |
Beginn der Dreharbeiten des Films "Anna Favetti", unter der Regie von Erich Waschneck - Drehbuch: Walter von Hollander, nach seinem Roman "Licht im dunklen Haus" - Aufnahmen im Ufa-Atelier Neubabelsberg - Außenaufnahmen in Tre-Croci-Paß, Falzarego-Paß, Corina D´Ampezzo (Dolomiten), St. Moritz (Oberengadin) - Produktionskosten: etwa 769.000 RM - Musik von Werner Eisbrenner Die Darsteller: Brigitte Horney, Mathias Wieman, Friedrich Kayßler, Maria Koppenhöfer, Franz Schafheitlin, Karl Schönbeck, Rolf Wernicke, Paul Bildt, Hubert von Meyerinck, Gina Falckenberg Der Inhalt: In der Einsamkeit der Dolomiten wohnt der alte, menschenscheue Favetti (Friedrich Kayßler) mit Frau (Maria Koppenhöfer) und Tochter Anna (Brigitte Horney) . Sein Sohn ist auf der italienischen Seite kämpfend, im ersten Weltkrieg verschollen. Der Vater lebt in der Hoffnung, das sein Sohn einmal zurückkehrt. Als der Architekt Hemsteet (Mathias Wieman) zufällig auftaucht und dort einige Tage verbringt, verlieben sich er und Anna ineinander. Als die Ehefrau Hemsteets, die gefühlsarme, flatterhafte Irene (Gina Falckenberg) auftaucht, möchte der alte Favetti, der unklare Familienverhältnisse hasst, den Gast loswerden. Hemsteet spricht zu Anna über seine bevorstehende Scheidung und beauftragt einen Notar () Nachforschungen über den vermissten Sohn Favettis anzustellen, da Anna ihre Familie nicht in der Ungewissheit verlassen will. Als sich herausstellt, das der Sohn gefallen ist, informiert Hemsteet Frau Favetti, mit der Empfehlung, ihrem Mann reinen Wein einzuschenken. Er wartet in seiner Heimat auf die Entscheidung. Der alte Favetti ruft an und gibt Hemsteet in seinem Handeln recht und gibt die Einverständnis zu seiner Bindung zu Anna. Irene tröstet sich mit Kingston (Karl Schönbeck), dem Kapitän der kanadischen Eishockeymannschaft. Psychologisch ungenügend motiviertes und ausgelotetes Liebesdrama . Drehende Anfang April 1938 ??? prüfen |
27.04.1938 |
Eintrag aus Goebels Tagebuch vom 27.04.1938 (Mi.): » Abends Filme geprüft: ........ "Anna Favetti" mit Wieman, Horney und Kayßler. Regie Waschnek. Zu theoretisch und gekünstelt. Sonst aber gut. Wieman zuweilen unausstehlich. Aber Horney, Kayßler und Falckenberg großartig. « (51) |
28.04.1938 |
Uraufführung des Films "Anna Favetti" - im Ufa-Palast in Wiesbaden Die Kritik: » Ein geradezu pazifistischer Film, der die Spätfolgen eines Krieges plastisch schildert. Friedrich Kayßler ist ergreifend in der Darstellung des wartenden Vaters. In diesem Film leben die Menschen ihr Schicksal vor. Jede Rolle, vor allem mit der Horney und Wieman glänzend besetzt. Aber auch die Gestalter sind zu loben. Autor und Regisseur gehen Hand in Hand in vollkommener Übereinstimmung. Ein meisterhafter Film in Dichtigkeit und Geschlossenheit, in der Unmittelbarkeit des seelischen Ausdrucks. « |
17.05.1938 |
Uraufführung des Films "Anna Favetti" - im Gloria - Palast in Berlin In der Filmwoche Nr. 22 vom 001.06.1938 schrieb Paul Ickes: » Mathias Wieman spielt den Architekten, der die Last von den Gemütern der Favetti nimmt; wir wissen, das er jene weiche, behutsame Stimme hat, jene mitfühlende Geste, die sich auch mit einem übersteigerten Leid auseinander zu setzen vermag. Er bringt ins Reine, was die überbedenkliche Natur der Frau Favetti , verkörpert durch M a r i a K o p p e n h ö f e r, letzten Endes doch an ihrem Gatten sündigte: nicht im Verheimlichen, sondern im Darüber hinwegkommen suchen wir unsere volle Lebensfähigkeit zu erweisen.« |
26.05.1938 |
Eintrag aus Goebels Tagebuch vom 26.05.1938 (Do.): » Wieman hält mir einen langen Vortrag. Er glaubt, er habe mein Vertrauen nicht mehr. Ich beruhige ihn und gebe ihm neuen Mut. « (51) |
09 . 11.1938 | In der Nacht vom 9. auf den 10. November erfolgten von den Nationalsozialisten geplant und für die Öffentlichkeit nach außen als spontane Volksreaktion dargestellte Pogrome gegen jüdische Mitbürger und deren Eigentum - in deren Verlauf 91 Menschen ermordet, fast alle Synagogen verbrannt und mehr als 7000 in jüdischen Besitz befindliche Geschäfte zerstört oder schwer beschädigt wurden. |
23.11.1938 bis 29.12.1938 |
Dreharbeiten zum Film " Hochzeitsreise" , unter der Regie von Karl Ritter - Drehbuch: Felix Lützkendorf, Karl Ritter nach dem gleichnamigen Roman von Charles de Coster - Aufnahmen in der Ufa-Stadt Babelsberg - Produktionskosten: ca. 731.000 RM Darsteller: Francoise Rosay, Mathias Wieman, Angela Salloker, Elisabeth Wendt, Paul Dahlke, u.a. Die Geschichte: Flandern im 19. Jahrhundert. Der Arzt Goethals (Mathias Wieman) erweckt eine Scheintote Grietje (Angela Salloker) zu Leben und heiratet sie anschließend. Ihre Mutter Roosje (Francoise Rosay) jedoch reagiert eifersüchtig und intrigiert gegen den Schwiegersohn. Als sich Grietje völlig verzweifelt ins Wasser stürzen will, hält die Mutter sie zurück, deren Reue jetzt tief und echt ist. Drei Menschen leben künftig in Frieden und Glück beieinander. |
23.03.1939 |
Eintrag aus Goebels Tagebuch vom 23.03.1939 (Do.): » Neuer Ritterfilm "Die Hochzeitsreise" mit Rosay, Wieman, Sallocker. Eine furchtbare Schwarte, literarischer Unfug, kaum noch zu ertragen. Nun werde ich Ritter aufs Dach steigen. « (51) |
03.04.1939 bis Juni 1939 |
Beginn der Dreharbeiten des Films "Kadetten" , unter der Regie von Karl Ritter - Aufnahmen in der Ufa-Stadt Babelsberg - Außenaufnahmen in der Umgebung von Berlin und im Freigelände Babelsberg - Drehende Anfang Juni 1939 Die Uraufführung war für den 5.9.39 vorgesehen, wurde aufgrund des Hitler-Stalin-Pakts wegen seiner antirussischen Tendenz zurückgestellt und gelang erst 1941, nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion zur Aufführung. Er wurde später von den Alliierten Militärbehörden verboten. |
04.04.1939 |
Uraufführung des Films "Hochzeitsreise" der unter der Regie von Karl Ritter entstand - in Berlin im Gloria - Palast Filmkurier vom 7.1.1939: ??????? eventuell Kritik einarbeiten - eventuell jedoch zu "germanisch"
Das Werk wurde kein großer Publikumserfolg |
02.07.1939 |
Eintrag aus Goebels Tagebuch vom 02.07.1939 (So.): » Filme geprüft: ........ Teile aus Ritters Film "Kadetten". Scheint auch ganz gut zu werden. Wenn Ritter nur nicht immer die militanten Rollen Wieman geben wollte. « (51) |
30.07.1939 |
Eintrag aus Goebels Tagebuch vom 30.07.1939 (So.): » Filme für die Biennale angeschaut: ........ "Kadetten" von Ritter mit Wieman. Auch im Ganzen misslungen. Zu kindlich. Ich halte Ritter für wahnsinnig überschätzt. Er hat nur eine hemmungslose Art mit nationalen Stoffen umzugehen. « (51) |
22.08.1939 |
Eintrag aus Goebels Tagebuch vom 22.08.1939 (Di.): » Ich lese Ritter die Leviten. Er ist ganz zerknirscht. Seine Verbindung mit Wieman tut nicht gut. Ich richte Ritter dann wieder auf. Diese Künstler sind wie die Kinder. « (51) |
01.09.1939 |
Beginn des 2. Weltkrieges |
05.11.1939 |
Der Schriftsteller Hans Fallada (1893-1947) sendet seinem Auftraggeber ein in 19 Tagen erstelltes Manuskript seines neuen Romans " Dies Herz, das dir gehört" zu. Eine Liebesgeschichte zwischen einem weichen Jungen aus gutem Hause, der erfahren möchte, wer er wirklich ist und der lebensklugen schönen Verkäuferin aus der Markthalle am Berliner Alexanderplatz. Der Roman sollte als Grundlage für einen Film mit Zarah Leander und Mathias Wieman werden. Nachdem der Auftraggeber sich jedoch unzufrieden zeigte und deutlichere Zugeständnisse an die NS-Propaganda wünschte, Fallada sich aber mit einer in dieser Richtung ausgerichteten Überarbeitung schwer tat, verschwand das ganze Projekt in der Versenkung und der geplante Film kam nicht zustande. Der Roman wurde übrigens erst viele Jahre später (1994) durch den Aufbau Verlag veröffentlicht. |
01.02.1940 |
der Film-Kurier meldet: Leni Riefenstahl wird einen neuen Film mit dem Titel "Tiefland" drehen. Die Dreharbeiten begannen am 23.09.1940 Mathias Wieman war nach Verlautbarungen ihr künstlerischer Mitarbeiter. - hierzu recherchieren - überlegen inwieweit auf Riefenstahls Verwendung von Sinti und Romas als Statisten eingehen, die im Nachspann nicht erwähnt und zum größten Teil in KZ´s verstorben sind |
15 .03.1940 |
Uraufführung des Films "Michelangelo - Leben eines Titanen" der unter der Regie von Curt Oertel entstand, in Berlin |
22.03.1940 |
Uraufführung des Films "Michelangelo - Leben eines Titanen" der unter der Regie von Curt Oertel entstand. I n Hamburg, im Waterloo-Theater unter der Schirmherrschaft der Deutsch-Italienischen Gesellschaft und der Hamburger Arbeitsgemeinschaft Film (Volkshochschule) - Mathias Wieman spricht Sonette von Michelangelo. In Berlin, im UFA-Palast am Zoo. Das große Orchester des Deutschlandsenders spielte unter der Leitung von Alois Melichar, und Theodor Loos sprach Prometheus von Goethe. Man kann ihn als einer der hervorragendsten Kulturfilme der ganzen NS-Zeit betrachten. Er entstand in Co-Produktion mit der Schweiz. Über 2 Jahre hat Carl Oertel (maßgebliche Anteile hatten daran auch sein Bruder Franz Oertel und der junge Schweizer Kameramann Harry Ringer) an dem Film gearbeitet. Von großer Eindringlichkeit war die musikalische Untermalung, für die Alois Melichar sorgte. Der ausgezeichnete Rhetoriker Mathias Wieman war der Sprecher. Oertel verwendet im Film neue Ausdrucks- und Gestaltungsmittel, die in einer Schweizer Kritik als genial unterstrichen wurde. (57) Die Presse im deutschen Reich war weisungsgemäß zurückhaltend. Denn in einer Presseanweisung zum 20.03.1940 ist folgendes nachzulesen: »Für die kritische Würdigung des am kommenden Freitag in Hamburg und Berlin zur Uraufführung gelangenden "Michelangelo" Films wird folgende Sprachregelung gegeben: Wenn dieser Film, der als ein interessanter Versuch zu betrachten ist, auch keine filmische Spitzenleistung darstellt, so kann die fotografische Leistung des reichsdeutschen Kameramannes Kurt Oertel lobend erwähnt werden, der sich um die Gestaltung eines ernsten abendfüllenden Kulturfilmes bemühte. Im übrigen steht es der Kunstbetrachtung frei, die in Erscheinung tretenden Mängel hervorzuheben. Der Film hat das Prädikat "volksbildend" erhalten.« Im Film-Kurier schrieb Günther Schwark zurückhaltend: »So bleibt Curt Oertels Arbeit ein Experiment, dessen künstlerischer Mut anerkannt werden muss. Manches Schöne und Gelungene aus diesem Film wird fruchtbringend fortwirken.« Der Film erhielt im Reich bescheidene Prädikate, wie "volksbildend" und "Lehrfilm". Erst später sollte der Oscar-Preis kommen ...... recherchieren (Wann) und 1957 die in memorian gestiftete Curt-Oertel-Medaille in der Bundesrepublik Deutschland . Leider (wahrscheinlich) ging der Film verloren. die Wiederaufführung des Filmes im Fernsehen ??? am ........ - in Amerika neu geschnittene Kopie - prüfen ob noch mit Stimme von Wieman ??????? |
09.04.1940 |
Deutscher Überfall auf Dänemark und Norwegen |
25.02.1940 09.04.1940
07.03. 10.03. 15.03. 16.03. 19.03. 22.03. 24.03. 25.03. 27.03. 29.03. 31.03. 03.04 09.04. 13.04. 12.05. 13.05.
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Als Faust in Faust I. im Schauspielhaus in Hamburg - in einer Inszenierung von Karl Wüstenhagen - mit Mathias Wieman als Faust, Robert Meyn als Mephistopheles, Maria Wimmer als Margarete, Erich August Greeven in Hamburger Zeitung: »Mit Spannung sah man dem Auftreten Mathias Wiemans als Faust entgegen. Es war eine Leistung, die man in jedem Wort nachfühlte, mit wie viel tiefem Ernst und ehrlichem Bemühen Wieman diese Rolle angepackt hatte. Schon sein Organ, mit dem ganz persönlichen Klang, gab seiner Auffassung Gesicht und Farbe: ein ringender, leidenschaftlich bewegter Sucher, ein drangvoll Grübelnder um letzte Deutung, von einer gewissen unerbittlichen Härte gegen das eignen ich. Persönlich und reizvoll auch in den scharf betonten Gesten, dem Wechsel von herausgewühltem Gedanken zu fast ärgerlich, ungeduldig hingeworfenem Wort. In diesen Szenen lag seine Stärke. Wenn dann die Gretchen Tragödie einsetzt und die Gewichte sich verschieben, ist ein anderer Faust auf dem Plan: die Leidenschaft des Grübelns in die Leidenschaft des Fühlens umzusetzen, gelang Wieman nicht restlos. Da war das Elementare nicht bei ihm, sondern bei seiner Partnerin.« Heinrich Koch in ... Zeitung: » Mathias Wieman gab den Faust. Er verschenkte sich mit ganzer Hingebung an diese schwierige Rolle, die eine Lebensaufgabe für einen Schauspieler ist, und die wohl selten einer ganz erfüllen kann. Wieman war im Dialog mit Mephistopheles am stärksten ...................................................... ............................................................. » «
3 Monatiger Auftritt mit Faust I + II - Text von Wieman hierzu aus (59) Auftritte im Faust I. - aufgeführt in "Die Rampe", Heft 12, Blätter des Staatlichen Schauspielhauses Hamburg: 07.03. - 10.03. - 15.03. - 16.03. - 19.03. - 22.03. - 24.03. - 25.03. - 27.03. - 29.03. - 31.03. - 03.04. - 09.04. - 13.04. - 12.05. - 13.05. Frauenblatt Ausgabe 4 - 28.01.1995: »Weil Goebbels "diesen intellektuellen Wieman nicht mochte , wurden die Rollen rar. Darum ging der Berliner 1940 nach Hamburg spielte Theater, machte nebenbei ......... mit Dichterlesungen und Rezitationsabenden vor einem begeisterten Publikum Furore.« Ria Randers in Neue Post Ausgabe 16 im Jahre 1969:
»Deshalb konnte ihn auch
194
[1]
ein Filmverbot nicht
erschüttern.
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10.05.1940 |
Deutscher Angriff auf Holland, Belgien, Luxemburg und Frankreich |
07.04.1940 |
Als Faust in Faust II. im Schauspielhaus in Hamburg - |
Wieman ist während des Krieges mehr als Rezitator denn als Schauspieler hervorgetreten, besonders als Goethe- und Hölderlin-Interpret (4) |
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er arbeitet beim Rundfunk (3) |
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rezitiert während der Kriegsjahre in der sonntäglichen Sendereihe des Deutschlandsenders "Das Schatzkästlein" deutsche Dichtung. (3) Während der Kriegsjahre rezitiert Wieman sonntäglich im Deutschlandsender deutsche Dichtung (62) Kleine Zeitung Klagenfurt vom 5.12.1969: » Mathias Wieman war während des Krieges, vom "System" unberührt der Gestalter des beliebten "Schatzkästleins", den Soldaten zur Freude . « Gama im Tageblatt Linz vom 5.12.1969: » Während des zweiten Weltkrieges half er unzähligen Alleingebliebenen mit seiner sonntäglichen Rundfunksendung „Unser Schatzkästlein" über das Schwerste hin weg. « Salzburger Nachrichten vom 22.07.1962: » Während des Krieges lernte man Wieman als Spre cher großer Dichtung kennen. Millionen haben jeden Sonntag in der Sendung "Unser Schatzkästlein" seine Stimme gehört. «
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15.02.1941 |
Joseph Goebbels spricht vor der Reichsfilmkammer: "Auch Unterhaltung kann zuweilen die Aufgabe haben, ein Volk für seinen Lebenskampf auszustatten, ihm die in dem dramatischen Geschehen des Tages notwendige Erbauung, Unterhaltung und Entspannung zu geben" In einem Wochenschaubericht zur Kriegstagung der Reichsfilmkammer wurde öffentlich gemacht, welche der zahlreichen Stars die NS-Oberen als wichtiges Aushängeschild ansahen: darunter waren auch Leni Reifenstahl, Mathias Wieman, Heinrich George, Heinz Rühmann (43) Da die NS-Größen, keine eigentlich vorzeigbare höhere Gesellschaft schufen, und keine öffentlich Adelsgesellschaft oder ein höfisches Milieu sichtbar war, "dienten" hier die Filmstars in einer Art Ersatzfunktion. Der Starkult als Propagandamittel, sah vor, das hochstilisierte Identifikationsfiguren ihren Beitrag zu Stimmungslage der Nation leisten sollten. (44 - Seite 147) |
Die Schauspieler befinden sich in einer Form der wechselseitig wirkenden Abhängigkeit. Viel NS-Größen sind mit Filmschauspielerinnen ganz oder zeitweise liiert. Die Schauspieler wollen einerseits spielen, die Politiker benötigen sie anderseits als gesellschaftliches Aushängeschild und Transportmittel für ihre Ideen und Ansichten. Dafür werden sie finanziell und persönlich gestützt oder wenn sie in Ungnade fallen oder dem System nicht dienlich sind entsprechend hart sanktioniert. Die Angst vor dem Arbeitsplatz und auf der anderen Seite die Verlockung in Form verschiedenartiger Vorteile ist groß. Goebbels bedenkt die ihm Ergebenen mit Geldzuwendungen, Steuervorteilen und Auszeichnungen. Eine Zahra Leander erhielt (vor Kriegsausbruch) eine Jahrespauschale von 150.000 RM, Hans Albers 120.000, Gründgens 80.000, Heinz Rühmann 80.000, Mathias Wieman 20.000 RM, Und August 1944: Zarah Leander und Hans Albers haben Sonderverträge mit Beträgen um die 500.000 RM, Gründgens 80.000, Heinz Rühmann 80.000, Mathias Wieman 40.000 RM Folgt man den Memoarien und Erinnerungen der Schauspieler, dann bezeichnen diese die NS-Zeit oft als Zeit ihrer größten beruflichen Erfolge, und somit auch als die größte Zeit des deutschen Films. In einer systematischen Untersuchung von 59 Film- und Theaterschauspielerbiographien finden sich immer wiederkehrende Rechtfertigungen, wie: man sei unpolitisch gewesen - habe von vielem überhaupt nichts gemerkt - der Ort der Kunst, Theater und Film, sei eine isolierte Oase gewesen - Emigration unmöglich, da in der Fremde als Außenseiter ohne berufliche Chance - Sprachbarrieren - und schließlich habe man ja helfen müssen, andere, Gefährdete, zu schützen. Georg Seeßlen stellt jedoch fest, das diese Unschuldsbeteuerungen in Buchform vieler Verdrängungskünstler mit Goebbels Äußerungen und den wenigen verbliebenen Aktenstücken nicht immer übereinstimmen. (43) |
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14.06. 1941 |
Als Hephaistion in Baumanns "Alexander" im Staatlichen Schauspielhaus Berlin unter der Regie und neben Gustaf Gründgens. Dem Intendant Gustaf Gründgens wird dies Eroberungsdrama "angeboten" - allerdings ein Stück mit einigem Niveau, so das er es nicht ablehnen kann. Gründgens übernimmt in der eigenen Inszenierung die Rolle des strahlenden jungen Helden, und zwar mit der Begründung, dass er seine Mitarbeiter mit dem Stück eines Nationalsozialisten nicht belasten wolle. Für die zweite Hauptrolle wird als Gast Mathias Wieman und für das Bühnenbild der Architekt Egon Eiermann engagiert. (26) Bernhard Minetti schrieb hierzu: Wieman war sein Gegenspieler, ich hatte den Eindruck, es fehlte den beiden an Kontakt zueinander. ..... Gründgens spielte dies Stück sehr lyrisch... und gewiss nicht so wie Baumann es meinte. Vielleicht war diese Poetisierung Absicht um die politische Analogie zum Russlandfeldzug nicht all zu stark hervortreten zu lassen. Das Stück wurde plötzlich abgesetzt und ein Einspruch politischer Instanzen war vermutbar. (41) |
29.08.1941 |
Uraufführung des Films "Ich Klage an", der unter der Regie von Wolfgang Liebeneiner entstand, in Berlin - der aktive Sterbehilfe propagiert. Die Musik zum Film schrieb Norbert Schulze Er spielte 5,3 Millionen RM ein. (15) .................................................................. .............
Marcus Bier: Noch nicht genug, ist Wieman neben Paul Hartmann unter der Regie von Wolfgang Liebeneiner in "Ich klage an" ein Arzt (»Es muss schön sein, von ihm behandelt zu werden«, schreibt G. Herzberg im Film-Kurier (vom 30.8.1941)), der mit salbungsvollem Spiel das Euthanasie-Programm der Nazis einläutet. Der Film erhält das Prädikat "künstlerisch besonders wertvoll, volksbildend". Nach 1945 Alliierten-Verbot. (62) Beliebte und Vertrauen schaffende Schauspieler waren dazu ausersehen worden, Beihilfe zu leisten, um die zu dieser Zeit bereits praktizierte Euthanasie populär zu machen. |
1941/1942 |
nimmt er ein Engagement ans Wiener "Theater in der Josefstadt" an. |
???.1941 ??????? |
Hilde Krahl schreibt zu Dreharbeiten des Filmes "Das andere Ich": Bei den Aufnahmen zu diesem Film spürte ich wieder einmal, wie sich mein Eintauchen in eine Rolle in der Praxis gestaltete. Mathias Wieman, mein Partner, stand vor der Kamera, ich neben ihr, um ihm meinen Dialogteil für die Schuss-Gegenschuss-Aufnahme zu geben. Wieman hatte grimmig zu sein, weil ihn eines der beiden Mädchen, die ich spielte an der Nase herumführte. Er blitze mich mit blauen Augen an, sein Mund verschloss sich hart, die Worte flogen knapp und scharf wie Pfeile. Ich gab tapfer Antwort, wie es im Drehbuch stand. Als die Einstellung beendet war, sprang ich zu Wieman hin, schüttelte ihn und rief unter Lachen und Weinen, er solle mich doch nicht so schrecklich böse angucken, das hielte ich nicht aus. Obwohl ich nicht im Bild war, sondern nur Stichworte brachte, hatte ich die Szene mit aller Intensität erlebt, bis zu dem Maße des inneren und äußeren beteiligt seins, das ich sie unmittelbar danach noch wie eine Wirklichkeit weiter empfand.(25)
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21.11.1941 |
Uraufführung des Films "Das andere Ich" der unter der Regie von Wolfgang Liebeneiner entstand, in Berlin |
02.12.1941 |
Uraufführung des Films "Kadetten" der unter der Regie von Karl Ritter entstand - in Danzig (Ufa-Palast). Der Film der bereits im August 1939 fertiggestellt, und dessen Uraufführung im Rahmen einer Gala-Aufführung auf dem 11. Reichsparteitag der NSDAP in Nürnberg, für den 5.9.39 vorgesehen war, wurde aufgrund des Hitler-Stalin-Pakts, durch den die Sowjetunion plötzlich kein Weltfeind mehr war, wegen seiner antirussischen Tendenz zurückgestellt und gelangte erst 1941, nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion zur Aufführung. Er wurde nach1945 von den Alliierten Militärbehörden verboten. Marcus Bier: "Kadetten" - der als besonders gut gelungene Umsetzung nationalsozialistischer Erziehungsideale im Spielfilm gilt, der noch vor dem Hitler-Stalin-Pakt fertiggestellt, natürlich erst nach dem Überfall auf die Sowjetunion uraufgeführt wird. In diesem antikommunistisch - antisowjetischen Film spielt Wieman Rittmeister von Tzülow, der zum Führer der in russische Gefangenschaft geratenen neun- bis zwölfjährigen Kadetten wird. Durch die Jugendfilmstunden der HJ populär gemacht, dient dieser pathetische Offizier Mathias Wiemans als Vorbild Hunderttausender Hitlerjungen, von denen noch viele an die Front geschickt werden." (62) |
12.12.1941 |
Als König Kandaules in Hebbels "Gyges und sein Ring" im Theater in der Josefstadt in Wien unter der Regie von Heinz Hilpert - Bühnenbild Ernst Schütters. Es wurden 31 Vorstellungen gegeben. In den Rollen: Mathias Wieman (Kaudales, König von Lydien) , Angela Salloker (Rhodope, seine Gemahlin), Paul Hubschmid (Gyges, der Grieche), Evi Servaes (Hero, Sklavin), Alice Thomas (Lesbia, Sklavin), Franz Pfaudler (Thaos, Sklave), Alfred Solm (Karna, Sklave), Josef Stiegler ( ) G.v. Stigler-Fuchs in einer Wiener Zeitung vom 18.12.1941: »... brachte als jüngste Neuinszenierung mit Schauspielern des deutschen Theaters in Berlin ...... « ...... »Im Sinne der Hilpert-Inszenierung erreichte Mathias Wieman als Kandaules stärkste Überzeugungskraft in der endlichen Auseinandersetzung mit dem Freund, im edlen Wettstreit um das Vorrecht, sühnen zu dürfen. Sein König ist ritterlich, die Gier, andere an seinem Glück teilnehmen zu lassen, scheint eher einer plötzlichen seelischen Verwirrung entsprungen als in seiner Natur zu liegen. « ........ » Der Beifall des Publikums bestätigte den Erfolg.« |
18.12.1941 |
Uraufführung des Films "Kadetten" - in Berlin (Ufa-Palast am Zoo). |
23.12.1941 |
Erstaufführung des Films "Kadetten" - in Wien (Ufa-Theater). Mathias Wieman zahlt in einem Wiener Kaffeehaus, nach 20 Jahren seinen Kaffee, den er 1921 aufgrund seines plötzlichen Aufbruchs zu bezahlen vergaß. Die Kellner waren sehr erstaunt. |
xx.xx.1942 |
Im Berliner Theater Almanach von 1942 ist über Mathias Wieman zu lesen: Mit Mathias Wieman, dem Staatsschauspieler, kommt in unserem Almanach der Schauspieler zu Worte. Der denkende Schauspieler - sagen wir es ruhig: der Grübelnde, der vom Problem Faszinierte. In seinem Gesicht, von der Leinwand und den großen Bühnen des Reiches aller Welt bekannt, spricht sich dieses sein Wesen mit ungewöhnlicher Eindringlichkeit aus. |
??.??.1942 |
Kurzfassung vom Michelangelo Film läuft auf der Berlinale |
23.09.1942 |
Auf Erlass von Goebbels wird ein Ehrenrat für den deutschen Film errichtet. Zum Vorsitzenden wurde Fritz Hippler ernannt, und unter den Mitgliedern befanden sich Generaldirektor Klitzsch, Herbert Maisch, Wolfgang Liebeneiner, Gustav Ucicky, Hans Schweikart, Heinrich George, K.L.. Diehl, W. Fritsch, Mathias Wieman und andere. In einer Nachricht im Filmkurier vom 14.10.1942 ist zu lesen, das dieser Ehrenrat einstimmig am 25.09.1942 den Ausschluss Hans Bertrams aus der Reichsfilmkammer vorgeschlagen habe, mit der Begründung: der Spielleiter Hans Bertram hat sich unter anderem schwere Verfehlungen bei Angabe falscher ehrenwörtlicher Erklärungen zu Schulden kommen lassen. Goebbels hat in seiner Eigenschaft als Präsident der Reichskulturkammer (RKK) mit sofortiger Wirkung den Ausschluss Bertrams verfügt. recherchieren was hier Sache war |
1942/1943 |
nimmt ein zusätzliches Engagement ans Berliner Komödienhaus an. |
12.03.1943 |
Uraufführung des Films "Paracelsus" in Salzburg, der unter der Regie von G. W. Pabst entstand. |
07.06.1943 |
Als Empedokles in Friedrich Hölderlins "Tod des Empedokles" im Theater in der Josefstadt in Wien unter der Regie von Heinz Hilpert - Bühnenbild Caspar Neher . Eine Aufführung zu 100. Todestag Friedrich Hölderlins Es wurden 23 Vorstellungen gegeben. In den Rollen: Mathias Wieman (Empedokles), Hans Holt (Pausanias), Vilma Degischer (Panthea), Erika Ziha (Delia), Erika Frey (Hermokrates), Erich Nikowitz (Kritias). Rudolf Teuber / Christian Moeller (Amphares, Agrigentiner), Max Brebeck (Demokles, Agrigentiner), Hintz Fabricius (Hylas, Agrigentiner), Fritz Gamberti (ein Bauer), Franz Böheim (Erster Sklave), Heribert Aichinger (Zweiter Sklave)
Noch wegen Kritiken recherchieren und einfügen |
01.07.1943 |
Eine "Anekdote" am Rande, die aber die Zeit wiederspiegelt. Dem Verordnungsblatt der NSDAP, Gau Ostpreußen, Königsberg am 1.7.1943 entnommen: « Obwohl wiederholt in der Presse darauf hingewiesen wurde, Autogrammbitten einzustellen, um für die Kriegsdauer die Künstler und vor allem die Post nicht zu überlasten und außerdem Papier zu sparen, wuchs die Zahl der Zuschriften an die Künstler von Woche zu Woche an. In Zukunft werden Autogrammbitten von Künstlern grundsätzlich nicht mehr erfüllt. trotzdem eingehend Zuschriften bleiben unbeantwortet. Die beigefügten Bildpostkarten werden der Ausschmückung von Wehrmachtsunterkünften und das Rückporto dem Kriegs-WHW [Winterhilfswerk] zugeführt werden.« |
27.07.1943 |
Beginn der Dreharbeiten des Films "Träumerei", unter der Regie von Harald Braun - Aufnahmen im Fröhlich Studio Berlin-Tempelhof, Ufa-Atelier Berlin-Tempelhof, UFA-Stadt Babelsberg - Drehende November 1943 |
Hilde Krahl, die Partnerin von Mathias Wieman, die die Clara Wieck im Film "Träumerei" spielt, schreibt in ihrem Buch "Ich bin fast immer angekommen" (25) folgendes: Die Villa in der Mathias Wieman wohnte, hatte einen Bombentreffer abbekommen. Wieman blieb unverletzt. Der hohe Nazi-Offizier, der eine Etage unter ihm wohnte, ebenfalls. Aber der Garten vor der Villa war bedeckt mit verstreuten pornographischen Fotos. Und Mathias Wieman, der so etwas nicht einmal angefasst hätte, sagte zum Filmteam konsterniert: "Man wird bestimmt annehmen, das diese Bilder von mir stammen, weil man das einem Schauspieler eher zutraut als einem hohen Offizier." Dieser Bombentreffer hatte aber noch andere Folgen bei dem sehr sensiblen Wieman: Die Schauspieler saßen noch in der Maske. Die Musiker, die für die Filmaufnahme das Orchester bildeten, das Clara Schumann begleitet, waren schon fertig geschminkt und langweilten sich. Und so machten sie mit den Streichinstrumenten die Luftschutzsirene nach. Dieser Spaß rief bei dem sonst so ruhigen und besonnenen Wieman einen Tobsuchtsanfall hervor. Die Musiker waren sehr erschrocken und entschuldigten sich, aber die Aufnahmen musste eine halbe Stunde später beginnen, bis Mathias Wieman sich beruhigt hatte. (25) |
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Hilde Krahl schreibt weiterhin: Mathias Wieman habe ich etwas besonderes zu verdanken: Die Begegnung mit dem Maler Emil Nolde, kurz bevor es diesem gelang, nach Schweden zu emigrieren. Mathias Wieman bracht Hilde Krahl und Ihren Mann Wolfgang Liebeneiner heimlich in eine kleine Wohnung, deren Wände dicht bedeckt waren mit den Bildern Emil Noldes, die er als einziges Kapital in die Emigration mitnehmen wollte. Sie schreibt: Ich werde diese Seelandschaften nie vergessen. (25) |
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17.09.1943 |
Uraufführung des Films "Man rede mir nicht von der Liebe" - in München - der unter der Regie von Erich Engel entstand und in dem er den Alwin spielt. |
01.10.1943 |
Uraufführung des Films "Man rede mir nicht von der Liebe" in Berlin |
00.10.1943 |
Das Thalia-Theater Hamburg richtet im Oktober 1943 in der Hartungstrasse eine Zweigstelle ein, die Thalia- Kammerspiele. Stetig zunehmende Luftangriffe und Bombardierungen und damit verbundener Fliegeralarm und Katastrophennächte, sowie Geldmangel schränkte das Theaterspielen immer mehr ein. Aber fast eben so oft wie hier in dieser Zeit Theater gespielt wurde lasen und sprachen Mathias Wieman, Maria Wimmer, Erich Ponto und Wolf Benechendorf Lyrik und Prosa klassischer deutscher Dichter. Bis dann im September 1944 auch dies Theater von den Behörden ganz geschlossen wurden.(87)
Noch recherchieren wann und was |
19.12.1943 |
Mathias Wieman spricht in der Aula der Mädchenoberschule II. in Osnabrück Märchen und Balladen. Graf Wesdehlen spielte J.S. Bachs Goldberg-Variationen. Die Veranstaltung war bis auf den letzten Platz besetzt. |
26.03.1944 |
Eintrag aus Goebels Tagebuch vom 26.03.1944 (.): » Ich kann mich am Abend ausgiebig mit Filmfragen beschäftigen. ..... Die Ufa führt den neuen Robert Schumann Film "Träumerei" vor. Leider ist die Besetzung etwas daneben geraten. Hilde Krahl ist keine Clara Schumann und Mathias Wieman ist kein Robert Schumann. Trotzdem handelt es sich um einen künstlerisch sehr wertvollen Film, der für unsere Kriegsfilmproduktion nur Ehre einlegt. « (51) |
03.05.1944 |
Uraufführung des Films "Träumerei" der unter der Regie von Harald Braun entstand - in Zwickau (Astoria Lichtspiele) Unter den Gästen war der Staatsschauspieler Mathias anwesend. Hilde Krahl, die sich auf Hochzeitsreise befand, konnte der Einladung nicht Folge leisten. »Mathias Wieman ist Robert Schumann: Wer anders als er vermochte eine so innerliche Leistung zu geben ... « (Henseleit). Goebbels selber beurteilte das Werk kritisch, erlaubte aber, ihm das Prädikat "künstlerisch wertvoll" zu geben. |
05.05.1944 |
Uraufführung des Films "Träumerei" - in Berlin (Marmorhaus) |
In der Presse war zu lesen: Harald Brauns biographisches Porträt der Musiker-Ehe von Clara Wieck und Robert Schumann legt den dramaturgischen Schwerpunkt auf den inneren Konflikt Claras, die zwischen Vater und Ehemann, zwischen künstlerische Begabung und Liebe hin- und hergerissen wird. Im Schaffen Hilde Krahls bildet die vielschichtige und ausdrucksintensive Charakterisierung Clara Wiecks einen Höhepunkt. Mathias Wieman stellt dem eine wandlungsfähige Interpretation Robert Schumanns zur Seite, für dessen innere Zerrissenheit er die Idealbesetzung war. (25) |
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Aug.1944 |
Beginn der Dreharbeiten des Films "Wie sagen wir es unseren Kindern", unter der Regie von Hans Deppe - Außenaufnahmen in Dresden am 13. und 14. Februar 1945 kurz vor der Zerstörung der Stadt durch Luftangriffe und in der Sächsischen Schweiz - Drehende für die Innenaufnahmen ???? November 1944 - Der Film kann erst 1949 uraufgeführt werden. |
01.09.1944 |
Goebbels untersagt den Buchdruck, schränkt das Zeitungswesen ein und schließt, alle Theatern, auch das Deutsche Theater. Die meisten Theaterleute werden zum Militär abgeholt. Andere hatten Glück und kamen auf die "Filmliste". Filme so hatten die NS-Führer beschlossen, sollten auch jetzt noch gedreht werden: Durchhaltefilme, aber auch Unterhaltungsfilme, bei denen das Volk für anderthalb Stunden Elend und Tod vergessen sollte. (12 - S.129) |
29.10.1944 |
Goebbels wurde der Film "Das Herz muss schweigen" an seinem Geburtstag vorgelegt und vor der Geburtstagsfamilie aufgeführt. Der Minister ließ eine besondere Anerkennung an Direktor Hartl ausrichten, ordnete aber einige Änderungen an |
30.10.1944 |
Eintrag aus Goebels Tagebuch vom 30.10.1944 (.): » Abends führt Frowein uns einen neuen Film der Wien-Film mit Wessely und Wieman vor, Regie Ucicky, Drehbuch Menzel: "Das Herz muss schweigen". Dieser Film ist ein Hoheslied auf die deutschen Wissenschaftler und Erfinder, die die Röntgenstrahlen in die moderne Medizin eingeführt haben Der Film ist mir [.....] den höchsten Lobestönen angekündigt worden und stellt tatsächlich ein hervorragendes Kunstwerk [.....]. Allerdings er in der künstlerischen [.....], wie ich es erwartet hatte; ich hoffe aber, das man das durch kleine Änderungen erreichen kann. « (51) [.....] = Dokumente nicht mehr vollständig lesbar |
19.12.1944 |
Uraufführung des Films "Das Herz muss schweigen" der unter der Regie von Gustav Ucicky entstand in Wien |
23.02.1945 |
Erstaufführung des Films "Das Herz muss schweigen" in Berlin, in abgeänderter Fassung |
07.03.1945 |
Der Leiter Film schlägt Minister Goebbels vor den Film "Das Herz muss schweigen" mit den Prädikaten "künstlerisch wertvoll", "staatspolitisch wertvoll", "künstlerisch besonders wertvoll" zu honorieren. Die Entscheidung des Ministers lautete "künstlerisch besonders wertvoll". Noch im März 1945 ordnete das Propagandaministerium an die Kopienauflage des Films auf 140 zu erhöhen. |
1945 |
Wieman, wie auch Quadflieg, Minetti u.a., werden vom Oberkommando des Heeres noch kurz vor Kriegsende zu Durchhalteveranstaltungen an die Front abkommandiert (12 - S.129) und beteiligt sich noch kurz vor der Kapitulation an Durchhalteveranstaltungen.(62) |
April 1945 |
Mathias Wieman, Will Quadflieg, und Bernhard Minetti werden ins Olympische Dorf gerufen und sollen dort über ihre Programme berichten und sich anhören, was nach Meinung der Führung dazu taugte, den "Endsieg" zu fördern. (12 - S.134) |
April 1945 |
Bernhard Minetti hierzu: "Axel Eggebrecht hat nach dem Krieg Mathias Wieman Vorhaltungen gemacht, die er auch gegen mich hätte richten können: Er Wieman habe den Krieg durch diese Arbeit für die Front verlängern helfen. Wieman hat es dann so verstanden und Eggebrecht bestätigt. Wieman durfte nach dem Krieg eine ganze Zeit nicht mehr spielen. Minetti schreibt weiter: Hier stoßen wir an die Frage nach der individuellen Schuld. Ich kann mit freiem Gewissen nichts anderes sagen als: Dieses mein Leben wollte Rollen spielen, und schließlich auch dieser Dienst in der Diktatur, im Krieg, gehört zu meiner Biographie. Ich habe anderseits erlebt, was diese Abende für ältere und junge Menschen, die als Soldaten in der immer aussichtsloseren Lage ihr Leben einsetzen mussten, bedeuteten. Wie viele dankten dafür, durch Dichtung und Musik mit menschlicheren Ausdrucksformen, mit Menschlichkeit in Berührung gebracht worden zu sein. Ich kann mir wegen dieser Vorträge keine Vorwürfe machen, kann aber auch niemanden hindern, das zu tun. (41 - Seite 146-147) |
03.05.1945 |
Der Wirbel des Zusammenbruchs hatte eine bedeutende Zahl namhafter Filmleute zusammengetrieben. Sie alle warteten in diesem letzten Dorado des untergegangenen Reiches auf ein neues Beginnen. Hans Albers, Willy Fritsch, Wolfgang Liebeneiner, Hilde Krahl, Harry Piel, Anny Ondra, Max Schmeling, Helmut Käutner, Ursula Grabley, Dinah Grace, Irene von Meyendorff, Will Quadflieg, Wilfried Seyferth, Gustav Knuth, Else von Möllendorf, Hermann Speelmans, Hans Stüwe, Alice Treff, Grethe Weiser, Hans Zesch-Ballott, Franz Schafheitlin, Mathias Wieman , Hans Richter, usw. usw. erlebten jenen 3. Mai 1945, als Hamburg um 18:25 Uhr von den englischen Truppen besetzt wurde. (64) |
1945/1946 |
» Wurde wahrscheinlich anfangs 1945 wegen antinazistischer Tätigkeit hingerichtet « so steht es zu lesen in " Kleines Filmlexikon" - Charles Reinert Hrsg. - Einsiedeln/Zürich: Benzinger, 1946 - (Seite 373) wie ist dies einzuordnen?? Missverständnis?? oder war Mathias Wieman zum Schluss gegen das Regime tätig?? recherchieren?? Machte mich auch stutzig die Aussage von Hilde Krahl zu dem Besuch bei Nolde kurz vor dessen Emigration (siehe 25) |
07.05.1945 |
Der in Berlin total ausgebombte Mathias Wieman und seine Frau Erika stoßen in der Nähe von Schwerin auf einen größeren Trupp deutscher Soldaten, der sich bereits in amerikanischer Gefangenschaft befindet. Hermann Wagner beschreibt in seinem Buch "Das Jahr danach - 1945 - 1946", das im Orion-Heimreiter Verlag 1978 erschien, diese Begegnung so: »Ich erkenne auf der Höhe, flankiert von zwei Offizieren, einen Zivilisten: groß gewachsen, abgemagert wie wir alle, schäbiger Kamelhaarmantel, der seinen Träger früher sicher einmal vor anderen ausgezeichnet hat, schäbiger Hut zwischen den Händen, dastehend und auf Zulauf wartend.« ... »Zunächst ergreift der Oberst das Wort: Der Staatsschauspieler Mathias Wieman sei in Berlin total ausgebombt und auf der Flucht zu seinem Stab gestoßen. Nun sei er hier, uns in unserem Elend beizustehen. Man sei ihm dafür zu großem Dank verpflichtet. Dann spricht Mathias Wieman selbst, stockend zuerst, dann immer lebhafter und leidenschaftlicher: Es gibt kein Ende, das nicht zugleich einen neuen Anfang in sich birgt. Und wenn wir die Zeichen dieser schrecklichen Zeit nur recht verstehen, dann wird sich der Geist über alles Elend erheben und uns einer besseren Zukunft entgegenführen. Beschwörend bittet er jeden von uns, ihm nach Kräften bei seinem Vorhaben zu helfen.« Mathias Wieman begibt sich in die verschiedenen Bereiche und Gruppen des Gefangenentransportes um zum gemeinsamen kulturellem Tun aufzurufen. |
09.05.1945 |
Ende des 2. Weltkrieges |
13.05.1945 |
An diesem Sonntag findet im Gefangenenlager um 16:00 Uhr unten am See eine "Feierstunde" statt. Von den 10.000 bis 12.000 die im Lager sein sollen, kommen etwa 100 Landser zu der von Wieman angebotenen Veranstaltung. Hermann Wagner beschreibt dies so: »Keine Begrüßung, keine Förmlichkeit. Alle Blicke sind ihm zugewandt, wie er die Szene, die sich ihm bietet, zu erfassen sucht. Sie ist ihm offenbar so ungewohnt wie uns, denn sein Gesicht ist gesammelt und lässt die Konzentration ahnen, die notwendig ist, nicht nur vor der Kamera in Neubabelsberg oder auf den Bühnen der großen Theater zu bestehen, sondern auch vor uns, den Geschlagenen, den Ausgedörrten, die nun nach Jahren danach lechzen, etwas außerordentliches zu erleben.« Mathias Wieman beginnt mit einem Gedicht von Simon Dach und bringt den in atemloser Stille verharrenden Gefangenen weitere Werke aus dem Barock zu Gehör. Er spricht Verse von Andreas Gryphius, Angelus Silesius, Friedrich v. Logau und vielen anderen, aus einem kleinen Gedichtband, das er in den Händen hält. Ebenfalls trägt er auch Texte deutscher Volkslieder vor und schließt mit Paul Gerhardts "Sommerlied". »Da ist es ganz still, noch stiller als in der vergangenen Stunde. Mathias Wieman überblickt seine Zuhörer und sagt: "Damit ist unser gemeinsamer Anfang gemacht. Ich wünsche Ihnen allen einen guten Rückweg in die Unterkünfte."« |
14.05.1945 |
Hermann Wagner trifft auf Mathias Wieman. Er erzählt Wagner, das er in Berlin ausgebombt wurde und auf abenteuerliche Weise noch herausgekommen ist und sich dann mit seiner Frau auf die Flucht nach Norden begeben hat, im Koffer die letzten Habseligkeiten. Ganz in der Nähe, an der Strasse nach Wismar haben beide bei einem Bauern ein notdürftiges unterkommen gefunden. Nun sei er entschlossen, solange wie möglich, mit den Soldaten zusammenzubleiben. Da ergäben sich in dieser fürchterlichen Zeit die besten Möglichkeiten für kulturelle Arbeit und menschliche Hilfe. Mit dieser Aktion waren nicht nur die deutschen Offiziere sondern auch der amerikanische Lagerkommandant einverstanden. Dazu brauche er die Hilfe vieler Gleichgesinnter. |
17.05.1945 |
Mathias Wieman und Hermann Wagner fahren mit einem Jeep, in Begleitung von 2 amerikanischen Soldaten, nach Schwerin um Noten und Bücher zu besorgen. Und werden beim Domorganisten fündig. Auf dem Rückweg machen sie einen Abstecher nach Wismar und organisieren auf einem Bauernhof bei Wismar einen Sack Kartoffeln, den Wieman im nächsten Dorf, in dem Haus wo er mit seiner Frau untergekommen ist, abstellt. |
18.05.1945 |
Mathias Wieman schleppt den größten Teil der gestern besorgten Kartoffeln ins Lager und verteilt sie an diejenigen, die sich dazu bereit erklärt haben mit ihm zusammen zu arbeiten. |
20.05.1945 |
Am Pfingstsonntag nachmittags liest Mathias Wieman aus Goethes "Faust". Hermann Wagner: » Mir kommen Äußerungen von Wieman in den Sinn, das in dieser Zeit nichts wichtiger sei, als nach dem Gültigen, nach dem Ewigen zu forschen und es womöglich für uns weit herzuholen und auch vor kühnen Plänen nicht zurückzuschrecken, wenn es darum geht, Millionen von geschlagenen wieder geistige Nahrung zu geben. Nun stürzt er sich also als erster in ein, wie es mir scheint, tollkühnes Unternehmen, indem er allein Szenen aus "Faust" lesen wird. Kompromisslos, wie er ist, tut er es, um uns ein Beispiel zu geben und um Maßstäbe zu setzen, Maßstäbe, die bleibenden Wert bekommen sollten. « Er beschreibt den Auftritt wie folgt: » .. .................................... einfügen aus siete 34 .............................. . « |
23.05.1945 |
Abmarsch nach Göris, wo es mit dem Güterzug weiter geht bis Neustadt in Holstein. Abmarsch in das Sperrgebiet für Kriegsgefangene, das die Engländer dadurch schaffen, das sie Ostholstein von der Kieler Förde quer durch das Land bis Neustadt abriegeln und alle Gefangenen hierher verfrachten. Mathias Wieman und Frau kommen in der Ortschaft Neuratjensdorf unter. |
30.05.1945 |
Hierhin
begibt sich auch Hermann Wagner und trifft dort auf Mathias Wieman
aus Seite 57 einsetzen |
00.06.1945 |
Hör Zu vom 07.02.1954 : »Kurz nach dem Kriege ist der Künstler im Lager, im "Kraal" der Halbinsel Wagrien, als freiwillig Gefangener von einem Soldaten zum anderen gegangen. Hat ihnen zugeredet. Hat ihnen Mut gemacht. Hat mit des Dichters Wort verkündet, das es immer an der Zeit sei, neu zu beginnen, einen neuen Anfang zu suchen. An diesem Beispiel erfüllt sich ein Wort des Philosophen Martin Buber: "Wo die Sprache, und sei es noch so scheu, wieder von Lager zu Lager sich vernehmen lässt, ist der Krieg in Frage gestellt" « |
00.00.1945 |
Nach der Kapitulation unternimmt Wieman Lesungen in Kriegsgefangenen- und Flüchtlingslagern. Dort liest er oft Hemingways "Der alte Mann und das Meer" und rezitiert Goethe und Hölderlin. (62) |
Salzburger Nachrichten vom 22.07.1962: » Seine Rezitationsabende kurz nach dem Kriege in den zerbombten Städten, an denen Goethe, Hölderlin und Claudius sprach bedeuteten für viele ein Licht an dem sich die Verwirrung wieder aufrichten konnte. « |
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Wieman ist in Heiligenhafen und schreibt an Will Quadflieg, der sich in Lübeck befand und fragt ihn ob er zusammen mit ihm im Kriegsgefangenen - Kral in der englischen Besatzungszone rezitieren wolle. Quadflieg sagt zu. Wieman spricht Texte von Wilhelm Raabe, - Quadflieg u.a. Hölderlin. Das Honorar ist ein Teller Wassersuppe. (12 - Seite 136-138) |
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03.09.1945 |
Wieman spricht in Hamburg, im Volksheim Eppendorf, Goethe. in der Presse las man hierzu folgendes: » Den Hamburgern von Film, Bühne und Vortragspult her bekannt, trat Mathias Wieman am Montag im Volksheim Eppendorf erneut vor den Kreis seiner Hamburger Verehrer. Er trug ihnen diesmal die beiden gewaltigen Partien des Goetheschen Faust vor: die ersten, in der Osternacht spielenden Szenen der Studierstube und die letzten Szenen, von der Erblindung Fausts bis zum Schluss der Tragödie. Entgegen seiner Ankündigung las Wieman nicht, sondern sprach frei aus dem Gedächtnis, zunächst vergleichsweise entrückt, als handelte es sich um eine tiefsinnige Paraphrase über den Faust. Bald jedoch steigerte er sich bis zum echten Pathos der Unmittelbarkeit und des inbrünstigen Erlebens - verließ diese Gestaltungsform, kehrte jedoch immer wieder zu ihr zurück. Wieman verzichtet auf bravouröse Mittel. Er kann es, weil er vielen seines Faches etwas sehr Wesentliches voraus hat, die tiefe Durchdrungenheit, auf geweihtem Boden zu wandeln, wo er die Bezirke der Kunst betritt. Und er will immer Kunst, ob es sich nun um das Sprechen, Spielen oder Filmen handelt. Will es mit dem Eifer der Konzessionslosigkeit. « R.D. (aus: Neue Hamburger Presse vom 5.9.1945) |
05.09.1945 |
Axel Eggebrecht macht beim NWDR dem heutigen NDR seine erste Rundfunksendung mit dem Titel "Über Segen und Unheil der deutschen Träumerei" hierzu diskutiert er mit Mathias Wieman. In einem Interview mit Axel Eggebrecht befragt ihn Klaas Jarchow hierzu: Jarchow: "Ich habe in den Archiven des jetzigen NDR ihre erste Sendung .... gefunden." Eggebrecht: "Da will ich Ihnen gleich ein Bild geben, wie das zustande kam. Wir befinden uns jetzt Ende August, ich sitze in meinem Büro, es klopft, und der Wieman kommt herein und sagt: Eggebrecht, können Sie mir helfen? Ich bin von den Engländern als Nazischauspieler verboten und darf nichts mehr machen. Ich habe ihm einen Vorschlag gemacht: Wieman, wir setzen uns jetzt vor ein Mikrofon, und ich werde sie hart und böse fragen, wie kamen Sie dazu, Gedichtabende für die "Hitler Jugend" zu veranstalten, da glaubt doch heute jeder, Sie müssen in der Partei irgendwie Beziehungen gehabt haben. Und so habe ich ihn befragt und er hat mit schöner Offenheit alles zugegeben. Und dann habe ich den Engländern das Band vorgespielt, als ein Musterfall sinnvoller Entnazifizierung. Er durfte wieder arbeiten und ist dann der große Sprecher und Schauspieler gewesen. (61) Anne Christiansen führt zu diesem Interview folgendes aus: Das Eggebrecht sich als politische und moralische Leitfigur sieht, wird noch deutlicher an einem anderen Beitrag. Ein Interview mit dem ehemaligen Staatsschauspieler Mathias Wieman ....., dauerte 15 Minuten und wurde - wie man am Rascheln der Manuskriptblätter hören kann - nicht live formuliert, sondern vorher geschrieben. Eggebrecht befragt Wieman zu dessen Vergangenheit im Dritten Reich und seinen Vorstellungen über den moralischen und politischen Neuanfang. Die Konfrontation Wiemans mit Eggebrecht ist besonders deshalb interessant, weil ja auch Eggebrecht im nationalsozialistischen Kulturbetrieb aktiv gewesen war und viele seiner Vorwürfe auch ihn selbst treffen. Explizit wird Eggebrechts Betroffenheit allerdings nur an einer Stelle: "Wir waren zu sehr an blinde Ehrfurcht gewöhnt, "sagte er da, " ... ohne Kritik, ohne Verantwortung. .... Nicht wir deutschen Träumer haben etwas gerettet, sondern reale Mächte." Im übrigen sind der Fragende und der Befragte keinesfalls gleichgestellt. Das Interview gleicht eher einem Verhör, in dem Eggebrecht die Rolle des Anklägers inne hat und Wieman sich verteidigen muss. Eggebrecht Interviewstil ist offensiv und aggressiv. Er fragt suggestiv, gibt Wieman teilweise Antworten vor oder stellt sie nach seiner eigenen Auffassung nachträglich richtig. Er steuert das Gespräch einseitig mit dem Ziel, die politische Dimension künstlerischer Arbeit herauszustellen. Beispiele für Eggebrechts Diktion sind auch folgende Passagen:
M.W.:" ... Ich glaube, das ist eine schöne und menschliche Pflicht." A.E.: "Das ist noch mehr, das ist eine politische Aufgabe." M.W.: "Ist das mehr? Ein Schauspieler ist kein politischer Mensch." A.E.: "Haben Sie immer so gedacht, Wieman?"
A.E.: "Das meine, ich genau das. Sehen Sie zum Beispiel ihr "Schatzkästlein, Sonntagsvormittags am Rundfunk ..." M.W.: " ... ja das sollte ein Trost, eine Aufrichtung sein ..." A.E.: " ... ja und was war s? Eine Irreführung."
M.W.: über die von Wieman gestalteten Feierstunden bei der HJ: " ... was haben sie damit erreicht, ich meine konkret erreicht, politisch erreicht? Nichts, lieber Wieman!" (65)
Text dieses Interviews recherchieren - NDR nachfragen |
26.09.1945 |
Die US-Militärregierung erlässt ein Entnazifizierungsgesetz |
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am 26.6.1990 in der Funkserie des WDR "Zeitzeichen" wird an den 26.09.1945 erinnert - hier wird der O-Ton des Publizisten Axel Eggebrecht über den Fall des Schauspielers Mathias Wieman abgespielt und ebenfalls ein O-Ton von Franz Schonauer über das Buch "Der Fragebogen" von Ernst von Salomon (hierzu noch recherchieren ob auch was von Wieman enthalten) (WDR Doku 13) |
29.05.1946 |
Hermann Wagner besucht mit seiner ..... ?? Mathias und Erika Wieman und beschreibt dies so :
» « |
Film Revue Ausgabe 2 -1957:
» Aber daneben hatte eine andere Betätigung angefangen, mir zuzuwachsen, noch im Kriege, dann in den Gefangenenlagern und in den Trümmer und Hungerstädten: das Aufsagen von Märchen, Gedichten, Geschichten, das Singen und Sagen über den Funk oder in Sälen. So fuhr ich erst in vollgestopften verdunkelten Zügen, in klapprigen Holzgaswagen durchs Land, oft stand ich mit dem nicht leichten Koffer in dem der blaue Anzug, schwarze Schuhe, die weißen Hemden für 3 Wochen Vortragsabende waren, auf dem Bahnsteig unter den viel zu vielen Passagieren, die alle auch mitkommen wollten, und wusste nur: Ich muss mit und der Koffer auch! Dann gelang es tatsächlich ein Mensch braucht ja nicht viel Platz, doch das, was er mit sich schleppt ... « |
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reist im Süddeutschen Raum als Rezitator umher (4) |
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wohnt in Stuttgart ?????? wann und wo??? Stuttgart - Stälinweg 15 aus Bühnenjahrbuch 1948 - gilt für rückwirkende Zeit - eventuell 1947 ??? dto. Bühnenjahrbuch event. auch Bühnenjahrbuch 45, 46 ,47
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Nach dem 2. Weltkrieg zum Ensemble des Staatstheaters Stuttgart gehörend, |
??.12.1946 |
Mathias Wieman liest in der Stadt Göttingen W.G. in den Hannoverschen Neusten Nachrichten vom 21.12.1946: » In dem großen, bis auf den letzten Platz gefüllten Saal des Studentenhauses trug Mathias Wieman an zwei Abenden Gedichte, Märchen und Szenen aus dem Faust vor. Schwer zu sagen, welchem Abend man den Vorzug geben soll, den beide wurden sie zum unvergesslichen Ereignis. Wieman las aus Goethes dramatischen Weltgedicht, in einer Vision von schreckhafter Größe sah man Faust, einem Dämon gleich, über die weiten Flächen des Lebens ruhelos auf und nieder schweifen. Dann erzählte Wieman wieder ein schlichtes Märchen, und schon nach wenigen Sätzen hatte er seine Zuhörer in einem unzerreißbaren Zauber eingesponnen. In beiden Fällen gelang ihm das Höchste was ein Rezitator zu erreichen vermag: Man sah, was er sprach. « |
??.12.1946 |
Mathias Wieman liest ein weiteres Mal in der Stadt Göttingen in den Hannoverschen Presse vom 24.12.1946:
»
Zum
zweiten Male besuchte der Schauspieler Mathias Wieman Göttingen und
erweiterte und vertiefte an zwei Abenden das Bild, das von ihm in uns
lebendig ist.
Er ist der geborene Märchenerzähler, der die Welt der Brüder Grimm ebenso zu gestalten vermag, wie die viel bewusstere und ironische funkelnde des Dänen Andersen. Durch eine Erzählung von Selma Lagerlöf und C.F. Meyers Ballade "Der gleitende Purpur" wurde der Abend zugleich eine vorweihnachtliche Feierstunde seltener Art. Von einer anderen und erregend neuen Seite lernten wir Wieman kennen durch seine Lesung aus Goethes Faust. Er brachte den Anfang und das Ende der großen Menschheitstragödie, das wesentliche darin so gleichsam bekenntnishaft zusammenschließend. Hier herrschte und formte im Wort der große Schauspieler Wieman, der die Fülle der Gesichte und Gestalten in einer überlegen geformten Stufenfolge bannender Charakterisierungskunst zu unmittelbarem Leben erweckte. In der erreichten Suggestion der Szene lebte ein lapidarer künstlerischer Wille, der den Sinn dieser Weltdichtung dem Kenner wie dem Nichtkenner in gleicher Weise erschließt. In diesem durchgestalteten Kosmos nimmt Wiemans eigener Faust die Härte seiner Konturen sehr vom Holzschnittcharakter des alten Volksbuchs und lebt im übrigen mehr aus Sturm und Drang des jungen Goethe als aus klassischem Weltgefühl. Eta Wieckops Klavierspiel führte die Spannungen des ersten Teils sinnvoll hinüber in die Erlösungen des zweiten . « |
31.03.1947 |
Als Faust in Goethes "Faust I." im Württembergischen Staatstheater Stuttgart unter der Regie von Paul Riedy - Bühnenbild und Kostüme Max Fritsche. in Stuttgarter Zeitung vom 02.04.1947: » Mathias Wieman als Faust war innig versonnen, ein Gelehrter, kein Himmelsstürmer, mehr kontemplativ als aktiv, wohl unter dem Einfluss der Regie, die ja dafür ihre besonderen Gründe aufbringt. Die Zurückhaltung ging freilich zuweilen in eine Kühle über, die man erst dem späteren Faust im zweiten Teil, zubilligen möchte. Vielleicht wurde Wiemans herbe ostpreußische Natur hier im Süden stärker empfunden, besonders neben der Wärme ausstrahlenden, impulsiven süddeutschen Art von Gabriele Reismüllers Gretchen. « in Stuttgarter Zeitung vom 05.12.1969 rückblickend: ».... einen grüblerisch leidenden Nachkriegsfaust. « prüfen ob der zweite Teil, vom Regisseur geplant auch umgesetzt wurde und ob mit Wieman |
April 1947 |
Mathias Wieman liest beim WDR Ausschnitte aus Goethes "Faust I. und II." - Dauer: 26 Minuten 15 Sekunden - |
Frühjahr 1947 |
Rudolf Fernau schreibt in seinem Buch " Als Lied begann´s": »Schrilles Sturmläuten der Flurklingel, in der Türfüllung die weißhaarige Mähne des großen Werner Kraus mit Mathias Wieman zur Seite. ....... « (Seite 257) Kraus war seit Herbst 1946 in Stuttgart bei Verwandten eingezogen um sein Spruchkammerverfahren abzuwarten - dem Text zufolge besuchten er und Wieman Rudolf Fernau in Stuttgart. Recherchieren bei Kraus - denn weiter auf Seite 259 ist zu lesen: ..... 9. Mai 1947: Spruchkammerverfahren Werner Krauss .......als wir ihn auf seinem schweren Gang begleiteten (sind wir Wieman und Fernau?)
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10.12. 1947 |
Mathias Wieman liest beim WDR Gedichte von Goethe - "Eins und alles" - "Vermächtnis " - "Urworte orphisch" - "Bei Betrachtung von Schillers Schädel" - "Symbolum" - Dauer: 15 Minuten 15 Sekunden - |
xx.xx.1948 | in Stuttgarter Zeitung vom 05.12.1969 rückblickend steht Faust sei in 1948 in Stuttgart gespielt worden - prüfen |
sieht man Mathias Wieman in Hamburg unter anderem als Faust (den er schon in Stuttgart gab) (62) prüfen | |
unternimmt Lesetourneen (3) |
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Ab 1948/49 gastiert und filmt er, |
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15.09.1948 |
Manfred Hausmann, Rudolf Alexander Schröder und Mathias Wieman werden in den Vorstand der neugegründeten Theodor-Storm-Gesellschaft gewählt. (92) |
??.09.194 8 |
Mathias Wieman liest in der Stadt Göttingen Weinheber Dr. Ff. in der Hannoverschen Presse vom 16.09.1948: » Hier ist das Wort, das Wort des Dichters, das uns Mathias Wieman aus dem Werk Josef Weinhebers vermittelte., das Wort eines Dichters unserer Tage, der mit uns all die seelische Not vergangener Jahre durchlebte und sie im Mai 1945 mit seinem Tode besiegelte. Die Dichtungen die Wieman aus dem kürzlich in Salzburg erschienenen Nachlass mit Leben füllte, bergen prophetisches in sich, das "als ich noch lebte" ist die Quintessenz seiner dichterischen Schau. Die anscheinend mehr spielerische Formbeherrschung, wie sie uns in den 15 Sonetten nach Michelangelo "An die Nacht" entgegentritt, greift nun in die Mitte unserer geistigen Existenz, in das Wesen und Sein aller Dinge, die uns bewegen sollten. Wie der Sprecher aus innerer Erfülltheit und geistiger Beherrschung all das in schlichter Größe vor uns hinstellte, das ist ob seiner monumentalen Einfachheit nicht zu beschreiben, man muss es mit ihm empfinden und in sich bewahren als eine seltene, vollkommenen Gabe, die ihren Ruhm in sich selber trägt. Und die Stille und Andacht, mit der ein dichtgefüllter Saal dem Wort des Dichters und einer entrückten, aus letzter Hingabe gestalteten Interpretation lauschten, wird ein wahrer Besitz bleiben für alle. die dieser einzigartigen Stunde bewohnten. « Hans Geert Falkenberg in den Hannoverschen Neusten Nachrichten vom 18.09.1948: » Das niederdrückende Schuldbekenntnis des österreichischen Dichters Josef Weinheber - er starb im Frühling 1945 von eigener Hand - stand einsam und hart im Raum: in düsterer Prophetie sich bereits in manchen Gedichten seit 1946 ankündigen, wird seine dumpfe Qual erst aus dem Nachlass (Salzburg 1947) recht deutlich. So ging man Schritt für Schritt den tragischen Pfad eines früh erkannten und furchtbar gebüßten Irrtums nach und wurde, durch den Dichter zur Einsicht ermahnt, zur christlichen Umkehr gerufen. Für die erste, Begegnung mit diesem dunklen, Testament ist Mathias Wieman, von ganzem Herzen zu danken. Seine edle, voll vokalige Sprache wurde so erschöpfende, Dienerin des dichterischen Vermächtnisses, das man die feierliche Traurigkeit dieser Abendstunde nicht vergessen wird. Die romantische, Überhöhung durch den großen Schauspieler Wieman hätte man allerdings gerne gemisst; sie ist eine für einen so genialen Sprecher zu gefährliche Macht, als das sie nicht verführen könnte, das "reine Gedicht" verzückt zu glauben, ohne es verstanden zu haben. Doch die Beichte Weinhebers forderte den ethischen Nachvollzug vor der ästhetischen Würdigung. « |
12.12.1948 |
Aufnahmen für "Goethe erzählt sein Leben" (Goethes Leben im Gedicht) die im Goethe-Jahr als regelmäßige Sendung im damaligen Nordwestdeutschen Rundfunk (NWDR) " ausgestrahlt wurden und starken Anklang fanden. |
20.12.1948 |
Mathias Wieman spricht in ???????? in der ?????? Poesie und Prosa - Ellen Momm in der Süddeutschen Zeitung vom 21.12.1948: »Der Abend zweigeteilt in Poesie und Prosa und zweifach getönt in der Art der Diktion. Verhalten sprach Wieman die Gedichte, mit dem lauteren Phatos und der Gedrängtheit des Gefühls, die ihm schon in der Physiognomie geschrieben sind - ein Kette schlichter, in Treue und Glauben empfundener Verse von Paul Gerhardt, Simon Dach, Rückert und Grashoff bis zum prächtigen, gutmütig frommen "Kasurischen Weihnachtslied" aus der nordischen Heimat. Goethes "Betrachtung beim Anblick von Schillers Schädel" und Schillers "Nänie" wetterleuchteten aus strenger Ferne in diese auch rein vortragsmäßig fest umrissenen Dimensionen. Wenn sich Wieman dann niedersetzte und, nahezu auswendig, zu erzählen anhub, wandelte sich sein Künstlernaturell gleichsam in die eigene Entsprechung, in ein aufgeschlossenes Sich-Mitteilen, schwerelos und voll jener lockeren Distanz, die güte- und humorgeboren ist. Große und kleine Zuhörer standen im schönen Bann des Staunens und Lauschens. Das dem Schauspieler Wieman die begleitende Geste natürlich war, die leichte und angedeutete, ergab ein reizvoll optisch-akustisches Spiel, so als ob man alles Gehörte auch noch im Guckkasten schaute: den" Froschkönig" in der wunderbar gedrängten, quellfrischen Grimmschen Sprache, Andersens Tannebaum Märchen und als Herzstück des Abends, eine Stelle aus dem "Grünen Heinrich". Diese meisterhaft gelesene Episode, da der Knabe, im Faustschauspiel mitagierend, den ersten Zusammenprall zwischen Sein und Illusion, die ersten zarten Lebensmagien erlebt, tönte noch lange köstlich nach.« noch recherchieren in welchem Ort der Vortrag erfolgte |
27.12.1948 |
Mathias Wieman bedankt sich von Stuttgart aus in einem Brief für den guten Beitrag zu unserm täglichen Brot - einer Hörfunkarbeit beim NWDR recherchieren welcher Hörfunkbeitrag es genau war
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02.01.1949 bis 28.08.1949 |
Beginn der wöchentlichen Ausstrahlung der Reihe "Goethe erzählt sein Leben" (Goethes Leben im Gedicht) im damaligen Nordwestdeutschen Rundfunk (NWDR). Die Reihe die im Goethe-Jahr wöchentlich ausgestrahlt wurde fand starken Anklang. (4) (62)(3) Es wurden 35 Folgen mit jeweils ca. 45 Minuten Länge aufgezeichnet. im Frauenblatt Nr. 4 vom 28.01.1995: » Peter von Zahn der damals prominenteste deutsche Radio- und Fernseh-Kulturmoderator hat gesagt: "Wenn Mathias Wieman jede Woche eine Stunde über alle deutschen Radiostationen Goethe lesen würde, könnten die Deutschen bessere Menschen werden .« |
spricht in Hörspielen und Lesungen des Nordwestdeutschen Rundfunks (3) |
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08.08.1949 |
Mathias Wieman "Auftritt" im weisen Haus in Kampen auf Sylt - dort wohnte er ca. 4 Wochen???
Wieman spricht zu seinen Zuhörern auch über Werner Krauß und dessen Spruchkammerangelegenheit (Entnazifizierung)
Kurt Lothar Tank beschreibt in seinem Werk "Sylter Sommer - ein Tagebuch" diesen Auftritt, sowie die Ausführungen über Werner Krauß und seine Begegnungen mit Wieman
Teilabdruck daraus in Deutsches Allgemeines Tageblatt vom 30.07.1972 Buch besorgen und Teile einarbeiten |
10.09.1949 |
Wieman spricht Goethe in Göttingen G.S. in Göttinger Presse vom 10.09.1949: »Eine zahlreiche Hörerschaft dankte gestern Abend Mathias Wieman einen Goethe Abend herzlich und geneigt. Die Auswahl der Gedichte und Strophen folgte dem Rhythmus des Lebensablaufes vom Straßburger Studenten bis zu den Schöpfungen der letzten Jahre und gruppierte diese um wesentliche Stationen der dichterischen und menschlichen Entfaltung Goethes. Altvertrautes verband sich mit weniger geläufigen Gedichten und Fragmenten zu einem in sich gerundeten Ganzen von starker Aussage. Dem redigierenden Grundgedanken, das Goethes Leben von ragenden Höhen zu bestürzenden Tiefen abbricht, um sich immer wieder zu neuem Bestehen zu erheben, folgte auch die sprachliche Deutung von verhaltenem Ton zu verzweifeltem Ausruf, verklingend in den sonoren Formaten gläubiger Selbstgewissheit. Diesem Bemühen galt auch die gestisch-mimische Untermalung, die am glücklichsten in Amors Landschaftsbild eingesetzt war, immer aber bestimmt schien von Goethes eigenem Wort: "um zu schaffen das Geschaffene, damit sich´s nicht zum starren waffne".« G.S. in Göttinger Presse vom 10.09.1949: »Aus Anlass seines gestrigen Vortragsabends besuchte unser Feuilleton Mitarbeiter der als Gast im Nansenhaus weilenden Künstler. Wenn Mathias Wieman ins Zimmer tritt, ist der Besucher sofort und unvermittelt von dem strahlenden Licht dieser hellen, gütigen Augen angesprochen. Wie sie von innen her aufleuchten, wie sie sich sinnend verschließen, sind sie der lebendige Spiegel einer aus reifer Fülle lebenden und wirkenden Persönlichkeit. Und aus diesem ersten bezwingenden Eindruck wird einem schmerzlich bewusst, wie lange wir schon Mathias Wieman nicht mehr auf der Leinwand sahen, ihn, dessen Stimme den Hörern der Goethe Sendungen des NWDR seit einem Jahr vertraut ist. Mit großer geistiger Konsequenz hat der Künstler sich in diesen Wortdienst gestellt, der wie er gesteht, ihn selber in der gestaltenden Beschäftigung mit Goethe reich zum Geben gemacht hat. Anderen zu geben, ihnen sinngebend und ermutigend zur Seite zu stehen, ist auf eine schlichte Formel gebracht, die Aufgabe, die er in der Arbeit für Funk und Reise vor sich sieht. Es ist die folgerichtige Fortsetzung dessen, was Mathias Wieman nach dem Zusammenbruch freiwillig auf sich nahm, als er, ohne Soldat zu sein, mit in Gefangenschaft ging um in einem großen englischen Lager, in Holstein durch eigene Rezitationsabende und unermüdliche Förderung der kulturellen Lagerarbeit Unzähligen den lähmenden Nullpunkt überwinden zu helfen. In Gestalt des Ein-Mann-Gastspiels ist Mathias Wieman für die nächsten Wochen in Westdeutschland unterwegs. Nach jahrelanger Wartezeit hat er jetzt endlich wieder eine eigene Wohnung in Stuttgart, die er freilich nur selten sieht. Ob der Film, der im Augenblick in unverkennbarer Entmutigung seine Kreise schwerlich erweitern wird, ihm in naher Zukunft eine Rolle zu bieten hat, lässt sich heute noch nicht sagen, wohl aber hoffen, wie es im Abschiedsgruß zuversichtlich ausklingt.« |
02.10.1949 Sonntag |
Mathias Wieman spricht in Osnabrück in der Blumenhalle "Goethes Leben im Gedicht" - Wieman trug unter anderem das "Heideröslein", "König in Thule", "Amor als Landschaftsmaler", "Römischen Elegien", und Texte aus der Karlsbader Zeit und dem späten Faust vor. Dr. Be. in Neue Osnabrücker Zeitung: »Das alles musste Mathias Wieman lebendig machen: es ist ihm gelungen! Und es ist schwer zu sagen, was mehr zu bewundern war: die ausdauernde Spannweite seines Könnens, die Sorgfalt, mit der das Kunstwerk von seiner Gesamtstimmung her erfasst wurde, der Vorbedacht, mit dem einzelnes betont war, oder die treue zu jedem Wort, wie es Goethe wirklich geschrieben hat. Wir alle haben einmal Goethes Gedichte gelesen. Keine noch so liebevolle Bemühung in der Schule hat ihnen zu geben vermocht, was erst allein das Erlebnis geben kann. Wir alle haben Goethes Gedichte erlebt, soviel oder sowenig uns jeweils im einzelnen das Leben selbst zu diesem Erlebnis geführt hat. Im gesprochenen Wort wurde aus dem einst Gelesenen und dem später Erlebten die aufs neue erlebte Einheit. Und dieses Gefühl der Einheit, genauer der Vereinigung von Gelesenem und erlebten war es, von dem an diesem Sonntagnachmittag die stärksten Empfindungen ausgingen. Dafür wurde Mathias Wieman mit herzlichem Beifall und Blumen bedankt, erwiderte mit Zugaben, und wurde abermals bedankt.« |
21.12.1949 |
Uraufführung des Films "Wie sagen wir es unseren Kindern" der unter der Regie von Hans Deppe entstand - Er wurde bereits 1944/45 gedreht - in Lübars (Filmtheater Lübars) |
Er ging seither immer wieder mit selbst zusammengestellten Programmfolgen auf Tournee (4) |
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1949/1950 |
siedelt er von Stuttgart nach Hamburg um - Er wohnt zusammen mit seiner Frau im 12. Stock eines der Grindel Hochhäuser in Hamburg 13 () - Hochhausring 8 XII (19) wann genau ??? |
im Hamburger Abendblatt vom 05.12.1969 berichtet Eberhard von Wiese über einem Besuch bei Mathias Wieman: » Besuchte man Wieman, dauerte es eine Weile, bis man ihn aus seiner grüblerischen Reserve hervorlockte. Aber dann war der Kontakt sofort geschlossen zu einem Menschen, der so viel Sinn hatte für Humor und Selbstironie. Von Bücherwänden fast eingeschlossen, aber den Blick frei über die Dächer Hamburgs.« |
Nun ist Mathias Wieman auch oft im Rundfunk zu hören, erzählt da sonntags mittags "Die Geschichten der Bibel", rezitiert Hölderlin, Saint-Exupery, und von Peter Lothar zusammengestellte "Aufzeichnungen der Männer des 20. Juli". Auch hier ist es nicht "gewichtige Schwerelosigkeit", sondern das weihevolle Fünfziger-Jahre-Pathos, das verinnerlichte Sprechen, das Wiemans Popularität fördert. (62) |
xx.xx.1950
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als ....... in Hölderlins " Tod des Empedokles " im ...... Theater Berlin unter der Regie von .............. |
xx.xx.1950
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als ....... in ....... "Faust" im ...... Theater Berlin unter der Regie von .............. |
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Juni 1950 |
Junge Film Union, mit Geschäftssitz in Hamburg und Studio und Außenstelle in Bendestorf (einem Heidedorf) baute eine neue Halle. Richtfest wurde im illustren Kreis gefeiert. Neben Grethe Weiser, Hannelore Schroth, Anny Ondra und Ehemann Max Schmeling, war auch Max Wieman erschienen. (17) |
10.06.1950 |
Kuby in Freie Presse vom 10.06.1950 - Karikiert Mathias Wieman: »...... Man vergisst nichts - was seine Schauspielkunst zum Erlebnis werden lässt. Nicht sein tiefes modestiertes Leuchten der Augen unter buschigen Braunen. Diesen in unbestimmte Fernen gerichteten klaren Blick. Das kantige wie aus Holz geschnitzte Gesicht. Die subtile Geste der ausgeprägten Hände.... Sein Tonfall ist in seiner Eindringlichkeit von einer fast altväterlichen Feierlichkeit. Wenn er Goethe - wenn er Hölderlin rezitiert - spricht er mehr an die Bereitschaft des Herzen - als an die des Intellekts. Er zwingt zur frommen Demut. Und verwundert lächelnd scheint er dm eigenen verklingenden Wort - wie etwas Fremden - nachzulauschen. Welches Aufgehen - welches sich verlieren - welches Verströmen! Die ganze Warmherzigkeit - aber auch unbewusste Reserve einer stillen Natur, die aus diesem Reservoir schöpft und die Kräfte fast ausschließlich in den Dienst zur Kunst stellt. In der Kunst lebt Wieman - hinter ihr steht der Mensch völlig zurück. Bis zur Verlegenheit - bescheiden. als Mann der Stille und in seiner engen Beziehung zum Ewigen . « |
26.08.1950 |
Mathias Wieman und Horst Caspar lesen beim WDR Goethe-Texte - Mathias Wieman liest "Grenzen der Menschheit" (Wenn der uralte .... ) - 1'15" - |
31.08.1950 |
Uraufführung des Films "Melodie des Herzens" (auch: Wenn eine Frau liebt) in Düsseldorf , der unter der Regie von Wolfgang Liebeneiner entstand. Ein Remake von 1937). |
05.09.1950 |
Mathias Wieman liest beim WDR Texte von Eduard Mörike - "Nachts am Schreibpult" - "Inschrift auf einer Uhr mit den 3 Horen" - Auf eine Lampe" - "Um Mitternacht (Gelassen stieg die Nacht ..)" - "Peregrina-Zyklus" - Dauer 9'20 - Ausstrahlung am 25.11.1950 über den WDR |
06.10.1950 |
Uraufführung des Films "Melodie des Schicksals" der unter der Regie von Hans Schweikart entstand |
17.10.1950 |
als Prospero in Williams Shakespeares "Der Sturm" am Schlosspark-Theater Berlin unter der Regie von Lothar Müthel Die Welt" vom 25.06.1952 rückblickend: » Durch einen Zufall wird Mathias Wieman dem Theater zurückgewonnen: ein Berliner Schauspieler war erkrankt und so übertrug man ihm die Rolle des Prospero...... - Seitdem ist man wieder auf ihn aufmerksam geworden.« Tagesspiegel vom 5.12.1969 rückblickend: » Die Kritik sah in Wieman, nicht nur von der Rolle her, die einzige Lichtgestalt des im übrigen nicht sehr illuminierten Shakespeareschen Märchenspiels. « |
17.11.1950 |
am Berliner Schlosspark-Theater in der männlichen Hauptrolle als Thomas, der landstreichende Soldat, in der deutsche Erstaufführung des Stückes "Die Dame ist nicht fürs Feuer" von Christopher Fry unter der Regie von Boleslaw Barlog In weiteren Rollen: Gundel Thormann, Aribert Waescher (Richter), Trude Hesterberg (Brautmutter), Walter Bluhm (Kaplan), Franz Stein, Hanna Rucker. Die Geschichte der Verskomödie: Ein des Kämpfens müder Soldat wünscht von dem Bürgermeister eines Marktfleckens gehängt zu werden, und eine der Hexerei angeklagte junge Frau wünscht am Leben zu bleiben. Beide geraten in eine Welt selbstgerechter und letztlich doch nur hilfloser Bürokratie, die die Paradoxie der beiderseitigen Wünsche gegenüberstellt und jeden für sich damit peinsam und grotesk wirken lässt, so das jeder dieser ins wanken gerät. Wie in einem Märchen bringt der Autor am Ende den bitterbösen, todesssehnsüchtigen Skeptiker mit der melancholisch flirrenden, lebenssüchtigen Dame zusammen. Friedrich Luft schreibt dazu: »Die männliche Hauptrolle des todessüchtigen und dann zum Leben beredeten Landstreichers war mit Mathias Wieman irrtümlich besetzt. Das hätte einen missmutigen Humor haben müssen, überlegen sein, eleganter in der Diktion, tupfend in der misanthropischen Heiterkeit. Das kann Wieman nicht. Er ist zu schwerblütig. Er beißt die Worte im Munde, er versendet sie nicht in gewichtiger Schwerelosigkeit, wie hier zu tun wäre. Er hatte so viel Übergewicht, das offenbar dadurch ein großer Teil des Publikums die Komödie nicht als Komödie erkannte.« Walter Busses in der Welt am Sonntag vom 19.11.1950: »Frys Komödie spielt "1400 mehr oder weniger, oder auch ganz genau" in der Amtsstube eines Bürgermeisters, deren Ruhe durch ungewöhnliche Gäste gestört wird. Da kommt ein Mann herein (Mathias Wieman), der soviel von der Welt beobachtet hat, das er nur noch einen Wunsch hegt, gehenkt zu werden. ... Mit solcher Intensität ist lange nicht auf unseren Bühnen gespielt worden. Die Berliner Premiere hatte beträchtlichen Erfolg.« Walter Busses in der Welt vom 20.11.1950: »Die wütenden, abergläubischen Leute unten heulen vor den Gittern und trommeln an dem Tor. Sie wollen ihre Hexenverbrennung haben. Die zierliche, reiche Frau mit den langen, brennend roten Haaren, die sich in das Haus des Bürgermeisters geflüchtet hat, soll den uralten Knochensammler in eine Hund verwandelt haben - als ob den nicht die Verachtung des Dorfes schon längst dazu gemacht hätte. Da hilft nicht, das ein betrunkener Soldat, angeekelt von zu heftiger Welterkenntnis, die Tat auf sich nimmt und lärmend verlangt, sofort gehenkt zu werden. .... Thomas, der Soldat "mit einer liebenswürdigen Neigung, ein Held zu sein" ....« »Zu diesem Weg hat sie allerdings inzwischen eine Gefährten gefunden, jenen Soldaten, den Mathias Wieman etwas zu deklamatorisch reden lässt und viel zu wenig so, das man die Kaskaden an treffenden Metaphern seiner eigenen Phantasie zutrauen möchte.« ... »mit vorzüglichen Schauspielern vorzüglich inszeniert.« K.W. in der Zeit vom 30.11.1950: »Mathias Wieman war in Barlogs Inszenierung zu schwer, zu vollgewichtig ....« Der Kritiker Walther Karsch zu der am 17.11.1950 besuchten Vorstellung: » Für Mathias Wieman, den entlassenen Soldaten Mendip, lag die Versuchung gewiss nahe, den Nihilismus ins Melancholisch-Spintisierende abgleiten zu lassen - er hielt ihn aber, immer agil, immer auf dem Sprung nach der Möglichkeit, dem Leben zu entkommen, in einer Hellwachheit, die die Heilung durch die Liebe nicht als Bruch, sondern als die natürlichste Lösung erscheinen ließ. « |
00.00.1951 |
liest beim WDR "Der Mann und das Jahr" von R.A. Schröder - 20'30" |
über
den
Beginn
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Ruhrfestspiele x Noch einfügen |
15.05.1951
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Beginn der Proben zur Festspielinszenierung "Don Carlos" der Ruhrfestspiele Recklinghausen. A.N. in Neueste Zeitung vom 16.05.1951: »Die Proben zum Festspiel der Ruhrfestspiele 1951 "Don Carlos" von Friedrich Schiller haben gestern morgen begonnen. Mancher der es nicht wusste, merkte es daran, das in der Mittagszeit der markante, baskenbemützte Kopf von Mathias Wieman in der Altstadt auftauchte.« Der Reporter der Neusten Zeitung stellte in der gleichen Ausgabe an Karl Heinz Stroux unter anderem auch die Frage, ob er die zeitgenössischen Bezüge des "Don Carlos" hervorheben werde. Die Antwort darauf: »Ich habe kein Interesse daran, den "Don Carlos" umzumodeln. Ich will nur die Partitur interpretieren. Es kommt also nur der Carlos von Schiller. Ich finde ihn ausgesprochen modern, muss ich etwas Modernes modernisieren? Hier schaltet sich Mathias Wieman ein: "Ich war überrascht, das Stroux mir den Posa zu spielen gab. Nach meiner Auffassung von dieser Figur konnte ihn viel eher Horst Caspar spielen. Aber Stroux hat mich überzeugt. Man muss als Zeitgenosse die Werke unserer Klassiker ständig neu überprüfen, behorchen. Dann findet man in einer Partitur immer wieder Dinge, die man vorher nicht gesehen hat.« Stroux vertritt in diesem Interview außerdem die Meinung: "Nach dem Zusammenbruch der bürgerlichen Theaterkultur sind die Ruhrfestspiele der Versuch, die breitesten Schichten wieder an das Theater heranzuführen" Ny. in NZ vom 19.05.1951: »"Guck der Große da, auf der anderen Straßenseite, mit der Baskenmütze der - das ist er, das ist Mathias Wieman!" Alle verhalten den Schritt, schauen hinüber, lächeln froh und, da sie echte Recklinghauser, ein wenig stolz, so prominente Leute wie der Wieman, den Walter Franck, die Hatheyer und viele andere nun für etliche Wochen als Mitbürger auf Zeit bei sich zu wissen.« .......... »Und auch erstmalig wird Mathias Wieman den Posa darstellen, "Ich habe es selbst nicht glauben wollen, das ich diese Aufgabe übernehmen soll - aber Stroux hat mich überzeugt"« .......... »"Wir freuen uns alle sehr auf die Festspiele", fasst Mathias Wieman die Meinung der Künstler zusammen, "man spürt jetzt schon, wie sich hier die Atmosphäre bildet und wie nicht nur ein Schaubedürfnis befriedigt werden soll, sondern vom Menschen her eine echte, innere Anteilnahme zu erwarten ist" Auf vielen Vortragsfahrten durch das Ruhrgebiet in den ersten Nachkriegsjahren hat Wieman ein solch echtes und ehrliches Mitgehen der Zuhörer feststellen können.« |
12.06.1951 |
Zwischen 17 und 18 Uhr surren im Städtischen Saalbau die Kameras der Deutschen Wochenschau um das Erlebnis der Ruhrfestspiele und der Don Carlos Aufführung festzuhalten. Das Ergebnis war dann in "Deutsche Wochenschau", "Blick in die Welt", "Welt im Film", "Neue Wochenschau" und "Fox" als Vorprogramm in den Lichtspielhäusern des Landes zu sehen. |
16.06.1951
bis
29.07.1951
geplant am:
16.06. 17.06. 18.06. 20.06. 25.06. 26.06. 27.06. 29.06. 04.07. 06.07. 08.07. 10.07. 11.07. 17.07. 18.07. 20.07. 22.07. 26.07. 28.07.
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als Marquis Posa in Schillers "Don Carlos" bei den 5. Ruhrfestspielen Recklinghausen unter der Regie von Karl Heinz Stroux - Bühnenbild und Kostüme Karl Gröning - Aufführungsdauer 3 1/4 Stunden - Beginn um 19:00 Uhr - Ende um ca. 23: Uhr - Am 22 Juli finde zusätzlich eine um 14 Uhr beginnende Vorstellung statt - 20 Aufführungen sind geplant - 27 werden es dann, durch hinzugenommene Schüler- und Sozialvorstellungen, die insgesamt von 34.232 Theaterbegeisterten besucht werden. (78) Der Städtische Saalbau bietet 1.226 Sitz- und 200 Stehplätze Die Darsteller: Walter Franck (Phillipp), Antje Weisgerber (Elisabeth), Hans Quest (Don Carlos), Heidemarie Hatheyer (Eboli), Mathias Wieman (Marquis Posa), Gerhard Just (Alba), Robert Taube (Lerma), Bernhard Minetti (Domingo), Günter Hadank (Großinquisitor), Luise Franke-Booch (Herzogin von Olivarez - Oberhofmeisterin), Renate Hofrichter (Herzogin von Modekar), Edith Lechtape (Gräfin Fuentes), Erwin Kleist (Prior), Walter Kottenkamp (Herzog von Medina - Admiral), Bert Ledvoch (Prinz von Oarma),Wimm Schroers (Herzog von Feria), Alfred Kiwitt (Don Raimond), Günter Hanke (Offizier), Klaus Kammer (Page), Engelbert Dameris (Don Merkado) -
Das Drama "Don Carlos" war von den Bühnen des Dritten Reiches verbannt worden, nachdem in jeder Stadt, wo es aufgeführt wurde, nicht enden wollender Beifall auf offener Szene Posa´s Worte für die Gedankenfreiheit unterstützte. Es musste verschwinden, weil Menschen sich einen Rest von Mut bewahrt hatten, weil sie in der finsteren Barbarei ahnten und fühlten:
"Der Mensch ist mehr als Sie von ihm gehalten. Des langen Schlummers Bande wird er brechen und wiederfordern sein geheiligt Recht"
Die Erweiterung des Saalbaues erhöhte die Zahl der Sitzplätze auf 1400 - Die Presse verkündet: die Preise sind die gleichen wie im Vorjahr. Man lese und staune (aus heutiger Sicht), sie betragen DM 8,-- / DM 6,-- / DM 4,-- und Gewerkschaftsmitglieder wie bisher DM 3,-- . Die Spielzeit wurde von vier auf sechs Wochen erweitert. Das Programm soll, laut Aussagen der Veranstalter, den Menschen in chaotischer Zeit zuverlässige Sinn- und Leitbilder geben. Johannes Jacobi in Freie Presse vom 19.06.1951: »Befremden konnte zunächst die Besetzung des Posa mit Wieman. Aber Stroux wurde glänzend gerechtfertigt. Durch Wiemans menschliche Dichte bekam das Freundschaftsdrama, das sonst gewöhnlich ins Intrigenstück abgleitet, neue Höhepunkte. Sein Abschied vom Leben, der Königin und vom Freunde war erschütternd.« ...... »Der Eindruck dieser echten Festspielinszenierung rief schon nach wenigen Szenen den Beifall hervor. Nach der vierstündigen Aufführung wollten die Ovationen kein ende nehmen.« Willy H. Thiem in Die Abendpost vom 19.06.1951: »Mathias Wiemans Posa, eine edle Mischung zwischen Parzival und Faust, großartig im Wort und zurückhaltend in der Bewegung, blieb als Wieman immer interessant, verlor zu Posa oft genug den Kontakt.« Dr.B. in Die Welt vom 19.06.1951: ».... die glanzvolle Festaufführung am Abend .... vor einem Publikum, unter dem sicher ein bedeutender Teil von Arbeitern zu finden war. Ihnen hat die Inszenierung von Karl Hein Stroux "gefallen", sie waren dankbar für das Spiel so vieler hervorragender Künstler, Mathias Wieman als Marquis von Posa, Walter Franck als despotischer von Ängsten und Zweifeln zerfressener König von Spanien, Antje Weisgerber als dessen junge, unglückliche Gemahlin, Heidemarie Hatheyer als die intrigante, unglücklich liebende Prinzessin von Eboli.« Willibald Omansen in Neue Zeitung vom 19.06.1951: »...., denn Mathias Wieman (Posa) in wenig vorteilhafter Maske zeigt zwar hohe Sprechkunst und dämpft geschmackvoll den Tiradenüberschwang, ist aber kaum ein geistiger Gegenspieler dieses Königs.« J-i. in Die Zeit vom 28.06.1951: »Diesmal hat man sich vernünftigerweise entschlossen, das Zentralwerk, Schillers "Don Carlos", einem Regisseur der deutschen Elite anzuvertrauen: Karl Heinz Stroux. Das Ergebnis war eine außerordentliche Vorstellung. Stroux stellte die originale dramatische Ökonomie des Ideendramas wieder her und zeigte, ohne dem König die Würde zu nehmen, wieder die Achillesferse des Tyrannen: die menschliche Anfechtbarkeit des Mannes als Kriterium gegenüber dem göttlichen Anspruch des Herrschers. Durch kluge Besetzung gelang es, auch im Freundschaftsdrama dem Anliegen Schillers, der Freiheit und der Menschlichkeit, wieder volles Gewicht auf der Bühne zu geben. In solcher Sicht wirkte der "Don Carlos" oft alarmierend gegenwärtig.« |
30.06.1951 |
Aufzeichnung
des Hörspieles "Der Tod des Empedokles" von Friedrich
Hölderlin, unter der Regie von
Wilhelm
Semmelroth - Dauer 97 Minuten 50 Sekunden - Ausstrahlung über den
WDR am 06.09.1951
Die Sprecher und Darsteller: Marianne Hoppe ( Panthea), Heidemarie Hatheyer (Delia), Mathias Wieman ( Empedokles ), Bernhard Minetti ( Hermokrates ), Hans Quest (Pausanieas), Herman Schomberg (Kritias), Kaspar Brüninghaus (1. Agrigentiner), Walter Kottenkamp (2. Agrigentiner), Hans-Helmut Dickow (3. Agrigentiner), Karl Brückel (ein Bauer),
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11.07.1951 |
Am Dienstag Abend trafen sich Rat und Verwaltung der Stadt Recklinghausen, in Anwesenheit des Oberbürgermeisters Dünnbacke und der Festspielleiter Otto Burrmeister, mit dem Festspielensemble "Don Carlos" nach der Abendvorstellung im Ratskeller. Zeitung vom 12.07.1951: » Abgekämpft von der Strapaze der Vorstellung, aber doch mit dem Feuer der echten, freudigen Anteilnahme an den Sinn der nächtlichen Stunde kamen die Franck, Wieman, Minetti, Hatheyer, Quest und Weisgerber zu ihren Gastgebern, und mit ihnen der ganze technische Stab. Im lebhaften Gespräch von Mensch zu Mensch, im ständigen Wechsel der Partnerschaft entwickelte sich eine ungemein lebendige, frische Fühlungsnahme, die das ganze Ensemble noch inniger an die Stadt der Ruhrfestspiele gebunden hat. « |
27.07.1951 |
A.N. in Neueste Zeitung vom 30.07.1951: »Freitag Abend - Die Festspielleitung hat das Ensemble in die Engelsburg geladen, um vor der letzten Aufführung am Samstag noch einmal alle beisammen zu haben. Es gilt Abschied zu nehmen. Sonntag und Montag fährt die in unzähligen Proben und 30 Aufführungen fast zu einer Familie zusammengewachsenen Gemeinschaft in alle Himmelsrichtungen auseinander - in Urlaub, nach Hause, zu Filmaufgaben. Stimmung? Nein, davon kann keine Rede sein. Ein Hauch von Wehmut liegt über der Tafelrunde, in kleinen Gruppen unterhält sich alles gedämpft. Schließlich klopft Wieman ans Glas. Er spricht aus, was alle fühlen: das es ein schmerzlicher Abschied ist der hier gefeiert wird. Das ihnen allen etwas ganz Neues begegnet, etwas, das es gemeinhin heute beim Theater nicht mehr gibt. Eine Atmosphäre, die nicht nur an das Künstlerische im Künstler appelliert, sondern in die der ganze Mensch eingetaucht wird.« ........ »Später im Gespräch mit Mathias Wieman: "Es geht etwas vor im deutschen Theater. Die alten Schwerpunkte scheinen brüchig zu werden. Es bildet sich etwas Neues heraus, vielleicht in Hamburg, ganz sicher an der Ruhr. Die Kunst als rein ästhetisches Erlebnis kommt nicht mehr zum Ziel, zum Herzen der Menschen. Die Ruhrfestspiele tasten sich zu diesem Kern vor."« ....... »Heiter wird es, als der Photograph die Bilder bringt, die nach der Grubenfahrt am Nachmittag gemacht worden sind.« |
28.07.1951 |
Die Ruhrfestspiele Festspiele Recklinghausen gehen zu Ende - Es war festzustellen, das noch 20 weitere Don Carlos Vorstellungen notwendig gewesen wären, um alle Kartenwünsche zu befriedigen. A.N. in Neueste Zeitung vom 30.07.1951: »Zum 30. und zum letzten Male: "Don Carlos". Ganz Recklinghausen ist da. Viele zum zweiten Male. Sie alle wollen Abschied nehmen. Noch einmal entsteht das Riesenwerk Schillers aus dem Mosaik der vielen Szenen, die durch das nächtliche Dunkel voneinander getrennt sind. Das rot des Teppichs ist verblasst, aber das schwarz der Kuppel ist immer noch gleich bedrohlich. Es knistert im Raum vor geistiger Spannung. Zum letzten Male! Jeder auf der Bühne weiß, das dies die zweite Premiere ist. Jeder reißt noch einmal alle Kraft und Kühnheit zusammen, um dem dramatischen Gedicht den letzten Glanz zu geben. Nie ist in diesen sechs Wochen der tragische Weg des Posa in seiner zermalmenden Unausweichlichkeit grandioser gegangen worden, nie hat die Eboli furchtbarer ihren beleidigenden Stolz ausgerast, nie war Carlos gespannter, federnder, nie vor allem Phillip einsamer, menschlicher. Nun verlöscht das Licht, Carlos, neben der Mutter zusammengebrochen, ertrinkt im Nichts, die Illusion wird wie mit Zauberhand ausgelöscht. Das Spiel ist zu Ende. Und dann zeigt Recklinghausen, wie es diesem noblen Ensemble zu danken versteht. Eine Beifallsbekundung ereignet sich, die alles bisher erlebte in den Schatten stellt. 30 Vorhänge haben wir gezählt. Herrliche Blumensträuße fliegen auf die Bretter. Das Licht verlöscht, aber das Publikum schreit auf vor Enttäuschung. Noch einmal Walter Franck, noch einmal Wieman, die Hatheyer, Weisgerber, Minetti, Quest. Ihm bringt vor allem die Jugend eine Ovation. (Dem Mimen werden doch Kränze geflochten.) Man ruft nach Karl Heinz Stroux, aber er überlässt seinen Freunden das Feld. Diese aus dem Herzen quellende Großartigkeit des Danke gehört zur Atmosphäre der Ruhrfestspiele.« |
31.07.1951 |
Aufzeichnung und Ausstrahlung von Märchen im Kinderfunk des WDR - " Der Trommler" (Gebrüder Grimm) - 25'35" -, "Das Feuerzeug" (Hans Christian Andersen) - 17'30" -, Ebenfalls aufgezeichnet wurde an diesem Tage "Der Tannenbaum" (Hans Christian Andersen) -22'20" -, dies Märchen wurde am 31.07.1951 beim NWDR ausgestrahlt und außerdem am 23.12.51 im Kinderfunk des WDR und später in der Serie des WDR "Als das Wünschen noch geholfen hat - Tausendundein Märchen im WDR" am 23.03.1995 und am 25.12.1995 gesendet. |
03.09.1951 |
Hans Erich Nossack lernt bei einem Besuch bei Wieman den Regisseur Karl Heinz Stroux kennen. Eintrag aus Hans Erich Nossack Tagebuch vom 04.09.1951: »Gestern bei Wieman, wo ich endlich Stroux kennen lernte. Er fragte nach der "Hauptprobe". Ich hätte ihn längst kennen lernen können, aber ich lasse es lieber auf den Zufall ankommen. Meistens ist es richtig, weil es dann wirklich so weit ist.« ......... » Wieman sprach optimistisch über die geistige Situation.« (75) prüfen ob auch noch Rest davon |
05.09.1951 |
Tonaufnahmen von Märchen beim WDR - "Der Kobold und der Höker" (unbekannt) - 9'55" -, "Der standhafte Zinnsoldat" (Hans Christian Andersen) - 11'40" -, "Das Glück kann in den Zweigen liegen" (Hans Christian Andersen) - 6'10" - alle drei Märchen wurden im Kinderfunk des WDR am 21.10.1951 ausgestrahlt außerdem wurde aufgenommen "Die Wilden Schwäne" (Hans Christian Andersen) - 29'50" - , Der Sendetermin hiefür war bisher nicht recherchierbar |
06.09.1951
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In der 50. Ausgabe "Das klingende Filmmagazin" "Achtung! - Aufnahme!" des WDR 2 wird ein Interview (3'17") mit Mathias Wieman ausgestrahlt: "Steht kurz vor dem merkwürdigen Unterfangen, den alten Leni Riefenstahl Film "Das blaue Licht" neu zu synchronisieren - und zum Trend über die ständige Neutitulierung von Filmen" auch an diesem Tag gesendet ??? -Aufnahme 06.09.51 |
06.09.1951
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Ausstrahlung des Hörspieles "Der Tod des Empedokles" von Friedrich Hölderlin, unter der Regie von Wilhelm Semmelroth - Dauer 97 Minuten 50 Sekunden - |
22.09.1951 |
Tonaufnahmen beim WDR - "Der Eisenhans" (Gebrüder Grimm) - 20'30" -,
Der Sendetermin hiefür war bisher nicht recherchierbar |
26.09.1951 |
Mathias Wieman besucht mit seiner Frau die Aufführung des Theaterstückes "König Lear" von Shakespeare, in einer Inszenierung von Ulrich Erfurth, im Hamburger Schauspielhaus, mit Werner Kraus in der Titelrolle, wo er auch Nossack trifft. Dieser schreibt in seinem Tagebuch, das Wiemans nach der Pause das Theater verließen, ganz niedergedrückt wegen der schlechten Aufführung. Nossack meint Krauss sei zu "unvornehm" für diese Rolle. Er schreibt weiter: »Wieman sagte zu mir: "Wie bin ich froh, dass ich ihr Gesicht sehe, das richtet mich etwas wieder auf." Ich glaube sogar, das er es ehrlich gemeint hat, und nicht nur Phrase, wie sonst bei Theaterleuten. Auch ich habe ihm schon verhaltenen Liebeserklärungen gemacht. Z.B. habe ich ihm gesagt: Ich möchte gern öfters mit ihnen zusammen sein. Es wird dem was ich schreibe, sehr nützlich, wenn ich dabei an sie denke. Meiner Sprache etc.« (75) |
29.09.1951 |
Mathias Wieman schaut für eine Viertelstunde in den im Hochhaus befindlichen Kunstladen des Halbrussen Zimmermanns. Er trifft dort Nossack, der hier mit einigen Flaschen hineingeraten war und mit Zimmermann einen Umtrunk veranstaltete. (75) Eintrag aus Nossacks Tagebuch vom 30.09.1951: » Wieman und ich. Für einen scharfsichtigen Dritten müsste es sehr amüsant sein, uns in dem jetzigen Grad unserer Bekanntschaft zu beobachten. Aber natürlich sieht niemand etwas davon, da man uns wahrscheinlich von vorneherein nicht ein ander gegenüber, sondern nebeneinander auf ungefähr der gleichen Ebene stehen sieht. Nur wir beide merken es. Wie wir uns vorsichtig abtasten und schonen. Das ist sehr witzig, manchmal möchte man die Zurückhaltung aufgeben, aber dann bleibt man doch lieber dabei, da zuviel auf dem Spiel steht. Seltsamerweise ist für mich nicht einmal heraus, wer von uns eigentlich der Werbende ist. Meistens im Leben pflegte ich es ja zu sein, aber diesmal ... Und selbst wenn einem von uns zufällig ein wärmendes Wort entfährt, so tut der andere, als habe er es nicht gehört, um Gelegenheit zu geben, es wieder auszuwischen. Und vielleicht glaubt er es nicht einmal ganz. Er denkt etwa: Sieh mal an, das klingt sehr nett, aber schließlich sind wir beide fünfzig und wissen Bescheid. Wir kennen das Handwerk so genau. Kurz, was mich angeht, so liebe ich ihn so sehr wie seit 20 Jahren bald keinen und bin auch bereit, Enttäuschungen zu ertragen, die wie immer durch Liebe hervorgerufen werden. Ich liebe die Keuschheit des Gefühls an ihm, auch seine verträumte Gehemmtheit. Wie immer komme ich mir viel robuster und ge walttätiger vor. « (75) Er schreibt weiter über Wieman am 01.10.1951: »Dabei bei Wieman die allzu betont nicht-schauspielerische Haltung, so das sie beinahe wieder unecht wirkt, ohne das er das beabsichtigt. «(75) Männerfreundschaft oder mehr??? einseitige Wunschgedanken Nossacks? recherchieren Söhling anschreiben |
04.10.1951
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Interview durch Wolf Hasso für "Das klingende Filmmagazin" "Achtung! - Aufnahme!" des WDR 2. Es wird ein Privatporträt (2'45") von Mathias Wieman aufgenommen und am 6.10.51 ausgestrahlt: Angesprochen auf die Reportercharakterisierung Wiemans als "Mann der Stille und Innerlichkeit", der das grelle Rampenlicht der Öffentlichkeit scheue, gibt Wieman eine ausweichende Antwort (Ja ich weiß nicht - gegen Selbstlob). Weiter führt er aus: "Es lohnt sich nur für Menschen, Geld auszugeben und zwei Stunden in einem dunklen Raum zu sitzen, wenn sie etwas "Wirkliches, Erlebtes" vorgespielt bekommen und nicht nur "virtuos Dargestelltes" Gefragt nach seiner Hauptleidenschaft (von der man öffentlich spricht) führt er an, dies bleibt seine Arbeit und der Beruf; mit dem Selbstverständnis, das er versucht "den Dichtern zu dienen" (entnommen aus vom WDR Schallarchiv-Wortdokumentation zur Verfügung gestellten Daten) |
01.11.1951
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am Hamburger Thalia-Theater als Thomas Mendip in "Die Dame ist nicht fürs Feuer" von Fry, unter der Regie von Heinrich Koch (4)
weiteres recherchieren |
24.12.1951
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Mathias Wieman bekam an diesem Tags mittags seinen Volkswagen, den er Alfred nennt. Er erzählt folgendes über ihn
Film
Revue Ausgabe 2 -1957
:
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00.00.
1952
oder 1955 |
Mathias Wieman liest jeden Sonntag Mittag über den UKW-Sender Nord "Geschichten aus der Bibel" von Martin Beheim-Schwarzbach, einem nach Hamburg zurückgekehrtem Emigranten. laut NDR handelt es sich hierbei um Die Griechische Götter- und Heldensagen und in 1955 in 12 Folgen a ca. 25 Min. aufgenommen gehe aber davon aus, das es sich um verschiedenes handelt - Recherchieren ob es sich hierbei um 2 verschiedene Sachen handelt |
00.00.1952 |
Lesung "Der alte Mann und das Meer" von Hemingway im NDR - 107 Minuten Dauer
wann ausgestrahlt genau? vom NDR nur Jahr benannt bekommen |
00.00.1952 |
Lesung von "13 Sonette von Michelangelo" (übertragen von Rainer Marie Rilke) - 13'41" - beim WDR
Der Sendetermin hiefür war bisher nicht recherchierbar |
19.02.1952 |
Mathias Wieman liest beim WDR 6 Gedichte von Stefan Zweig - "Sinnende Stunde" - "Verträumte Tage" - "Entkettung" - "Die Frage" - "Die Wolken" - "Steigender Rauch" - 7'50" -
Der Sendetermin hiefür war bisher nicht recherchierbar |
29.02.1952 |
Uraufführung des Films "Herz der Welt", der unter der Regie von Harald Braun entstand, in den Kinos der BRD Hilde Krahl schreibt zum Film "Herz der Welt": Den Alfred Nobel spielte der von mir so verehrte Mathias Wieman, der noch vor Kriegsende den Robert Schumann in unserem Film Träumerei so großartig dargestellt hatte. (25) |
03.03.1952 |
Mathias Wieman liest im Rathaussaal von Oberhausen, auf Einladung des damaligen Leiters der Kulturgemeinde "Die Brücke" Herrn Hilmar Hoffmann , aus Hölderlins Werken. Es waren so viele Besucher gekommen, das der Saal zu klein war um allen Platz zu gewähren. Viele mussten umkehren, wer Einlass fand lauschte andachtsvoll. kr. in Westdeutsche Allgemeine Zeitung vom 05.03.1952 : »Mathias Wieman ist als Sprecher ein Begriff; in seiner Generation gebührt ihm sicher der erste Platz. Wie kein zweiter Schauspieler von seinem Rang pflegte er die Rezitation und erschließt uns die wundersame Märchenwelt ebenso wie Goethes Faust. Seine größte Liebe aber gehört Friedrich Hölderlin. Diese Dichtung ist ihm so zu eigen, das er ihr Erleben so groß und klar seinen Zuhörern ausbreitet.« ....... » Wieman bedarf keiner starken Gesten. Das Heben einer Hand, ein Wenden des Kopfes - sonst nichts. Das Wort allein ist wichtig. Hölderlins hymnische Verse schließen sich dem Zuhörer nur schwer auf. Über ihrem unwirklich reinen Klang geht allzu leicht ihr Sinn verloren, wenn nicht ein klarer Geist aus inniger Beziehung sie wiedergibt. Bei Wieman geht auch das Kleinste nicht verloren. Und die erhabenen Gedanken trägt er im Fluge himmelwärts. Sorgsam wählt er aus, wiederholend den Ring um einen Gedanken schließend, "Der gute Glaube" - "Mein Eigentum" - "An die Parzen" - "An Diotima" - Hyperions Schicksalslied" -- und wieder "Der gute Glaube". Er spricht aus dem großen Gedicht "Brot und Wein" und aus dem einzigen dramatischen Werk Hölderlins "Der Tod des Empedokles" den Abschied. Zum Schluss will der Beifall nicht enden. Es ist der Dank für einen knappe Stunde mit einem großen Dichter und einem großen Künder seines Werkes «
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03.03.1952 |
Hilmar Hoffmann schreibt in seinem Buch "Ihr naht Euch wieder Schwankende Gestalten": In den obligaten Jugendfilmstunden des Deutschen Jungvolks hatte ich in vielen Filmen Mathias Wieman bewundert. Ich war damals begeistert von der hohen Moral des nach der Schlacht von Kunersdorf desertierten preußischen Hauptmanns von Tzülow, den Wieman in Karl Ritters »Kadetten« (1939) spielte; auch als Major Zurlinden in Ritters gegen Ende des Ersten Weltkriegs handelndem »Unternehmen Michael« (1937) beherrschte Mathias Wieman unaufdringlich die Szene. Erst das zweite Eintauchen in die C-Dur-Stahlbäder dieser tendenziösen Preußenfilme hat mir als Erwachsenen deren heimlichen Verführungsgestus bewusstgemacht. Nach dem Kriege hatte Mathias Wieman als Mitwirkender in Propagandafilmen der Ufa es schwer, ein Comeback auf der Leinwand zu finden. Immerhin gab ihm Roberto Rossellini in »La Paura« (Angst) neben Ingrid Bergman eine Chance (1954). Danach verlagerte Wieman sein Talent auf Rezitationen mit Hölderlin und Rilke, mit Goethe und Schiller im Repertoire. Für den ich als Pimpf geschwärmt hatte, ihn wollte ich persönlich kennen lernen und über sein damaliges Engagement befragen. Er freute sich über die Einladung, in der Musischen Volkshochschule Oberhausen Hölderlin zu lesen. Nicht »Lebe droben, Oh Vaterland, und zähle nicht die Toten ... « wollten wir von ihm hören; er sollte aus Hölderlins Briefroman »Hyperion« lesen. Der Rathaussaal war berstend voll, als Wieman unerwartet unsentimental sein Bestes gab. Der Beifall steigerte sich zur Demonstration, als sollte er noch einmal entnazifiziert werden. Als wir von der Rathausterrasse im melancholischen Mondenschimmer in den Grillopark hinunterschauten, legte Wieman seinen schlaksigen Arm um meine Schulter und fragte leise: »Hören Sie's auch? Es ist meine erste Nachtigall in diesem Jahr. Ich hätte ihren Gesang zwischen Fördertürmen nicht vermutet.« Und nach einer Pause: »Sie wärmt das Herz«, und dazu fiel ihm eine Zeile von Theodor Storm ein: »Das macht, es hat die Nachtigall die ganze Nacht gesungen.« Obwohl ich seine Worte als nahe dem Kitsch empfand, hat mich berührt, wie er in diesem Augenblick wohl wahrhaftig gefühlt haben mag. Beim anschließenden Beisammensein habe ich den ausgemusterten Ufa-Star gefragt, ob das Gerücht denn stimme, dass er vor Hitlerjungen bedauert haben soll, bei Langemarck nicht gefallen zu sein. Seine Antwort klang ehrlich: »Ich habe das niemals gesagt - aber ich hätte es damals sagen können.«
Prof.
Hilmar Hoffmann erwähnte diese Begegnung mit Mathias Wieman auch in
seiner Rede zum Stadtjubiläum
...... wann
??.....
mit den folgenden Worten:
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21.03.1952
9 Aufführungen
21.03. ??.03. ??.03. ??.03. ??.03. ??.03. ??.03. ??.03. ??.03.
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als Kain in Erich Nossacks Uraufführung "Die Rotte Kain" im Deutschen Schauspielhaus Hamburg unter der Regie von Heinrich Koch in weiteren Rollen: Gustl Busch, Gerhar Bünte, Alfred Mendler, Ellen Waldeck, Lotte Brackebusch, Ilse Bally, Jochen Blume, Klaus Kindler, Eva Böttcher, Dorle Mayer, Eva Pflug, Hans Dieter Zeidler. Der Inhalt: Kain ist mit seiner Sippe, seiner Rotte, seit 50 Jahren, seit seinem Brudermord, unstet unterwegs. Außer Umm seinem Weib, weiß keiner von der Tat und weiß auch keiner warum diese ständige Flucht. Die Rotte hasst das Leben, hasst sich gegenseitig, kennt keine Freude, keine Güte, keine Ruhe, aber sie ist gewohnt, dem Befehl des greisen Kain zu folgen, wenngleich sich Fennek, Kains zweiter Sohn, der böse Geist der Rotte, wild dagegen auflehnt. Inmitten dieser bösen dunklen Welt, die das gute nicht kennt, gehört nur Maja, die Tochter des Ham, einem lichteren, freundlicheren Bereich an. Ihr stellt Fennek vergeblich nach. Zu dieser Rotte, die nur durch Kains Autorität zusammengehalten wird, gerät Abel, der Enkel des Ermordeten, aus dem Land des Anfangs, des Guten, kommend, hell, blond, blauäugig. Als Kain merkt, das Abel vom Brudermord nichts weiß, nimmt er ihn als Gast in der Rotte auf, und Maja trägt ihm ihr Herz entgegen. In der Nacht als sie mit Abel zusammen ist, wird Abel auf Geheiß Fennek von einem der Sippe erschlagen. Kain hält Gericht. Die Brudermörder bleiben weiter auf der Flucht. Maja geht mit Abels Sohn unter dem Herzen ins Land des Aufgangs. Kain und Umm legen sich zur letzten Ruhe hin. Gerhard Sanden in "Die Welt" vom 22.03.1952: »So nahm sich dann Heinrich Koch, noch umglänzt vom Ruhm seiner Peer-Gynt-Inszenierung, des Auftrages mit großer Liebe an, und Mathias Wieman legte sein Herz in die Rolle des Urvaters Kain, der - das ist der Geschichte Inhalt - alt geworden, sich unsäglich sorgt .......« ..... »Die Tragik Kains versucht Mathias Wieman tief nachzuempfinden.« Hamburg Echo vom 22.03.1952: »Mathias Wieman ist ein unpathetischer, patriarchalischer Kain, groß in der Stummheit seines Leids.« Neue Zeitung Berlin vom 27.03.1952: »Mathias Wieman in einer Greisenmaske, die Moses und Faust mischt, ist Kain, ein überragender Darsteller, der sich vielleicht in die Nachfolge Kayßlers spielen könnte, wenn er einmal entgültig ins ältere Rollefach hinüberwechselt. ...... Die Hamburger Premiere applaudierte dem bedeutenden Hamburger Autor mit langem und enthusiastischem Beifall.« Hans Barkhausen in den Winsener Anzeiger 28. März 1952: »Mathias Wieman als Kain beherrscht äußerlich in seiner patriarchalischen Würde wie sprachlich die Bühne. .... Der Eindruck der Aufführung war sehr groß. Nach minutenlangem Schweigen setzte starker Beifall ein und rief immer wieder die Darsteller an die Rampe.« Dr. R. Kl. in den Norddeutschen Nachrichten vom 23.04.1952: »Mathias Wieman der gramverzehrte alte Kain, sprachgewaltig wie selten.« .... »Die Aufnahme war enthusiastisch, der Beifall am Schluss des pausenlosen Stückes wollte kein Ende nehmen. Nossack, Koch, Wieman und die übrigen Mitwirkenden wurden immer wieder an die Rampe begehrt. Eine Bresche ist geschlagen in das Vorurteil, es gäbe keine deutschen Dramatiker.« Aus Nossack Tagebüchern (Band 3 der Zusammenstellung von Gabriele Söhling): Nossack schreibt an Denise Naville in einem Brief vom 31.3.1952: »Die Sache war mit allen Anzeichen von Prominenz aufgezogen, Mathias Wieman in der Hautrolle und Heinrich Koch als Regisseur. Ich selber wurde nicht viel gefragt; der Autor ist eine lästige Nebenfigur. Da es ein Erfolg wurde, steht mir nicht das Recht auf Kritik zu. Die Presse reagierte Teils-Teils, im allgemeinen ziemlich ratlos, wie ich das ja schon gewohnt bin.« Er schreibt in einem weiteren Brief an W. Grüntzig am 1.04.1952: »Wieman hat mir einen üblen Streich gespielt. Er fährt für 14 Tage zu Proben nach Recklinghausen, so das die Rotte zunächst abgesetzt werden musste . Sonst hätte man sie sie mindestens dreimal in der Karwoche spielen können. Bisher waren 9 Aufführen immer gut voll usw. Nun kommt das Stück erst am 20.04. wieder, dann haben wir Frühling und die Leute gehen nicht mehr so gern ins Theater. Damit würgt man ein Stück ab.« Das Stück lief nach der Hamburger Inszenierung nicht weiter. |
00. 04 .1952 |
Mathias Wieman fährt 14 Tage zu Proben zu "Maß für Maß" nach Oberhausen |
00. 04 .1952 |
Film
Revue Ausgabe 2 -1957
:
» Im Frühling 1952, mit Kilometerstand 1147, konnte ich dann am Steuer von "Alfred" zu einer Tournee starten, alles Gepäck hinter mir auf dem Sitz. Abfahrt, Route, Ankunft alles in meiner Hand, die Städte, in denen ich auftrat, die Dichter, die da zu Wort kommen sollten, alles war eigene Wahl. Damals kam ich mir manchmal, mit 70 km zwischen Braunschweig und Würzburg über die Landstrassen brummend, so frei vor, so mit Lust und Liebe mich in Raum und Zeit bewegend, wie es einem Lebewesen, das auf der Erde kriecht (und nur manchmal fliegt), eben möglich ist. « |
20. 04 .1952 |
Wiederaufnahme
des Stückes
"Die Rotte Kain" im
Deutschen Schauspielhaus Hamburg
recherchieren wie viel Vorführungen noch |
23.05.1952 |
Mathias Wieman liest beim WDR aus Hans Carossas "Eine Kindheit und Verwandlung einer Jugend" Ausschnitte aus den Kapiteln "Erste Freuden" - "Die Forelle" - "Schule und Schüler" - "Die Beichte" - 14'32" -
Der Sendetermin hiefür war bisher nicht recherchierbar |
29 . 05.1952 |
Mathias Wieman trifft zu den Recklinghauser Festspielen ein. Er wohnt dort in einer Wohnung in der Goethestrasse, im Wester der Stadt Recklinghausen. In den Westdeutschen Allgemeinen vom 31.05.1952: » Am vergangenen Wochenende traf er mit seinem hellen Volkswagen in Recklinghausen ein, und schon wissen es die Berglehrlinge wie die Primanerinnen, Theaterfreunde und Sportplatzbesucher: "Ihr" Mathias Wieman ist wieder da. Er ist wieder in das stille Haus im Westen der Stadt - umgeben von blühendem Rotdorn - eingezogen und geht mit Ernst an die Probenarbeit. Die große Popularität des Schauspielers Wieman in der Festspielstadt, die ja nur stellvertretend für den ganzen Ruhrbezirk s teht, ist nicht die des Leinwandidols schlechthin. Der Mensch Wieman rührt die Menschen zwischen der Kohle in ihrem von eigenen Werten bestimmten kulturellen Bewusstsein an und lässt - bescheiden, aus dem Hintergrund heraus jedes Gegenübertreten zu einer Begegnung werden. Jeder Besucher der Festspiele 1951 hat etwas von dieser Wechselwirkung mit nach Hause genommen. „Ja, ich freue mich auf den Herzog", lächelt Mathias Wieman, als wir ihm bei einer Tasse Tee in seinem Recklinghäuser Domizil gegenübersitzen. Er hat sich die Rolle in »Maß für Maß" schon immer einmal gewünscht, in diesem Stück, das er als eines der schönsten Shakespeareschen Komödien bezeichnet Das Team unter Hans Schalla trifft sich täglich in Bochum - gute Zusammenarbeit, lobt Wieman -, und im Saalbau hat man sich bei den ersten Stellproben wieder mit der Bühne vertraut gemacht. „Das bringen eigentlich nur die Ruhrfestspiele heute noch", vermerkt er: Aus dem Norden, Süden, Westen und Osten webt es alte Bekannte zusammen, die sich sonst im Hin und Her der Engagements selten sehen. Heidemarie Hatheyer, Walther Franck, Bernhard Minetti - stellten das schon im vergangenen Jahre fest. Mathias Wieman wird außerdem Werner Hinz begrüßen, mit dem er schon zusammen die Schulbank drückte - und seinen letzten großen Erfolg „Das Herz der Welt" drehte. Weiter: Seine Hamburger und Berliner Intendanten, Lucie Höflich, Joana Maria Gorvin, Johanna Wichmann, die mit ihm auf der Bühne stehen wird. Es wird eine Art Familientag. Die westdeutschen Freunde des Schauspielers werden es bedauern, das sie seine Stimme nicht hören können, wenn er jeden Sonntag Mittag Martin Behaim Schwarzbachs Geschichten aus der Bibel über den UKW-Sender Nord spricht. In seinem Arbeitszimmer im Westviertel nutzt er die Freizeit, um sich das Werk zu erarbeiten, das mit seinem weitgespannten Bogen ihn als Aufgabe gefesselt hat. Mathias Wieman gehört zu den Darsteller-Persönlichkeiten, die den Ruhrfestspielen zu einer echten Resonanz verholfen haben. Wenn er darum am 25. Juni wieder auf der Saalbau-Bühne stellt, wird es ein Wiedersehen besonderer Art mit seinem Publikum sein.« |
23.06.1952 |
Mathias Wieman wurde 50 Jahre alt. Er hielt sich an diesem Tage in Recklinghausen auf. In den Westdeutschen Allgemeinen vom 24.06.1952: » Die Bergknappen, die Gestern Mathias Wieman zu seinem 51. Geburtstag gratulieren wollten, mussten nach ihm nicht so lange suchen, wie vor zwei Jahren nach Werner Kraus. Das Geburtstagskind kam ihnen, als sie sich leise an sein Recklinghäuser Domizil in früher Morgenstunde heranschlichen, strahlend entgegen. Er strahlte noch mehr, als die drei Bergknappen mit ihren brennenden Grubenlampen ein herzliches Glückauf Geburtstagsständchen brachten. Dem herzlichen Händeschütteln folgte noch eine Überraschung. Der jüngste der Knappen überreichte ihm die sauberste der Grubenlampen. Es war eine echte Grubenlampe, wohlgemerkt, schön rußgeschwärzt. Und Mathias Wieman hatte einen Heidenspaß daran. Otto Burmeister, der Initiator dieses reizenden Gratulationsunternehmens, sprach unter Überreichung eines dicken Blumenstraußes seine besten Wünsche aus. Mathias Wieman ein halbes Jahrhundert alt. Auch die Recklinghäuser gratulieren ihm an diesem Tage: So wie die Bergknappen und der Kinderchor gesungen haben - aus vollem Halse.« E.H. in einer Recklinghauser Zeitung vom 23.06.1952: »Heute hat ein prominenter Gast unserer Stadt Geburtstag: Mathias Wieman wird 5O Jahre alt. Wir treuen uns, dass dieses Fest mitten in die Ruhr-Fest-Spiele fällt, denn im Augenblick ist der große Schauspieler einer der Unseren, und wir haben Gelegenheit, ihm mit/einem herzlichen Händedruck zu danken für die erhebenden Erlebnisse, die er uns bisher geschenkt hat. Sein Marquis Posa des vergangenen Jahres ist uns unvergesslich geblieben, und in wenigen Tagen werden wir ihn in der Rolle des Herzogs in „Maß für Maß" erleben. Im Augenblick lauten die Hauptproben im Saalbau, und wir wissen, dass es in solchen Tagen der Konzentration fast als unhöflich empfunden werden könnte, einen Künstler, der sich zur inneren Vorbereitung sozusagen in Klausur begeben hat, auf ein Privatereignis in seinem Leben anzusprechen. Er mag es uns verzeihen, wenn wir dennoch den unsichtbaren Wall um ihn durch brachen. Liegt es an der Stimme, die wir außer von unserer Saalbaubühne vom Film und vom Rundfunk in allen ihren Nuancen ken nen, oder am Naherleben des Menschen Wieman, dass wir vom ersten Augenblick unserer Unterhaltung an das Gefühl hatten, mit einem alten Bekannten zusammen zu sein? "Es ist mein schönstes Geschenk, dass ich den Herzog in "Maß für Maß" spielen darf. Jetzt nehmen mich die Proben in An spruch, deshalb wird der Geburtstag auf Mittwoch Abend verlegt." Mathias Wieman fühlt sich in dem überaus freundlichen Privatquartier,. das ihm auch im vergangenen Jahre zur Verfügung gestanden hat, wie zu Hause, erst recht im Augenblick, da auch seine Frau zur Feier des Tages und zur Erstaufführung aus Hamburg hergekommen ist. Eine gesammelte Ruhe strömt von ihm aus, und er betont gerne, dass er sich in der warmen Atmosphäre, unserer Stadt wohlfühlt. Nach der Arbeit geht es in die wohlverdienten Ferien, die ihm, dem vielbeschäftigten Künstler, die einzige Möglichkeit im Jahre zu einem ungestörten Familienglück und zum Ausspannen für neue Aufgaben bieten. Unser Wunsch zum heutigen Geburtstag: Wir möchten Mathias Wieman in jedem Jahre während der Ruhr-Festspiele bei uns sehen, um für eine kurze Spanne Zeit immer wieder unmittelbaren Anteil an seinen künstlerischen Erfolgen zu haben. « |
25.06.1952 |
Sybille Busch in "Die Welt" vom 25.06.1952: Im Gespräch mit Karl-Heinz Stroux über Mathias Wieman zu dessen 50 jährigen Geburtstag. »Was, sagt ein ausländischer Gast, der ihn in Hamburg als den hundertjährigen Kain gesehen hat, "erst fünfzig?" - " Schon fünfzig? Das glaube ich nicht!" sagt sein Wirt in Recklinghausen, "der steckt uns mit seiner Vitalität doch alle in die Tasche!" - "Fünfzig? Interessiert mich überhaupt nicht", sagt der Regisseur Karl Heinz Stroux, "es wird einem daran höchstens einmal klar, das fünfzig Jahre ein relativer Begriff ist. Ich kenne viele junge Schauspieler, aber bei kaum einem finde ich die schönsten und positivsten Seiten des Alterns, das man Jugend nennt, so rein verkörpert wie bei Mathias Wieman." Und dann entwirft er ein Portrait dieses großen Charakterdarstellers, den er vorbehaltlos als eine der bemerkenswertesten Gestalten des deutschen Theaters der Gegenwart bezeichnet. Kennzeichnend schon war die erste Begegnung. Stroux war Regieassistent bei Reinhardt am Deutschen Theater in Berlin. Er kam zu Wieman, um ihn in einem Stück für die Rolle des Christus zu gewinnen. Wieman wies ihn schroff ab. "Es gibt Dinge, die für die Bühne tabu sein sollten, Jesus Christus werde ich nie spielen!", fauchte er ihn an. "Aber, wenn Sie mal einen Satan hätten, dann gern!" Christus und Satan - das sind die beiden extremen Pole der Rollenskala, auf der Wiemans Möglichkeiten liegen. "Das Erstaunlichste an ihm ist, das er sich überhaupt nicht einordnen lässt. Er gehört zu den wenigen, die sich nicht auf einige effektvolle Routinemittel verlassen. In ihm liegt eine unausschöpfbare Fülle. Es ist gar nicht abzusehen, was man noch an ihm entdecken kann!" Stroux redet sich in immer steigende Wärme. "Seit Reinhardt wegging, hat keiner sich systematisch dieser ganz besonderen, ungeheuer vielseitigen künstlerischen Potenz angenommen. Darum hat er viele Jahre überhaupt nicht auf der Bühne gestanden und nicht die Rollen gespielt, die er hätte spielen müssen - und die nach wie vor auf ihn warten. gerade ein so sensibler Mensch, der zudem noch einen sehr ausgeprägten Freiheitsdrang besitzt, braucht beständige Liebe und Bemühung. « ....... »Durch den Film - .... - errang er sich eine sehr stille, aber tiefgreifende Popularität. Und mit den Goethe- und Hölderlin-Rezitationen erschloss der einsame Außenseiter unzähligen Menschen eine geistige Welt allerhöchster Ansprüche. Allerdings - die Gestalt unter der er im Bewusstsein der Öffentlichkeit - und der Theaterführung ebenfalls - lebt, wird ihm nur bedingt gerecht. Man sieht in dem hochgewachsenen blonden Mann mit den tiefliegenden Augen, den buschigen Augenbraunen, der eckigen Stirn und den etwas scheuen Bewegungen allzu sehr den verträumten Idealisten, den "tumben Tor". Das ist aber eine ganz einseitige, fast willkürliche Festlegung. "Denn wenn einer rein und positiv ist, muss er schließlich nicht unbedingt "tumb" sein", sagt Stroux. "Wieman ist der beste Beweis für das Gegenteil. Er ist vollkommen lebendig, direkt und wach. Er ist ein moderner Mensch in des Wortes bester Bedeutung." Wer weiß z.B., das er ein leidenschaftlicher Techniker ist? Wer weis, das er Sportflieger gewesen ist, das er berühmt ist als vorzüglicher Autofahrer? "Er geht an diese Dinge heran mit der gleichen "technischen Vernunft" wie an seine Rollen. Ich kenne keinen Menschen außer ihm, der sich auf Hölderlin so gut versteht wie auf einen Motor, und der an jeder technischen Erneuerung genau so brennend interessiert ist, wie an einer Neuerscheinung der Literatur." Durch diese allseitige Aufgeschlossenheit strahlt seine Erscheinung eine Lebendigkeit aus, wie man nur selten eine findet. Hochintelligent - aber nicht intellektuell; dialektisch - aber ohne ein Form von Zynismus, so vermag er de Menschen zu fassen mit all seinen guten und gefährlichen Seiten. ein Schauspieler, der in erster Linie Mensch ist; ein freier Künstler, der nur das macht, woran er glaubt.« |
25.06.1952 bis 25.06.1952
geplant am: 25.06. 27.06. 29.06. 05.07. 06.07. 07.07. 08.07. 09.07. 10.07. 11.07. 12.07.
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als Herzog Vincentio in Shakespeares "Maß für Maß" bei den 6 . Ruhrfestspielen Recklinghausen unter der Regie und Textbearbeitung von Hans Schalla im Städtischen Saalbau. Premiere am 25.06.1952 um 19:00 Uhr
Darsteller und Rollen: Mathias Wieman ( Herzog Vincen tio ), Hannes Messemer (Angelo), Robert Lossen (Escalus), Ullrich Haupt (Clau dio), Alfred Schieske (Lucio). Gustav Rothe (Junker Schaum), Manfred Heid mann (Edelmann), Wilhelm Grimm (Ker kermeister), Max Nemetz (Mönch), Lud wig Linkmann (Elbogen), Hanns-Ernst Jäger (Pompejus). Radolf Therkatz (Grauslich), Erwin Kleist (Bernardin), Krikor Melikjan und Jobanna Felgner (Diener), Agnes Fink (Isabella), Marlene Riphahn (Mariana), Johanna Wichmann (Julia), Johanna Koch-Bauer (Franziska), Ursula v. Reib nitz (Frau Minnetrost)
ergänzen mit Material aus dem Stadtarchiv |
29.06.1952
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In Recklinghausen auf der Cäcilienhöhe findet ein Fußballspiel statt in dem 11 Künstler des Ruhr-Festspiel-Ensembles, darunter auch Mathias Wieman, ...... ergänzen ....... gegen die heimische Presse antreten. Der Reinerlös des Spiels kam engagementlosen Berliner Schauspielern zugute. Der Eintritt kostete für Erwachsene DM 1,00 (Im Vorverkauf DM 0,80) Um 13:30 Uhr war Einlass, zwei Jugendmannschaften füllten die Zeit bis zum offiziellen Veranstaltungsbeginn um 14:30 Uhr aus. Der Einmarsch der Mannschaften erfolgte zu den Klängen der Feuerwehrkapelle, vom Saalbau her. Oberbürgermeister Dünnbacke begrüßte die Anwesenden im Namen Recklinghausens und der Recklinghauser Presse. Otto Burmeister sprach für die Ruhrfestspiele. Es waren zahlreiche prominente Ehrengäste anwesend. Das Spiele endete nach genau 60 Minuten Spieldauer. In Neueste Zeitung vom 21.06.1952 war unter anderem folgendes zu lesen: »Dem Schiedsrichter stellen sich 11 Amateurspieler des diesjährigen Ruhr-Festspiel-Ensembles, die mit der Presse ein fußballerisches Hühnchen rupfen möchten. Die heimischen Journalisten haben im Vollbewusstsein ihrer Kraft und Kondition die Herausforderung angenommen. « ........ » Da man sich in Künstlerkreisen der Schwere der Aufgabe voll bewusst ist, hat man eine äußerst starke Besetzung aufgeboten. Die folgenden markanten Figuren werden das Spielfeld in den noch zu bestimmenden Künstlerfarben betreten; Hans-Dieter Zeidler, der „rote Bäcker" aus dem „Weber"'-Ensemble. Alfred Schieske, der trotz seiner Doppelverpflichtungen in den „Webern" und in „Maß für Maß" auch auf dem Kieslhumes der Cäcilienhöhe nicht fehlen will. Hans Quest, der „Don Carlos" des vorigen Jahres und Liebling aller jüngeren Frauen. Hans Emons, der energiegeladene, aber seriöse „Weber"-Tischler. Der baumlange Max Eckardt von der Düsseldorfer Gründgensbühne, für den bei den Experten die Wetten sehr hoch stehen. Bernhard Minetti, der alte Faust", und Fußball-Stratege, der sich endlich wieder als Aktivist versuchen will. Artur Wiesner, der "alte Ansorge", gedenkt zu beweisen, dass noch jugendliches Feuer in ihm brennt. Horst Balzer, Barlogs Regie-Assistent, wird als ein neuer Fritz Walter bei den Fußballkünstlern Regie führen. Geheimtyp aller weiblichen Besucher ist natürlich Mathias Wieman der vom Regisseur jeweils durch mitreißende Rochaden an die Brennpunkte des Geschehens geworfen wird. »Weber" Paul Ott wird dann jeweils die verlassene Wieman Position übernehmen. Der aus den Vereinigten Staaten zurückgekehrte. Inzwischen reamateuristierte Ulrich Haupt (Düsseldorf) wird seine alte Profilhärte und die bedeutenden ausländischen Erfahrungen in die Waagschale werfen. Mannschaftskapitän der Schauspieler ist mit dem, 220pfündigen Stanislaus Ledinek die gewichtigste Persönlichkeit auf dem grünen Rasen. Bereits in Deltgens NWDR-Mannschaft beeindruckte er durch sein ganz auf Zweckmäßigkeit abbestelltes, gusseisernes Stopperspiel. Gegen diese Mannschaft geht die heimische Presse als Außenseiter Ins Spiel. Dennoch ist sie optimistisch genug, sich einem Spezialtraining zu unterziehen und dadurch eine Außenseiterchance zu wahren. «
Siegermannschaft wurden die Schauspieler vom Weber Ensemble, sie gewinnen 3:1 (1:1) - Das Spiel wurde von Camilla Spira angestoßen - (79)
........................ bei Neueste Zeitung anfragen, ob Artikel zum Fußballspiel - da wahrscheinlich Umbesetzung der Schauspieler 11 ohne Wieman?? ..................... |
08.07.1952
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In Westdeutsche Rundschau vom 09.07.1952 war unter anderem folgendes zu lesen: » Mathias Wieman wurde gestern nach der Aufführung von „Maß für Maß" eine überraschende Ehrung zuteil. Die Kulturgemeinde Biele feld war mit über 100 Personen erschie nen und übermittelte dem beliebten Schauspieler die Grüße der Stadt Biele feld und ihre Einladung, im November dieses Jahres einen Dichterabend in Bie lefeld zu geben. Eine junge Dame überreichte Mathias Wieman einen großen Rosenstrauß und gratulierte nachträglich zum Geburtstag des Künstlers. Mathias Wieman hatte einen besonders anstrengenden Arbeitstag hinter sich. Außer den beiden Aufführungen „Maß für Maß" musste er noch den Prolog zu einem Film sprechen, dessen Produzent eigens zu diesem Zweck aus Wiesbaden nach Recklinghausen gekommen war. « |
02.07.1952 |
Tonaufnahmen beim WDR für den Kinderfunk - "Däumelischen" (Hans Cristian Andersen) - 27'10" -, "Der Kleine Muck" (Wilhelm Hauff) -28'20" -
Der Sendetermin hierfür war bisher nicht recherchierbar |
15.07.1952 |
Aufnahme des Hörspiels "Das Bild des Menschen" von Peter Lotar unter der Regie von Wilhelm Semmelroth - 83'05" - Ausstrahlung am 21.07.1952 über den WDR Die Sprecher und Rollen: Mathias Wieman ( Graf ), Hans Mahnke (Pfarrer), Bernhard Minetti (Gerichtspräsident), Alfred Schieske (Arbeiter), Heinz Klevenow (General), Hans Schalla (Professor), Ullrich Haupt (Student), Werner Hinz (Oberst), Kaspar Brüninghaus (Gefängniswache), Hans-Helmut Dickow (Gefängniswache), |
21.07.1952 |
Ausstrahlung des Hörspiels "Das Bild des Menschen" von Peter Lotar unter der Regie von Wilhelm Semmelroth - 83'05" - |
23.09.1952
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als ......., Lias Gatte in Jean Giraudoux "Sodom und Gomorrha" im Schlosspark-Theater Berlin unter der Regie von Karlheinz Stroux, Bühnenbild Jean-Pierre Ponnelle in weiteren Rollen: Maria Wimmer (Lia), Antje Weißgerber (), Tatjana Sais (Dalila), Herbert Wilk (... ), Walter Bluhm (Gärtner), Fritz Tillmann (Erzengel), Erich Schellow (Engel) - das Stück wurde 18 x aufgeführt Friedrich Luft in der Neuen Zeitung vom ......... : » Mathias Wieman, obgleich er dem poetischen Text oft bewundernswert gerecht wurde, ließ wenig von der Gefährdung von dem Gegenfeuer spüren, das hier die Welt von zwei Seiten zum Brennen bringt. Ein Übermaß an Gemächlichkeit minderte da die Spannung, die die Wimmer immer wieder ausstrahlte.« |
23.09.1952
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Ausstrahlung der Rundfunkaufzeichnung von Friedrich Hölderlins "Tod des Empedokles" im Österreichischen Rundfunk unter der Regie von Wilhelm Semmelroth. Die Sprecher: Marianne Hoppe (), Heidemarie Hatheyer (), Maria Kottenkamp (), Matthias Wieman (), Bernhard Minetti (), Hans Quest u.a. |
??.11.1952
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Dichterabend in Bielefeld ????? Einladung hierzu erhielt er in Recklinghausen am 8.07.1952 recherchieren in Bielefeld ob zustande gekommen |
09.11.1952 |
am Berliner Schiller-Theater als Brutus in Shakespeare "Julius Caesar" unter dem Intendant Barlog und der Regie von Karl Heinz Stroux - Bühnenbild Caspar Neher - Die Darsteller: Walter Franck (Cäsar), Mathias Wieman (Brutus), Ernst Schröder (Marc Anton), Alfred Schließke (Cassius), Franz Nicklisch (Casca), Erich Schellow (Oktavius), Franz Stein (Cinna), der Poet), Gisela Uhlen (Calpurnia), Antje Weisgerber (Portia), Friedrich Maurer (Wahrsagerin) Friedrich Luft in der Neuen Zeitung vom 11.11.1952 : »So, wie das Historienspiel jetzt lief, blieb es zu ängstlich in der Bildungsfolie stecken, hing das Interesse für lange Strecken durch, machten, beispielsweise, die ingrimmig selbstbezogenen Expektorationen , die Mathias Wieman - Brutus so säuerlich unlustig deklamiert, den Eindruck der Laschheit, blieben viele schauspielerische Bemühungen immer im Anfang hängen.« In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 16.12.1952 : »Bei Mathias Wiemans Brutus dagegen musste man sich wundern, das er überhaupt die Kraft zu revoltierenden Entschlüssen aufbrachte, so unprofiliert gab er sich. er hielt nicht nur in seiner Sprache eine sonderbare Distanz zu jeder Erdennähe, sondern auch durch einen goldenen Lorbeerkranz, den er seit Cäsars Ermordung unablässig auf dem Haupte tragen musste und nicht einmal zum Schlafen ablegen durfte.« Der Kritiker Walter Karsch schreibt zur am 09.11.1952 besuchten Aufführung: »Erfreulich gelockert der Brutus von Mathias Wieman; Wieman fand einen sehr schönen Ton der skeptischen Trauer, ohne ins Melancholische oder gar in das Pathos der Verzweiflung zu fallen« |
11.11.1952 |
Aufnahme von Texten von Selma Lagerlöf - "Die alte Dattelpalme" - 12'40", "Legende vom Rotkehlchen" - 12'50" - beim WDR Ausstrahlung am 19.11.1952 in der Reihe Christuslegenden des WDR |
31.12.1952 |
Mathias Wieman, Will Quadflieg, Wilhelm Semmelroth und Antje Weisgerber fahren zum Dahlemer Friedhof (Berlin-Zehlendorf) ans Grab des am 27.12. an Tuberkulose verstorbenen und vor einigen Tagen begrabenen Schauspielerkollegen Horst Caspar (dem Mann von Antje Weisgerber) wo auch der, nach einem schweren Krebsleiden, gestrig verstorbene Sohn Frank Caspar (am 30.12. - 3 Tage nach dem Tode des Vaters) aufgebahrt war und anschließend zur Gedächtnisfeier ins Schiller Theater, wo Quadflieg die Trauerrede hält. (12 - S.103) |
07.02.1953 |
Aufzeichnung des Hörspiels "Die Sündflut" von Ernst Barlach unter der Regie von Ludwig Cremer - Dauer: 94 Minuten, 5 Sekunden Sprecher und Rollen: Mathias Wieman ( ein vornehmer Reisender und ein Bettler ), Hansgeorg Laubenthal (ein Engel), Rolf Henninger (ein Engel), Albert Florath (Noah), Moje Forbach (Ahire, seine Frau), Martin Benrath (Sem, sein Sohn), Heinz Drache (Ham, sein Sohn), Günther Heising (Japhet, sein Sohn), Werner Hinz (Calan), Richard Lauffen (Chus, sein Knecht), Antje Weisgerber (Awah), Margaret Trampe (Zebit), Gustav Rothe (ein junger Hirt), Ernst Hetting (ein Aussätziger), Kurt Meister (ein Nachbar), Rudolf Therkatz (ein Nachbar), Hermann Pfeiffer (ein Nachbar), Ausstrahlung über den WDR am 20.03.1953 |
28.02.1953
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"Demnächst auf dieser Welle" - Ausblicke aufs Programm, Einblicke in die Produktionen des NWDR Köln Hinweis auf die Lesung "Der alte Mann und das Meer" von Ernest Hemmingway - gelesen von Mathias Wieman wann gesendet ??? |
14.03.1953
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"Demnächst auf dieser Welle" - Ausblicke aufs Programm, Einblicke in die Produktionen des NWDR Köln Hinweis auf das Hörspiel "Die Sündflut" von Ernst Barlach mit Mathias Wieman, Werner Hinz und Albert Florath (Archivnummer IV-1157) |
20.03.1953 |
Ausstrahlung des Hörspiels "Die Sündflut" von Ernst Barlach unter der Regie von Ludwig Cremer - Dauer: 94 Minuten, 5 Sekunden - beim WDR |
25.03.1953
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Mathias Wieman liest auf Einladung der Buchhandlung H. Th. Wenner und der Literarischen Gesellschaft in der Aula des Osnabrücker Ratsgymnasium aus Ernest Hemingways neuem Buch "Der alte Mann und das Meer", zum ersten Mal öffentlich im Vortragssaal. |
25.03.1953 |
Aufzeichnung des Hörspiels "Merlin" von Karl Immermann unter der Regie von Wilhelm Semmelroth - Dauer: 104 Minuten, 29 Sekunden Sprecher und Rollen: Hansgeorg Laubenthal ( Merlin ), Leonard Steckel (Satan), Mathias Wieman (Klingsohr), Paul Hartman (Artus), Lola Müthel (Nini Ana), Rudolf Therkatz (Luzifer), Antje Weisgerber (Candida), Peter Esser (Placidus), Günther Lüders (Kai), Kaspar Brünninghaus (Minstrel), Kurt Beck (ein Zwerg), Edith Großmann , Heise Lorenz Elisabeth Opitz, Günther Heising, Rolf Henninger, Klaus Nägelen, Jochen Thau, Ludwig Thiesen Ausstrahlung über den WDR am 01.04.1953 |
??.?? .1953
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Aufzeichnung der von Mathias Wieman gelesenen Novelle "Die letzte am Schafott" von Gertrud von Le Fort beim NWDR wann aufgezeichnet??? wann gesendet ??? |
28.03.1953
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"Demnächst auf dieser Welle" - Ausblicke aufs Programm, Einblicke in die Produktionen des NWDR Köln Ausschnitt aus der von Mathias Wieman gelesenen Novelle "Die letzte am Schafott" von Gertrud von Le Fort wann aufgezeichnet??? wann gesendet ??? |
29.03.1953 |
Aufzeichnung des Märchens "Die beiden Wanderer" von den gebrüder Grimm für den Kinderfunk des WDR - 12'25" -
Ausstrahlungstermin bisher nicht recherchierbar |
30.03.1953 |
Aufzeichnung einer Szene aus Goethes "Faust" "Der Osterspaziergang" beim WDR - 4'35" - gesendet am 05.04.1953 |
01.04.1953 |
Ausstrahlung des am 25.03.1953 aufgezeichneten Hörspiels "Merlin" von Karl Immermann unter der Regie von Wilhelm Semmelroth - Dauer: 104 Minuten, 29 Sekunden - über den WDR Mathias Wieman spricht die Rolle des Klingsohr |
09.05.1953
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"Demnächst auf dieser Welle" - Ausblicke aufs Programm, Einblicke in die Produktionen des NWDR Köln Hinweis auf eine Sendung des "Nachtprogramm" über Enrico Caruso und Louis Armstrong - Sprecher Mathias Wieman wann gesendet ???? |
10.07.1953 |
Aufzeichnung von Auszügen aus der Erzählung "Brief des Lords Chandas" von Hugo von Hofmannsthal beim WDR - 28'45" - gesendet am 07.03. 1962 |
10.07.1953 |
Aufzeichnung einer Hörspielfassung von Platons "Der Prozess des Sokrates" beim WDR, unter der Regie von Wilhelm Semmelroth, zusammengestellt von Mathias Wieman - 61'10" - Die Rollen und Sprecher: Mathias Wieman (Sokrates), Raoul Wolfgang Schnell (Echekrates), Ludwig Cremer (Phaidon), Wilhelm Pilgram (Meletos), Bernhard Minetti ( Anythos ), Wilhelm Semmelroth (Kriton), Harry Grüneke (der Richter) gesendet vom WDR am 01.11. 1953 |
10.07.1953 |
Aufzeichnung einer Hörspielfassung von Platons "Der Tod des Sokrates" beim WDR, unter der Regie von Wilhelm Semmelroth, zusammengestellt von Mathias Wieman - 52'05" - Die Rollen und Sprecher: Mathias Wieman ( Sokrates ), Raoul Wolfgang Schnell (Echekrates), Ludwig Cremer (Phaidon), , Wilhelm Semmelroth (Kriton), Alfred Schieske (Kebes), Heinz Drache (Simmias) gesendet vom WDR am 02.11. 1953 |
10.07.1953 |
Aufzeichnung einer Hörspielfassung von Hugo von Hofmannsthals "Der Turm" beim WDR, unter der Regie von Ludwig Cremer - 88'55" - Die Rollen und Sprecher: Theodor Loos ( König Basilius ), Rolf Henniger ( Sismund, sein Sohn ), Bernhard Minetti ( Julian, Gouverneur des Turms ), Ernst Hetting (Anton, dessen Diener), Mathias Wieman (Arzt), Alfred Schieske (Olivier), Kurt Beck (Pankraz), Kurt Ebbinghaus (Bruder Ignatius), Wilhelm Pilgram (Graf Adam), Kaspar Brüninghaus (Beichtvater ), Hanns Ernst Jäger (Simon, ein Jude), Luise Franke-Booch (eine Bauersfrau), Lola Müthel (eine junge Zigeunerin), Ernst Stahl-Nachbaur (ein Bannerherr), Klaus Nägelen (Kinderkönig), und viele andere Inhalt : Der als Bruder Ignatius in einem Kloster lebende ehemalige Großalmosenier, dessen Weissagung König Basilius veranlasst hatte, seinen Sohn Sigismund gefangen zu halten, soll seinem königlichen Besucher nun Auskunft geben, ob der Gefangene wirklich ein dämonischer Aufrührer sei oder ob der König ihn zu seinem Nachfolger und Erben bestimmen könne. Bruder Ignatius verweigert die Auskunft, aber der Gouverneur des Schlosses rät dem König, seinen Sohn einer Prüfung zu unterziehen. Sie besteht darin, das der König verlangt, Sigismund möge den Gouverneur, “die Schlange Julian”, als Schuldigen am Aufruhr töten. Sigismund glaubt das nicht und schlägt schließlich den König nieder. Nun will der Gouverneur Sigismund an die Spitze eines Aufstandes gegen den König stellen, aber die Verschworenen töten nicht den König, sondern Julian; sie wollen Sigismund ihren eigenen Zielen gefügig machen. Am Schluss geht Sigismund in den Wirren zugrunde, an seine Stelle tritt ein Kinderkönig, denn, so heißt es, “die Gesetze müssen immer von den Jungen kommen”. gesendet vom WDR am 02.02. 1954 |
01.08.1953 |
Kieler Nachrichten vom 1.8.1953: »In diesen Tagen ist Mathias Wieman von einer Filmarbeit aus München zurückgekehrt in seine aus dem zwölften Stock eines Hochhausmammuts am Grindel über Hamburgs Dächer weithin schauende kleine Wohnung. Im Herzen der Eindreiviertelmillionenstadt bergen deren Wände ein Reich der Stille: drei nicht eben große Zimmer mit wohlgewählten alten Schränken, bequemen Polstermöbeln und einem Schatz an Büchern - und es ist, als lebten nicht ringsherum ganz eng unter einem Dach achthundert Menschen, sondern als hätte hier jemand eine Hütte gezimmert, in der es sich ruhen und alles wohl bedenken lässt. Das ist seine eigenste Welt, das er und seine Gattin, die vor noch nicht langer Zeit ebenfalls oft genannte und gerühmte Schauspielerin Erika Meingast, nach acht bösen Trümmerjahren wieder erarbeitet haben. Unten vor dem Hauseingang parkt "Alfred", Mathias Wiemans "kleiner Nobelpreis", ein Volkswagen, erworben von der Gage des Films "Herz der Welt", darin Wieman der Friedensfreund Alfred Nobel ist: "Die Wohnung ist ein Schutz - der Wagen ein Stück Freiheit!" sagten Wiemans. Er tut gute Dienste auf den Vortragsreisen. mit denen Mathias Wieman die Zeit zwischen weniger Film- und reicher Bühnenarbeit auszufüllen pflegt. Da fährt er durch das Land, und ein kleiner Saal, oder eine Buchhandlung, ein Clubheim oder eine Schulstube sind ihm gleich wert, um das Wort aus dem Gedruckten ins Lebendige zu heben. Oft aber, am Wege dieser Reisen, steht der Wagen unbenutzt an schönen Tagen - dann wandert einer durch das Land zu Fuß. Er läuft sich gern die Schuhsohlen ab, der Mathias Wieman, und wenn sie grad beisammen sein können, ist seine Gattin auf seinen Wanderungen die verständnisvolle Gefährtin. Ein Besonderer also und ein Sonderer, einer der auszuwählen weiß. Unbedeutendere Schauspieler als Mathias Wieman spielen ihre zehn Filme im Jahr herunter und kaufen sich ein Schloss. Wieman ..... ist filmsparsam « |
27.08.1953 |
Uraufführung des Films "Solange Du da bist", der unter der Regie von Harald Braun entstand, in den Kinos der BRD |
September 1953 |
September 1953 - Fernau schreibt (Seite 273/274) er reist nach Göttingen zu einer erfreulich künstlerischen Arbeit und meint damit den Film "Königliche Hoheit" Er schreibt Premiere des Film im März Dies prüfen und auch wo die Dreharbeiten zum Film waren |
01.11.1953 |
Ausstrahlung einer am 10.07.1953 aufgezeichneten Hörspielfassung von Platons "Der Prozess des Sokrates" durch den WDR, unter der Regie von Wilhelm Semmelroth, zusammengestellt von Mathias Wieman - 61'10" - Mathias Wieman spricht den Sokrates |
02.11.1953 |
Ausstrahlung einer am 10.07.1953 aufgezeichneten Hörspielfassung von Platons "Der Tod des Sokrates" durch den WDR, unter der Regie von Wilhelm Semmelroth, zusammengestellt von Mathias Wieman - 52'05" - Mathias Wieman spricht den Sokrates |
22.12.1953 |
Uraufführung des Films "Königliche Hoheit", der unter der Regie von Harald Braun entstand In diesem Film tritt auch der Intendant und Freund Mathias Wiemans Heinz Hilpert als Samuel Spoelmann, ein amerikanischer Millionär auf. |
1953/54 |
Uraufführung des Dokumentarfilms "Schicksal und Vermächtnis", der unter der Regie von Alfred Ehrhardt entstand und in dem Wieman spricht |
1954 |
Auf Betreiben von Mathias Wieman wird das Theaterstück "Der Durchbruch" des Autors Bruno Gluchowski beim WDR als Hörspiel umgearbeitet und 1954 urgesendet. Der Autor, der seit 1922 selber unter Tage arbeitete, nahm zwei Grubenunglücke zum Anlass dieses Stück zu schreiben. Es entstanden daraus eine Erzählung, ein Roman und ein 1937 uraufgeführtes Theaterstück. Das Sendeband wurde jedoch später gelöscht und 1989 im Tontrickstudio als Privatkopie der Ursendung nachgearbeitet. In den Dokumenten des WDR ist jedoch keine Sprachrolle Wiemans bei diesem Hörspiel zu entnehmen. Dies zeigt, das Wieman auch über die eigene Rezitationstätigkeit hinaus, da wo er meint, das anspruchsvolle Stücke auch einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden sollten, aktiv wird. |
02.02.1954 |
Ausstrahlung der am 10.07.1953 aufgezeichneten Hörspielfassung von der "Der Turm" von Hugo von Hofmannsthal beim WDR, unter der Regie von Ludwig Cremer - 88'55" - Mathias Wieman spricht die Rolle des Arztes |
25.02.1954 |
Uraufführung des Films "Eine Liebesgeschichte", der unter der Regie von Rudolf Jugert entstand, in Hannover |
1954 |
Wieman macht eine Südamerika Tournee durch Argentinien, Brasilien, Chile und Uruguay, wo er vor den Angehörigen der deutschen Kolonien Märchen und Gedichte vortrug, mit Vorliebe Goethe |
28.04.1954 |
Die Sängerin Erna Berger und der Schauspieler Mathias Wieman besuchen die Deutsche Schule in Montevideo (Uruguay) , eine dreisprachige Begegnungsschule. Er hält dort eine Autorenlesung - als "Kulturbotschafter" .... die Bundesrepublik war noch nicht souverän und unterhielt noch keine eigenständigen diplomatischen Beziehungen - "nach den unseligen Erfahrungen mit der nationalsozialistischen Kulturpropaganda eine vorsichtige Selbstdarstellung der deutschen Kultur." Nicht die Bundesregierung selbst wurde im Ausland kulturpolitisch aktiv, sondern sie schickte "Botschafter des guten Willens" in die Welt, um ihr "die guten Seiten Deutschlands zu zeigen und das Vertrauen anderer Völker wiederzugewinnen." so damals das Auswärtige Amt zu Bonn. |
08.05.1954 |
Hamburger Abendblatt vom 08.05.1954: » Karte von Mathias Wieman aus Sao Paulo in Brasilien : Hier mitten im Verkehrszyklon dieses wuchernd aufschießenden Wolkenkratzer-Urwalds - jede Stunde drei Häuser fertig! -, erblicke ich vor der Hauptpost das "Hamburger Abendblatt"! Ein heimischer Gruß, den ich herzlich erwidere!" « |
11.06.1954 |
Uraufführung des Films "Herz der Welt" in den Kinos der DDR Er wurde dort mit einem Prolog versehen, der von dem bedeutenden Schauspieler Eduard von Winterstein gesprochen wurde. Darin heißt es, dass der Bonner Regierung dieser humanistische Film unerwünscht sei, denn sie unternehme alles, der Öffentlichkeit diesen Film vorzuenthalten. (...) Harald Braun teilte übrigens von Winterstein in einem freundlichen Brief vom 1. Juli 1954 mit, dass sein Film mit Hilfe staatlicher Bürgschaften hergestellt worden und auf der Berlinale 1953 mit dem offiziellen Regierungspreis für gesinnungsbildende Filme ausgezeichnet worden sei. Winterstein möge dies bitte den betreffenden Stellen in der DDR mitteilen.
Dieser
Vorgang führte dazu, dass der Interministerielle Prüfungsausschuss für
Ost/West-Filmfragen anregte, in alle Verträge mit der DDR solle der
Passus aufgenommen werden, "ein Film dürfe nur ohne sinnverändernde
und sinnentstellende Zusätze dort aufgeführt werden".
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25.06.1954 |
Uraufführung des Films "Solange Du da bist" in den Kinos der DDR |
00.09.1954 |
Beginn der Aufnahmen zu dem Roberto Rossellini Film "Angst" nach Stefan Zweigs Novelle im Pharmakologischen Instituts der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität zu München, mit ihm und Ingrid Bergman in der Hauptrolle. Wieman in der Rolle des Professors Albert Wagner, der seine Frau (Ingrid Bergman) durch Psychoterror beinahe in den Selbstmord treibt. Die Beziehung zwischen Roberto Rossellini und Ingrid Bergman war angespannt und diverse finanzielle Misserfolge belasteten die Beziehung der beiden. Wieman, der fühlte wie verzweifelt Ingrid Bergman war, sagte eines Tages zu ihr: "Sie werden zerbrechen. Sie werden wahnsinnig, wenn sie so weitermachen. Warum verlassen sie Roberto nicht?" Ingrid Berman war entsetzt über diese Empfehlung und sah dies zu diesem Zeitpunkt noch als unmöglich an, jedoch 3 Jahre später (am 8.11.1957) wurden Roberto Rossellini und Ingrid Bergman geschieden. (16) |
29.10.1954 |
Uraufführung des Films "Der letzte Sommer" ("Das Attentat") in Düsseldorf, der unter der Regie von Harald Braun entstand. Neben Wieman spielten u.a.: Hardy Krüger, Brigitte Horney, Liselotte Pulver, Nadja Tiller, Werner Hinz. Der Film wurde von Liselotte Pulver als Misserfolg eingestuft. (22) Friederike Mat schrieb hierzu: » Wie grandios gestaltete Wieman zum Beispiel den "weisen Diktator" in dem Streifen "Der Letzte Sommer" ("Das Attentat"). Statt sich an ein effektvolles Klischee zu halten, zeichnet er die ganze Problematik dieses sehenden Mannes an der Spitze eines blinden Volkes, der zwischen vielerlei Konflikten und schlechten Ratschlägen einen Weg sucht, nur das Beste will und in Einzelfällen dennoch Missverständnisse und Hass erntet. « (71) |
05.11.1954 |
Uraufführung des Films "Angst", der unter der Regie von Roberto Rossellini entstand, in Hamburg Friederike Mat schrieb hierzu: »Eine seiner schönsten und größten Aufgaben fand Wieman als Partner von Ingrid Bergman in dem Ariston-Gloria-Film "Angst". Gleichzeitig auch eine Aufgabe, die das Weltinteresse auf diesen herrlichen Charakterschauspieler aus Deutschland lenkte. Schließlich geht ja jeder Bergman-Film - egal ob er in Amerika, in Italien oder in München gedreht wurde - durch ganz Europa und in die Neue Welt. Dennoch weiß man sehr gut, das Wieman nicht um solcher Überlegungen Willen die Rolle annahm. "Es ist eine gute Rolle, und ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit einer Künstlerin vom Format Ingrid Bergmans", sagte er, als er das Drehbuch gelesen hatte. Ungefähr zur gleichen Zeit sagte Ingrid in Rom: "Ich freue mich auf die Arbeit mit Wieman. Es war schon immer mein großer Traum, einmal mit diesem Mann vor der Kamera zu stehen." Sie sind einander Würdig, diese beiden großen europäischen Darstelle. Als Menschen und als Künstler« (71) Gama im Tageblatt Linz vom 5.12.1969: » Die Zusammenarbeit mit Ingrid Bergman in dem Rossellini-Film „Angst" brachte ihm nicht den internationalen Durchbruch, da dieser Film am Drehbuch scheiterte. Ein so geistiger Schauspieler wie Wieman brauchte eben entsprechende Drehbücher, die es ihm erlaubten, Schicksale zu gestalten. Darum ist es auch nicht verwunderlich, dass er dem deutschen Film in den letzten Jahren fernblieb. « |
02.12.1954 |
Nach ca. 2 Wochen Probezeit, wurde das auf eine Stunde zusammengestrichene Theaterstück von Thornton Wilder "Unsere Kleine Stadt" im ARD-Fernsehen, als eine Produktion des WDR, live ausgestrahlt. In den Hauptrollen Mathias Wieman, Liselotte Pulver, Michael Heltau, Gert Tellkampf. (22) Unter der Regie von Harald Braun. bei der ARD oder beim WDR-Fernsehen genauere Daten anfordern |
00.00.
1955
oder 1952 |
Mathias Wieman liest jeden Sonntag Mittag über den UKW-Sender Nord Geschichten aus der Bibel von Martin Beheim-Schwarzbach, einem nach Hamburg zurückgekehrtem Emigranten. laut NDR handelt es sich hierbei um Die griechischen Götter- und Heldensagen die in 1955 in 12 Folgen a ca. 25 Min. aufgenommen Recherchieren ob es sich hierbei um 2 verschiedene Sachen handelt |
00.00.1955 |
Gedenksendung zum 150. Geburtstag von H. Ch. Andersen mit Mathias Wieman - NDR |
01.03.1955 |
im ersten Märzheft der Film Revue ist zu lesen das Mathias Wieman bei der großen BAMBI Umfrage auf Platz 16. (mit 547 Stimmen) gekommen ist. |
04.03.1955 |
Aufnahmen zu dem Hörspiel "Das Brennglas" von Charles Morgan , Übersetzung durch Alfred H. Unger , unter der Regie von Ludwig Cremer beim WDR - 88'25" - Die Sprecher und Rollen: Mathias Wieman (Christopher Terriford), Gisela von Collande (Mary, seine Frau), Will Quadflieg (Toni Lack), Alice Verden (Lady Terriford), Romuald Pekny ( Mister Hardlip ), Wilhelm Pilgram (Lord Henry Strait), Heinz Schacht ( Inspektor Wigg ), Kurt Horwitz (Montague Winthrop, Premierminister) ausgestrahlt am 07.07.1955 durch den WDR |
07.07.1955 |
Ausstrahlung des am 04.03.1955 aufgezeichneten Hörspiels "Das Brennglas" von Charles Morgan , Übersetzung durch Alfred H. Unger , unter der Regie von Ludwig Cremer durch den WDR - 88'25" - Mathias Wieman spricht die Rolle des Christopher Terriford |
15.09.1955 |
Uraufführung des Films "Reifende Jugend", der unter der Regie von Ulrich Erfurth entstand |
15.11.1955 |
Aufzeichnung von Auszügen aus Stefan Zweigs Essay "Monotonisierung der Welt" beim WDR - 22'00" - Ausstrahlung durch den WDR am 21.11.1956 |
??.??.1955 |
Aufzeichnung von Auszügen aus James Weldon Johnsons Text "Die Schöpfungen" beim WDR - 05'05" - Ausstrahlung durch den WDR am 30.11.1955 |
30.11.1955 |
Ausstrahlung von am ??.??.19?? aufgezeichneten Auszügen aus James Weldon Johnsons Text "Die Schöpfungen" beim WDR - 05'05" - |
00.00.1956 |
Deutsche Zeitgeschichte 1946 mit Mathias Wieman - NDR |
01.02.1956 |
Aufzeichnung und Ausstrahlung des Märchens "Die Springer" (Hans Christian Andersen) - 4'30" - für die Kinderfunksendung des WDR, "Der kleine Sandmann bin ich" |
09.02.1956 |
Aufzeichnung und Ausstrahlung der Märchen "Rotkäppchen" (xxxx) - ?'??" -, "Frau Holle" (Gebrüder Grimm) - 7'05" -, "Der Rumpelstilzchen" (Gebrüder Grimm) - 7'00" -, "Der Kleine Häwelmann" (Theodor Storm) - 7'40" -, für die Kinderfunksendung des WDR, "Der kleine Sandmann bin ich" Die Märchen "Der Rumpelstilzchen" wurde ebenfalls am 01.01.1993 im WDR ausgestrahlt und "Der kleine Häwelmann" am 02.01.1993 und am 24.05.1999 in der Reihe "Als das Wünschen noch geholfen hat - Tausendundein Märchen im WDR" |
29.02.1956 |
Aufzeichnung und Ausstrahlung der Märchen "Die zwölf Jäger" (Gebrüder Grimm) - 7'05" -, "Jorinde und Joringel" (Gebrüder Grimm) - 8'40" -, für die Kinderfunksendung des WDR, "Der kleine Sandmann bin ich" Die Märchen "Jorinde und Joringel" wurde ebenfalls am 01.01.1993 im WDR ausgestrahlt |
00.03.1956 |
In der "Film Revue" ist zu lesen: Mathias Wieman kommt bei der Bambi Wahl der beliebtesten männlichen Schauspieler auf Platz 20 |
13.03.1956 |
Aufzeichnung und Ausstrahlung der Märchen "Dornröschen" (Gebrüder Grimm) - 8'33" -, "Das Eselein" (Gebrüder Grimm) - 8'25" -, für die Kinderfunksendung des WDR, "Der kleine Sandmann bin ich" |
19.03.1956 |
Aufzeichnung des Märchen "Der Froschkönig" (Gebrüder Grimm) - 9'18" -, für die Kinderfunksendung des WDR, "Der kleine Sandmann bin ich" Ausstrahlungstermin konnte bisher nicht recherchiert werden |
29.03.1956 |
Uraufführung des Films "Die Ehe des Dr. med. Danwitz", der unter der Regie von Arthur Maria Rabenalt entstand - in der BRD |
06.04.1956 |
Aufzeichnung und Ausstrahlung der Märchen "Sterntaler" (xx) - 2'13" -, " Die Prinzessin auf der Erbse " (Hans Christian Andersen) - 5'00" -, " Der dicke fette Pfannekuchen " (unbekannter Herkunft) - 2'32" -, für die Kinderfunksendung des WDR, "Der kleine Sandmann bin ich" Das Märchen " Der dicke fette Pfannekuchen " wurde am 02.01.1993 und am 14.04.1995 und 31.12.1995 ebenfalls vom WDR ausgestrahlt |
17.05.1956 |
Beginn der Proben im Deutschen Volkstheater zu William Faulkners "Requiem für eine Nonne" unter der Regie von Günther Haenel - |
03.06.1956 oder 04.06. |
am Deutschen Volkstheater in Wien im Rahmen der Wiener Festwochen als Gavin Stevens, der Verteidiger in William Faulkners "Requiem für eine Nonne" unter der Regie von Günther Haenel - Weitere Darsteller und Ihre Rollen: Martha Wallner (Nancy Mannigoe), Marianne Hoppe (Temple Stevens), Heinrich Trimbur (Gowan Stevens, ihr Mann), Benno Smytt (Der Richter), Egon Jordan (der Gouverneur), Edd Stavnjak (Pete), Ludwig Baha (der Gefängniswärter) - Kostüme Walter Lothka - Bühnenbild (Gustav Manker) Hans Weigel schreibt: "Und Wieman geht scheinbar durch die drei Akte, als ginge er neben dem Geschehen als Stichwortbringer und Schatten; doch ist seine Präsenz der menschliche und geistige Angelpunkt. Ein einziges Mal zu längerer Rede sich sammelnd, setzt er gegen den eruptiven Monolog die Kraft seiner stummen Forderung. Er spielt vor allem, was zwischen den Zeilen steht, und man könnte sich keine bessere Lösung dieser ungewöhnlichen Aufgabe denken." (67) |
07.07.1955 |
Ausstrahlung des Hörspiels "Das Brennglas" von Charles Morgan, in einer Übersetzung von Alfred H. Unger, in der Regie von Ludwig Cremer, im Nachtprogramm des WDR Die Sprecher: Mathias Wieman (Christopher Terriford), Gisela von Collande (Mary, seine Frau), Will Quadflieg (Toni Lack), Alice Verden (Lady Terriford), Romuald Pekny (Mister Hardlip), Wilhelm Pilgram (Lord Henry Strait), Heinz Schacht (Inspektor Wigg), Kurt Horwitz (Montague Winthrop der Premierminister) |
24.08.1956 |
Uraufführung des Films "Die Ehe des Dr. med. Danwitz" - in der DDR |
31.08.1956 |
Uraufführung des französischen Films "Si tous les gars du monde" unter dem deutschen Titel "TKX antwortet nicht", der unter der Regie von Christian-Jaque entstand, in den Kinos der BRD. Wieman spielt den blinden Hobbyfunker Herr Baumann |
10.10.1956 |
Ausstrahlung der am ??.??.19?? aufgezeichneten Auszügen aus Oskcar Wildes Ballade "Die Ballade vom Zuchthaus in Reading" - 26'35" - durch den WDR Aufzeichnungstermin bisher nicht recherchieren können |
16.11.1956 |
Ausstrahlung der Rundfunkaufzeichnung von Sophokles "Ödipus auf Kolonos" im Österreichischen Rundfunk. Regie: Ernst Schönwiese , Bearbeitung: Rudolf Bayr, Musik: Paul Angerer, Dauer 50 Minuten Die Sprecher und Darsteller: Raoul Aslan (Ödipus), Eduard Volters (Kreoh), Mathias Wieman (Theseus), Walther Reyer (Polyneikes), Eva Zilcher (Antigone), Inge Langen (Ismene), Otto Kerry (Koloner), Hans Thimig (Bote), Otto Löwe (Bote), A. Ario, V. Gschmeidler, H.R. Richter, E. Meister, K. Jaggberg, K. Mittner (Chor) Inhalt: Mit seiner Tochter Antigone kommt der blinde Ödipus in den Hain der Eumeniden auf Kolonos, wo - wie das Orakel sagt - sein Leidensweg enden soll. Die jüngere Tochter Ismene gesellt sich zu ihm. Hartnäckig weigert sich Ödipus, nach Theben zurückzukehren, was der dort herrschende Kreon gewaltsam erzwingen will, denn erst dann soll in Theben wieder Friede einziehen. Friedlich stirbt Ödipus im heiligen Hain von Kolonos, die Götter haben ihm verziehen. |
21.11.1956 |
Ausstrahlung der am 15.11.1955 aufgezeichneten Auszügen aus Stefan Zweigs Essay "Monotonisierung der Welt" - 22'00" - durch den WDR |
14.12.1956 |
am Schauspielhaus Zürich Wiederaufführung von William Faulkners "Requiem für eine Nonne" unter der Regie von Leopold Lindtberg (13) mit Heidemarie Hatheyer gehört mit über 50 Auftritten zu den ganz großen Eindrücken prüfen ob Wieman mitgespielt hat = als Gavin Stevens in 9.10.55 Uraufführung - mit wem? - auch Wieman?? |
07.02.1957 |
Uraufführung des Films "Robinson soll nicht sterben", der unter der Regie von Josef von Baky entstand und in dem er König Georg III. spielt. |
09.03.1957 |
am Düsseldorfer Schauspielhaus als Gavin Stevens in William Faulkners "Requiem für eine Nonne" unter der Regie von Leopold Lindtberg (13). Das Stück wurde zur Eröffnung der Schweizer Woche in Düsseldorf aufgeführt. in den Rollen: Mathias Wieman (Gavin Stevens), Heidemarie Hatheyer (), Gisela Mattishent (schwarze Dienerin Nancy), Karl Maria Schley (Gowan Stevens), Peter Kuiper (Verbrecher Pete), Hermann Weisse (), Hermann Brand () Kurzinhalt: Eine Mutter wird durch die Ermordung eines ihrer Kinder, der durch eien Hinrichtung gesühnt wird, zur Mütterlichkeit, zur Ehe, zum Glauben, zurückgetrieben. Günther Sawatzki im Kölner Stadtanzeiger 13.03.1959: » Mathias Wieman - der als Verteidiger eigentlich der Ankläger im Sinne einer kalvinistischen Obrigkeit ist - hat große Momente jenseits dieser Funktion seiner Rolle; er kann ja nie anklagen ......« A.S.V. in Frankfurter Allgemeine 13.03.1959: »Mathias Wieman gab dem Verteidiger Wärme und volle Dringlichkeit ohne Tremolo. « Willy h. Thiem in der Frankfurter Abendpost vom 14.03.1959: »Mathias Wieman als Verteidiger Gavin Stevens, etwas auf das Seelsorgerische betont ...... « |
11.03.1957 |
Uraufführung des Films "TKX antwortet nicht" in den Kinos der DDR |
19.04.1957
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Ausstrahlung des Hörspieles und Funkdichtung von Dantes "Dante Aligieri - die göttliche Komödie - " - in einer Produktion des Bayrischen Rundfunks - Aus dem italienischen und für den Rundfunk bearbeitet von Eckart Peterich - Regie: Otto Kurth, Teil 1: Die Hölle - Dauer: 115 Minuten, 28 Sekunden - Teil 2: Das Fegefeuer - Dauer: 104 Minuten, 20 Sekunden - Teil 3: Das Paradies - Dauer: 95 Minuten, 30 Sekunden - Sprecher und Darsteller: Peter Lühr (Dante) , Marianne Hoppe (die angebetete Beatrice) , Wolfgang Büttner ( Erzähler, der durch die Hölle begleitet ) , Walter Süssenguth (Vergil), Hans Clarin, Leo Bardischewski, Hans Raspe, Käthe Gold, Ewald Balser, Friedrich Domin, Bernhard Minetti, Mathias Wieman, und andere. Zum Werk: Dante Alighieri wurde 1265 in Florenz geboren. Mit neun Jahren sah er erstmals Beatrice, die er später in seinem Werk verklärt. Sein Engagement im Kampf um die Unabhängigkeit von Florenz führte 1302 zum Todesurteil, das ihn zur Flucht und unstetem Wanderleben zwang. Dante starb 1321 in Ravenna. |
22.04.1957 |
Ausstrahlung oder Aufzeichnung des Hörspiels von ....... "Der Kran" im BR. Regie: x , Bearbeitung: x , Musik: x , Dauer 58 Minuten und 05 Sekunden - Mathias Wieman spricht den ....................... genaueres noch recherchieren |
22.04.1957 |
Ausstrahlung der Rundfunkaufzeichnung von Sophokles "Ödipus auf Kolonos" der im Österreichischen Rundfunk bereits am 16.11.1956 gesendet wurde, durch den BR. Regie: Ernst Schönwiese , Bearbeitung: Rudolf Bayr, Musik: Paul Angerer, Dauer 50 Minuten - Mathias Wieman spricht den Theseus |
04.05.1957 |
Aufzeichnung des Hörspieles "Das Geheimnis" von Graham Greene in einer Übersetzung von Peter Sandberg, unter der Regie von Wilhelm Semmelroth, beim WDR - Dauer: 101 Minuten und 15 Sekunden - Die Sprecher und ihre Rollen: Wilhelm Pilgram ( Dr. Frederick Baston ), Gustl Halenke (Anne Callifer), Maria Wimmer (Sora Callifer), Helene Thimig (Mrs. Callifer), Heinz von Cleve (John Callifer), Mathias Wieman (James Callifer), Leonard Steckel (Dr. Kreuzer), Hedwig Wangel (Mrs. Potter), Walter Richter (Pfarrer William Callifer), Trude Meinz (Miss Connolly) Ausstrahlung durch der WDR am 06.06.1957 |
25.05.1957 |
Aufzeichnung der "Totenklage um Samogonsky" von Werner Bergergruen - 2'45" - Ausstrahlungstermin bisher nicht recherchierbar |
01.06.1957 |
Ausstrahlung der am ??.05.1957 aufgezeichneten Texte in der Reihe Hörspiele durch den WDR, unter der Regie von Wilhelm Semmelroth. "Das Gebirge" (August Wilhelm Schlegel) - 6'45" , "Der Fluss" (Rudolf G. Binding) - 4'10", "Felder und Äcker" (Stijn Streuvels) - 4'50", Dank an die Natur "Ein Hoch - ihr Menschen, Tiere und Vögel .... " (Knut Hansum) - 1'40" genauerer Aufzeichnungstermin bisher nicht recherchierbar |
06.06.1957 |
Ausstrahlung des am 04.05.1957 aufgezeichneten Hörspieles "Das Geheimnis" von Graham Greene in einer Übersetzung von Peter Sandberg, unter der Regie von Wilhelm Semmelroth, beim WDR - Dauer: 101 Minuten und 15 Sekunden - Mathias Wieman spricht die Rolle des James Callifer |
Juli 1957 bis Aug. 1957 |
Filmaufnahmen zu "Wetterleuchten um Maria" - Innenaufnahmen im Atelier Salzburg-Parsch - Salzburger, Außenaufnahmen in den Tiroler und Südtiroler Alpen |
19.07.1957 |
Uraufführung des Dokumentarfilms "Ruf der Götter", der unter der Regie von Dietrich Wawrzyn entstand, mit Mathias Wieman als Sprecher. |
13.09.1957 |
Aufzeichnung von Lesungen aus dem Gedichtsband Aprèslude " (Gottfried Benn) beim WDR - 13´15" - "Teils, Teils" - "Kommt! Kommt! Reden wir zusammen" - "Tristesse" - "Nike" aus den Epilog Gedichten - "Die trunknen Fluten fallen" - "Ein breiter Graben aus Schweigen" - Ein Graben am Fjord" - "Es ist ein Garten" - "Die vielen Dinge" - "Menschen getroffen" - "Letzter Frühling" - "Aprèslude" Ausstrahlung durch den WDR am 24.11.1957 |
10.10.1957 |
Uraufführung des Films "Wetterleuchten um Maria", der unter der Regie von Louis Trenker entstand |
1957 ?? |
Curt Ries schreibt: Wälterlin holt Mathias Wieman nach Zürich. Das war ein großer, schlanker, blonder - jetzt nicht mehr ganz blonder Mann, der am Berliner Deutschen Theater die Heldenrollen gespielt hatte, nicht auftrumpfend, pathetisch, mehr still, in sich gekehrt. Unvergesslich obwohl er viele Jahre zurücklag, sein Troilus in Shakespeares Stück um den Trojanischen Krieg. Unvergessen auch sein Tellheim zu der Minna von Käthe Dorsch. (56) In den Spielzeiten 1957/58 und 1958/59 ist er am Zürcher Schauspielhaus engagiert |
21.11.1957 |
am Schauspielhaus in Zürich als Faust in Johann Wolfgang Goethes "Faust - der Tragödie erster Teil" unter der Regie von Leopold Lindtberg - Ernst Ginsberg spielt den Mephistopheles (13) Tagesspiegel vom 5.12.1969 rückblickend: » Wieman tendierte indessen eher zu einer mit klassischen Geist erfüllten Getragenheit, was ihn zur Wiedergabe der so schwer spielbaren Rolle des Faust prädestinierte - neben Ernst Ginsberg als Mephisto. .. Von der Darstellung aus gesehen dominiert in diesem Werk ja im allgemeinen der Zynismus des Höllenfürsten. Hier aber - darüber war man sich einig - hatte unangefochten der Faust den ihm zukommenden ersten Part im Stück. « |
17.12.1957
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Mathias Wieman trifft sich im Osnabrücker Hotel Hohenzollern mit ......... Meincke, dem Intendanten des Osnabrücker Theaters, zu einem Gespräch. Anschließend besichtigt er den Ruinenrest seines Elternhauses in der Johannisstrasse, das im Krieg zerbombt wurde. An dieser Stelle begann auch ein Fernsehteam seine Aufzeichnungen für einen Fernsehbericht, der neben diesen Szenen auch den Auftritt im Theater und im Ratskeller enthielt. Er wurde anschließend in der "Nordschau" des ausgestrahlt. |
17.12.1957
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als Colonel Edwards, der Untersuchungsrichter in Henry Denker/ Ralph Berkeys "Zeitgrenze" im Theater am Domhof in Osnabrück unter der Regie von Leonard Steckel. Mit auf der Bühne: Karl John, Helmut Lohner, Richard Häussler, Karin Hardt, Ingeborg Körber und andere
Kritik zu Osnabrücker Gastspiel besorgen und einfügen |
17.12.1957 |
Im Anschluss an das Berliner Gastspiel "Zeitgrenze" wurde der Künstler auf der Bühne des Theaters am Domhof zu Osnabrück vom Oberbürgermeister seiner Geburtsstadt, Helmut Drescher, durch die Verleihung der Justus-Möser-Medaille geehrt. (62) Mathias Wieman ist der zwölfte Träger dieser Auszeichnung, die für "besondere Leistungen auf dem Gebiete der Kunst und Wissenschaft, die eine Beziehung zu Justus Möser, seinem Werk und seinem Wirken haben", verliehen wird. Aus der Rede des Oberbürgermeisters (in " Osnabrücker Zeitung" vom 18.12.1957) : » "Wir ehren mit dieser Verleihung nicht nur den großen Vertreter deutscher Schauspielkunst, sondern gleichzeitig einen Künstler, dessen Wirken sich sichtbar dem Wirken Mösers verbindet. Die geistige Verwandtschaft mit dem großen Osnabrücker Staatsmann und Schriftsteller Justus Möser scheint in ihrer Familie erblich zu sein , Herr Wieman . Es mag hier daran erinnert werden, das Ihr verstorbener Onkel, der Amtsgerichtsrat Dr. Bernard Wieman schon vor Jahrzehnten einer der eifrigsten und wissendsten Verkünder Mösers vor einer breiten Öffentlichkeit war. Die Stadt Osnabrück hat bei der Verleihung der Möser-Medaille an Sie, sehr geehrter Herr Wieman, künstle rische Leistung und Geistesverwandtschaft zu Möser gewogen. Wir sehen in Ihnen einen großen Menschendarsteller, der aus der lauten Oberfläche zur durchdringenden Kraft der Tiefe vorstößt. Nach Tausenden und Zehntausenden beziffern sich in dieser Stadt Ihre Bewunderer, die Sie in Jahren und Jahrzehnten von der weißen Wand des Films kennen lernten. Wir stellen neben den großen Dar steller den großen Sprecher. Ihre Stimme, Herr Wieman, im Funk zu hören, ist nicht nur deshalb Erlebnis weil aus der geistigen Klarheit des Tones Schönheit und Sinn jeder Dichtung entbunden werden, sondern auch weil die Auswahl der Werke die Absicht zeigt wesentliche Werke der deutschen Kunst und der deutschen Sprache zu wahren. In einer Zeit, die mit einem der wenigen noch lebendig wirksamen Bande des Reiches der Deutschen als geistigen Begriffs, mit unserer Sprache so lieblos wie sorglos umgeht, ist diese Sprachkultur ein Aufruf. So sehen wir denn auch in Ihnen, sehr geehrter Herr Wieman, einen geistig verwandten Nachfahren unseres "Advocatus Patriae". Wie Möser finden Sie den Weg zu den Menschen, zu ihren elementaren Gefühlen, zu ihren Sorgen und Freuden, zu der großen Gemeinschaft aller Menschen, die in der Hast des Alltags noch innerer Beglückung und Frieden suchen. Das im vorigen Jahrhundert gesprochene Wort Riehls gilt noch heute: "Für uns ist Möser, der prophetische Patriot von Osnabrück, wieder von den Toten erstanden. Er steht mitten in den so zialpolitischen Kämpfen der Gegenwart." Indem Sie. Herr Wieman, von der Bühne, von der Leinwand, vom Mikrofon her den Weg zu den Menschen suchen, stehen Sie in Mösers Nachfolge. Damit aber sind Sie der Medaille wert, die seinen Namen trägt und die ich Ihnen jetzt überreichen darf." Der die Amtskette tragende Oberbürgermeister überreichte dem Schauspieler sodann die Medaille und verlas den Text der Urkunde.
Mathias Wieman dankte mit Gerhart Hauptmanns Wort aus "Florian Geyer": "Glück ist ein Haus, in dem man zu Gast sein kann, eine Stund´ oder zwei." Er bezeichnete es als große Ehre, das er "noch heiß vom Gefecht einer Vorstellung und inmitten seiner Kollegen", die Medaille entgegennehmen dürfte. "Mein Herz ist bewegt von Dankbarkeit", sagte Wieman, "darf denn überhaupt ein Schauspieler, der nicht wie die übrigen Träger der Justus-Möser-Medaille ein bleibendes Werk hinterlässt, dieser hohen Auszeichnung teilhaftig werden? Ich bin ein schlechter Osnabrücker. Mit vier Jahren schon musste ich, nach dem Tode meines Vaters, die Stadt verlassen, und seitdem bin ich immer nur durchgewandert, durchgereist. 1922 war ich zum ersten Male mit einer Wandergruppe im Osnabrücker Theater, und heute Abend zum zweiten Mal, und zwar mit einem Stück, das die Richtschnur der Gerechtigkeit dient. Ich bin sehr glücklich. Der Schauspieler wurde mit Beifall überschüttet. Mit Blumen beladen verließ er die Bühne, um sich anschließend im Friedenssaal bei romantischen Kerzenschein in das Goldene Buch der Stadt Osnabrück einzutragen. Im Ratskelle trafen sich die Schauspieler und einige Träger der Justus-Möser-Medaille zu einem fröhlichen Umtrunk. « Karl Kühling 1959 in Theater in Osnabrück im Wandel der Jahrhunderte: »Die Verleihung der Justus-Möser-Medaille an den Schauspieler Mathias Wieman stellte einen Höhepunkt im kulturellen Leben der Stadt während dieser Spielzeit dar. Die Verleihung der Medaille wurde auf der Bühne des Theaters am Domhof durch Oberbürgermeister Helmut Drescher vorgenommen, der auf die geistigen Beziehungen zwischen dem künstlerischen Wirken Mathias Wiemans und der Stadt Osnabrück, in der er geboren wurde, hinwies. Mathias Wieman griff in anmutig geistvoller Stegreifrede das Thema auf und erweiterte es zur allgemein menschlichen Seite. Der Festakt war mit einem Gastspiel verbunden, in dem ein Reiseensemble Henry Denkers und Ralph Berkeys Schauspiel "Die Zeitgrenze" aufführte. Mathias Wieman spielte die Hauptrolle.« sr. im Osnabrücker Tageblatt vom 20.12.1957: »Zahlreiche Leseabende, in denen er das Werk der großen Dichter und zeitgenössischen Schriftsteller einem aufgeschlossenen Hörerkreis durch seine eindrucksvolle, völlig unprätentiöse Rezitationskunst lebendig machte, führte ihn durch alle Teile der Bundesrepublik und über ihre Grenzen hinaus. Die großen Bühnen verpflichteten den markanten Charakterdarsteller; einen der wenigen, der die Traditionen der Bassermann, George, Krauß und Jannings auch nach dem Kriege fortsetzte; immer wieder zu Gastspielen. Das der durchweg von künstlerischen Ambitionen freie deutsche Nachkriegsfilm einem so geistvollen und ernsten Darsteller nicht die Aufgaben zu geben vermochte, die ihn befriedigten, liegt auf der Hand. Es ehrt Mathias Wieman, das er finanziell verlockende Angebote ausschlug und sich ganz auf die Rundfunk- Bühnen- und Rezitationstätigkeit zurückzog. erst in den letzten Jahren sah man ihn ab und an wieder auf der Leinwand. « Weiter heißt es im gleichen Artikel der Osnabrücker Zeitung (diese Passage ist auch wortwörtlich im Deutschen Bühnenjahrbuch 1959 nach zu lesen ): »Seiner Heimatstadt Osnabrück hat Mathias Wieman stets die Treue gehalten. In früheren Jahren weilte er häufig im Wiemanschen Haus an der Johannisstrasse zu Besuch. Auch nach dem Kriege kam er mehrfach zu Rezitationsabenden nach Osnabrück. Zuletzt hörten wir ihn bei einer Gedenkfeier zum Schillerjahr im Theater am Domhof. Man darf es begrüßen, das der Rat der Stadt Osnabrück mit der Verleihung der Möser-Medaille diesem bekannten Schauspieler und bedeutenden Sohn unserer Stadt nunmehr eine Ehrung zuteil werden lässt, die seiner würdig ist. « |
18.12.1957 |
Der Rundfunk zeichnete Ausschnitte aus dem Verleihungsakt auf und sendet sie an diesem Tage in den " Funkbildern aus Niedersachsen" |
über
Justus
Möser
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Justus Möser (1720-1794) Bedeutender Jurist, Staatsmann, Literat und Historiker
Der Leiter der Verwaltung des Fürst-Bistums Osnabrück äußerte sich in zahlreichen Schriften über Politik, Geschichte, Theater und Literatur. So leistete er, in der Zeit der Aufklärung, einen wichtigen Beitrag zur deutschen Geistesgeschichte.
Eines seiner seinen politischen Ideale war ein freier, in seinem Eigentum gesicherter und durch Selbstverwaltung am politischen Leben mitwirkender, Bauern- und Bürgerstand.
Als Publizist erhielt Justus Möser den Beinamen "Vater der Volkskunde", weil er unzählige Beiträge über Volkskunde und Brauchtum verfasst hatte. Herausragendes historisches Werk war 1768 die "Osnabrückische Geschichte". Literarisch bedeutend sind seine "Patriotischen Phantasien" (1774-78). Hierbei handelt es sich um eine Sammlung von Aufsätzen, die Möser in den von ihm 1756 gegründeten "Wöchentlichen Patriotischen Intelligenzblättern" veröffentlichte.
Sowohl Lessing, Herder und Goethe fanden lobende Worte für die Arbeiten des Publizisten, So bezeichnete ihn Goethe als den "Patriarchen von Osnabrück".
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1957/1959 |
In den Spielzeiten 1957/58 und 1958/59 gastiert er auch abermals mit Lesetourneen |
xx.xx.1958
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Mathias Wieman synchronisiert die Stimme von Spencer Tracy in der deutschen Fassung des amerikanischen Films "Der alte Mann und das Meer", der nach einer Kurzroman von Ernest Hemingway unter der Regie von John Struges gedreht wurde. Da der 86 Minuten lange Film über lange Strecken ein Ein-Personen-Stück ist, kann man hier die Stimme von Mathias Wieman recht ausgiebig hören. |
16.01.1958
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Gastspiel als Colonel Edwards, der Untersuchungsrichter in Henry Denker/ Ralph Berkeys "Zeitgrenze" im Konzerthaus Heidenheim unter der Regie von Leonard Steckel. Heidenheimer Zeitung vom 08.01.1958: » noch einfügen « |
27.02.1958
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als Colonel Edwards, der Untersuchungsrichter in Henry Denker/ Ralph Berkeys "Zeitgrenze" in der Berliner Komödie unter der Regie von Leonard Steckel. Major Cargill (Karl John) steht vor dem militärischen Untersuchungsrichter, weil er des Landesverrates angeklagt wird. Er ist im Koreakrieg - der Vorfall liegt vier Jahre zurück und wird in der Handlung mit zwei harten Szenen zurück geblendet - zu den Kommunisten übergewandert und ist im Gefangenenlager als Umschuler aufgetreten. Er hat es, so ergibt sich in der Verhandlung, getan, um eine Gruppe seiner Kameraden zu retten, die einen Denunzianten aus ihren Reihen gerichtet hatte. Hier geht es letztendlich um die Fragen - Verrat als Menschlichkeit? Gibt es das nach dem Ehrenkodex der Armee? Hat er als Soldat versagt und als Mensch bestanden? Wie soll das Gericht entscheiden? Der Zuschauer wird ohne die Entscheidung des Gerichtes zu erfahren entlassen. |
10.04.1958
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10 tägiges Gastspiel - als Colonel Edwards, der Untersuchungsrichter in Henry Denker/ Ralph Berkeys "Zeitgrenze" im Theater am Besenbinderhof unter der Regie von Leonard Steckel Im Hamburger Abendblatt vom 11.04.1958 ist zu lesen: » Das Autorenpaar hat seine Story großartig angelegt. Das Berliner Ensemble übersetzt sie nicht minder imponierend. Unpathetisch, genau, reportagenhaft nüchtern, eingefühlt rollt sie ab. Mathias Wieman ist der Untersucher, Philosoph, Psychologe mit einem Schuss Heiterkeit, einer, der schnell spürt, in welchem Dickicht von Verkettungen er geraten ist, und souverän den Knoten zu lösen versucht. Eine wunderbare Figur! « Das Hamburg Echo vom 11.04.58 meint, das der reformerische Zug des Stückes über den Ehrenkodex der US-Army mehr als beabsichtigt zugunsten allgemein menschlicher Werte in dieser Darstellung gegenüber früherer Aufführungen zurück tritt, weil nicht junge Männer, sondern reife, lebenserfahrene die entscheidenden Rollen spielen. |
02.05.1958 Freitag |
Lesung aus Werken von Joseph von Eichendorf im Johann-Sebastian-Bach-Saal in Düsseldorf
recherchieren |
02.09.1958
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als Colonel Edwards, der Untersuchungsrichter in Henry Denker/ Ralph Berkeys "Zeitgrenze" in der Freien Volksbühne Berlin unter der Regie von Leonard Steckel. |
??.10.1958 |
Aufzeichnung einer Gemeinschaftsproduktion des ORF/BR/WDR von Friedrich Hebbels "Gyges und sein Ring" im ORF - Regie und musikalische Gestaltung Wilhelm Semmelroth - Dauer 82 Minuten, 45 Sekunden - Die Sprecher und ihre Rollen: Mathias Wieman (Kandaules), Maria Becker (Rhodope), Will Quadflieg (Gyges), Hilde Mikulicz (Lesbia), Ingeborg Christiansen (Hero), Eduard Cossovel (Thoas), Otto Bolesch (Karna) Die Handlung: Kandaules, König der Lydier, ist mit der schönen Rhodope verheiratet, deren indische Herkunft ihr strenge Verhaltensregelungen auferlegt: nur Vater und Ehemann dürfen sie unverschleiert sehen. Kandaules verletzt dieses heilige Gesetz, weil er ein einziges Mal von einem Freund bestätigt haben möchte, das er nicht ein eitler Tor sei, "der sich selbst belügt, wenn er sich rühmt, das schönste Weib zu küssen". Ausstrahlung im WDR am 14.01.1959, im ORF am 14.05.1959 und im BR am 04.10.1959 |
08.11.1958 |
am Schauspielhaus in Zürich als Faust in Johann Wolfgang Goethes "Faust - der Tragödie zweiter Teil" unter der Regie von Leopold Lindtberg - Ernst Ginsberg spielt den Mephistopheles (13) |
14.01.1959 |
Ausstrahlung einer am ?? .10.1958 aufgezeichneten Gemeinschaftsproduktion des ORF/BR/WDR von Friedrich Hebbels "Gyges und sein Ring" im WDR - Regie und musikalische Gestaltung Wilhelm Semmelroth - Dauer 82 Minuten, 45 Sekunden - Mathias Wieman spricht den Kandaules |
27.01.1959 |
Ausstrahlung oder Aufzeichnung des Hörspiels von ....... "Das Bild des Menschen". Regie: x , Bearbeitung: x , Musik: x , Dauer 80 Minuten und 50 Sekunden - Mathias Wieman spricht den .......................
gleiches wie das von 1952 vom WDR - prüfen |
28.04.1959 |
Aufzeichnung verschiedener Lesungen beim WDR in Köln: Lesung von Auszügen aus dem Roman "Der Tod des Virgil" von Hermann Broch - Dauer 20 Minuten - Die Ausstrahlung erfolgte am 18.09.1959 Lesung der Erzählung "Die himmlischen Wohnungen" von Reinhold Schneider - Dauer 25 Minuten 02 Sekunden - Die Erzählung handelt von der weißen Rose als Todesbotschaft bei den Zisterziensern im Altenburger Dom zur Zeit Kaiser Lothars - Die Ausstrahlung erfolgte am 01.11.1959 Lesung von Auszügen aus dem Prosatext "Heimkehr nach Tipasa" von Albert Camus - Dauer 22 Minuten 08 Sekunden Die Ausstrahlung erfolgte am 08.11.1959 |
April.1959 ??????? |
Hilde Krahl schreibt: So hat eine TV-Zeitschrift regelmäßig den Star der Woche vom Publikum bewerten lassen. Die zugesprochenen Punkte wurden über das Jahr zusammengezählt, bis man schließlich den goldenen Bildschirm erringen konnte. So passierte es mir, das ich dank Ausstrahlung des Films "Herz der Welt" zum Star der Woche gekürt wurde, noch vor Heidi Kabel und Mireille Mathieu! Bei den Männern war Star der Woche Freddy Quinn vor Dieter Borsche und Mathias Wieman . (25) 30.03.1959 - DFF 1 01.05.1967 - ARD wann war das????? so spät kaum möglich??? 1959 wäre möglich?? recherchieren welche Zeitschrift - |
15.05.1959 |
Ausstrahlung einer am ?? .10.1958 aufgezeichneten Gemeinschaftsproduktion des ORF/BR/WDR von Friedrich Hebbels "Gyges und sein Ring" im ORF - Regie und musikalische Gestaltung Wilhelm Semmelroth - Dauer 82 Minuten, 45 Sekunden - Mathias Wieman spricht den Kandaules) |
30.05.1959 |
Aufzeichnung des Hörspiels "Der Hirt mit dem Karren" von Christopher Frey, Übersetzung: Robert Schnorr , unter der Regie von Friedhelm Ortmann, beim WDR - Dauer 67 Minuten und 40 Sekunden - Die Sprecher und ihre Rollen: Mathias Wieman ( der Erzähler ), Wolfgang Forester ( Cuthman ), Bertha Drews ( die Mutter ), Elfriede Rückert ( die Mutter ), Liselotte Quilling ( Nachbarn ), Harry Grüneke ( Nachbarn ), Harry Flatow ( Nachbarn ), Kaspar Brüninghaus ( Tawn ), Sigrun Höhler ( die Tochter ), Gerhard Becker ( der Schwiegersohn ), Rudolph Birkemeyer ( ein Bauer ), Johanna Bassermann ( Frau Fipps ), Wolfgang Reichmann ( Alfred, ihr Sohn ), Horst Rabenhorst ( Demiwulf, ihr Sohn ), ferner: Harald Meister, Günter Riebold , Wolf Schlamminger, und viele andere. Die Ausstrahlung erfolgte am 18.06.1959 über WDR I. |
18.06.1959 |
Ausstrahlung des am 30.05.1959 aufgezeichneten Hörspiels "Der Hirt mit dem Karren" von Christopher Frey, Übersetzung: Robert Schnorr , unter der Regie von Friedhelm Ortmann, - Dauer 67 Minuten und 40 Sekunden - über WDR I. Mathias Wieman ist der Erzähler |
13.08.1959 21.08.1959 31.08.1959 |
Mathias Wieman spielt einen Arzt in Hugo von Hofmannsthal "Der Turm" bei den Salzburger Festspielen in der Felsenreitschule unter der Regie von Ernst Lothar und dem Bühnenbild von Gustav Manker Darsteller und ihre Rollen: Ernst Ginsberg ( König Basilius ), Maximilian Schell (Sigismund), Mathias Wieman (Arzt), Hans Ernst Jäger (Empörer Oliver), Ullrich Haupt (Julian), Martha Wallner (Junge Zigeunerin), Rudolf Therkatz (Bruder Ignatius), Peter Broglé (Kinderkönig), Ludwig Linkmann (Anton), Peter Morgenstern (Junger Mönch), Erich Auer (Graf Adam ), Eduard Cossovel ( Beichtvater), Helmut Janatsch (Erster Höfling), Horst Fitzhum (Zweiter Höfling ), Karl Blühm (Erster Bannerherr), August Herbst (Zweiter Bannerherr), Kurt Sowinetz (Simon), Kurt Prade (Pförtner), Johannes Obonya (Schreiber Jeronim), Wolfgang Hebenstreith (Indrik), Mario Haindorff (Pankraz), Viktor Braun (Andreas), Hans Christian (Stallmeister), Ernst Meister (Stelzbeiniger), Richard Tomaselli (Reiter), Ingo Koblitz (Reiterbub), Adrienne Gessner (Bauernfrau) Die Geschichte: Der Turm steht in einem imaginären Polen des 17. Jahrhunderts und in ihm schmachtet Prinz Sigismund, den sein Vater, König Basilius, in Ketten legen lies, weil ein Orakel einst sagte, der Sohn werde durch Vatermord den Thron besteigen. Ein menschlich gesinnter Arzt, der Gouverneur des Turms und ein Volkstribun bemühen sich um die Befreiung Sigismund. Tatsächlich muss Basilius abdanken. Sigismund wird König - doch er verweigert sich allen die ihm aus politischen Gründen geholfen haben: er will den echten Frieden der Gewaltlosigkeit verwirklichen. Eine Mörderhand vereitelt jedoch sein hohes Ziel. Stuttgarter Zeitung vom 15.08.1959: » Die Generalprobe hatte wegen Sintflutartiger Regenfälle abgesagt werden müssen. Da die Straßen in Salzburg, wo eine Reihe von Schauspielern wohnte, gesperrt worden waren, wusste man nicht einmal, ob das Ensemble am Abend der Premiere versammelt werden könnte , von den Zuschauern zu schweigen, die sogar innerhalb der Stadt von verschiedenen Vierteln kaum passierbare Strassen überwinden mussten. Trotzdem kam die Aufführung zustande. Der Himmel hatte ein Einsehen. Gegen 19 Uhr fiel ein erster Sonnenstrahl auf die Kollegienkirche, und während die Gebirgswasser die Salzach hinunterrollten, blieben die Zuschauer in der Felsenreitschule trocken.. So füllten sich zwar nicht alle Plätze, aber bald nach zwanzig Uhr konnten die Scheinwerfer über dem Zuschauerraum abgeblendet werden, und die Bühne erhellte sich langsam. Ungestört rollte dann die Aufführung unter dem Nachthimmel über den Mönchsbergfelsen vorüber. Ernst Lothar, der die Inszenierung mit einem österreichischen und deutschen Schauspielern gemischten Ensemble einstudiert hatte, ließ die erste Fassung von Hofmannsthal schwierigem Spätwerk über die weiträumige, von Gustav Manker erbaute Bühne der Felsenreitschule ziehen: es ist die Fassung die mit dem Auftreten des Kinderkönigs endet. Maximilian Schell gab den Sigismund, Ernst Ginsberg den König Basilius, Mathias Wieman den Arzt, Ulrich Jaeger den Empörer Oliver, Ulrich Haupt den Julian. « Stuttgarter Zeitung vom 17.08.1959: »Mathias Wieman sprach die herrlichen Sätze, die dem Arzt in den Mund gelegt sind mit schönem Anstand. Bei ihm war am ehesten etwas von der Geistigkeit dieser Dichtung zu spüren.« Hans Weigel in der Frankfurter Abendpost vom 19.08.1959: »Als Lichtblicke innerhalb der falschen Prätentionen von Werk und Wiedergabe seine hervorgehoben: Mathias Wieman, Ernst Ginsberg, Martha Wallner, Rudolf Therkatz, Peter Broglé.« Manfred Vogel im Hamburger Echo vom 19.08.1959: »Die Weltansicht dieses Stückes ist von wunderbaren Visionen getragen - allein da sind Nebelwände zwischen Geschehen, Absicht und Inhalt: und der Regisseur Ernst Lothar, so liebevoll er sich des Wagnisses auch annahm, konnte durch die Verschmelzung der ersten mit der letzten Fassung nicht eben viel zur Klarheit beitragen. Maximilian Schell, Ernst Ginsberg und Rudolf Therkatz hielten sich gleichsam daran fest, das sie sich Carlos, Philipp und Großinquisitor zu Vorbildern nahmen. Ullrich Haupt, Ludwig Linkmann und Mathias Wieman konnten sich so wenig wie die drei Erstgenannten Hofmannsthal getreu entfalten.« Frankfurter Allgemeine vom 24.08.1959: »Ernst Ginsberg gibt mit herrischer Geste den unglücklichen Despoten Basilius, Mathias Wieman mit kluger Güte den humanen Arzt, Pole des Lauten und des Leisen, doch um beide ist sinnbildlich gesprochen, Spielraum, nicht nur koloriertes Aktionsfeld« Erik G. Wickenburg in "Die Welt" vom 25.08.1959: »Einzig Mathias Wieman fand den richtigen Sprechstil in der kleineren Rolle des Arztes, .....« Der Kritiker Walter Karsch schreibt zu am 13.08..1959 besuchten Aufführung: » Wieman als Arzt hingegen, der zuerst seiner Neigung verfällt, über das Publikum hinweg gleich mit dem Allerhöchsten im Himmel über der Felsenreitschule zu reden, sich aber bald auf uns Zuschauer besinnt, macht uns immer wieder zu Zuhörern. Die Subtilität, mit der er den schwierigen Text meistert, ihn gliedert, ihn vor uns ausbreitet, die Überredungskraft und Intensität, die schlackenlose Umsetzung des Wortes in Geste und Bewegung, das war ein einziges Labsal in einem Meer von Trübsal. Sonst aber konventionelles Theater mit konventionellen Massenszenen, konventionellen Kostümen, ohne geistige Konzeption. Und das bei Hofmannsthals gewaltigstem Drama. « |
28.08.1959 |
als Arzt in der Österreichischen Rundfunkausstrahlung von Hugo von Hofmannsthals Theaterstück "Der Turm" - Regie Ernst Lothar - Dauer 132 Minuten, 05 Sekunden - (Es handelt sich dabei um eine Aufzeichnung von den Salzburger Festspielen) - |
04.10.1959 |
Ausstrahlung einer am ?? .10.1958 aufgezeichneten Gemeinschaftsproduktion des ORF/BR/WDR von Friedrich Hebbels "Gyges und sein Ring" im BR - Regie und musikalische Gestaltung Wilhelm Semmelroth - Dauer 82 Minuten, 45 Sekunden - Mathias Wieman spricht den Kandaules) |
07.11.1959 |
als General Quixote in Jean Anouilhs "General Quixote" im Schauspielhaus Düsseldorf unter der Regie: Rudolf Steinboeck - Die Darsteller: Mathias Wieman (General), Judith Koren (Aglae, die Frau des Generals) , Evelyn Balser (ihre Tochter), Heide Mischnewski ( Marie-Christine) , Fritz Lemmermann (Toto), Ingeborg Weirich (Tante Bise), Otto Ströhlin (Baron Bèlazor), Hans Müller-Westernhagen (Doktor), Wolfgang Jarnach (Lebelluc), Peter Esser (der Pfarrer), Adolf Dell (Ledadu), Walter Schmiedinger (David Edward Mendigales), Willy Meyer-Fürst (der Milchmann), Sepp Steffl (sein Sohn) Frankfurter Abendpost vom 12.11.1959: » Mathias Wieman, den man zu letzt im Züricher Schauspielhaus in Lindtbergs Inszenierung von Faust II." gesehen hat, hat in der Titelrolle der neuen Anouilh Komödie "General Quixote - eine heitere Aufgabe gefunden und sich damit im Düsseldorfer Schauspielhaus in der Inszenierung von Rudolf Steinboeck einen lange gehegten Herzenswunsch erfüllt. Der funk- und schallplattenbekannte Erzähler Wieman hat nicht das naturgegeben ideale, rasch reagierende Naturell, mit dem dieser gallische Kinderschreck, der jüngste pensionierte General Frankreichs und vergebliche Verschwörer in Paris von Paul Meurisse oder in Berlin von Martin Held gespielt wurde. Aber Wieman hat einen lebendigen Spürsinn für das Ironische, und er hat sich dieses Profil auf eine ganz eigene Art in die Nähe geholt. Er hat sich vornehmlich von den letzten beiden Akten des Stückes inspirieren lassen. So spielt er nicht das Stakkato der Pointen, sondern einen Menschen, der sich aus begründetem, Anlass der Lächerlichkeit aussetzt und es bis zu einem gewissen Grade auch bewusst tut - einen älteren Herren, der über die idealistischen Vorstellungen seiner Knabenjahre nicht hinweggekommen ist, einen liebwerten Reaktionär, der gewissen Erkenntnissen offen ist, wenn er sich schon eine entscheidende Wandlung seines Wesens nicht erhoffen darf. Und obschon Wieman ein durchaus deutscher Typ ist, der erst gar nicht versucht, sich den Anschein gallischen Temperaments und geschärfter Beredsamkeit zu erspielen, ist er kein deutscher General; nichts fordert die Assoziationen zu bitterer Kritik heraus. Wieman spielt das Kind im Manne auf eine pfleglich amüsante, belustigende Art. Steinboecks hübsche Inszenierung in den reizvollen Bühnenbildern von Fritz Butz hat in Otto Ströhlin, Adolf Dell, Hans Müller Westernhagen, Peter Esser und Wolfgang Jarnach witzig pointierte Mitverschwörer; die Damen bleiben leider zu sehr blasse Hübschheit - Judith Koren in der schwierig zu differenzierenden Rolle der Aglaé, der Frau des Generals, und Evelyn Balser in der Rolle des Generals T öchterlein Sophie. Walter Schmidinger spielt in gewohnter Brillanz, sehr könnerisch effektbewusst, gelegentlich zu bewusst, den Vertreter der von Anouilh ironisch apostrophierten jungen Generation. « |
27.11.1959 |
Aufzeichnung von Jean Anouilhs "General Quixote" im Schauspielhaus Düsseldorf, unter der Regie: Rudolf Steinboeck, durch den WDR - Die Darsteller und Sprecher: Mathias Wieman (General), Judith Koren (Aglae, die Frau des Generals) , Evelyn Balser (ihre Tochter), Heide Mischnewski ( Marie-Christine) , Fritz Lemmermann (Toto), Ingeborg Weirich (Tante Bise), Otto Ströhlin (Baron Bèlazor), Hans Müller-Westernhagen (Doktor), Wolfgang Jarnach (Lebelluc), Peter Esser (der Pfarrer), Adolf Dell (Ledadu), Walter Schmiedinger (David Edward Mendigales), Willy Meyer-Fürst (der Milchmann), Sepp Steffl (sein Sohn) Die Aufzeichnung wurde am 13.01.1960 im WDR I ausgestrahlt |
31.12.1959 |
als General Quixote in Jean Anouilhs "General Quixote" im Stadttheater Duisburg unter der Regie: Rudolf Steinboeck ???? - Die Darsteller: Mathias Wieman (General), Judith Koren (Aglae, die Frau des Generals) , Evelyn Balser (ihre Tochter), Heide Mischnewski ( Marie-Christine) , Fritz Lemmermann (Toto), Ingeborg Weirich (Tante Bise), Otto Ströhlin (Baron Bèlazor), Hans Müller-Westernhagen (Doktor), Wolfgang Jarnach (Lebelluc), Peter Esser (der Pfarrer), Adolf Dell (Ledadu), Walter Schmiedinger (David Edward Mendigales), Willy Meyer-Fürst (der Milchmann), Sepp Steffl (sein Sohn) prüfen ob gleiche Besetzung Duisburger Generalanzeiger vom 29.12.1959: »Mathias Wieman (57) erfolgreicher Bühnendarsteller und Filmschauspieler, wird sich in der Silvesteraufführung im Duisburger Stadttheater von seinen Freunden als "General Quixotte" verabschieden. In den im Januar angesetzten Aufführungen dieser Komödie von Anouilh wir Hans Nielsen die Rolle des Titelhelden übernehmen. « |
??.??.1960 |
Rezitationsabend in Linz laut Österreichisches Theatermuseum |
13.01.1960 |
Ausstrahlung einer Aufzeichnung von Jean Anouilhs "General Quixote" im Schauspielhaus Düsseldorf, unter der Regie: Rudolf Steinboeck, vom 27.11.1959 - im WDR I Mathias Wieman spielte und spricht den General |
20.01.1960 |
Gastspiel der Berliner Schaubühne als General Quixote in Jean Anouilhs "General Quixote" in der Festhalle Landau unter der Regie von Harry Meyen Die Darsteller: Mathias Wieman (General), Ingeborg Körner, Heidelinde Weis, Alexander Engel, Walter Schmiedinger Pfälzer Tageblatt, Landau vom 20.01.1960: » noch einfügen « |
04.02.1960 |
Gastspiel der Berliner Schaubühne als General Quixote in Jean Anouilhs "General Quixote" in der Stadthalle Aalen unter der Regie von Harry Meyen Die Darsteller: Mathias Wieman (General), Ingeborg Körner, Heidelinde Weis, Alexander Engel, Walter Schmiedinger Schwäbische Post, Aalen vom 29.01.1960: » noch einfügen « |
28.02.1960 |
Gastspiel der Berliner Schaubühne als General Quixote in Jean Anouilhs "General Quixote" im Zimmertheater Hamm unter der Regie: Harry Meyen Die Darsteller: Mathias Wieman (General), Ingeborg Körner, Heidelinde Weis, Alexander Engel, Walter Schmiedinger Die Glocke, Oelde vom 01.03.1960: » noch einfügen « |
01.03.1960 |
Als
Heinz Hilpert der Freund seiner Jugend, siebzig wurde, zitierte er ihm
Meister Eckharts Wort: Die Einzigkeit des Menschen ist seine
Ewigkeit."
hier weiteres ergänzen????? |
06 .03.1960 |
Gastspiel der Berliner Schaubühne als General Quixote in Jean Anouilhs "General Quixote" i n der Weserbergland-Festhalle in Hameln unter der Regie: Harry Meyen |
01 .04.1960 |
Gastspiel der Berliner Schaubühne als General Quixote in Jean Anouilhs "General Quixote" im Volkshaus Ansbach unter der Regie: Harry Meyen |
03.04.1960 |
einmaliges Gastspiel der Berliner Schaubühne als General Quixote in Jean Anouilhs "General Quixote" im Salzburger Landestheater unter der Regie: Harry Meyen Die Darsteller: Mathias Wieman (General), Ingeborg Körner, Heidelinde Weis, Alexander Engel, Walter Schmiedinger Volkszeitung vom 5.04.1960: »..... errang Mathias Wieman mit seinem Ensemble im Landestheater Salzburg einen durchschlagenden Erfolg.« Wolfgang Schneditz in die Presse, Wien 8.04.1960: » Man hat Wieman während der letzten Jahre auf großen deutschen Bühnen, auch in der Schweiz, hauptsächlich als Goetheschen Faust gefeiert. Das er auch eine französische Komödienrolle mit höchster Brillanz zu spielen versteht, hätte man kaum angenommen. Sein General in Anouilhs Komödie „General Quijote oder der verliebte Reaktionär" ist ihm zu einem Kabinettstück feinster Schauspielkunst geraten. Wieman versenkt sich in seine Rolle, er verwandelt sich in ihr, und dann ist's, als habe er eine so schwierige Aufgabe wie diesen General aus sich selbst geschaffen, ohne Dichter und dabei höchst dichterisch. Er spielt diese Rolle im Ensemble der Berliner Schaubühne, in einer gediegenen und vorsichtigen Inszenierung von Harry Meyen. In der schönen und feinen Ingeborg Körner die seine Frau spielt, und in Marion Heyn, die hier seine revolutionäre Tochter Marie-Christine ist, hat er entsprechende Partnerinnen gefunden. Unvergesslich in diesem exquisiten Ensemble werden auch der Pfarrer Alexander Engels und der Ledadu Hans Hardts bleiben; Horst Keitels exquisiter Mendigales hätte mehr einer surrealen Allüre in der Auffassung seiner Rolle folgen sollen. Man feierte alle Darsteller, vor allem aber Wieman. « |
05 .04.1960 |
Zweitägiges Gastspiel der Berliner Schaubühne als General Quixote in Jean Anouilhs "General Quixote" im Stadttheater Klagenfurt unter der Regie: Harry Meyen |
22.06.1960 |
Faust Lesung bei einem Literarischen Abend im Festsaal der Handelskammer in Linz W.F. in den oberösterreichischen Nachrichten vom 23.06.1960 schreibt dazu: »Einen Band Goethe in der Hand « noch ergänzen |
18.08.1960 |
Die Illustrierte Kronenzeitung berichtet, das der Burgtheaterdirektor Häusermann in regen Verhandlungen mit Mathias Wieman steht und ihm einen mehrjährigen Vertrag für das Burgtheater angeboten hat. Dieser Vertrag kam dann aber doch nicht zustande. Warum nicht ???? - lehnte Wieman ab ???? |
04.10.1960 |
Aufzeichnung einer Lesung der Rede Albert Camus gehalten anlässlich seiner Ent gegennahme des Nobelpreises für Literatur 1957 , in der Albert Camus seine Kunstauffassung sowie die Aufgabe des Schriftstellers allgemein darlegt. Er kann ohne seine Kunst nicht leben, stellt sie aber nicht über alles übrige im Leben. Kunst kann kein einsiedlerisches Vergnü gen sein, sondern soll die größtmögliche Zahl von Menschen anrühren, indem sie ihnen ein beispielhaftes Bild der gemeinsamen Leiden und Freuden vorhalte. Sie kann sich heute nicht in den Dienst derer stellen, die Geschichte machen, sie steht vielmehr im Dienst derer, die sie erleiden. Seine Generation ist daran gegangen, eine Lebenskunst für Katastrophen zu schmieden, um gegen das instinktive Todesverlangen anzukämpfen, das in unserer Geschichte am Werke ist. "Jede Generation sieht zwei fellos ihre Aufgabe darin, die Welt neu zu erbauen. Meine Generation jedoch weiß, das sie sie nicht neu erbauen wird. Aber vielleicht fällt ihr eine noch größere Aufgabe zu, den Zerfall der Welt zu verhindern." Eine Auffassung in dem sich der Mensch und Künstler Mathias Wieman in seinem Schaffen sicherlich auch identifiziert hat. Die Verlesung des Textes wurde am 12.04.1963 vom WDR ausgestrahlt |
10.10.1960 |
Aufzeichnung der Komödie von T.S. Eliot "Der Privatsekretär" als Hörspiel - Regie und Bearbeitung: Ludwig Cremer - Dauer 96 Minuten und 25 Sekunden Die Sprecher: Mathias Wieman (Sir Claude Mulhammer), Elisabeth Flickenschildt (Lady Elisabeth Mulhammer), Hermann Schomberg (Eggerson), Klaus-Jürgen Wussow (Colby Simkins), Wolfgang Wahl ( E. Kaghan ), Ida Krottendorf (Lucasta Angel), Else Knott (Mrs. Gizzard) Das Hörspiel wird vom BR am 29.11.1960 und vom WDR am 30.11.1960 ausgestrahlt. |
29.11.1960 |
Ausstrahlung der am 10.10.1960 aufgezeichneten Komödie von T.S. Eliot "Der Privatsekretär" als Hörspiel - Regie und Bearbeitung: Ludwig Cremer - Dauer 96 Minuten und 25 Sekunden - im BR Mathias Wieman spricht die Rolle des Sir Claude Mulhammer |
30.11.1960 |
Ausstrahlung der am 10.10.1960 aufgezeichneten Komödie von T.S. Eliot "Der Privatsekretär" als Hörspiel - Regie und Bearbeitung: Ludwig Cremer - Dauer 96 Minuten und 25 Sekunden - im WDR Mathias Wieman spricht die Rolle des Sir Claude Mulhammer |
00.00.1961 |
Deutschlandtournee als General Quixote in Jean Anouilhs "General Quixote", die Wieman viel Freude bereitete (4) (Bühnen-Jahrbuch): »Er zeigte sich in dieser Rolle als Charakterspieler, der viele Register der Tragik, Komik und vor allem der Tragikkomik meisterhaft beherrscht« |
11.04.1961 |
Otto Burmeister (der Leiter der Ruhrfestspiele) und der Regisseur Heinrich Koch heißen die Akteure der Eigeninszenierung "Wallenstein" in Recklinghausen willkommen. Die Probenbühne wurde in der Turnhalle des Gymnasiums Petrinum errichtet. Sieben Wochen Vorbereitung bei täglich 2 Proben stehen den Künstlern bevor, bis sich der Vorhang im Städtischen Saalbau für die Premiere auftun wird. Recklinghauser Zeitung vom 12.05.1961: »Die Wallenstein Trilogie wird bekanntlich in einer Vorstellung gezeigt. Das ist ein Wagnis und erfordert deshalb eine gründliche Einstudierung und ein Höchstmaß an Konzentration der Schauspieler. Das diese sich mit einer langen, intensiven Probzeit einverstanden erklärten, beweist ihre Hingabe an das Werk.« ....... »Mathias Wieman (Octavio Piccolomini) freute sich, nach langer Pause wieder in Recklinghausen spielen zu dürfen.«
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30.05.1961 |
Um 16.00 Uhr findet die öffentliche Generalprobe für die Ruhrfestspielinszenierung des "Wallensteins" statt. Die Presse war eingeladen worden um Szene und Akteure im Bild festzuhalten. » Das Fernsehen drehte in den Vormittagsstunden einige Szenen mit. Vor allem die Kapuzinerrede von Carl Kuhlmann machte auf die Fernsehleute einen solchen Eindruck, das sie sie von Anfang bis Ende filmten. Sie soll am Freitag (2.6.) im Zweiten Programm ausgestrahlt werden «: ,berichtete die Recklinghauser Zeitung vom 30.05.1961. |
31.05.1961 bis 30.07.1961
geplant am:
01 .06. 02 .06. 03 .06. 04 .06. 07 .06. 09 .06. 10 .06. 11 .06. 16 .06. 17 .06. 18 .06. 23 .06. 25 .06. 30 .06.
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Bei den 15. Ruhrfestspielen in Recklinghausen spielt er den Grafen Octavio Piccolomini in einer Inszenierung von Friedrich Schillers "Wallenstein" unter der Regie von Heinrich Koch im Städtischen Saalbau. Bühnenbild und Kostüme Franz Mertz. Darsteller: Bernhard Minetti (Wallenstein), Mathias Wieman (der alte Piccolomini), Martin Benrath (Max Piccolomini), Lola Müthel (Gräfin Terzky), Hans Caninenberg (von Questenberg), Ulrich Haupt (Wrangel), Gerhard Geisler (Illo), Jochen Brockmann (Buttler), Sigfrit Steiner (Graf Terzky), Renate Schroeter (Thekla), Ingeborg Egholm (Herzogin von Friedland), Fritz Brünske, Vesa Hochmann (Isolani), und viele mehr. Das Stück wurde als einzige Eigeninszenierung während der Festspiele für eine dreißigmalige ???? Aufführung vorgesehen. Einige Tage nach Begin der Ruhrfestspiele musste der Festspielleiter Otto Burrmeister vor die Kameras des Kölner Regionalprogramms treten und die Theaterfreunde an Rhein und Ruhr bitten von weiteren Anrufen bei der Kartenstellen abzusehen. Die Inszenierung war bereits dreimal überzeichnet, nur jeder dritte Interessent konnte deswegen eine Eintrittkarte erhalten. Um den massiven Ansturm überhaupt einigermaßen gerecht zu werden, wurden die Ruhrfestspiele erstmals verlängert, sodass die Aufführung sechsunddreißigmal gegeben werden konnte. Schillers Wallenstein Trilogie (Wallensteins Lager - Die Piccolomini - Wallensteins Tod ) wurde vom Regisseur für eine fast fünfstündige Vorstellungsdauer eingerichtet. Wegen der Länge der Aufführung beginnt die Vorstellung bereits um 17.00 Uhr. Nach dem Prolog, "Wallensteins Lager" und "Die Piccolomini" waren 45 Minuten Pause angesetzt. Ein viertelstündiger Schlussapplaus bei der ersten frei verkauften Vorstellung, bestätigt eindeutig die Publikumswirkung. Aus Kochs Sicht ist Wallenstein vor allem der skrupellose Techniker der Macht, der eiskalte Diktator aus Eigennutz, der über Leichen gehend zur Krone für sich selber strebt. Octavio Piccolomini wird, durch Kochs angelegter Inszenierung, vom treulosen Intriganten zum Hüter der Legitimität, zum Anwalt menschlicher Ordnung aufgewertet. Die Aufführung wird darum mit Schillers Prolog zur Uraufführung von Wallensteins Lager (Weimar 1798) als Leitmotiv eröffnet. Für den ersten Teil der Trilogie (Wallensteins Lager) wird nur ein knapper Szenenausschnitt, wegen des begrenzten Bühnenplatzes, symbolisch in einem Zelt stattfindend, verwendet. Der Regisseur zielt damit konsequent und thematisch gradlinig auf den Usurpator: "Sein Lager nur erklärt sein Verbrechen". In den nachfolgenden beiden Hauptteilen lässt Koch seine politische Interpretation erkennen: Schillers Dichtung wird mit jüngstem politischen Geschehen in Zusammenhang gebracht. Bernhard Minetti schreibt ihn seinem Buch "Erinnerungen eines Schauspielers": »Koch wollte oder konnte meiner Vorstellung (vom Wallenstein) nicht folgen. Vielleicht hat Koch sich auch zu sehr zu Mathias Wieman hingeneigt, der den Octavio Piccolomini spielte. Meine Umwelt (Illo, Terzky) war so schwächlich auf mich bezogen, das ich wirklich isoliert war. Um so leichter konnte man Wiemans Octavio, dessen menschliches Fluidum großartig war, erliegen. Die kaiserliche Seite bekam schließlich so ein Übergewicht, auch durch den großartigen Butler, Walter Richter, das ich nach der ersten Spielzeit sagte, das Stück hätte heißen müssen Vivat Ferdinandus. So kam es heraus, Wallenstein erschien wie eine Art Verbrecher.« (41 - Seite 181/182) Johannes Jacobi in Der Tagesspiegel vom 6.6.1961: »Ein Publikumsklischee für Schauspieler wurde bei der Besetzung der beiden Hauptrollen ausgenutzt: Der "böse" Bernhard Minetti ist Wallenstein, der ewige "Edling" Mathias Wieman spielt den alten Piccolomini. Solche Typisierung simplifiziert das Drama. Wieman bleibt trocken, glanzlos, Minetti unter dem Niveau der Rolle.« Otto Königsberger in der VNZ vom 1.6.1961: »Und über allen der Butler von Jochen Brockmann, ............. Seine große Szene wird er freilich erst im "Tod" haben, wenn ihn der Octavio von Mathias Wieman wenden, aus ihm das Handwerkzeug seiner Pläne schmieden wird. Geist gegen Masse setzend. Das heißt, das diese beiden ihre große Szene haben werden, die mir eine der besten dieser Inszenierung schien. Wir kennen Wiemans Schiller Gestalten aus der Geschichte der Spiele, nicht eine war eine Schablone, jeder neuer Beitrag zu neuem Schiller-Verständnis. Dazu zählt auch sein Octavio. Zug um Zug bereitet Wieman in seiner Gestalt den Untergang, gleichsam den "Ersatz" des Helden Wallenstein vor, macht ihn fragwürdig, wägt genau, sein Pathos, wenn er vom Reiche, vom Kaiser spricht - wir wissen es bald und wissen es genau am Ende, das er nicht daran glaubt. Spärlich gewährt er sich die Vaterliebe, eine rasche, jähe Umarmung, auf seine Art spielt er die Tragödie der Mächtigen, die Lieblosigkeit, die Einsamkeit voraus. Seine Schlussgeste heißt nicht Sieg, sondern Zweifel an diesem Spiel, das ja nicht zu Ende ist, nie zu Ende gehen wird auf dieser Erde. Wie einst in seinem Posa spielt Wieman dabei insgeheim die Rolle des Dichters, des Kommentators mit, die Figur ist jedem Verdacht des "Bösewichts" oder des "Verräters" entrückt. Solche Auffassung ist Idealfall dessen, was wir heute "episches", heraufrufendes, nicht betörendes, sondern erhellendes Theater nennen. Alle Partner führen uns auf den Wallenstein zu, indem sie ihn aufzulösen scheinen.«
Eventuell noch aus dem gleichen Artikel den Wallenstein/Minetti Teil hinzufügen - wegen der Dichte und dem Zusammenhalt der Figuren.
»Ineinanderspiel der Zeiten, der eigenen Zeit als Spiegel vorgespielt und nicht einmal, das sei doch Heinrich Koch gedankt und war wohl auch der Sinn des starken Beifalls, als "garstiges" politisches Lied, simpel und flach bezogen. Friedrich Schiller ist auch zu groß, zu klug, zu gut dazu.« Der Kritiker Walter Karsch schreibt zu am 2. und 3. 7.1961 besuchten Aufführungen: » Heinrich Koch hat in Recklinghausen die drei Teile dramaturgisch sehr geschickt eingerichtet. Doch obwohl der Besucher sich diesen Schiller zweimal angesehen hat, ist er aus der Inszenierungsidee noch nicht klug geworden. Minetti als Wallenstein und Wieman als Octavio - das versprach etwas, hielt, es aber nicht. Minetti spielt kräftig, konturiert und sehr intellektuell den Mann, den zwar brennender Ehrgeiz nach der Krone grei fen lässt, den aber im tiefsten Innern das Verlangen regiert, dem Reich den Frieden wiederzugeben. Wieman hätte hier als Gegen spieler, so wie Minetti das vor vielen Jahren in der verunglückten Lietzau-Inszenierung im Schiller-Theater getan hat, die Staatsräson, vertreten müssen, eiskalt und rücksichtslos. Wieman ist ein guter Hausvater der die Kinder zur Ordnung ruft, der hilflos zusieht; wie Max (Martin Benrath, am zweiten Abend ein hervorragender Sprecher und Gestalter) zwischen den Mühlsteinen der Politik zerrieben wird. Wenn er Isolani (ganz schrecklich Vasa Hochmann) am Portepee fasst und Buttler auf seine Seite zieht, bekommt das peinliche Züge der Gemütlichkeit. Und gar bei jener Szene, in der Buttler (der schwere Jochen Brockmann) die beiden Mörder Deveroux und Mac Donald dingt, fühlt man sich plötzlich in ein Shakespearesches Rüpelspiel versetzt; nichts von Dämonie, von menschlicher Gemeinheit, von kreatürlicher Angst und Niedrigkeit. Kochs erster Griff nach dem „Wallenstein" war nur ein halber; er wird es sicher noch mehrmals versuchen, und dazu sei ihm mehr Glück gewünscht. «
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26.09.1961 27.09.1961 |
Der Westdeutsche Rundfunk zeichnete die Inszenierung der "Wallenstein" Aufführung bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen auf und strahlt dies an zwei Abenden über die Mittelwelle aus. |
02.09.1961 |
als General Quixote in Jean Anouilhs "General Quixote" im Thalia-Theater Hamburg unter der Regie von Dieter Reible I n weiteren Rollen: Eleonore Schroth, Karin Schötz, Florian Kühne, Koschka Hetzer, Liselotte Willführ, Walter Klam, Manfred Steffen, Gert Niemitz, Hans Paetsch, Karl-Heinz Gerdesmann, Peter Maertens, Karl-Heinz Pospiech, Wolfgang Bartel Mathias Wieman schreibt im Programmheft des Thalia-Theaters Heft 1 1961/1962: Warum ich dieses Stück spiele? Weil ich an dem närrischen General einen Narren gefressen habe, und an seinem Dichter auch. .............................. ............................. hier später weiteren Text einfügen
Hildegard Budach im Hamburger Echo vom 30.09.1961: »Der stärkste Aktivposten der Hamburger Erstaufführung ist Mathias Wieman, der den General Quixote so ernst nimmt, das er in all seiner Lächerlichkeit überzeugt. Er hat in Hans Paesch, Gert Nemitz, Walter Klam und Manfred Steffen vortreffliche Partner. ....... Der sehr kräftige Premierenapplaus galt im doppelten Sinne dem "General Quixote", der Rolle und Wieman.« Walter M. Herrmann im Hamburger Abendblatt vom 1.10.1961: »Die Rolle des Generals ist nicht herkömmlich besetzt. Nicht mit einem Komödianten, sondern mit einem Charakterdarsteller von Geblüt. Es ist Mathias Wieman. Er muss gegen die Schwere seiner Natur anspielen, macht das souverän, aber sozusagen mit schleppendem Degen, gelegentlich eine Spur outriert, aber selbst dann noch bewundernswert.« Willy Haas in "Die Welt" vom 2.10.1961: »Der Hauptdarsteller ist Mathias Wieman - der Trick, sein eigenes früheres theatralisches Pathos zu ironisieren, den die große verstorbene Adele Sandrock zur Virtuosität entwickelt hatte, wirkt auch hier einstweilen - ob er aber das Publikum auf die Dauer festhalten wird?. ... Ziemlich freundlicher Beifall am Schluss der Vorstellung.« Der Tagesspiegel vom 8.11.1961: »Bei Willy Maertens im Thalia-Theater spielte Mathias Wieman Anouilhs General Quixote oder der verliebte Reaktionär als Eingesperrten, als Gefangener seiner geistigen und seelischen Verworrenheit. Wieman ist ganz anders als Martin Held, der den Reaktionär scharf, spitzzüngig, hart und couragiert nahm; Wieman nimmt ihn väterlich, liebenswert, fern von jeder Grobheit, fast weich. Um Wieman herum dirigiert Dieter Reible ein gut abgestimmtes Ensemble von großstädtischem Niveau.« Eberhardt von Wiese im Hamburger Abendblatt vom 22.06.1962 rückblickend: ».... , den Träumer von vergangenem Ruhm, den Kämpfer gegen die Windmühlenflügel "der über ihn hinwegbrausenden Zeit". Eine tragikomische Figur.« NF im Linzer Volksblatt vom 23.06.1962 rückblickend : » Er zeigte sich In dieser Rolle als Charakterspieler, der viele Register der Tragik, Komik und vor allem der Tragikomik meisterhaft zieht .« |
02.11.1961 |
Uraufführung des TV-Films "Der entscheidende Augenblick" - im ersten Programm -, der unter der Regie von Imo Moszkowicz entstand. Er berichtet von der dramatischen Blindlandung eines Passagierflugzeuges. die nur ein einziger Mensch überlebt. |
1962 |
für die Deutsche Grammophon Gesellschaft (Literarisches Archiv) als Gavin Stevens in William Faulkners "Requiem für eine Nonne" unter der Regie von Leopold Lindtberg. Die Rolle der Temple Stevens spielt Heidemarie Hatheyer, Peter Lühr als Gowan Stevens, Gisela Mattishent als Nancy Manigoe. (13) |
1962-1968 |
1962/63 bis 1967/68 am Zürcher Schauspielhaus |
1962 |
prüfen ob Wallenstein auch 1962 auf den Ruhrfestspielen lief |
19.06.1962 bis 11.07.1962
geplant am: 19.06. 20 .06. 28.06. 29.06. 30.06. 02.07. 04.07. 05.07. 06.07. 07.07. 08.07. 09.07. 10.07. 11.07. |
Wiederaufnahme der Wallenstein Produktion 1961 - wiederum unter der Regie von Heinrich Koch Darsteller: Bernhard Minetti (Wallenstein), Mathias Wieman (der alte Piccolomini), Martin Benrath (Max Piccolomini), Ulrich Haupt (Wrangel), Gerhard Geisler (Illo), Sigfrit Steiner (Graf Terzky), Ingeborg Egholm (Herzogin von Friedland), Fritz Brünske, Vesa Hochmann (Isolani), und viele mehr. Umbesetzungen: Hanns Ernst Jäger (Buttler), Karl Maria Schley (Questenberg), Anneli Granget (Thekla), Gisela Holzinger (Gräfin Terzky) Der Kritiker Walter Karsch schreibt zur am 2. 7.1962 besuchten Aufführung: » Heinrich Kochs Inszenierung des „Wallenstein" ist viel besser geworden, dichter, fast fugenlos. Was nicht nur an einigen Umb esetzungen liegt. Bernhard Minetti steht als Wallenstein, den zwar brennender Ehrgeiz nach der Krone greifen lässt, den aber im Innern das Verlangen lenkt, dem Reich den Frieden wieder zugeben, nicht mehr so beziehungslos im Raum. Seine Mitspieler agieren in dialektischer Spannung zu ihm. Und als Octavio ist Mathias Wieman, der im vorigen Jahr wie ein guter Haus vater seine Kinder zur Ordnung gerufen hatte, viel mehr Gegen spieler Wallensteins, Vertreter der Staatsräson, der Verrat an seinem Freunde übt, um der Einheit des Reiches, der Ordnungen willen, auch wenn diese nur „enggefügt" sind. Das kommt auch dem Max des Martin Benrath zugute, der nun wirklich zwischen zwei Mühlsteinen zerrieben wird. Auch das Hanns Ernst Jäger den Buttler als einen stur-stumpfen, in seiner Ehre gekränkten Haudegen spielt, ist ein Plus; vor allem für jene Szene, in der er die beiden Mörder Wallensteins dingt. Sie ist nicht mehr ein Rüpelspiel von Shakespeare, sie hat jetzt Dämonie, demonstriert menschliche Gemeinheit, kreatürliche Angst und Niedrigkeit. Genau wie jener Auftritt, in dem Octavio erst Isolani und dann Buttler auf seine Seite zieht, jede peinliche Gemütlichkeit ver loren hat und statt dessen, trotz Vasa Hochmann, einen Zug menschlicher Tragik bekommt. Auch Anneli Granget bereichert die Inszenierung, indem sie ihre Thekla fern vom Sentimentalen, schon von Anfang, an in leich ter Beschattung durch die Ahnung kommenden Unheils hält. Als Gräfin Terzky spielt Gisela Holzinger die Machtbesessenheit mit kühler Bestimmtheit, aber immer spürt man die unaufhebbare menschliche Verbundenheit mit Wallenstein. Von der Leiche Wallensteins kommend, gibt sie im Angesicht Octavios der Ent schlossenheit zum Tode eine aus dem Geist geborene, ganz un th eatralische Würde. « |
23.06.1962 |
Mathias Wieman wurde sechzig Eberhardt von Wiese im Hamburger Abendblatt vom 22.06.1962 zu Wiemans 60ten Geburtstag: ».... Irgendwie ist das charakteristisch für ihn. Er ist ein Künstler, der sich stets gern isolierte vom lauten Star-Betrieb, der sich einkapselte in seine eigenste Welt, die heute mehr denn je von Goethe und Hölderlin erfüllt ist. Und immer ein Künstler, der trotz seiner stillen Art in die Breite zu wirken verstand. Mehr als es sie "Lauten" vermögen. Vor allem ist es von Beginn an diese warme, modulationsfähige Stimme gewesen, mit der Wieman zu den Herzen vordringt. eine Stimme, die so ganz eins ist mit seiner etwas zögernden, dann wieder fast aggressiv beschwörenden Art, die Menschen anzusprechen. Wieman ist Westfale aus Osnabrück, denn er entstammt einer münsterländischen Familie. Und aus jener Landschaft kommen viele der in sich "Verschlossenen", Grübelnden und Hartschädeligen, die nicht in der Masse des Kunstbetriebes versickern, die ihre eigenen Wesen zu bewahren verstehen.« ........ »Man zögerte oft, Wieman Filmaufgaben zu geben - weil er nicht hineinpasste in das Klischee. Weil man - Tragik des deutschen Films - dem Klischee mehr traute als der eigenwilligen künstlerischen Persönlichkeit. Wieman hat sich seit dem Kriege immer mehr der Rezitation verschrieben. Er ist nun einmal der Magier der Sprache, der Sprachbeherrschung. Der Kontakt mit dem Publikum ist für ihn vom Podium aus genau so schnell geschlossen wie von der Bühne. Über das Medium Funk und Schallplatte aber ist die Gemeinde der Wieman-Freunde weit über jeden Theatermaßstab hinausgewachsen. Ein Künstler, der die Routine hasst - und ein Leben lang seiner künstlerischen Überzeugung treu geblieben ist.« Stuttgarter Zeitung vom 22.06.62: » Es ist bezeichnend für den ernsten, stillen und grüblerischen Schauspieler, das man ihn, der in einer langen Reihe von deutschen Filmen unvergessliche Leistungen gezeigt, Hauptrollen gespielt und einen klangvollen Namen erobert hat, das man ihn nie und nirgends bei den lauten Glanz und Gloria Veranstaltungen dieser Industrie findet. Aber es ist auch bezeichnend für diese Industrie, das sie für einen so profilierten Darsteller seit langem keine passenden Rollen findet. Wieman, der in Filmen .... mit seiner starken schauspielerischen Kraft gewirkt hat, ist nicht an diese eine künstlerische Betätigung gebunden. ........... Wer je in das suggestive Kraftfeld dieser männlich modulierenden Stimme geraten ist, weiß wie viel denkerische Disziplin, wie viel künstlerische Präzision, wie viel Kultur und - wie viel wahre Leidenschaft zur Sprache und zur Dichtung dahinterstecken. Mathias Wieman ist einer der wenigen Schauspieler, die ihren Kunstverstand und ihr Künstlertum als Aufgabe und Verpflichtung betrachten und nicht in erster Linie als Selbstverwirklichung mit lukrativen finanziellen Möglichkeiten. ....... Er leistet es sich, nur Rollen anzunehmen, die seinem Niveau entsprechen und die ihn menschlich und künstlerisch wirklich interessieren. Hier ist also noch einer, dem die Kunst Lebensinhalt ist und der sein Leben durch die Kunst geformt hat. Eine erstaunliche und beglückende Erscheinung in unser heutigen Welt. Wir sollten uns zu diesem Geburtstagskind gratulieren, denn Mathias Wieman braucht unsere Glückwünsche kaum. « NF im Linzer Volksblatt vom 23.06.1962: » Frei von Theaterhaftem hält sich der Schauspieler Mathias Wieman, der am 2. Juni 60 Jahre alt wird. Er liebt die Stille, meidet Hast. Ihm geht es um Wesentliches, um innere Werte. Er weiß sie zu mehren, indem er sich bescheidet. « gob in Die Presse Wien vom 23.06.62: » Am 23. Juni begeht Mathias Wieman seinen 60. Geburtstag. Mit Absicht wird hier nicht das Wort „feiert" verwendet. Denn nichts ist Wieman mehr zuwider als im Mittelpunkt zu stehen, gefeiert zu werden, ein Star zu sein, Wieman gehört zu der Gattung der denkenden Schauspieler, doch er verwirklicht sein Hauptanliegen; Beseelung, Durchdringung und Vertiefung des Dichterwortes, nicht mit den Mitteln kühler Analyse, sondern kraft seines starken Herzens. ......... Doch Bühne und auch der Film konnten "diesem Großen, der kein Versteller ist, auf die Dauer nicht genügen. Er wandte sich einer Kunst zu, die aller Äußerlichkeit enträt: der Vortragskunst. Sie wurde ihm zum Mittel, ganz den Dichter hervortreten zu lassen. Als unnachahmlicher Interpret der Lyrik Hölderlins haben ihn die Wiener, vor gut einem Jahr im Auditorium Maximum, zuletzt gehört, durch das Medium der Schallplatte ist Wiemans Vortragskunst für alle Zeit festgehalten. Die Welt, die nun einmal nicht ohne Stempel und Etiketten auskommt, verlieh ihm den Titel „beseeltester Sprecher des deutschen Sprachraums". « |
11.10.1962 |
am Schauspielhaus in Zürich als William Rutlege, der Rechtsanwalt in Thomas Wolfes "Willkommen in Altamont" unter der Regie von Leopold Lindtberg, als deutschsprachige Erstaufführung. - |
Okt. 1962 bis Dez. 1962 |
Dreharbeiten zum Schweizer Films "Der Sittlichkeitsverbrecher", der unter der Regie von Franz Schnyder entstand. Die Innenaufnahmen finden in der "Gesellenhaus" in Wolfbach, Zürich , die Außenaufnahmen in Zürich ( Stüssi-Hofstadt, Bezirksgericht, Stadtpolizei) und in Sankt-Gallen, Regensdorf, Etschwil und Luzern, statt. Mathias Wieman spielt hier die Rolle des Richters. weitere Darsteller: ........................... Die Handlung: ................................ zu den Filmeigenarten:
Daten ergänzen durch Blätter aus Filmbuch Schweiz |
13.04.1963
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als Staatssekretär Antonio Montecatino in Goethes "Torquato Tasso" am Schauspielhaus in Zürich unter der Regie von Kurt Hirschfeld mit Willy Birgel, Agnes Fink, Eva-Katharina Schultz, Rolf Henniger |
27.04.1963 |
Uraufführung des Films "Der Sittlichkeitsverbrecher", der unter der Regie von Franz Schnyder 1962 entstand, im Urban in Zürich |
07.09.1963 |
am Schauspielhaus in Zürich als Nathan in Lessings Nathan der Weise unter der Regie von Kurt Hirschfeld - Die Inszenierung Hirschfelds war bewusst als "Denkstück" ganz auf Ideen und Gedanken ausgerichtet und nicht als "Aktionsdrama" gestaltet. in seiner Titelrolle unvergesslich, leise, nie pathetisch (56)
Wolfgang Drews in FAZ vom 6.12.1969 rückblickend: »Kurt Hirschfeld hatte die Dichtung Wort für Wort abgetastet, war scheinbar leichthin zum ernsten Kern des "geistreichen Lustspiels" vorgedrungen. Wieman, noch fern vom Patriarchenalter, war ein reicher und ein edler Mann, der weder von seinem Besitz noch von seiner Bedeutung ein Aufhebens macht. Trug er die Geschichte von "solch einem edlen Vater" und dessen zweifelhafter Hinterlassenschaft vor, verwandelte er sich in einen orientalischen Märchenerzähler, vermied er die salbungsvolle Pattethik, die das Aufklärungsedikt um seine Wirkung bringt. Der Dichter, der die Bühne zu seiner Kanzel erhob, wollte nicht predigen; es ging ihm darum, lachend die Wahrheit zu sagen. Das wusste Mathias Wieman, das befolgte er.« |
10.09.1963 |
Der Bayrische Rundfunk strahlt "Willkommen in Altamont" von Thomas Wolfe, in einer Übersetzung von Susanne Rademacher aus - eine Gemeinschaftsproduktion von BR und ORF - Regie: Robert Bichler , Bearbeitung: Martha Meuffels, Dauer 77 Minuten und 50 Sekunden - Mathias Wieman spricht den William Rutledge Die Darsteller und Rollen: Rolf Boysen (Erzähler), Siegfried Lowitz (Henry Sorell, Grundstücksmakler), Thomas Holtzmann (Reeves Jordan, Schriftsteller), Wolfgang Büttner (Joseph Bailey, Geschäftsführer der Handelskammer), Mathias Wieman (William Rutledge, Rechtsanwalt) , Anne Kersten (Mrs. Rutledge, seine Frau), Gerd Baltus (Lee Rutledge, beider Sohn), Wolfgang Reichmann (Dr. Johnson, Arzt), Maria Magdalene Tiesing (Annie, seine Tochter), Walter Holten (Professor Hutchings), Fritz Rasp (Amos, ein alter Neger), Leo Bardischewski (Sykes, ein Mulatte aus dem Norden ), Ferner: Claudia Bethge, Eva-Ingeborg Scholz, Werner Hessenland, Rudolf Rhomberg, Jörg Schleicher, Fritz Wilm Wallenborn, Adolf Ziegler, und andere |
18.10.1963 |
Uraufführung des Films "Der Sittlichkeitsverbrecher", der unter der Regie von Franz Schnyder 1962 entstand, in der Bundesrepublik Deutschland |
25.10.1963 |
Ausstrahlung des Stückes von Joseph Albert Scheidle "Der Schelch" im ORF. Regie: Hermann Brix , Ton: Herbert Mayr , Dauer 110 Minuten und 25 Sekunden - Mathias Wieman spricht den ....................... Mit: Sonja Höfer, Helmut Wlassak, Mathias Wieman, u.a. Würdigung : Einer der großen Menschengestalter der deutschen Bühne, Mathias Wieman, spielt in dieser Aufführung die Hauptrolle, einen Mann, der Abschied nehmen muss von der freundlichen Gewohnheit des Daseins und der erkennt: „Ich habe meinen Nachen an das Gestade gezogen. Im milden Schein der Abendsonne schäumt das Meer. Der Schrei ziehender Möwen erreicht mich nicht mehr.“ – Fern, fremd und seltsam, wie ein Fabelwesen, ein „Schelch“, zieht sein Leben an ihm vorüber – mit Liebe und Leid, Hoffnung und Trauer, ein Leben, das köstlich gewesen ist, weil es Mühe und Arbeit war. |
28.11.1963 |
Als König Behringer in Ionescos "Der König stirbt" im Schauspielhaus Zürich unter der Regie von Kurt Hirschfeld mit Marianne Hoppe, Antje Weisgerber, Erwin Parker, Gustl Halenke, Wolfgang Stendar Darüber Ernst Wendt in Theater heute 1/64 : »Dieser Schauspieler kommt ja wohl nicht über eine gewisse "edle" Allüre hinweg, er lässt sich - positiv formuliert - nie reduzieren auf eine nur irgendwie "beschädigte" Figur. Was Werner Hinz [in selbiger Rolle in Hamburg] als kindhafte Trotzigkeit, störrisches Beharren im Leben ausspielte, überglänzt er, Wieman, mit dem Schein menschlicher, erbarmenswerter Mühsal; die Schrumpfung hatte nichts Groteskes, sondern eher Rührendes an sich, er erschien ihr hilflos ausgesetzt, betrachtete sie leise verwundert. Seine Agonie war ohne alle Radikalität; er wickelte sie fast bedächtig ab, [ließ] sich gemächlich auf die Knie nieder. Eine Aura von Stille und Einfalt war schließlich um ihn, alles Scheinhafte, das Menschen - Könige vor allem - so mit sich schleppen, fiel von ihm ab.« |
1963/1964
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Mathias Wieman liest die wohl berühmtesten Geschichtensammlung der Weltliteratur "Erzählungen aus den 1001 Nächten", im NDR. Laufzeit ca. 20,5 Stunden näheres beim NDR oder LITRATON erfragen |
03.03.1964 |
Der Österreichische Rundfunk strahlt "Willkommen in Altamont" von Thomas Wolfe, in einer Übersetzung von Susanne Rademacher aus - eine Gemeinschaftsproduktion von BR und ORF, die im BR bereits am 10.09.1963 ausgestrahlt wurde - Regie: Robert Bichler , Bearbeitung: Martha Meuffels, Dauer 77 Minuten und 50 Sekunden - Mathias Wieman spricht den William Rutledge |
22.03.1964 |
Uraufführung des TV-Films/Fernsehspiels "Der Gefangene der Botschaft", das unter der Regie von Niklaus Gessner entstand (ARD und DRS = Radio- und Fernsehgesellschaft der deutschen und rätoromanischen Schweiz 22.3.1964). |
27.04.1964 |
Uraufführung des Films "Der Sittlichkeitsverbrecher", der unter der Regie von Franz Schnyder 1962 entstand, im Loew´s Grand in New York. Er läuft hier unter dem Titel "The Molesters" |
02.07.1964 oder 2.6 |
Als Prospero, der rechtmäßige Herzog von Mailand in William Shakespeare "Sturm" im Schauspielhaus Zürich unter der Regie von Rolf Henniger |
Juli 1964 bis Aug. 1964 |
Dreharbeiten zum Schweizer Films "Geld und Geist", der unter der Regie von Franz Schnyder entstand. Die Innenaufnahmen finden in der "Chicorée-Halle in Alchenflüh b. Kirchberg (BE) , die Außenaufnahmen im Emmental in den Orten Wikartswil, Sumiswald, Würzbrunnen und in der Umgebung von Burgdorf statt. Mathias Wieman spielt die Rolle des Pfarrers. weitere Darsteller: ........................... Die Handlung: ................................ zu den Filmeigenarten:
Daten ergänzen aus Filmbuch Schweiz |
xx.xx.1964 |
Als Prospero in William Shakespeare "Sturm" im Schauspielhaus Berlin - Gastspiel des Schauspielhaus Zürich Volker Klotz im Spandauer Volksblatt: »Berlins Publikum bereitete ihm jubelnde Ovationen ...« Theater heute: »Das Berliner Theaterpublikum wird viel gerühmt ob seiner intelligenten Reaktionen und seiner Fähigkeit zu differenzieren. Da kam nun zu den Festwochen Mathias Wieman mit dem Ensemble des Schauspielhauses Zürich und streute als Prospero fundierte Satzkadenzen und kostbar verzögerte Handgebärden unter die Unwürdigen diesseits und jenseits der Rampe« »Auch Publikum, zeigt sich, kann durchfallen« (Theater heute). |
08.10.1964 |
Uraufführung des Schweizer Films "Geld und Geist", der unter der Regie von Franz Schnyder entstand, im "Rex" und im "Gotthard" in Bern |
22.10.1964
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am Schauspielhaus in Zürich als Bettler in Jean Giraudoux "Elektra" unter der Regie von Leopold Lindtberg (13) - |
04.11.1964 |
Uraufführung des Schweizer Films "Geld und Geist", der unter der Regie von Franz Schnyder entstand, im "Corso" in Zürich |
07.11.1964 |
Uraufführung des Schweizer Films "Geld und Geist", der unter der Regie von Franz Schnyder entstand, im " Moderne" in Luzern |
30.05.1965
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Ausstrahlung des Hörspieles und Funkdichtung von Dantes "Dante Aligieri - die göttliche Komödie - Teil 3 " - Regie: x, Musik: x, Dauer: xx Minuten, 00 Sekunden - Sprecher und Darsteller: Peter Lühr , Marianne Hoppe , Wolfgang Büttner , Käthe Gold, Ewald Balser, Friedrich Domin, Bernhard Minetti, Matthias Wieman, und andere Daten noch aus Hörspielseite ergänzen |
18.11.1965 |
Uraufführung des Schweizer Films "Geld und Geist", der unter der Regie von Franz Schnyder entstand, im "Rio" in Genf |
xx.xx. 1965 |
erhält er einen Bambi |
1965/1966 |
parallel am Bayerischen Staatsschauspiel engagiert , |
27.10.1965 bis 1966 |
Er spielte 106 mal den Nathan in "Nathan der Weise" (Gotthold Ephraim Lessing) im Cuvillies-Theater in München neben Paul Hartmann, Hans Baur, Christine Ostermayer, Thomas Holtzmann und Eva Vaitl - Inszenierung Helmut Henrichs - (4) (62) Ernst Wendt kritisiert die Spielweise als unzeitgemäßen Sprechgesang (Rezension siehe Seite 101) -
Ria Randers in Neue Post Ausgabe 16 im Jahre 1969:
»
Als
er kürzlich seine hundertfünfzigste Aufführung von "Nathan der
Weise" ..... hatte, wurde er später von einem Theaterbesucher
gefragt: "Sie sehen ungeschminkt so jung aus, Herr Wieman. Wie machen Sie das nur? Ich habe schon ihren Vater damals in Berlin
gesehen. Er war großartig, aber Sie erst . . ." Ein schönes Kompliment, denn "jener Vater" war Matthias Wieman selbst.«
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28. 06.1966 |
Mathias Wieman spricht im Rahmen einer Einzelveranstaltung (bei Siemens in München ) Ausgewähltes von Nobelpreisträgern (Bühnen-Jahrbuch). R.F. in Münchner Merkur vom 29.06.1966: » Eingeführt von dem der Vorstandschaft der Carl-Friedrich-von-Siemens-Stiftung angehörenden Professor Kleen sprach im Nymphenburger Kavaliersbau Mathias Wieman über „Nobelpreise der Litera tur", wobei er die Träger des Preises nach seiner Auswahl zu Wort kommen ließ. Er begann mit Knut Hamsun (1920) und den humorvoll aufgeblätterten, von Kleider sorgen getränkten Erinnerungen von Frau Hamsun am großen Tag der Verleihung und führte zu Thomas Mann, der 1929 mit „Noblesse, Hellfühligkeit und Blindheit" die Ehrung an Land und Volk weitergab, die ihn vier Jahre später ausbürgerten. Ernest Hemingway war 1954 für die Novelle „Der alte Mann und das Meer" an der Reihe. Dabei war es reizvoll, seine (wie später auch Faulkners) Stimme über Tonband zu hören. Hemingway war in Kuba, als ihm der Preis verliehen wurde. Es war nicht leicht, den allen Ehrungen ab geneigten Dichter zu den üblichen Äußerungen des Dankes zu veranlassen. Es ist Hemingway gewesen, der damals glaubte auf eine Würdigere hinweisen zu müssen: die dänische Baronin Tanja Blixen, die Mathias Wieman ein „Genie des Herzens" nannte — im Hinblick auf die von ihr veranlasste Stiftung von Rungstedlund bei Kopenhagen (ein alter Sitz, der unberührt der Nachwelt erhalten blei ben soll). Von Albert Camus (1957), diesem der Wahrheit und der Freiheit mit edler Hingabe dienenden Franzosen („Es kommt darauf an, den Zerfall der Welt zu verhindern und die Würde des Lebens und des Sterbens wiederherzustellen"), spannte sich der Bogen über Boris Pasternak, der gezwungenermaßen, und Jean Paul Sartre, der freiwillig den Preis zurückgab („Ich will nicht verpflichtet werden"), bis zu Wilhelm Faulkner. Ihm geht es, wie Wieman hervorhob, um die alten Wahrheiten des Lebens: Liebe, Opferbereitschaft, Ausharren und Mitleid, um Probleme des Herzens. „Nicht nur duldend wird der Mensch fortbestehen; er wird marschieren, weil er eine Seele hat; es ist die Pflicht des Schriftstellers, über diese Din ge zu schreiben", heißt es bei Faulkner. « |
07.11 .1966 |
er liest im Cuvilliés-Theater München Texte von Saint-Exuperys - auch aus dem "Kleinem Prinzen" (62) Karl Ude in der Süddeutschen Zeitung vom 08.11.1966: » Lebendige Literatur im Cuvilliéstheater. Saint-Exupery hat hierzulande eine Gemeinde, und Mathias Wieman hat sie auch. So erklärt es sich, das die nicht unbedingt glücklich konzipierte Reihe „Lebendige Literatur" eine doppelte Aufwertung erfuhr und das Cuvilliéstheater ausverkauft war. Wieman bot vier Stücke des französischen Autors in deutscher Übertragung: den Brief an den General der Flieger, zwei Episoden aus „Wind, Sand und Sterne" und eine behutsam gekürzte Fassung des „Kleinen Prinzen". Das Briefbekenntnis aus dem vierten Kriegsjahr diente zur Kennzeichnung der Seelenlage Saint-Exuperys, der — kurz vor seinem Tode — zugibt, die Freude am Fliegen verloren, zu haben, der sich der Natur entfremdet hat, im Menschen nur noch den Roboter sieht und deshalb seine Zeit hasst. Was er vom Menschen verlangen zu können glaubte, das demonstriert er in den beiden Stücken aus „Terre des Hommes". Sein Fliegerkamerad Guillaumet, der in den winterlichen Anden abstürzt und als verloren gilt, bezwingt durch Selbstüberwindung die Unbilden der Na tur und kann seine Leistung mit den Worten kennzeichnen: „Was ich getan, habe, kein Tier hätte es fertiggebracht!" Und der freigekaufte Negersklave Bark, dem die Fliegerfreunde tausend Franc mitgeben, weiß die wiedergewon nene Freiheit nicht besser zu genießen, als das er Straßenkindern goldene Pantöffelchen kauft. Mathias Wieman, bärtig wie der weise Nathan, den er in München mittlerweile neunzigmal gespielt hat, verzichtete auf ein sonst für unentbehrlich gehaltenes Lesetischchen mit gemütlichem Lampenschein, er sprach stehend am Vortragspult. Man kennt seit Jahrzehnten seine Stimme, und man erfuhr aufs neue, mit welch sicherem Stilgefühl er seine Texte interpretiert. Engagiert — ja, aber niemals emotionell übersteigert. Es war nicht die Hebung der Stimme, es war ihre verhaltene Intensität, die den Hörer nicht aus dem Bann entließ. Reizvoll besonders, wie beim Kleinen Prinzen die Dialoge realisiert wurden: nicht mit verstellter, aber mit dezent angeglichener Stimme, forsch fragend der kleine Gast vom anderen , Stern, in Unwissenheit verlegen lächelnd der Erwachsene. Einige Schwächen der Texte, kommentierende und idealisierende Passagen, ließ Wiemans gediegene Vortragskunst vergessen. Was er bot, war gesprochene Kammermusik. « Th.K. in der Abendzeitung München vom 07.11.1966: » Mathias Wieman las Saint-Exupery und das Cuvilliestheater füllte sich bis fast auf den letzten Platz. Ein Billy Graham des Märchens. Wieman spricht Saint-Exupery aus der reinen, naiven Seele, die im schönen ursprünglichen Sinn des Wortes „zart besaitet" ist. Da schildert ein Dichter Menschen, die sich in der Wüste und vor Kindern bewähren: zaghafte und stolze Leute, die immer ein bisschen über der Erdoberfläche schweben und fliegen und nicht ganz wirklich sind. Geschöpfe, die aus der Phantasie leben. Alle samt kleine Prinzen. Kein Autor un seres Jahrhunderts beschränkte sich so konsequent und so edel. In den Bruchstellen seines dichterischen Missgelingens - und die sind häufig, er war kein Ausdruckskünstler —, glänzt noch die kindlich gütige Gesinnung auf. Wieman be zweifelt nie den Text, den er hier liest und sei dieser, noch so schwärmerisch verzinkt. Das machte die Le s ung zu einem Erlebnis von Erlebtem, nicht zur Mitteilung von Literatur, Schreibtischprodukten. Sei es der Bericht eines durch die Schneewüste der Anden sich schleppenden Fliegers oder die rührselige und mit Esprit überstäubte Erzählung des kleinen Prinzen: Wieman macht's wahrscheinlich. Ein Apostel des Treuherzigen. Für Saint-Exupery und Wieman möchte man gern noch einmal - wenigstens für zwei Stun den - Kind werden. « egb im Münchner Merkur vom 08.11.1966: »Halb Harun al Raschid; halb Hemingway, so tritt Mathias Wieman auf die karge Bühne hinter das noch kargere Stehpult. De r noble Protagonist schon klassisch gewordener großer Berliner Theaterzeiten hat sich in den Kopf gesetzt, dem vielgeliebten Antoine de Saint-Exupéry gerecht zu werden, ihm seine Stimme zu leihen (will man es feierlich formulieren). Es ist ein nicht ganz leichtes Unternehmen liegt doch bei diesem merkwürdigen französischen Spätromantiker die Verlockung sehr nahe, ihn emphatisch hoch zu sterilisieren, womit er für die Situation von heute schwer erträglich wird. Nun: Mathias Wieman, mit fast nachtwandlerischem Kunstverstand, vermeidet jede Überartikulation. Und so wird diese Lesung im ausverkauften Cuvilliéstheater zu einer ungetrübten Freude. Wieman ist ein Sprecher von ganz hohen, seltenen Graden - das wird erneut offenbar. Er beginnt mit dem Brief, den „Saint Ex" ein Jahr vor sei nem mysteriösen Fliegertod an einen General geschrieben hat, tief unglücklich über den Krieg, diesen „undankbaren Job". „Heute gibt es doch keine Siege mehr, nur noch Verdauungsprozesse. Ich hasse diese Zeit". Zwei Abschnitte aus Exupérys berühmtesten Buch, »Wind, Sand und Sterne", weisen den Lyoner Aristokraten und Bohemien als einen Prosaisten aus, der nicht ganz zu Unrecht gelegentlich mit Joseph Conrad in einem Atem genannt wird. Er ist der erste Fliegerdichter geworden. Helles Entzücken erregt am Ende natürlich wieder das Werk, mit dem der Franzose „fast unsterblich" wurde: „Der kleine Prinz". Das ist unverschnittene reine Poesie. Noch immer und noch für lange. Großer Applaus für den Mann mit dem Apostelbart. « |
19.01.1967
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als Michael Kramer in Gerhard Hauptmanns "Michael Kramer" im Schauspielhaus Zürich unter der Regie von August Everding Mathias Wieman schrieb in der Programmbroschüre des Schauspielhauses Zürich nachfolgendes: "Ich sehe zu diesem Jungen hinauf, als wenn es mein ältester Ahnherr wäre." Dies ist einer der Sätze ....... diesen Text später ergänzen
Ivan Nagel in der Süddeutschen Zeitung vom 5.12.1969 rückblickend: »Wer ihn .. als Michael Kramer sah, konnte sich kaum vorstellen, das die Rolle in der er 1924 bei Max Reinhardt debütiert hatte Arnold Kramer hieß. So sehr nistete sich die sonore Ruhe seiner Rezitationsstimme, der philosophische Adel seines Gesichts in der Erinnerung all derer ein, die ihn (andächtig oder skeptisch) .. in Aug und Ohr aufnahmen, das die innerste Gebrochenheit seiner Natur, die charakterisierende Schärfe seiner Schauspielkunst darüber leicht in Vergessenheit gerieten. .... Auch den machtvollen Akademieprofessor Michael Kramer gab er freilich nicht als das egoistische Kraftgenie des Jahrhundertsbeginn, als welches die Figur von Hauptmann gewiss konzipiert worden war; sondern ein gewisses hartnäckiges, ehrlich-pflichtbewusstes Verstehen- und Wohlwollen machte aus ihm eher den Ahnen jener "Liberalen" der heutigen Professorengemeinschaft, deren Scheitern die Kommunikation mit der Jugend dann um so fataler wirkt. Aber das er eben diese Jugend einmal in all ihrer Nervosität, Unruhe und Auflehnung darzustellen vermocht hatte - das, wie gesagt, ließ sich in den letzten, unverändert erfolgreichen Jahren seines Schauspielerlebens nur noch selten denken, noch seltener auf der Bühne sehen.«
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16.03.1967 |
als Bischof zu Münster in Friedrich Dürrenmatts Uraufführung "Die Wiedertäufer" im Schauspielhaus Zürich unter der Regie von Werner Düggelin - Bühnenbild: Teo Otto/Rudolf Heinrich.
Mit Kurt Beck (Karl V.), Willy Birgel (Kardinal
und Matthisson), Mathias Wieman (Waldeck), Wolfgang Danegger (Kurfürst),
Jöns Andersson (Landgraf), Johannes von Spallart (Kanzler), Erwin Parker
(Rottmann), Peter Ehrlich (Krech-ting), Gustav Knuth (Knipperdollinck),
Ernst Schröder (Bockelson), Andrea Jonasson (Judith), Peter Brogle (Mönch).
Dazu schreibt Günther Rühle : »Die (für mich) überraschendste Entfaltung [des Jahres 1967] kam ... von Mathias Wieman. Wieman ist noch immer abgestempelt durch seine Innigkeits- und Seelenmalerei, durch seine Schmerz-, seine Leidens und Entsagungsposen. Als Bischof von Münster in Dürrenmatts "Wiedertäufern" hatte er sich in Zürich von allem, also von seiner ganzen (schauspielerischen) Vergangenheit befreit. Hart, verbissen, ... muffelnd, mit blitzenden Augen, hysterischem und schadenfrohem Lachen, zufahrender, eifernder Stimme, lauernd nach seinen Chancen, scharf im Urteil ... als wolle er sich ausglühen mit Kälte.« und R. Michaelis : »Wieman ist noch immer abgestempelt durch seine Innigkeits- und Seelenmalerei ..... als Bischof .... hatte er sich von allem, also auch der Vergangenheit befreit...... durch seine Stosskraft, durch die Klarheit seiner Einsicht in den Theatercharakter des Lebens.« Ivan Nagel in der Süddeutschen Zeitung vom 5.12.1969 rückblickend: »Unvergesslich ist der hundertjährige Bischof von Münster, den er bei der Züricher Uraufführung von Dürrmatts neu gefassten "Wiedertäufern" gab - ein kraftlos zusammengefallener Körper, ein papierweißes, erloschenes Gesicht, aus dem die Augen voller Witz, zweifelnder Klugheit und unaustilgbarer Humanität funkelten. (Gerade für die spontane Spannung, die sekundenknappe Präsenz dieser Leistung war es charakteristisch, das die Rolle bei ihrer Wiederholung an den Münchner Kammerspielen nicht mehr so verblüffend, erschütternd geriet.« Kar in der Stuttgarter Zeitung vom 23.06.1967 rückblickend: »Zuletzt spielte er in Zürich in Dürrenmatts " Wiedertäufern" den Bischof von Münster: weise und resigniert vermochte der Schauspieler zu zeigen, wie sehr Dürrenmatt diese Figur dem brutalen Treiben seiner Religionskriegswelt entrückt, ihr entgegengesetzt hat. In einen Rollstuhl gefesselt, beherrschte Wieman mit seiner verhaltenen Stimme doch die Bühne, wenn er sich auf sie rollte und schob ....« |
23.06.1967 |
Mathias Wieman wurde 65 Jahre alt Die Welt vom 23.0.6.1967: » Einen Kenner und Künder spezifisch deutscher Regungen und Erlebniswerte hat ihn ein Kritiker genannt , und als er nach dem zweiten Weltkrieg durch die Lande reiste und Goethe, Hölderlin, Claudius und Bergengruen las, meldeten die Zeitungen, die „Stimme des Dichters" oder der „Mund des Dichters" sei zu vernehmen gewesen. Mathias Wieman muss solche Urteile geschätzt haben. Er hatte sich der Sprache verschworen, er suchte den hohen Geist der Dichtung, und er strebte dem schönen Klang des Wortes nach. In jenen Tagen, vor allem in den Gefangenenlagern des Jahres 1945, hat er damit viel Gutes bewirkt. « ........... » Vor einiger Zeit hat Wieman erklärt: „Gerade im Vers kommt ein elementares Bedürfnis des Menschen zum Ausdruck, fliegen zu können, im Geiste, nicht mit Düsenflugzeugen. Das dichterische Wort - ich habe es erlebt - ist mitunter lebensrettend." Diese Sätze sind das Credo des Schauspielers Mathias Wieman, der heute fünfundsechzig Jahre alt wird. Ist er darum ein unzeitgemäßer Theatermann? Pauschal ist diese Frage nicht zu beantworten. Gewiss aber hat Wieman sein Bekenntnis oft genug auf der Bühne eingelöst. «
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03.08.1967 10.08.1967 17.08.1967 |
Der Bayrische Rundfunk strahlt "Gespräche mit Sokrates" von .................. aus - Regie: ....... , Bearbeitung: ......, Teil 1 - Dauer 59 Minuten und 55 Sekunden - Teil 2 - Dauer 66 Minuten und 05 Sekunden - Teil 3 - Dauer 87 Minuten und 45 Sekunden - Mathias Wieman spricht den ..... |
??.11.1967 |
als Bischof zu Münster in Friedrich Dürrenmatts "Wiedertäufern" Gastspiel in den Kammerspielen Berlin unter der Regie von Hans Schweikart . |
23.11.1967 |
als Bischof zu Münster in Friedrich Dürrenmatts "Wiedertäufern" Gastspiel in den Kammerspielen München unter der Regie von Hans Schweikart - Bühnenbild Jürgen Rose Darsteller: Kurt Horwitz (Kardinal), Mathias Wieman (Fürstbischof), Wolfgang Büttner (Matthison Anführer der Wiedertäufer), Romuald Peckny (Bockelson), Christiane Bruhn (Judith), Paul Verhoeven (), Heinz Baumann, Joachim Wichmann, Dieter Kirchlechner (Mönch) Erich Pfeiffer-Belli in der .............. vom 27.11.1967: »Man überhörte in der Münchner Aufführung den Versuch Dürrenmatts, jüngste Vergangenheit, also Massensuggestionen á la Hitler, Konfrontation von Kapitalismus und Besitzbürgertum, von Kommunismus und Religion, an einem historischen Vorgang zu exemplifizieren. Was blieb, war kaum mehr als ein spätmittelalterlicher Bilderbogen trüber deutscher Vergangenheit. Wirkliches Beteiligtsein des Publikums stellte sich nicht ein.« Urs Jenny in der Süddeutschen Zeitung vom 25.11.1967: »Die Premierenzuschauer schenkten ihre Sympathien ganz jenem hundertjährigen Zuschauer auf der Bühne, dem Bischof von Münster (Mathias Wieman spielte ihn mit ernster, gewinnender Intensität und Noblesse), der schwermütig über den Lauf der Dinge sinniert; erschraken aber ein wenig, als er in seinem letzten Aufschrei die Welt und das Theater so ganz und gar zum Verzweifeln fand - zeitweise war es doch ein recht munterer Abend.« Wolfgang Drews in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 29.11.1967: »Mathias Wiemans dürrenmatt uralter Fürst-Bischof ist so weise und weltentrückt, wie aus dem Zürcher Haus zum Pfauen gemeldet wurde.« Ivan Nagel in der Süddeutschen Zeitung vom 5.12.1969 rückblickend: »(Gerade für die spontane Spannung, die sekundenknappe Präsenz dieser Leistung war es charakteristisch, das die Rolle bei ihrer Wiederholung an den Münchner Kammerspielen nicht mehr so verblüffend, erschütternd geriet« |
25.11.1967 |
Heinz Hilpert ein Freund Mathias Wiemans, unter dessen Regie er viele Stücke gespielt hat, verstirbt im Alter von 77 Jahren, nach kurzer Krankheit. Von 1932 bis 1934 leitete Heinz Hilpert die Berliner Volksbühne, von 1934 war er Direktor des Deutschen Theaters und der Kammerspiele in Berlin, ab 1938 auch Direktor des Theaters an der Josefstadt in Wien. Nach dem Krieg inszenierte er zuerst in Zürich, war kurze Zeit Chefintendant der Städtischen Bühnen in Frankfurt am Main und gründete danach das Deutsche Theater in Konstanz. Von 1950 bis 1960 leitete er das Deutsche Theater in Göttingen. 1957 wurde Hilpert scharf angegriffen, weil er den in der Sowjetzone lebenden Schauspieler Eduard von Winterstein, mit dem auch Mathias Wieman in mehreren Stücken, während seiner Berliner Zeit, auf der Bühne stand, zum Ehrenmitglied seines Theaters in Göttingen ernannt hatte. |
30.11.1967 |
Über 500 Menschen nahmen in Göttingen Abschied von dem am 21.11.1967 verstorbenen Heinz Hilpert. Zu den Trauergästen in der Nicolaikirche zählten viele bekannte Bühnenkünstler die früher unter seiner Regie gespielt hatten. Darunter waren auch Carl Raddatz, Angela Sollocker, Tatjana Iwanow, Joachim Wieman und ebenfalls Mathias Wieman (recherchieren bisher nur eine Vermutung). Der ehemalige Rektor der Göttinger Universität, der Schweizer Theologe Prof. D. Walter Zimmerli, würdigte Heinz Hilpert als einenMenschen, der der Wahrheit des lebens verhaftet gewesen sei und nicht dem Ruhm. Am 10. Dezember fand eine Gedenkfeier im Deutschen Theater in Göttingen statt |
10.12.1967 |
Gedenkfeier für den verstorbenen Heinz Hilpert im Deutschen Theater in Göttingen. War Wieman hierbei auch anwesend ????? |
1967/1968 |
zu Gast an den Kammerspielen Berlin |
03.05.1968 |
als Gregory Salomon in Arthur Millers "Der Preis" im Schauspielhaus Zürich. Unter der Regie von Michael Hampe Wiemans letzte Zürcher-Rolle. In den weiteren Rollen: Ullrich Haupt, Agnes Fink, Wolfgang Reichmann Rolf Michaelis: »Ein baltischer Adeliger mit Pelzkragen, der sein Ei an der großen dunklen Perle eines Goldrings aufschlägt« |
17.10.1968
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als Vater in Luigi Pirandellos "Sechs Personen suchen einen Autor" im Schauspielhaus Zürich unter der Regie von Oscar Fritz Schuh |
1969 |
an den Bayerischen Staatsschauspielen |
00.04.1969
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Mathias Wieman erinnert sich in einer Zeitschrift über den Verzicht seiner Frau auf ihre Künstlerkarriere, um nur noch für ihren Mann dazusein. Ria Randers in Neue Post Ausgabe 16 im Jahre 1969: »"Eines Tages", so erinnert sich Mathias Wieman, "sagte mir Erika, das es bestimmt nicht gut gehe, wenn wir beide schauspielerten. Immer öfter ertappe ich mich dabei, das ich mich bei den Proben mehr für meine als für deine Schwierigkeiten interessiere. Ich lass das sein. Ich will lieber mit dir auf der Ofenbank alt werden!"
Das waren ihre
Worte" Mathias Wiemans Wangen röten sich: "Es ist ihr bestimmt nicht leichtgefallen", meinte er leise, "wir sind jetzt 43 Jahre
glücklich verheiratet und schicken uns tatsächlich an, auf der Ofenbank gemeinsam alt zu werden."
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31.05.1969 |
bei den Forchtensteiner Burgspielen, , als Rudolf II. in Franz Grillparzers "Bruderzwist in Habsburg" unter der Regie von Leopold Lindtberg (13) in den Rollen: Mathias Wieman (Rudolf II.) , Peter Ahrens (Max), Peter Maertens (Don Cäsar), Gert Westphal (Kardinal Melchior Klesel), Ernst Meister (Ferdinand), Wolfgang Krassnitzer (Leopold), Harry Kahlenberg (Max), Hans Thimig (Rumpf, des Kaisers Kämmerer), Jöns Anderson (Herzog Julius), Rudolf Rösner (Prokop), Hans Gratzer (Vertreter Böhmens Stände), Robert Werner (Matthes Thurn), Dietlindt Haug (Prokops Tochter Lukrezia), Sigfrit Steiners (Oberst Wallenstein)
Spielzeit der Burgfestspiele Juni bis Juli - die Burg wurde für die jährlich stattfindenden Festspiele 1959 umgebaut. Sie umfasst 950 Plätze und steht unter anderem für Aufführungen im Rahmen der Burgenländischen Festspiele zur Verfügung. In dessen Rahmen auch die Seefestspiele (Juli bis August) in Mörbisch am See stattfinden. Kurier vom 2.6.1969: »Mathias Wieman freilich vermag Rudolf II. wenig zu geben. Der umdüsterten, entrückten, absoluten Majestät, der im zerstörten Körper gefesselten Idee der Abwehr, des Kompromisses und der Abwehr und der Ordnung, des Ekels und der programmatischen Tatenlosigkeit, Resignation, fehlt es an Souveränität, an eigenwilliger Größe. Auch der Gegenspieler Mathias´ Peter Ahrens, ist echauffiert, eintönig. « |
19.11.1969 |
am Thalia-Theater in Hamburg (unter dem neuen Intendanten Boy Gobert) verkörpert er in Henrik Ibsens "Gespenster" unter der Regie des Intendanten, der Münchner Kammerspiele, August Everding. Als letzte Rolle Wiemans, die Gestalt des sprüchemachenden Pastor Manders neben Paula Wessely als Frau Alving und Ralf Schermuly als deren Sohn Osvald, Rene Deltgen als Engstrand der Tischler und Marlies Engel als Regine Engstrand. Prominenz wie Curd Jürgens und Ehefrau Simone sind bei der Premiere anwesend. dpa vom 20.11.1969: »Mathias Wieman zeichnete in jeder Szene - nicht nur durch seine bestechende Sprechkultur - vollendet den naiven, unentschlossenen Pastor Manders.« Hamburger Kulturspiegel: »Da wäre in erster Linie der Pastor Manders anzuführen, der Pflichterfüllung bis zur Selbstaufgabe als höchstes Gebot predigt, ein puritanischer Moralist, ein selbstgerechter Pharisäer - und dennoch ein Hypokrit, der sich nicht schämt, ein Lösegeld zu zahlen, wenn einmal das Ansehen seiner eigenen Person gefährdet ist oder wenn etwas ist, was (nach seiner Ethik) nicht sein darf. Gibt es ihn heute wirklich nicht mehr unter den berufenen Hütern der Moral, nicht nur im geistigen Stand, sondern auch im Richteramt, in der Pädagogenschaft?. ....... Es war eine großartige Aufführung, die ungeachtet aller Problematik das Publikum zwei ein halb Stunden lang nahezu zwang, den Atem anzuhalten. getragen wurde sie von der Darstellungskunst einer Paula Wessely als Frau Alving, eines Mathias Wieman als Manders und eines René Deltgen als Engstrand. Koryphäen, gegen die zu bestehen es Ralf Schermuly (Osvald) und Marlis Engel (Regine) nicht gerade leicht hatten.« Will Hoffmann in Harburger Anzeigen und Nachrichten 20.11.1969: »Mathias Wieman ist der Pastor mit den starren Prinzipien. Auch er vollbringt eine geradezu bezwingende Leistung.« Brigitte Ehrich in Holsteiner Nachrichten vom 20.11.1969: »Ein hervorragendes Ensemble macht aus den schwierigen und langwierigen Dialogen lebendige Gegenwart. Die großen Namen des Theaters enttäuschten ihr Publikum nicht. Mathias Wieman und Paula Wessely wurden mit Bravorufen und stürmischen Beifall gefeiert.« .......... »Da ist der Pastor Manders. Mathias Wieman verleiht ihm einen tiefen Ausdruck, der geprägt ist von kindlich rührender Naivität und von Vorurteilen, die eine in Traditionen erstickte Kirche diktiert. Seine Fluchtversuche vor dem wahren Leben sind großartig charakterisiert in ihre tragisch komischen Mischung aus Unwissenheit und Uneinsichtigkeit.« Helmut Pleß in der Landeszeitung Lüneburger Heide vom 21.11.1969: »Mathias Wieman gibt dem Pastor Manders mit fahrig, kindlicher Gestik die Züge des Schwächlings, für den der Autor noch hohnvoll das Schicksal bereithält als frömmelnder Helfer zu der Einrichtung eines zweifelhaften Hauses für lebenshungrige Seelen beizutragen . Auch Wieman mit seinem betulichen Pathos ist eine Idealbesetzung. ...... Die Besetzung aller fünf Rollen des Stückes ist so optimal, die Ensembleleistung unter Everdings Führung so homogen, das im deutschsprachigen Theater der Gegenwart berufenere Künstler für eine Inszenierung von Gespenster kaum denkbar sind. « Joachim Redetzki in Neuer Ruhr Zeitung Essen vom 21.11.1969: »Mathias Wieman zeichnet in jeder Szene - nicht nur durch seine bestechende Sprechkultur - vollendet den naiven, unentschlossenen Pastor Manders.« Peter Reszczynski in Bergedorfer Zeitung Essen vom 21.11.1969: »Viel Gefühl für den Typ Manders, für seine Verlogenheit, die nicht unbedingt seine Schuld ist, Mathias Wieman. Seine Dialoge mit Frau Alving tragen das Stück.« Walter Hermann in Abend Zeitung München vom 21.11.1969: »Man erinnert sich nicht eine bessere Aufführung der Gespenster gesehen zu haben.« ...... »Wie das ewige Kind Pastor Manders (Mathias Wieman) seine kleinen und auch großen Heucheleien in schon kindisch und schwierig gewordenen Theologie einwickelt.« ...... »Das ist schon Theater auf der Bühne des Lebens, auch am Rande des Lebens.« In Norddeutsche Nachrichten vom 21.11.1969: »Paula Wessely, die lang entbehrte, Mathias Wieman und René Deltgen bilden den Grundstock einer selten vollkommenden Theaterleistung.« Christa Rotzoll in Süddeutsche Zeitung vom 21.11.1969: »Ganz anders - und zeitweise wie einem anderen Stück oder doch einer anderen Inszenierung zugeordnet- Pastor Manders, dargestellt von Mathias Wieman. Die stille Komik des ängstlichen, alten Kindes ist wohl selten so verstärkt, so sehr zur Hauptsache geworden wie bei Mathias Wieman. Der fromme Kopf blieb pausenlos in drolliger Bewegung, wiegte sich, zuckte, ergriffen oder entrüstet - als mache dem Schauspieler ein lang ungenutzter Vorrat an Humor zu schaffen. Gleichwohl war der verstockte Prediger auch rührend, auch der Liebe wert. Wiemans zerquälter Charme wird nie ganz wegzuscherzen sein.« Günter Zschacke in Lübecker Nachrichten vom 21.11.1969: »Mathias Wieman zeichnet einen Pastor Manders, wie er kaum besser getroffen werden kann; in aufrechter Volksmeinungshörigkeit weist er entrüstet das in die menschlichen Tiefen eindringende Denken zurück, fällt in seiner Gutgläubigkeit aus sich anbiederndes Geschwätz herein; wiewohl er nicht salbadert und den Zeigefinger reckt, ist er jeder Zoll ein Geistlicher weltlichen Zuschnitts, der besser in Geldangelegenheiten denn in Seelenfragen beraten kann: Wiemans Darstellung zwingt Auge und Ohr in jeder Szene zu intensiver Aufmerksamkeit.« ..... »Der Beifall am Bußtag währte über eine halbe Stunde. Viel Prominenz im Parkett sah zur Prominenz auf der Bühne auf. Thalia hatte wieder einen Festtag« Hans Berndt in Mannheimer Morgen vom 21.11.1969: »In Mathias Wieman und René Deltgen hat Paula Wessely zwei starke Partner. Man glaubt Wieman aufs pathetische Wort genau das große Kind Manders, das mit seinem starren Obrigkeitsdenken das Unglück seiner Mitmenschen fördert und segnet. Angelernte sittenstrenge Sprüche kommen ihm erschreckend und auch erheiternd leicht über die Lippen. Seine Szenen mit René Deltgen als ausgefuchster Tischler Engstrand, der den törichten Geistlichen mit kernig verlogenen Biedermannbeteuerungen übertölpelt, gehören zu den komödiantischen Höhepunkten des Abends.« Simone Neubauer im Weserkurier Bremen vom 22.11.1969: »Neben der Wessely Mathias Wieman, ein provinziell engstirnig gesehener Pastor Manders, kindlich naiv in seiner Unfehlbarkeit, alt geworden mit seinen kleinlichen Moral- und Pflichtbegriffen.« Lotte Domsgen im Winsener Anzeiger vom 22.11.1969: ».... Mathias Wieman (seit 8 Jahren zu ersten Mal wieder in Hamburg), den Pastor Manders, ..... -Paula Wessely, Mathias Wieman und René Deltgen setzen ein, was sie können. Das ist soviel, weil ja das Gewicht der Persönlichkeit mitspielt, und eine nicht aufzuholende Konkurrenz schafft, das die junge Garde - Marlis Engel und Ralf Schermuly - bei allem Können nicht mitkam. Es dauert eben so seine Zeit, ehe man ein Gesicht bekommt. Der Beifall am Schluss der Vorstellung wollte überhaupt kein Ende nehmen.« Oberbergische Volkszeitung vom 22.11.1969: »Fast eine halbe Stunde lang rauschte der Beifall des Premierenpublikums am Mittwochabend durch das Hamburger Thalia-Theater. Es war Dank und Anerkennung für eine Sternstunde des Theaters: August Everding, der Intendant der Münchner Kammerspiele, hatte Henrik Ibsens Gespenster mit einer Traumbesetzung in Szene gesetzt. Paula Wessely als Frau Alving, Mathias Wieman als Pastor Manders, René Deltgen als Engstrand sowie der junge Ralf Schermuly als Osvald und Marlies Engel als Regine mussten immer wieder an die Rampe treten, um den Beifall des Publikums entgegenzunehmen. Der Senkrechtstart der Ära Boy Gobert im Hamburger Thalia-Theater scheint sich damit unvermindert fortzusetzen.« Jürgen Althoff in der Gießener Allgemeine vom 22.11.1969 und in den Stuttgarter Nachrichten vom 24.11.1969: »Aber trotz aller Faszination und allem Glanz, den ihr Spiel stets besaß, nahm man die Gespenster nicht einmal einer Paula Wessely, einem Mathias Wieman und einem René Deltgen mehr ab. Zu überholt sind die Probleme, die hier verhandelt werden, als das ein modernes Publikum noch Anteilnahme für sie aufbringen könnte.« Frankfurter Neue Presse vom 28.11.1969: »Das dies düstere Familiendrama mehr ist als nur ein Zeitstück, mehr enthält als nur Kritik an (inzwischen schon längst überholten) Vorstellungen, wird deutlich auch an der Charakterisierungskunst mit der Mathias Wieman und René Deltgen ihre Figuren vor der Schablone bewahren.« Wilhelm Jacobs in Frankfurter Rundschau vom 29.11.1969: »Mathias Wieman spielte den Pastor Manders, verstrickt in seine unhaltbaren Grundsätze, gebrochen, gestrandet im Meer überholter Ordnungen, spielte er immer am Rande selbstzerrstörerischer Komik« Hamburger Abendblatt vom 5.12.1969: »Er gab dem alten Heuchler eine so ungewöhnlich komödiantische Leichtigkeit, das die Rolle einen ganz neuen Trend bekam, Nach den ersten Sätzen stand das Publikum sofort wieder im Bann der modulationsfähigen Stimme, die so ganz eins war mit Wiemans etwas zögernder, dann wieder mit fast aggressiver Art, die Menschen anzusprechen.« Sonntagsblatt vom 7.12.1969: »Mathias Wieman als Pastor Manders polterte sich gekonnt von Standpauke zu Standpauke.« Cellesche Zeitung vom 13.12.1969: »Mathias Wieman legte den Pastor Manders leider zu tumb und kindisch an und kitzelte Dialog- und Gestikpointen heraus, die des öfteren deplaciertes Gelächter auslösten. Dieser Pastor war nicht von Ibsen« |
29.11.1969 |
erkrankt in Hamburg schwer und bricht seine Vorstellungen ab. In der 5 Vorstellung krümmte sich Mathias Wieman unter krampfartigen Schmerzen. Nur mit eiserner Willensanstrengung konnte er die letzten Minuten der Vorstellung durchhalten. Im Theater heute ist zu lesen: ..... musste die Vorstellungen wegen Herzschwäche absagen. anderorts: nach schweren Krämpfen musste er die Rolle aufgeben anderorts: Am Donnerstag litt er unter starken Kolikartigen Leibschmerzen |
01.12.1969 |
Wird am Montag nach Zürich geflogen, um sich dort im Züricher Thedasium einer schweren aber erfolglosen Operation zu unterziehen (13) wo anders steht: am nächsten Tag flog er nach Zürich zu lesen auch: Nach einer Bauch-Operation, die zunächst gut verlaufen zu sein schien, starb er woanders steht Operation am Darm In einer anderen Zeitung ist zu les: nach einer Operation mutmaßlich an Krebs gestorben |
01.12.1969 |
unterzieht sich einer schweren Bauch-Operation im Züricher Theodosianum, die zunächst gut verlaufen zu sein schien |
03.12.1969 |
Mathias Wieman verstirbt am Mittwoch, zwei Tage nach der Operation, am Abend des 03.12.1969, in Zürich im Alter von 67 Jahren. Mit Mathias Wieman verstirbt der letzte männliche Nachfolger dieser Familie. Seine letzten Worte galten seiner Frau mit der er 43 Jahre verheiratet war und die die letzten Nächte an seinem Bett gewacht hatte: "Ich danke dir für dieses Glück, das ich an deiner Seite erleben durfte". |
05.12.1969 |
Ivan Nagel in der Süddeutschen Zeitung vom 5.12.1969: »Die großen Stunden dieser letzten Jahre waren aber gerade die, in denen er jene hoheitsvoll neutralisierende Vergeistigung, in die ihn schematisch denkende Fernseh-Besetzungschef, Schauspielintendanten und Regisseure verbannten, durchbrechen durfte: in denen er sich zuerst nicht geistige, sondern hart umrissene physische Zustände erarbeitete, um einen Zugang zu den Tiefen der Rollen erzwingen. .... Und immer wieder gab es Abende, an denen die Ehrlichkeit seines Metiers, der Ernst seines Interpretationswillens, die Phantasie seiner Menschlichkeit das Wieman-Image besiegten und klarstellten, das hier einer der bedeutendsten deutschen Schauspieler auf der Bühne stand. .... In seiner Jugend wollte er Flieger werden. Am größten war er, wenn er auf dem Boden blieb.« fwa in der Stuttgarter Zeitung vom 5.12.1969: »Er führte das von ihm selbst so genannte "Scherenschleiferdasein" eines wandernden Rezitators, eines Funk- und Fernsehsprechers mit der pädagogischen Hingabe eines der alten Rhapsodien. Was ihn dabei trug, war mehr noch als das Gesicht die Stimme: diese gute, bedächtige Erzählerstimme, die sich nur in seltenen Augenblicke zur dunklen Verzückung steigerte - beim späten, umnachteten Hölderlin etwa, den wir wohl nie wieder so unheimlich entrückt werden. Für gewöhnlich ruhte diese Stimme auf den Stützen eines schier unerschöpflichen Atems. .... Er sprach zu Kriegsgefangenen, Häftlingen, und Bildungshungrigen, oft auch vor Kindern, denen er Storms Geschichte vom "Kleinen Häwelmann" so schön wie kein anderer zu erzählen wusste. "Leuchte, alter Mond, leuchte", heißt es da. Jetzt ist dieses milde Mondlicht erloschen.« Tagesspiegel vom 5.12.1969: »Mathias Wieman lag das Märchen. Manchen seiner Rezitationsabende hat er den Gestalten von Grimm und Andersen gewidmet. Gern zeigte er sich als Podiumssprecher, und wenn er Hölderlin las, pflegte er zuvor eine tiefe Verbeugung vor einer Büste oder einem Bild des Dichters zu zelebrieren. Wieman als Künstler auf der Bühne und dem Podium bekannte sich, zumindest in seinen späteren Lebensjahren, zur Devotion, was ihn in den Zeiten, da Skepsis am Platz gewesen wäre, bisweilen irregeleitet hat, obgleich er niemals im platten Sinne den Nazis nahegekommen ist.« Hamburger Abendblatt vom 5.12.1969: »... Aus jener Landschaft kommen viele der in sich Verschlossenen, der Grübelnden und Hartschädeligen, die nicht in der Masse des Kunstbetriebes versickern, die ihr eigenes Wesen zu bewahren wissen. ...« Friedrich Luft in Die Welt vom 5.12.1969: » Er war eigentlich gar kein Schauspieler, eher immer ein Darsteller seiner selbst, ein Prediger, ein auf etwas mürrische Weise sympathischer Bursche mit einer liebenswert rechthaberischen Stimme und Intonation. Er wirkte Immer so, wie wenn er eben eine Zitrone gelutscht habe, ständig etwas zusammengezogen, fast ein wenig beleidigt, so als habe er einen zu großen Teil von der Last dieser Welt zu tragen. Er tat sich schwer und hielt mit seiner interessanten Schwermut in fast keiner Rolle hinter dem Berg. Über den „Wandervogel" war er zur Schauspielerei gekommen. Das hing ihm, im Positiven wie Negativen, bis zu seinem Ende an. Er war nie ein Komödiant, nie einer, dem aus Lust am Spielen das Spiel geriet. Ihn drängte eher, theaterspielend, zu predigen, Menschen zu bessern, zu beeinflussen. Daher denn auch, dass er während des Dritten Reiches sich für Rollen hergab, für die er zu schade war, und dass er versuchte, in der Hitlerjugend auf seine Art missionarisch tätig zu werden. Das missriet ihm. Als der Krieg aus war, wurde er eine Art Wanderprediger für gründliche Sinneswandlung. Mit Hölderlin ging er durch die ruinierten Lande wie ein staksiger Prediger durch die deutsche Wüste. « ............ » Es gibt herrliche Platten und Bänder mit seiner unverstellten, immer etwas trotzi gen Stimme. Und wie er Hemingways „Alten Mann und das Meer" intonierte, das bleibt unvergessen, ist dem Laut und Ton dieser Dichtung völlig adäquat. Mathias Wieman, auch er von jenem verstörten, schwierigen Jahrgang 1902, war sehr deutsch, wenn man darunter verstehen will, dass es sich einer schwergemacht, dass er sich quält und irrt und nur selten zu lachen wagt. Dabei war er zur Hälfte englischer Her kunft. Sein männlich schönes Gesicht wird im großen überregionalen Ensemble der deutschen Schauspielerspitze sehr feh len. « W. F. vom Linzer Volksblatt vom 5.12.1969: »...Die deutsche Schauspielkunst , die so reich an Individualitäten war und es noch immer ist, hat einen Künstler verloren, hinter dessen Namen man das Attribut der Einmaligkeit mit mit besonderem Nachdruck setzt. ...« ..... » Mathias Wieman ..... wandelte das Bild des „Norddeutschen" in jene Ausstrahlung, die, ohne auch nur einen Deut se iner Ursprünglichkeit zu verlieren, in Wien ebenso ansprach wie im deutschen Binnenland und in der Schweiz. Die west fälische Hintergründigkeit und Versponnenheit kam auch dann zum Vorsche in, wenn er Goethe, Hölderlin oder Hemingway las. Auf der Bühne geh örten Tellheim, Faust, Prospero, Brutus, Nathan zu jenen Rollen, in denen sein Wesen sich offenbarte; wo die vordergründige Ak tion zum Produkt der Innerlichkeit wird. Wer ihn gekannt und gehört hat, weiß von seiner tiefen Auffassung seines Berufes, die n iemals Zweitrangiges zuließ; deshalb war die Vor bere itung auf eine Lesung oder auf eine Rolle der wesentlichste Akt seiner tägl ichen Arbeit. « .......... » ...... seine Glanzzeit begann erst mit dem Ton film, dem er sein weiches Organ und sein ausdrucksfähiges Antlitz lieh. Er hat nie enttäuscht; nach dem Kriege enttäuschte ihn der Film. Umso lieber widmete er sich der Rezitation. Er schien wortkarg, vielleicht scheu. Aber vor einem Gesprächspartner, der ihm mit einem echten Problem gegenübertrat, breitete er sein Wissen und die Fülle seiner Gedanken aus. « Gama im Tageblatt Linz vom 5.12.1969: » Mit Mathias Wieman, der durch den Film weitesten Publikumskreisen bekannt wurde, ist nicht nur einer der ganz großen, sondern auch einer der nobelsten Charakterdarsteller dahingegangen. Seine leise Sprechweise gehörte zu seiner persönlichen Note, alles Laute widerte ihn an. Das Künstlerische und das Menschliche verschmolzen bei ihm zu Leistungen, die den Betrachter zu beglücken oder zu erschüttern vermochten. In Worten, Gesten und Blicken konnte Wieman seine Seele offenbaren. « ....... » ......... wenn diese Filme für uns, die sie gesehen haben, bis heute als Erlebnis nachwirken, so kommt das nicht zuletzt auf Mathias Wie mans Konto. »
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06.12.1969 |
Wolfgang Drews in der FAZ vom 6.12.1969: » Als Heinz Hilpert der Freund seiner Jugend, siebzig wurde, zitierte er ihm Meister Eckharts Wort: Die Einzigkeit des Menschen ist seine Ewigkeit. Diese Besonderheit die jeder besitzt, sichtbar bewusst und vernehmbar zu machen sei die Aufgabe. Der Schauspieler Wieman hat sie erfüllt, mit seiner Natur und gegen sie. « |
14.12.1969 |
Hans Paetsch, der mit Mathias Wiemans viele Jahre befreundet war, übernimmt im Thalia-Theater die Rolle des Pastor Manders in "Die Gespenster" von Ibsen Hamburger Abendblatt vom 15.12.1969: » Nach der Zwangspause, die der tragische Tod Mathias Wiemans dem Ensemble der Gespenster Inszenierung am Thalia-Theater auferlegt hatte, konnte Ibsens Familientragödie unter August Everdings Regie nun wieder in den Spielplan aufgenommen werden. Innerhalb von 10 Tagen hatte Hans Paetsch die Rolle des Pastor Manders bewältigt und trotz der schweren inneren Belastung, die Ihn und seine Partner bedrücken musste, zu einer homogenen, sehr dichten Aufführung beigetragen. « |
21.12.1969 |
Gedächtnisfeier im Schauspielhaus Zürich - Leopold Lindtberg spricht Abschiedsworte (13) - ausführlicher Text siehe Extraseite |
xx.xx.1969 |
Beerdigung in Zürich? Wo???? - |
xx.xx.1972 |
Erika Meingast konnte den plötzlichen Tod des geliebten Mannes nicht verwinden. Kurz nach dem Tode ihres Mannes starb sie an gebrochenem Herzen. - |
00.12.1972 |
Im Dezember 1972 wurde seine Urne in der Familiengruft auf dem Osnabrücker Johannis-Friedhof überführt und dort beigesetzt. (aus Osnabrücker Land Heimat-Jahrbuch 1981 Seite 181f) Dies erfolgte nach dem Tode seiner Frau Erika Meingast-Wieman, die ebenfalls hier ruht. |
00.00.1970 |
Fm in Bühnengenossenschaft 22. Jahrgang 1970: » Er sagte einmal in einem Interview: Gerade im Vers kommt ein elementares Bedürfnis des Menschen zum Ausdruck, fliegen zu können, und zwar im Geiste, nicht etwa mit Düsenflugzeugen. Das dichterische Wort - ich habe es erlebt -ist mitunter lebensrettend." Bei Mathias Wieman durfte man den veredelnden Einfluss einer großen Künstlerpersönlichkeit, die der Spiegel einer reichen inneren Welt ist, erleben. Er wird unserem Theaterkulturleben sehr fehlen.« |
00.00.1970 |
Theater Rundschau - 16. Jahr: »Unvergesslich ist uns allen das charaktervolle Gesicht Wiemans, sein tiefernster Ausdruck, seine großen sinnenden Augen und die Stirnfalten, die von seiner intensiven denkerischen Bemühung zeugten. Ebenso unvergesslich klingt uns seine Stimme nach, ihr warmes Timbre, ihre suggestive Eindringlichkeit, ihre ausdrucksvolle Modulationsfähigkeit. Die Skala der Gestalten, die er auf die Bühne verkörperte.« ..... »Man darf wohl sagen, das Mathias Wieman seine Kunst stets als Dienst am Werk des Dichters aufgefasst hat; diese Gesinnung adelte seine Leistung, die für seine Freunde noch langend maßgebend sein wird.« |
Jan. 1970 |
Bühne-Profil Januar 1970: »Er war einer der Stillen, Zurückgezogenen unter den Großen der deutschsprachigen Bühne. Die Macht des Wortes, der Dichtung bedeute ihm alles. Asketisches, ja fast Missionarisches ging von ihm aus, dem Prediger des Leisen, des Menschlichen, dem Pathos und Pose Fremdbegriffe waren und der sich so eigentlich erst in seinen zwei letzten Schaffens- und Lebensjahrzehnten aus fast schwerfällig Grüblerischem in die Bezirke fast heiterer Weisheit durchdrungen hatte. Sein Nathan bleibt unvergessenes Indiz dafür.« ....... ».. ehe er zur Bühne ging, stand eher unter dem Zeichen schroffer, deutscher Kernigkeit mit bezeichnendem Hang zu düsterer Romantik. Dieser schwere Ernst bestimmte auch sein Rollenrepertoire:...« |
»« | |
04.02.1970 |
Ein geplantes Gastspiel in der Rolle des Pastor Manders im Stück "Gespenster" am Wiener Burgtheater kommt, in der Besetzung mit Mathias Wieman, nicht mehr zustande, das Stück ist hier mit dem eingesprungenen Hans Paetsch zu sehen. in einer Wiener Zeitung: »Für den plötzlich verstorbenen Mathias Wieman, der ursprünglich den Pastor Manders spielte, sprang Hans Paetsch ein. Er tat - mit großer Gestik und theatralischem Kanzelton - des guten zu viel. « |
Februar 1970 |
Ein geplantes Gastspiel in der Rolle des Pastor Manders im Stück "Gespenster" am Akademie Theater in ........... kommt nicht mehr zustande. |
Sommer 1970 |
Ein geplanter Auftritt als Geist von Hamlets Vater in William Shakespeares "Hamlet" unter der Regie von Oskar Werner auf den Festspielen in Salzburg kam nicht mehr zustande |
01.03.1974 |
Wiederausstrahlung im WDR des 1930 entstandenen und 1933 zum Hörspiel umgeschriebenen Dramas von Hans Rehberg "Preußische Komödie", das in Berlin produziert wurde, und in dem Mathias Wieman den Hamlet und Louis Ferdinand spricht.
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09.05.1976 |
Im Rahmen der WDR 2 Sendung "Zeitzeichen" - "9. Mai 1876 - Geburtstag des Schriftstellers Ernst Hardt" wird eine Szene aus der Hörspielproduktion des Stückes "Woyzeck" von 1930, zu dem Hardt Regie führte, mit Mathias Wieman und Leo Reuss ausgestrahlt. (entnommen aus vom WDR Schallarchiv-Wortdokumentation zur Verfügung gestellten Daten) |
23.06.1977 |
Mathias Wieman, wäre heute 75 geworden. |
23.06.1977 |
Der WDR 2 erinnert im Rahmen seiner Sendung "Zeitzeichen" an den Geburtstag des Schauspielers Mathias Wieman, der heute 75 geworden wäre. Es werden in der 15 Minuten Sendung, beginnend 9:05 Uhr, folgende Ausschnitte ausgestrahlt: Gedichtsrezitation "Du bist die Ruh ...." von Josef Guggenmoos "Brot und Wein" von Friedrich Hölderlin" das Kindergedicht "Das bucklige Männlein" Gedichtsrezitation "Faust" von Johann Wolfgang von Goethe und Auszüge eines Interviews des RIAS aus dem Jahre 1958 über Wiemans Schauspielkarriere in Berlin (entnommen aus vom WDR Schallarchiv-Wortdokumentation zur Verfügung gestellten Daten) |
08.11.1978 |
Im Rahmen der WDR 2 Sendung "Zeitzeichen" - "8. November 1913 - Uraufführung des "Woyzecks" von Georg Büchner" wird eine Szene aus der Hörspielproduktion des gleichnamigen Stückes von 1930 mit Mathias Wieman und Konstanze Menz ausgestrahlt. (entnommen aus vom WDR Schallarchiv-Wortdokumentation zur Verfügung gestellten Daten) |
04.08.1980 |
Im Rahmen der WDR 2 Sendung "Zeitzeichen" - "4. August 1875 - Todestag des dänischen Dichters Hans Christian Andersen" wird auch ein Teil der von Wieman gelesenen Märchen von Andersens ausgestrahlt. (entnommen aus vom WDR Schallarchiv-Wortdokumentation zur Verfügung gestellten Daten) |
20.11.1983 |
Im Rahmen der WDR 2 Sendung "Zeitzeichen" - "20. November 1858 - Geburtstag der schwedischen Schriftstellerin Selma Lagerlöf" wird auch die Lesung des Anfangs der Legende vom Rotkehlchen (WDR DOK 1434/4+5) gelesen durch Mathias Wieman verwendet. (entnommen aus vom WDR Schallarchiv-Wortdokumentation zur Verfügung gestellten Daten) |
15.09.1985 |
Im Rahmen der WDR 2 Sendung "Zeitzeichen" - "15. September 1945 - Zeitzeichen aus Deutschland - Die neue Schule" wird auch ein Ausschnitt aus dem Rundfunkgespräch zwischen Axel Eggebrecht und Mathias Wieman vom 5.9.1945 zu Wiemans Verstrickung in den Nationalsozialismus über den fehlgeleiteten Idealismus (NDR D 686/1) ausgestrahlt . (entnommen aus vom WDR Schallarchiv-Wortdokumentation zur Verfügung gestellten Daten) |
15.10.1985 |
Im Rahmen der WDR 2 Sendung "Zeitzeichen" - "15. Oktober 1945 - Zeitzeichen aus Deutschland - Neubeginn mit Demokratie" wird wiederum ein Ausschnitt (3'12") aus dem Rundfunkgespräch zwischen Axel Eggebrecht und Mathias Wieman vom 5.9.1945 zu Wiemans Verstrickung in den Nationalsozialismus verwendet. (entnommen aus vom WDR Schallarchiv-Wortdokumentation zur Verfügung gestellten Daten) |
09.02.1986 |
Der WDR 2 in seiner Sendung "Zeitzeichen" - "9. Februar 1956 - Der Schauspieler Mathias Wieman liest Märchen" Es wird unter anderem in der 15 Minuten Sendung, beginnend 9:05 Uhr, die Lesung des Märchens "Rotkäppchen" (WDR DOK 1102/4) das Wieman vor genau 30 Jahren in der Sendung "Der kleine Sandmann" gelesen hatte, ausgestrahlt (entnommen aus vom WDR Schallarchiv-Wortdokumentation zur Verfügung gestellten Daten) |
26.09.1990 |
Im Rahmen der WDR 2 Sendung "Zeitzeichen" - "26. September 1945 - Die US-Militärregierung erläst ein Entnazifizierungsgesetz" wird auch ein Interviewtext von Axel Eggebrecht über den Fall Mathias Wieman ausgestrahlt . (entnommen aus vom WDR Schallarchiv-Wortdokumentation zur Verfügung gestellten Daten) |
18.05.1992 |
Der Bayrische Rundfunk strahlt das Hörspiel "Woyzeck" von Georg Büchner aus. Es handelt sich hierbei offensichtlich um die in 1930 produzierte Aufzeichnung- Mathias Wieman sprach damals den Woyzeck.
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01.01.1993 |
Wiederausstrahlung der am 09.02.1956 aufgezeichneten Märchen "Der Rumpelstilzchen" (Gebrüder Grimm) - 7'00" und des am 29.02.1956 aufgezeichneten Märchen "Jorinde und Joringel" (Gebrüder Grimm) - 8'40"- durch den WDR |
02.01.1993 |
Wiederausstrahlung des am 09.02.1956 aufgezeichneten Märchens "Der kleine Häwelmann" (Theodor Storm) - 7'40" und des am 6.04.56 aufgezeichneten Märchens " Der dicke fette Pfannekuchen " (unbekannter Herkunft) - 2'32" - durch den WDR |
13.04.1995 |
Im Rahmen der WDR 2 Sendung "Das Tagesthema" - "Das Kreuz mit den bunten Eiern - zur Bedeutung des Osterfestes heute" wird auch ein Ausschnitt (1'42") aus Goethes Faust I " Osterspaziergang gesprochen von Mathias Wieman ausgestrahlt (entnommen aus vom WDR Schallarchiv-Wortdokumentation zur Verfügung gestellten Daten) |
14.04.1995 |
Wiederausstrahlung des am 06.04.1956 aufgezeichneten Märchens " Der dicke fette Pfannekuchen " (unbekannter Herkunft) - 2'32" -, durch den WDR |
23.08.1995 |
Im Rahmen der WDR 2 Sendung "Zeitzeichen" - "23. August 1960 - Der bis dahin größte Frosch mit einer Gesamtlänge von 81,5 cm wird in Äquatorialafrika entdeckt" wird auch ein Teil des von Wieman gelesenen Märchens "Der Froschkönig" ausgestrahlt. (entnommen aus vom WDR Schallarchiv-Wortdokumentation zur Verfügung gestellten Daten) |
24.05.1999 |
Wiederausstrahlung des am 09.02.1956 aufgezeichneten Märchens "Der Kleine Häwelmann" (Theodor Storm) - 7'40" - im Rahmen der Reihe "Als das Wünschen noch geholfen hat - Tausendundein Märchen im WDR" |
31.12.1999 |
Wiederausstrahlung des am 06.04.1956 aufgezeichneten Märchens " Der dicke fette Pfannekuchen " (unbekannter Herkunft) - 2'32" -, im Rahmen der Reihe "Als das Wünschen noch geholfen hat - Tausendundein Märchen im WDR" |
28.03.2000 bis 07.04.2000
Juni 2000
18.12.2000 bis 28.12.2000 |
Wiederholung der wohl berühmtesten Geschichtensammlung der Weltliteratur "Erzählungen aus den 1001 Nächten", präsentiert in der Reihe "Am Morgen vorgelesen" auf Radio 3 des NDR. Vorgelesen von Mathias Wieman - vom NDR 1963/64 produziert. Die Erzählungen werden durch den Verlag LITRATON als CD Fassung herausgebeben und sind jetzt im Handel erhältlich
hier noch weitere Daten eingeben |
Mathias Wiemans verschiedene Wohnungsadressen noch an entsprechenden Plätzen in die Biographie einarbeiten |
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00.00.1924 |
Berlin - W10 - Hohenzollernstrasse 14 aus Bühnenjahrbuch 1925 - gilt für rückwirkende Zeit - eventuell 1924 ??? |
00.00.1925 bis 00.00.192 7 |
Berlin - Schöneberg - Königsweg 18 aus Bühnenjahrbuch 1926 - gilt für rückwirkende Zeit - eventuell 1925 ??? dto. Bühnenjahrbuch 192 7, 1928 |
00.00.1928 |
Berlin - Friedenau -Bonnerstrasse 5 aus Bühnenjahrbuch 1929 - gilt für rückwirkende Zeit - eventuell 1928 ??? |
00.00.1929 bis 00.00.1932 |
Berlin - Wilmersdorf - Bonnerstrasse 5 (Umgemeindung Berlins??) aus Bühnenjahrbuch 1930 - gilt für rückwirkende Zeit - eventuell 1929 ??? dto. Bühnenjahrbuch 1931 ???, 19 32, 1933 |
00.00.1937 bis 00.00.19 4 1 |
Berlin - Charlottenburg - Oldenburgerallee 57a aus Bühnenjahrbuch 1938 - gilt für rückwirkende Zeit - eventuell 1937 ??? dto. Bühnenjahrbuch 1942 - vorher immer Eintrag im Theater erfragen |
00.00.19 45 bis 00.00.1947 |
Stuttgart - Stälinweg 15 aus Bühnenjahrbuch 1948 - gilt für rückwirkende Zeit - eventuell 1947 ??? dto. Bühnenjahrbuch event. auch Bühnenjahrbuch 45, 46 ,47 |
00.00.194
8
bis 00.00.195 1 |
im Bühnenjahrbuch 1949 - 1952 Eintrag ohne Theater ohne Wohnung nur gastiert |
00.00.19 52 | im Bühnenjahrbuch 1953 - im Theater erfragen - Theatereintrag: Schloßparktheater (unter Gäste) + Recklinghausen (also gilt für 1952) |
00.00.19 53 | im Bühnenjahrbuch 1954 +1955 im Bühnenjahrbuch gar nicht eingetragen |
00.00.19
55
bis 00.00.195 1 |
ab Bühnenjahrbuch 1956 bei Spielstätten der Eintrag Wohnort im Theater erfragen |
Genaueres noch zu recherchieren |
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??.??.19?? |
Zürich hat ihn mit der Rezitation Conrad Ferdinand Meyers "Hutten letzte Tage" in Erinnerung (Die TAT - Zürich 6.12.1969) |
Ihering 1932 |
"Mathias Wieman galt früher als Schauspieler gehemmter Gefühlsrollen. Er schien der ewige Arnold Kramer zu sein, wechselnd zwischen weicher Sehnsucht und verhärtetem Gefühl, böse aus zurückgehaltener Empfindung." der vollständige Text ist auf einer Extraseite nachlesbar |
Dr.Be. 1949 |
"Seine Rollen sind nicht die Menschen der großen Taten. Es sind die Menschen, die um der Kunst willen, aus gekränktem Ehrgefühl, in einer Rauschwelt zwischen lauterem Empfinden und Selbsttäuschung im Ringen um eine neue Zeit und im Kampf um Gerechtigkeit eher leiden als handeln und siegen" "Mathias Wieman ist nicht der Künstler, der meint, das Kultur zu vermitteln etwas Geräuschvolles sein müsse; er ist nicht der Sprecher, der glaubt, es müsse durch das Wort bis zum letzten ausgedrückt werden, was der Dichter aussagen wollte. Bei ihm bleibt immer noch etwas, das eben nur anklingt und dem Zuhörer noch lange mitfühlend nachzusinnen hat. Wer ihn einmal Märchen erzählen hörte, dem wird dies unvergesslich sein." (Neue Osnabrücker Zeitung 29.09.1949) |
CineGraph Lexikon zum deutsch sprachigen Film
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Im Film zeitweilig auf die Darstellung einsamer junger Menschen festgelegt, denen die Umwelt feindlich und verständnislos gegenübertritt ("Der Schimmelreiter", "Vorstadtvariete", "Die ewige Maske"), wandelt er sich in den Militärfilmen Karl Ritters, an dessen Drehbüchern Wieman gelegentlich mitarbeitet, zum pathetischen Offizier, unter der Regie von Wolfgang Liebeneiners zum salbungsvollen Ehrenmann im Dienst nazistischer Propaganda ("Ich klage an"). Doch am besten gelingen ihm Rollen, in denen er mit kalter Boshaftigkeit (so als Gegenspieler Werner Krauss´ in "Menschen ohne Namen"), mitunter gefühlsarmer Brutalität (deren Opfer in "Angst" Ingrid Bergmann ist) auf Sympathien nicht rechnen kann. (Jörg Schöning in: CineGraph, 19xx - Loseblattsammlung) (3) - mit freundlicher Abdruckerlaubnis des Verlages edition text + kritik - |
Kurowski 1977 |
"Wieman, der körperlich wenig machte, deutlich Understatement übte, war ein vorzüglicher Schauspieler. Sein Gesicht, das nicht das eines Stars war, eignete sich für Alltagsgeschichten. Seine Stimme, diese berühmte Stimme, schien - sofern sie auf Deklamatorisches verzichtete - "aus Untiefen zu kommen, war Seufzen, wenn nicht geheimes Weinen." der vollständige Text ist auf einer Extraseite nachlesbar |
Friederike
Mat
1956 |
"Wenn es zwei Möglichkeiten gibt, eine Sache zu erledigen, wird Mathias Wieman immer die leisere und unauffälligere wählen. Er ist kein Mann, der mit der Faust auf den Tisch haut und sich in den Vordergrund drängt. Das heißt aber lange nicht, das sich gegen seine Überzeugung biegen ließe. Man nannte ihn oft einen "der besten Vertreter des geistigen Deutschlands". Seine buschigen Braunen, die Verträumtheit seiner Augen und die leise, sehr kultivierte Stimme gaben schon vielen ausgezeichneten Filmen ihr Gepräge. Einen Streifen, der Mathias Wieman unter den Mitwirkenden nennt, kann man sich getrost ansehen. Denn dieser große Darsteller verkauft sich niemals einem kitschigen Drehbuch oder einer schlechten Rolle. Neben seiner Film- und Bühnentätigkeit ist Wieman vor allem als Sprecher und Rezitator hervorgetreten. Wer erinnert sich nicht seiner hervorragenden sonntäglichen Sendung "Das Schatzkästchen", mit welcher er während der Kriegsjahre vielen Menschen Erbauung, halt und Trost vermittelte? Das Echo dieser Sendung war ungeheuer. Man sah in ihr die Rebellion des Geistes gegen den Materialismus der Zeit, ein Bekenntnis zur unvergänglichen Schönheit in den Tagen fallender Bomben. Trotz seiner Verankerung im Raum der deutschen Dichtung ist Wieman ein "Weltbürger" im besten Sinn des Wortes. Er liebt es, viel zu reisen und unter den verschiedensten Bedingung zu arbeiten. Deshalb geht er auch nur ungern feste Bindungen ein. Ein Vertrag auf lange Jahre hinaus würde er niemals abschließen. Es gibt für ihn keine Grenzen. Weder Landesgrenzen noch Grenzen durch soziale oder wirtschaftliche Barrieren. Immer ist er auf der Suche nach dem "Menschen". Oberflächlichkeit und Arroganz sind ihm fremd. jedem billigen Erfolg weicht wer aus. Seine Rollen sprühen nicht sinnlos Aktivität, sondern runden sich zu tiefempfundenen Charakterbildern." (71) |
Munzinger Archiv 1970 | Wieman war ein Mann der Stille, der das allzu grelle Rampenlicht der Öffentlichkeit nicht liebte. Er bemühte sich alles theaterhafte abzustreifen und zeigte so ein durch und durch wirklich erlebtes, lebenswahres Spiel. (4) |
Reclams deutsches Filmlexikon 1984 |
Wieman vermittelte im Film einen typisch norddeutschen Menschenschlag, der durch sein schwerblütiges, grüblerisches, teilweise unnachgiebiges Wesen geprägt war. Von der Spieltechnik her ein analytischer Schauspieler, vermochte Wieman besonders überzeugend Romantiker und Idealisten zu gestalten, die bisweilen zu einer emotionalen oder intellektuellen Verbissenheit neigen. (Reclams deutsches Filmlexikon 1984) (6) |
eine weitere Biografie aus dem Buch: Die Gesichter der UFA - Starportraits einer Epoche - Friedemann Beyer - München: Heyne, 1992 erreichen Sie mit einem Klick |
Zeichnete sich immer durch geistig-seelische Durchdringung von ihm gespielter Figuren vom Standort eines bürgerlichen Humanisten aus, wobei er zuweilen der Gefahr zu breiter Seelenmalerei erlag; erst in seinen letzten Rollen wurde aus gestandener Konkretheit soziale Konkretheit. (7) |
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